Re: Radfahren auf der Autobahn

von: martinbp

Re: Radfahren auf der Autobahn - 04.12.16 18:12

Bisher ist man in Ungarn davon ausgegangen, dass das Fahrrad benutzt wird, um innerorts zum ABC-Laden (heißen heute meist Coop) oder zur Kneipe zu radeln, deshalb hibt es innerhalb vieler Ort benutzungspflichtige Radweg auf dem Bürgersteig. Einer der ungarischen Radvereine setzt sich sogar dafür ein, dass noch mehr solcher Radwege angelegt werden. Der andere, wo auch ich Mitglied bin, ist dafür, solche Radwege abzuschaffen, oder zumindest keine neuen anzulegen. Da die kommunalen Selbstverwaltungen normalerweise vor dem Anlegen eines Radwegs eine Zustimmung von einem etablierten Fahrradverein einholen müssen, können sie sich auswählen, an wen sie sich wenden

Was das Mercedes-Schild betrifft: Der ungarische Radfahrerklub setzt sich intensiv dafür ein, diese unnötigen Radverbote abzuschaffen. Meist kann man auf solchen Straßen ganz gut radfahren, denn sie sind breit geug, dass PKW ohne Gefährdung überholen können.
DAs Radfahrverbot ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als es in Ungarn nur eine Autobahn (von Budapest zum Balaton) gab und die einstelligen Fernstraßen entsprechend stark befahren waren. Heute gibt es oft parallel zu diesen Straßen eine Autobahn. Natürlich benutzen viel Autos dennoch die Fernstraße, um die Maut zu sparen, aber der Verkehr verteilt sich ja dennoch.
Allerdings gibt es eben viele Anti-Fahrrad-Lobby, das führt dazu, dass solche Straßen mal auf 5 km frei sind und dann kommt wieder so ein Schild. In Ermangelung einer Alternative hilft dann nur: Ignorieren. Wo allerdings keine parallele Autobahn vorhanden (dort würde ich das Schild nicht ignorieren)ist. da muss man sich auf größere Umwege einstellen.

VG aus Budapest
Martin