Re: Britisches Pfund - ab wann billiger

von: derSammy

Re: Britisches Pfund - ab wann billiger - 27.06.16 15:48

In Antwort auf: manfredf

Ich glaube nicht, dass die Schweiz und Norwegen sich verpflichtet haben, jeden zukünftigen Unsinn automatisch mitzumachen - von der zwangsweisen Zuweisung von Migranten bis zu denkbaren EU-weiten Steuern.

Mal abgesehen davon, dass wir hier sowieso nur theoretische und keine Probleme der Tagespolitik diskutieren: Darf ich mal fragen, auf welcher Grundlage du diese Thesen aufstellst? Es ist eines der Grundprinzipien der EU, dass die Steuerhoheit bei den Mitgliedsstaaten liegt. Und "Zuweisung von Migranten" klingt wunderbar populistisch, da tun sich aber gleich mehrere Fragen auf. Auf die Menschenrechtsfrage, in wie weit man unschuldige Menschen - womöglich gegen deren Willen, überhaupt "zuweisen" kann, gehe ich mal gar nicht ein, sondern gebe nur zu bedenken, dass die deutsche Bundesregierung ja versucht hat einen Konsens zu einer Verteilung der Lasten der Migrationsströme im vergangen Jahr herbeizuführen - und das dies eben nicht gelungen ist. Eben weil so teifegehende Entscheidungen nicht gegen den Willen einzelner Mitgliedsstaaten beschlossen werden können.

In Antwort auf: manfredf

Welchen Plan B hat eigentlich die EU ? Da ist ein Nettozahler weg. Und ein bedeutender Exportkunde - gerade auch für Deutschland.

Es ist ja nicht so, dass GB als Export"kunde" schlagartig wegfallen würde. Sicher wird es einzelne Firmen und womöglich Branchen geben, die von dem Wegfall von Großbritannien als Handelspartner getroffen werden. Großbritannien hat grob einen Anteil von etwas weniger als 10% am Gesamtbinnenhandelsvolumen der EU. Sprich grob darf jede europäische Firma etwa 10% ihrer (innereuropäischen!) Außenhandelsgesamtbilanz auf den Prüfstand stellen.
Andererseits ist es so, dass allein Deutschland schon über 10% Anteil an Import/Export von Großbritanniens ausmacht. Nimmt man dann noch lediglich die großen EU-Staaten dazu, ist man schnell bei >40%. Kurzum: Weil Großbritannien deutlich kleiner als die Rest-EU ist, werden die von der Trennung deutlich stärker getroffen als die EU.
Was die Nettozahlerproblematik betrifft, verweise ich mal auf Wikipedia. Unter dem Strich, wenn man den Britenrabatt berücksichtigt und beachtet, dass Großbritannien in der Strukturförderung durchaus in einzelnen Regionen besser gestellt ist, als z.B. die ostdeutschen Bundesländer, dann erwarte ich da ebenso keinen so dramatischen Einschnitt für die EU. Aber die Briten werden sich umschauen, wenn die Projekte, die bisher jahrelang aus EU-Geldern finanziert wurden, das Geld plötzlich von anderer Stelle bekommen sollen. Für die Verwaltung wird das ein gigantischer Kraftakt. Die Umgestaltung dieser Sache ist nicht einfach mit einem Wechsel der privaten Hausbank zu vergleichen...