Re: Die schönsten Schluchten (Gorges) in Frankreich

von: veloträumer

Re: Die schönsten Schluchten (Gorges) in Frankreich - 29.01.18 13:00

Zur neuen Track Anmerkungen: Die unterere Verdon hast du jetzt mehr oder weniger ganz gekippt. Das ist insofern konsequent, sind die Schluchtabschnitte dort weitgehend nur von querenden Straßen (Brücken, Staumauern) aus zu betrachten - oder eben vom Wasser aus. Anderseits stehen zumindest Teile der beiden Seen (Esparron, St-Laurent) in leicht schluchtigen Kulissen. Auch konsequent natürlich, weil die Route Esparron - Quinson - St-Laurent - Montpezat - Barrage Ste-Croix durch viele Auf und Abs recht schweißtreibend sein kann. Was vielleicht aber denkbar wäre, einen Teil noch einzuschieben, was man sich vielleicht auch vor Ort noch überlegen könnte. Der in meinen Augen davon schönste wäre der erste jenseits von Gréoux-les-Bains und dem Abzweig danach - eine kurze, schöne Flusspassage, danach der aussichtsreiche Aufstieg über die Staumauer hinaus mit kariblaugrünen Ufersäumen im Blick nach unten. Die Straße wendet sich dann eher zäh steigend vom See ab, kleiner Höhenmeterverlust und überwindet nach Esparron den höchsten Punkt (noch was höher ein kurzer Stich zu einem FKK-Camp, wo man den Steilhang hinunter zum Felsstrand gelangen kann). Esparron unten mit verwunschenen Charme.

Man kann an verschiedenen Stellen aus der Route aussteigen, nach Esparron, nach Quinson, auch bereits vor dem Hochpunkt vor Esparron, um auf deinen gewählten Kurs aufzuschließen. Jenseits von Esparron hat es gewölbte Feldhügel oder Wiesenauen. Der See St-Laurent ist in Teilen nahezu auf Uferhöhe zu folgen, was einige Bademöglichkeiten direkt ab Strecke ermöglichen würde. Allerdings folgen dann mindestens ein, im Falle zur Barrage Ste-Croix zwei kantige Anstieg(e).

Deine Route auf der Hochebene von Allemagne-en-Provence zur Seeroute Ste-Croix lohnt möglicherweise nicht so recht, denn es ist keine echte Panaoramroute, wohl aber findest du vermutlich immer wieder Aussichtspunkte, so auch bei der Verzweigung nach Ste-Croix (Ort) runter (an diesem Eck ist eine Panoramatafel). Ich war hier zuvor ein Stück Seeufer (halbhoch) von der Staumauer aus gefahren, sodass ich "deine" Route anschließend nicht gefahren bin. Würdest du auf diese Route verzichten, würde sich deine karibikblaue Panoramasicht auf den Lac de Ste-Croix auf den Anfahrtsbereich zur Pforte der Verdon-Schlucht beschränken, also bereits jenseits von Moustiers-Ste-Marie.

Stattdessen bin ich durch Riez durch - auch ein schöner Flanierort, besonders dort das Restaurant-Angebot hervorzuheben. Ich hatte mich später in Moustiers-Ste-Marie etwas geärgert, mein Abendessen nicht in Riez vorgezogen zu haben, da in Moustiers wohl die Verdon-touristische Komponente dem Charme und Geschmack an den Esstischen etwas entgegen steht. Insofern weiß ich nicht, ob sich bei deiner Routenwahl der Exkurs zum Lac Ste-Croix überhaupt lohnt. Die Strecke Riez - Moustiers ist allerdings keine besondere Konkurrenz (Felder, etwas eintönig, wie allerdings die gesamte Hochebene dort umher, auf der du lange unterwegs bist). Leicht ansteigend, später Höhenmeterabfall, um nach Moustiers wieder aufzusteigen (was allerdings von keiner Seite zu vermeiden ist).

Was nicht nur in dieser Ecke gilt, sondern natrülich auch zuvor im Luberon: Zu deiner Reisezeit dürfte der Lavendel noch nicht blühen. Das hat dann natürlich einschränkende Wirkungen auf einen Teil der Landschaften, die ich ja in den betörenden Blaus und Lilas des Lavendels erlebt habe.

Und ja, ich kenne manche Strecken noch nicht, z.B. die von dir gewählte von Castellane nach St-Auban. Gemäß lesbarer Höhenprofile dürfte es für dich die einfache Lösung sein. Die Alternativoptionen im Norden sehen so aus: Ab Castellane kehrenreich die D102 hinauf nach Demandolx. Unten geht die Strecke am See entlang. Es fehlt bei dieser Auffahrt das Panorama auf den größeren See, den Lac de Castillon - dafür gibt es wohl mehr Schatten. Insofern, wenn du zusätzliche Höhenmeter (Anstieg ist nicht soooo schwer, aber eben es ist einer) machen sollen wolltest, wäre die reizvollere Perspektive die, von Castellane hinauf zum See und Staumauer, dort jenseits der EDF die C-Straße hinauf nach Demandolx zu wählen.. Zuvor würde ich empfehlen, noch den Zipfel bis St-Julien-du-Verdon als Stich zu fahren - das Örtchen in Halbinsellage präsentiert sich aus der Bucht raus als fotogenes Idyll. Trotz der Lage nur schmaler Tourismus dort, die meisten Seetouristen treiben sich im Norden um St-André-les-Alpes rum.