Re: Von Bayern nach Kroatien

von: irg

Re: Von Bayern nach Kroatien - 22.01.18 18:25

Hallo!

Ich komme in deinen Link nicht hinein, bin nicht bei Facebook.

Über Bereiche, von denen ich lese: Bei Susak oder Novokracine darfst du definitiv nicht über die Grenze fahren, auch wenn die alten Lokalstraßen, so sie nicht wegen den Menschenschmugglern blockiert wurden, sicher durch gehen. Auch im Bereich von Gomance (den meinst du doch mit deinem zweiten Link, oder?) darfst du die Verbindungen über die Grenze nicht passieren. Diese potentiellen Übergänge über die Schengengrenze werden auch bewacht, das Risiko, erwischt zu werden, ist also ein sehr reales. Ich bin selbst einmal in der Nähe der Grenze aufgehalten und ausgiebigst ausgefragt worden.

Die Straßen in diesen Wäldern sind, von der Auffahrt nach Masun (wie schon vor mir berichtet) abgesehen, Schotterstraßen, die heute v.a. für den Holztransport benützt werden.
Viele dieser Straßen haben eine lange Geschichte hinter sich, sie wurden meistens noch in der österreichischen Monarchie gebaut, also, wie im Kaiserreich üblich, für die Ewigkeit. An manchen Stellen finden sich noch Befestigungen aus der Zwischenkriegszeit, als dort die Grenze zwischen Italien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen verlief. Diese Straßen bieten an sich interessante Übergänge durch den Wald, wurden jedoch von der Schengen-Grenze durchschnitten.
Im Zustand kannst du auf diesen Straßen alles erleben: Von sehr gut passierbaren Straßen mit Schotterbelag bis hin zu stark zerstörten Abschnitten (Ein heftiges Gewitter kann dafür ausreichen), die fast nur mehr schiebend zu passieren sind. Ausgiebiger Regen vor der Tour kann die Straßen so aufweichen, dass sie ziemlich kraftraubend werden. Die Regel ist aber ein an sich guter Zustand, auch wenn Federwellen oft vorkommen.

Einen Punkt sollte ich noch erwähnen: Diese Wälder, wie im Bereich des Sneznik sind zwar keine Urwälder, aber rau und meistens sehr einsam. Wer dort radelt, ist auf sich gestellt. Es gibt dort Bären, die zwar nicht böse, aber sehr selbstbewusst sind, die Orientierung ist auch nicht ganz einfach. An manchen Kreuzungen gibt es Wegweiser, an den meisten nicht. Trinkwasser findet sich unterwegs so gut wie nirgends. Respekt vor den Wälder und den Tierchen, die da herum hupfen, ist gesund. Wanderkarten auch, auch wenn du mit einem Navi einem Track nach fährst. Wenn das Navi den Geist aufgibt oder Mist anzeigt, ist ein brauchbares Backup angesagt. Es führt ganz und gar nicht jede Straße wieder aus dem Wald heraus. Ich mag die Wälder übrigens.

lg!
georg