Über Meerengen fahren

von: bk1

Über Meerengen fahren - 04.01.19 17:14

In Antwort auf: bk1
Platz 2 habe ich Dänemark gegeben, einfach weil wegen des großen Belts West- und Ostdänemeark praktisch nicht mehr verbunden sind. Darüber kann man diskutieren.
In Antwort auf: stefan1893
Wegen EINER Brücke?
Das ist albern. Bis 1998 gab es die Brücke nicht mal, sondern nur eine Fährverbindung. Die gibt es zwar nicht mehr, aber mit dem Zug ist ein Fahrradtransport weiterhin möglich. Ich verstehe nicht, wieso man bei absolut jeder Brücke immer gleich fordern muss, dass sie mit dem Rad befahrbar ist. Wir reden hier von einer riesigen Meerenge. Und wie gefährlich die Querung teilweise ist, hat man ausgerechnet heute wieder gesehen.

Ich finde es extrem wichtig, dass man diese Brücken benutzen kann, auch beim Bosporus, so sie existieren. Es geht um ein sehr grundlegendes Prinzip, das ich als Grundrecht definieren würde, dass man aus eigener Kraft alle auf dem Landweg erreichbaren relevanten Orte in einem Land erreichen kann.
Der Bahntransport mit Fähre oder Zug ist nicht mehr adäquat, wenn es eine Brücke oder einen Tunnel gibt. Dabei ist der Zug nochmal um einiges schlechter, weil man umständlich Fahrkarten kaufen muss, auf den Bahnsteig kommen muss, auf dem Bahnsteig lange warten muss, bis der nächste Zug kommt u.s.w. Die meisten Züge sind noch reservierungspflichtig, was für eine Straße merkwürdig ist.
Was die Sicherheit betrifft: Wenn es ein Sicherheitsproblem gibt, dann ist die einzige angemessene Lösung ein Autoverbot, nicht ein Fahrradverbot, sofern es sich nur durch Verbote lösen lässt. Aber warum kann man nicht einen Windschutz bauen? Z.B. einen Radweg, der Seitenwände mit Fenstern oder sogar eine Einhausung hat? Dann wäre das Windproblem nicht mehr vorhanden.

Der Unfall ist nun aber auf der Bahnstrecke passiert, was nun nichts mit Straßenverkehr zu tun hat, außer dass diese angebliche Alternative dadurch wegfällt und Radfahrer nicht einmal mehr mit dem Zug zwischen den Teilen Dänemarks verkehren können.

Ich denke in der Tat, dass alle solchen langen Brücken für Radfahrer befahrbar sein sollten, aus eigener Kraft. Aber es hätte qualitativ einen anderen Charakter, wenn z.B. eine der Bosporusbrücken für Radfahrer freigegeben wären als wenn bei einer solchen Hindernisquerung wie im Fall von großem Belt oder vermutlich Bosporus *alle* Brücken Fahrradverbot haben.

Es gibt so etwas in Schweden mit Öland auch. Die einzige Brücke nach Öland hatte zumindest nach meinem letzten Informationsstand ein Fahrradverbot. Oder in Norwegen mit der Stadt Kristiansund, die nur über Fahrradverbottunnels erreichbar ist. Der Fall des großen Belts ist insofern krasser, als er wirklich das Land in zwei große Hälften teilt, während man in Schweden und Norwegen "nur" zwei "kleine" fahrradfreie Zonen geschaffen hat.