Re: Radfahren auf der Autobahn

von: irg

Re: Radfahren auf der Autobahn - 27.11.16 18:27

Hallo!

In Antwort auf: ride4plov
.. Ach und nochwas: Ratet Ihr mir zu Spike-Reifen oder sonstiges spezial VBL Equitment, wenn ich es eigentlich vermeiden will im Winter im Schnee zu fahren (manchmal es dann auch aussitzen werde) und dafür lieber Verkehr auf hoffentlich geräumten Straßen in Kauf nehme?



Ohne Kristallkugel ist schwer zu sagen, was dich im Jänner erwartet. Vielleicht hast du auf deiner gesamten Fahrt trockene Bedingungen, dann lachst du über alle Unkereien und Vorsichtsmaßnahmen. Vielleicht ersäufst du dermaßen im Schnee, dass du sogar über einen längeren Abschnitt in den Zug steigst. (Zweiteres ist ziemlich unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.) Wahrscheinlich werden sich die Bedingungen zwischen den Extremen abspielen.

Ich habe einmal eine Radtour um Allerheiligen durch Slowenien gemacht. Zu Beginn bin ich sogar ein Stück im T-shirt geradelt, bei meiner letzten Übernachtung ist mir das Wasser in der Flasche im Zelt eingefroren. Da hatte es -8°. Wenigstens hat es so gut wie nicht geschneit, die Straßen waren alle trocken und daher eisfrei. Damals war es mit normalen Sommerreifen am MTB recht gut möglich bei winterlicher Kälte zu radeln.

Diese Woche hat es mir beim Bergauffahren auf einer feuchten Straße das Hinterrad seitlich weg gezogen, weil die Haftung schon sehr gering war. Das waren eindeutig Plusgrade, und gerutscht ist ein Sommerreifen.

Ich weiß nicht, wie du über die Alpen kommen willst. Slowenien, noch das nördlichste und wahrscheinlich kälteste Land auf deiner Route, ist schnell passiert, danach kommst du in gemäßigtere Gegenden, so lange du nicht größere Höhen aufsuchst. Wenn du auch in Slowenien eher in den Tälern bleiben willst, könntest du versuchen, ob du mit Sommerreifen durch kommst. Sicherer in mehrfacher Hinsicht dürfte sein, Winterreifen zu verwenden.

Spikes würde ich dabei weg lassen. Die kosten dich sehr viel Kraft, da ist es gescheiter, den einen oder anderen Tag vielleicht zu pausieren oder notfalls ein exponiertes, besonders rutschiges Stück bergab zu schieben. Winterreifen haben den großen Vorteil, dass sie aufgrund der Gummimischung, die den Temperaturen angepasst ist, weit besser haften als auch die weichsten Sommerreifen. Das macht sich schon bei leicht feuchtem, kalten Untergrund stark bemerkbar. Ich fürchte in diesem Zusammenhang weniger deine Fahrkünste. Du kannst die Grenzen deiner Reifen gut einschätzen, wenn jemand anderer blöd fährt, kannst du aber leicht einmal mehr Spielraum brauchen, um einen Sturz zu vermeiden.

lg!
georg