Re: Im EU-Ausland gebührenfrei Geld abheben?

von: Ulli Gue

Re: Im EU-Ausland gebührenfrei Geld abheben? - 05.04.16 14:08

In Antwort auf: Jaeng
In Antwort auf: Ulli Gue
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Das mTAN-Verfahren gilt seit 2010 als unsicher...
Gruß Ulli

Was gilt denn daran als unsicher? Mach mich bitte mal schlau.
Bei meiner Bank habe ich die Wahl zwischen iTAN (kostenlos) oder mTAN (kostenpflichtige SMS auf's Handy), die ich seit mehreren Jahren außerhalb meiner Wohnung gelegentlich nutze. Die Sparkasse Hannover verwendet z.B. standardmäßig mTAN-Verfahren. Meine Freundin hatte diesbezüglich nie Probleme. In den Missbrauchsfälle, die mir bekannt geworden sind, haben die Täter über Handyshops ohne vernünftige Verifikation Ersatzsimkarten bestellen können. Dieses System funktioniert bei den von mir und meiner Freundin verwendeten Simkarten von ... nicht, weil sie nicht über einen Shop vertrieben werden.

Der einzige Sicherheitsaspekt beim mTAN-Verfahren ist das Handy. Heute meistens ein Android-Handy - und da von Sicherheit zu sprechen, ist ein Widerspruch in sich. Außerdem gibt es nicht nur das von dir angesprochen Betrugsverfahren mittels Zweit-SIM – dies ist eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit gab es z.B. 2012 mit dem ZitMO-Virus. Dabei wurde der PC manipuliert und von diesem manipuliertem PC wurde ein Virus auf dem Handy installiert. Nach Angaben von Sicherheitsexperten wurden in Europa ca. 30000 Bankkunden um 36 Millionen Euro (in Deutschland 13 Millionen Euro) erleichtert. Gerade wurde der Quellcode eines anderen Viruses veröffentlicht, der ein anderes Online-Banking-Verfahren manipuliert. Durch die Veröffentlichung wird es diesen Virus jetzt massenweise in diversen Abwandlungen geben. Wenn in der Presse massenhaft Betrugsfälle bekannt werden, werden die Banken sicherlich die Schäden ersetzen. Aber was passiert in Einzelfällen. Immer mehr Banken verlagern das Risiko auf den Kunden und werfen dem Fahrlässigkeit vor. In solchen Fällen haftet nur der Kunde.
Der Nachteil vom Internetbanking ist, dass Betrüger relativ anonym Zugriff auf Millionen von Konten haben – und das ist eben verlockend. Bei einem Diebstahl oder Raub müssten sie räumlich anwesend sein. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass es dich auch tatsächlich trifft. Wenn von 100000 Einwohnern 1000 überfallen werden, werden anderseits auch 99000 nicht überfallen. zwinker
... und hier mal eine Info zu den aktuellen Virenprogrammen. Von 54 Virenprogrammen haben nur drei den Locky-Virus erkannt
Letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden, ob er das Risiko eingeht.
Gruß Ulli