Re: Radreise Italien Ostküste & Kroatien

von: martinbp

Re: Radreise Italien Ostküste & Kroatien - 22.03.18 17:15

In Antwort auf: Falk
Ein durchgehender Transport im Gepäckwagen auf Fahrradkarte war »aus zolltechnischen Gründen« nicht möglich. Auf die Frage nach diesen Gründen gab es ausweichende oder keine Antworten. Ich habe allerdings durchaus »wir wollen nicht« rausgehört. Ich kenne niemanden, der sein Fahrrad in den Siebzigern, Achtzigern und frühen Neunzigern erfolgreich als aufgegebenes Gepäckstück zum in einem anderen europäischen Staat liegendem Urlaubsort geschickt hätte.


Doch, einen kennst du, nämlich mich.
Im Jahre 1974 habe ich in den Frühjahrsferien mein Rad von Leipzig nach Ungarn aufgegeben (allerdings war ich Student und kein Urlauber-kann sein, dass da die Regeln anders waren). Ich weiß nicht mehr, wie das damals gelaufen war. Allerdings weiß ich noch ganz genau, dass das mehrere Tage vorher aufgegeben Rad zufällig im gleichen Zug gereist war, wie ich, das konnte ich bei einem Blick in den nahezu leeren Gepäckwagen feststellen.
In Budapest angekommen, hatte ich mich beinm ungarische Zoll danach erkundigt, ob ich das Rad gleich bekommen könnte. Es dauerte ca. eine halbe Stunde bis alle Formulare ausfefüllt waren und ich mein Rad in der Hand hatte.
Aber nun musste ich ja noch vom Bahnhof zum Internat. Also den relativ großen Koffer nit zwei Gürteln auf den Gepäckträger geschnallt und so über die verkehrsreichste Straße von Budapest geradelt, ca. 6 km. Ich weiß nicht, was die Autofahrer gedacht hatten, das Fahrrad war damals in Budapest nahezu unbekannt- allerdings gab es (vermutlich deswegen) auch keine Fahrradverbote.
VG aus Budapest
Martin