Re: Über den Bosporus fahren?

von: martinbp

Re: Über den Bosporus fahren? - 02.01.19 14:10

Ja, leider gibt es oftmals Radverbote, wo es überhaupt keine vernünftige (2-3 km Umweg würde ich ja noch akzeptieren) Alternative gibt, nicht einmal über Feld-und Waldwege. Man ging einfach davon aus, dass ab einer bestimmen Anzahl von Autos pro Tag automatisch ein Radfahrverbot angeordnet wird. Ein Bekannter von mir fuhr über Jahre hinweg jeden Tag zwischen Érd und Százhalombatta, ca 6 km auf einer Straße mit Radverbot zu seinem Arbeitsplatz und musste noch nie Strafe bezahlen.

Auf die Idee zu kommen, dass jemand auch über Land mit dem Rad unterwegs sein möchte, kam man früher nicht, deswegen gab es in vielen Kuhdörfern ohne großen Verkehr einen benutzungspflichtige Radweg auf dem Bürgersteig, aber kaum welche über Land.

In den letzten Jahren hat sich da einiges getan, vor allem in der Ecke Debrecen-Nyíregyháza. Südlich von Budapest führt der Donauradweg über 11 km auf einer Holperpiste auf dem Damm, wo man auch ohne Gepäck kaum 10 km/h fahren kann- auf der einzigen Alternativstrecke steht ein Mercedes-Stern (gesperrt für Fahrräder, Traktoren, Pferdefuhrweke)
In der letzten Zeit wurden auf einigen Straßen die Radverbote aufgehoben, auch dank der Initiativen des ungarischen Radfahrklubs. Viele Autofahrer sind jedoch der Meinng, dass auf einstelligen Straßen Radfahren generell verboten ist, obwohl das so nicht stimmt, aber der Irrglaube hält sich hartnäckig.
Übrigns lässt es sich auf manchen einstelligen Straßen besser radeln, weil diese breit geung sind, während man auf vielen untergeordneten, schmaleren Straßen oft abgedrängt wird.

Für einen Ortsfremden ist die Einschätzung natürlich nicht so leicht, aber ich glaube für mich einschätzen zu können, wo ich das Radverkehrsverbot einfach ignorieren kann, oder aber wo der Verkehr so groß ist, dass die Benutzung der Straße einem Suizidversuch gleichkommt.
Ich bin- seit ich hier radle- schätzungsweise 1000 km auf "verbotenen" Straßen gefahren und habe noch keinen Ft Strafe bezahlt.

VG aus Budapest
Martin