Re: Gäubahn Stuttgart-Singen ab 10.12.2017

von: veloträumer

Re: Gäubahn Stuttgart-Singen ab 10.12.2017 - 11.12.17 14:06

Ich sehe es mal so: Der aktuelle Zustand wird nicht lange haltbar sein. Radreservierung übers Web nicht möglich, offenbar nicht mal über Automaten. Das wird vom Volke nicht akzepiert werden, zu fortgeschritten mittlerweile die elektronischen Buchungsmöglichkeiten sonst. Auch der Tarif fürs Rad ist ja nicht klar. Das kann auch nicht so bleiben. Ich erwarte spätestens mit Beginn der Frühjahrsradsaison zumindest klare Regelungen.

Vielleicht wird auch an einem Reservierungssystem gearbeitet, dass ein Fahrrad auch noch ein Stunde vor Fahrtbeginn gebucht werden kann. Personentickets konnten in Frankreich so für TGVs schon im letzten Jahrtausend gebucht werden. Mich irritiert allerdings die Radreservierung insgesamt, wurde doch gezielt ein Multifunktionsabteil für diesen neuen IC-Typ konzipiert - also Flexabteil für verschiedene Arten von Gepäck.

Das derzeitige Konzept zielt auf kontrollierte des Radmitnahme zum begehrten Bodensee und evtl. noch Neckarradweg für reisende Gruppen etc., die voraus planen. Denkfehler ist wohl, dass es auch noch Zwischenhalte mit Schwarzwald & Co. gibt, auch Pendler usw. Die Planer dürften auch nicht aus der Region sein, sonst hätte man das so nicht gemacht. Bin mal jüngst wegen Zugausfall ersatzweise auf einer Tesfahrt mit dem IC2 unterwegs gewesen. Ambiente schien mir angenehm, sehe eigentlich nur die Verwaltungsleute, die auf die Bremse drücken. Die stündliche Taktung sollte eigentlich auch für nicht reservierte Radminahme reichen, ohne überladen zu werden - von wenigen Tagen abgesehen. Denkbar sind auch Reservierunsgpflicht zu bestimmten Jahreszeiten oder Tagen wie z.B. in der Schweiz in einigen IC-Neigezügen üblich. Sollte datentechnisch heute alles möglich sein.

Ersatztipps:
1) Schwarzwaldbahn über Karlsruhe wählen, kostet natürlich mehr Zeit, vor allem bis zum Bodensee. Lohnt aber evtl. für Schwarzwaldziele, weil man dann ggf. alternative Bahnhöfe als Startort überlegen könnte (z.B. St. Georgen, recht einfach abzurollen bis hin zur Neckarquelle etc.)

2) Württembergische Oberschwabenroute benützen via Ulm Ravensburg, Friedrichshafen evtl. bis Lindau. Ist sogar bisher schneller gewesen. Für Bergradler (aber nicht nur) sind ohnehin die Ziele ab Lindau interessanter als von Konstanz oder Radolfzell. Landschaftlich ist ohnehin bei Konstanz nur das Schweizer Unterseeufer interessant, Hauptsee ist ziemlich langweilig ebenso Reichenau und Zellersee. Und Überlingersee ist auch nur auf der Nordseite (als FN-Seite) interessant, weil die gegenüberliegende Seite mit Mainau an vielen Teilen zum Ufer hin gar nicht beradelt werden kann (Stichwort Teufelstisch/Marienschlucht).

3) Oft vergessen: wie (2) über Ulm und Friedrichshafen, aber nach Radolfzell, evtl. weiter nach Singen/Konstanz, auch Hochrhein bis Basel. Die Verbindung ist recht flott.

4) Ebenso oft vergessen: Donauroute über Ulm und Sigmaringen nach Donaueschingen. Eröffnet dann entsprechend Schwarzwaldoptionen und Zugang zum Neckarradweg.

5) Hohenzollernroute über Tübingen, Hechingen nach Sigmaringen. Dort ggf. weitere Anschlüsse nach Donaueschingen usw. (s.o.), könnte man aber auch als Startpunkt mit Rad zum Bodensee wählen. Frequenz aber geringer als auf den anderen Routen, zudem teils von anderem Verbund betrieben (Hzl). Im Sommer gab es dort an bestimmten Tagen auch so eine Art Radexpress, der sich gezielt an touristische Radler und Wanderer richtete.