Re: USA Visum nach Iran Besuch

von: zaher ahmad

Re: USA Visum nach Iran Besuch - 16.02.16 08:32

In Antwort auf: aighes
Es ist letztlich eine Reaktion darauf, dass sich vermehrt Bürger "sauberer" Staaten im IS-Gebiet zu Terroristen ausbilden lassen. Dass man diese nicht in seinem Land haben möchte ist soweit verständlich in meinen Augen.


Dass man deshalb alle anderen, die auch dort waren, unter Generalverdacht stellt, ist nicht akzeptabel. Die USA haben genug Informationen und Möglichkeiten zur Auswertung, dass die Einreise unerwünschter Personen auch anders verhindert werden könnte als mit dem Gießkannenprinzip. Paranoia war noch nie ein guter Ratgeber.

Zudem ist der Iran nicht vom IS betroffen. Terroristenausbildung für Ausländer findet wo anders statt, z.B. in Syrien, und da kommt man ohne Visum und Pass hin, schwarz über die türkische Grenze (Berichte dazu gab es im Fernsehen). Das weiß man auch in Washington. Konsequenterweise sollte man also alle, die in kürzlich in der Türkei waren besonders überprüfen. Komischerweise passiert das nicht.

Beim Iran spielen ganz andere Gründe eine Rolle, u.a. dass manche Kreise in den USA die Rückkehr zum normalen Umgang mit diesem Land um jeden Preise verhindern oder zumindest verzögern wollen. Das über lange Jahre aufgebaute Feindbild vom "Schurkenstaat" lässt sich eben besser aufrecht erhalten, wenn man die Menschen davon abhält, selbst hinzufahren und sich ein unabhängiges Bild vom Land und seinen Menschen zu machen.
Kommt mir so ähnlich vor wie das Verhalten gegenüber Kuba in den sechziger Jahren. Mit dem Land hatten einige Jahre nach der Kubakrise hauptsächlich die USA ein Problem, während der Rest der Welt zu einem einigermaßen vernünftigen Umgang mit Fidel Castro fand.

Grüße

zaher