Re: Addis Abbeba-Nairobi

von: Andreas

Re: Addis Abbeba-Nairobi - 20.01.17 13:48

Hallo dhomas,

In Antwort auf: dhomas
Strafen und Bußen dienen in erster Linie der Abschreckung von Folgetätern.

Deswegen gibt es in den USA seit Einführung der Todesstrafe praktisch keine Gewaltverbrechen mehr (ich wiederhole mich).

Im Ernst: Abschreckung funktioniert nicht so umfassend, wie man es gerne hätte. Vielleicht ein bisschen gegen Geschwindigkeitsübertretungen im Straßenverkehr oder gegen das Schwarzfahren. Aber überhaupt nicht bei Verbrechen, bei denen die Täter Teile ihres Gehirns ausschalten. Oder sich sicher sind, nicht erwischt zu werden.

Es ist bekannt, dass in den Ländern mit den härtesten Strafen die schlimmsten Verbrechen geschehen. Man kann es auch so ausdrücken; In den Ländern mit den brutalsten Verbrechen gibt es die drakonischsten Strafen. Aber was war zuerst am härtesten? Eine vollständige Ursachenfindung ist nicht möglich. Man kann jedoch festhalten, dass es so aussieht, dass härteste Strafen nicht geeignet sind, die Verbrechen/Verbrecher in den Griff zu bekommen. Vermutlich ist es besser, Menschen eine gute Erziehung und Perspektiven zu geben. Gewalt bei der Erziehung ist jedenfalls kontraproduktiv, das weiß man. Kinder, die oft geschlagen werden, neigen dazu, selbst gewalttätig zu werden. Und dass "ich haue ihm in die Fresse, dann sieht er wie es ist, und wird zum besseren Menschen" nicht funktioniert, das ist bekannt.

Interessant ist ein Blick in den Westen: Für die schlimmsten Verbrechen sind die Strafen in den Niederlanden vergleichsweise gering. Dafür kostet es 200 EUR, in bewohntem Gebiet an den Straßenrad zu pinkeln.

Grüße
Andreas