Re: Zustand Ostseeküstenradweg bei Reinberg (MV)=?

von: Fricka

Re: Zustand Ostseeküstenradweg bei Reinberg (MV)=? - 21.06.17 07:25

Wir sind in Rostock gestartet. Warnemünde. Markgrafenheide. Und schon geht es unbefestigt auf Waldwegen durch die Rostocker Heide. Für uns im strömenden Regen über entsprechend pfützigen Untergrund. Ging. Immerhin waren die Wege breit genug. Ich war mit dem Trike unterwegs. Insofern guckten wir bald in solchen Fällen nach Alternativen. Die Drängelgitter auch zum Teil nicht ohne, die man anderswo häufig schon entschärft hat.

Ab Ahrenshoop nahmen wir also die "befestigte" Alternative. Betonplatten. Es rumpelt ordentlich. Allzu schmale Reifen würde ich da wohl auch nicht haben wollen.

Hinter Born dann, ebenfalls unbefestigt durch die wunderschöne Boddenlandschaft. Kann man nicht auslassen. Teilweise wurde es dort auch sehr schmal.

Wieder auf dem Festland. Barth. Es geht heftig durch die Sumpflandschaft. Immer schmaler. Hoppelig. Manchmal sieht man kaum noch den Weg. Aber landschaftlich wunderschön. Also Geduld. Schließlich haben wir auf Groß Kordshagen zu abgekürzt. Wenn der Weg nicht überhaupt ein Sumpfpfad war, gab es gerne und viel Wege mit zwei Plattenstreifen. Mal abgesehen davon, dass die Platten ebenfalls eine heftige Rumpelei bedeuteten, war ihre Breite millimetergenau auf mein Trike abgestimmt. Was bedeutet, dass ständig eines der Vorderräder seitlich abrutschte. Ich lernte, scharf zu gucken, wohin das besser ging. Und dass die "grüne Wiese" am Wegesrand gerne auch mal eigentlich ein Graben war.

Nach Stralsund die 20 km Kopfsteinpflaster. Das ist machbar. Langsam hoppeln. Landschaft, die Allee und die idyllischen Dörfer genießen. Uralte Linden. Romantische Dorfkirchen. Es war recht viel Fahrradverkehr dort. Und praktisch kein Auto.

Rügen haben wir ausgelassen. Das kannten wir schon. Und für die zusätzlichen 255 km hatten wir keine Zeit.

Die unbefestigte Strecke hinter Greifswald bis Eldena war gut fahrbar und auch wieder landschaftlich schön. Heftiger Fahrradverkehr.

Von Ludwigsburg nach Gahlkow haben wir abgekürzt, um die schlechte Strecke am Meer zu vermeiden, da wir für solche Bikeline-Ratschläge allmählich ausreichend sensibilisiert worden waren und uns außerdem der Tag irgendwie zu kurz wurde, da wir in Freest übernachten wollten und bis dahin noch etliche Steigungen angekündigt waren, die aber real nicht vorhanden waren. Um Wolgast herum wieder unbefestigte Wege, teils schmal über Baumwurzeln im Wald. Kurze Kopfsteinpflaster-Passagen nahmen wir schon gar nicht mehr wahr. Man fährt dort dann, wenn vorhanden auf dem Bürgersteig, was die Fußgänger nicht weiter zu stören schien. Gerne auch in beiden Richtungen. Radfahrer und Fußgänger gingen überhaupt sehr viel entspannter als bei uns zu Hause miteinander um und arrangierten sich mühelos.

Auf Usedom die Küste entlang ist der Weg teils autobahnmäßig mit Spuren für alle Beteiligten ausgebaut, so dass man auch als Radfahrer in den Genuss der zahlreichen Promenaden kommt. Dazwischen geht es heftig durch die Dünen. Steigungen bis 18 % sind da ausgewiesen und wohl auch vorhanden. Viele. Bis wir echt froh waren, als das aufhörte. Da waren diverse sehr sportliche Menschen unterwegs, die dort mit Doppel-Kinderanhängern hochjagten.

In ganz Mecklenburg wurde allerdings überwiegend Pedelec gefahren.

Von Ahlbeck zurück Richtung Fahrradfähre ging es noch einmal ordentlich unbefestigt die Hügel rauf und runter. Kombiniert mit heftigem Kopfsteinpflaster und riesigen Pfützen. Aber wieder durch wunderschöne Landschaft.