Re: Britisches Pfund - ab wann billiger

von: Peter Lpz

Re: Britisches Pfund - ab wann billiger - 28.06.16 17:50

Hallo Arnulf,

wenn Du meine beiden Beiträge hier gelesen hast, dann sollte Dir aufgefallen sein, dass mich nicht der europäische Gedanke, der zur Gründung der EU geführt hat, mit ihr entzweit. Nein, das ist das, was bis heute daraus geworden ist. Und ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass das irreparabel ist. Und wie ich es auch schon schrieb, ist sie für mich nicht friedlich. Und zwar so wenig, dass mir die Nationalisten friedlicher vorkommen. Unser Nationalstaat hatte lange Zeit unsere Weltkriegsgeschichte im Auge und deshalb Auslandseinsätze vermieden. Das war eine gute Entscheidung, weil uns die Geschichte bis heute verfolgt.

Ich könnte hier noch mit dem Türkeiabkommen, den unsäglichen Freihandelsabkommen und der Ukraine weitermachen. Das führt zu weit, deshalb nur noch soviel:

Ein solches Referendum ist für mich der Inbegriff der Demokratie und zwar unabhängig vom Ergebnis. Wenn ich hergehe und dem obersten Souverän erkläre, dass seine Entscheidung zustande gekommen ist, weil eine erhebliche Zahl von Menschen unkritisch und uninformiert, schnellen Schuldzuweisungen folgt, dann müssen wir die Demokratie abschaffen. Mit solchen Parolen trampelt man doch die eigenen Werte mit Füßen. Was hättest Du denn gesagt, wenn die Entscheidung andersrum ausgefallen wäre und ich hätte Dir genau dasselbe erzählt? Siehste, genauso denke ich jetzt auch! Es ist nicht so, dass ich meine Schlüsse uninformiert und unkritisch ziehe. Ich ticke vielleicht nur etwas anders.

Also kurz und gut, ich halte das Volk für mündig genug, solche Entscheidungen zu treffen. Und mir ist es auch immer gelungen, Entscheidungen zu akzeptieren, die mir missfallen. Wie es damals bei den Nazis war, habe ich nicht erlebt. Aber heute haben es die etablierten absolut in der Hand, verlorengegangenes Wahlvolk zurückzugewinnen. Ob sie es wollen, wird man sehen.

Zu den Grenzen: Für mich waren sie 1989 offen und die Welt wurde langsam bunt. Grenzkontrollen fand ich lästig, fremdes Geld dagegen immer interessant. Bei Radreisen hat mich keine Grenzkontrolle ernstzunehmend gestört. Dem guten Miteinander waren sie auch nicht hinderlich. Das Miteinander der Europäer in diversen Krisen ist dagegen in meinen Augen zuweilen, sagen wir mal: unhöflich.

Gruß Peter