Re: Kommentare erwünscht: Dubrovnik-Bremen

von: veloträumer

Re: Kommentare erwünscht: Dubrovnik-Bremen - 14.01.19 17:34

In Antwort auf: Keine Ahnung
Normalerweise halte ich mich an Verbote. Manche dieser Regeln muss man aber relativieren. Ich bin schon auf vielen Wegen gewandert, wo sicherlich die Steinschlaggefahr zumindest nicht geringer war und am Splügenpass hat es mich wegen des Überbleibsels eines Steinschlags zerlegt - und dort wurde die Straße trotz Steinschlagwarnungen aus praktischen Gründen nicht gesperrt. Die Berichte, dass im vorliegenden Fall die Straße trotz offizieller Sperrung noch rege genutzt wird, deutet für mich auch auf eine gewisse Duldung. Ich nehme an, dass man sich hier am ehesten "versicherungstechnisch" absichern will, ansonsten würde hier sicherlich regelmäßig kontrolliert und die Absperrungen wären effektiver.

Kann auch sein, dass die Kosten für eine stete Prüfung nicht getragen werden wollen für ein paar Radler und Wanderer. In einigen Fällen könnte eine Straße dauerhaft ganz weggerissen worden sein, eine Stelle unpassierbar sein - das sollte man ggf. vorher herausfinden, bevor man irgendwo einfährt. Generell deuten Dauersperrungen eher auf Wirtschaftlichkeitsüberlegungen hin, weniger auf einen dauerhaft gefährlichen Steinschlag. Aufpassen sollte man aber bei schwierigen Wetterlagen, bei Schneeschmelze usw. und dann lieber solche Stellen meiden. Auch kurzfristig gesperrte Strecken sind kritischer zu beurteilen als Dauersperrungen, weil der Berg akut in Bewegung sein kann und gesicherte Erkenntnisse noch nicht vorliegen.

Insgesamt muss man aber in den Bergen in Zukunft mit mehr gefährlichen Steinschlag oder Bergrutschen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels rechnen wie etwa die jüngere Katastrophe im Bergelltal gezeigt hat. Der Fall hier am Salzastausee erinnert mich aber eher an das untere Albtal im Südschwarzwald, wo die Dauersperrung zu einem politischen erbitterten Streit wurde und die tatsächlichen Gefahr immer umstritten war. Jetzt hat man sich immerhin zu einer Sanierung entschlossen. (Gilt als eines der wildesten Felstäler in Deutschland; bin natürlich auch illegal durch schmunzel): Albtalstraße Albbruck/Görwihl soll wieder geöffnet werden.