Re: Hunde in Südamerika

von: :-)

Re: Hunde in Südamerika - 10.11.15 12:02

Hallo,

ich kann ganz gut nachvollziehen wie du dich da gefühlt hast. Hab in meiner zweiten Nacht in Marokko (feste Unterkunft) vor dem Haus ein Rudel Aidis erlebt. Zuerst nur gehört, die haben nicht gebellt sondern echt bestialisch gebrüllt. Der Tumult um das Haus hat fast die ganze Nacht gedauert.

Da ich vorhatte in Marokko zu biwakieren, hat mich die Nacht wirklich in Angst und Panik versetzt. Weil die Vorstellung ein solches wildes Rudel beim einsamen Biwak in der Nacht um mich zu haben wirklich grauenvoll war.

Ich muss die Marokkanischen Hunde da aber etwas in Schutz nehmen. Das sind wirklich keine Bestien (zumindest nicht Menschen gegenüber). Am nächsten Morgen habe ich erstmal Bekanntschaft mit den Unruhestiftern der Nacht gemacht. Die waren Menschen gegenüber friedlich und der Tumult rührte daher, dass eine oder mehrere Hündinden läufig waren und darum wurde gekämpft. Zu mir und anderen Menschen waren die lammfrom und haben teilweise sogar die Nähe zum Menschen gesucht. Ich hab mir den Tag danach Zeitgenommen und auch ausgetestet wie die Tiere die jetzt am Tag immer noch in der Gegend rumliefen auf mich reagieren und mich gezielt den Tieren genähert (allerdings erstmal mit dem Notfallstein in der Hand) und auch mit den Marokkaner über die Hunde unterhalten. Die haben mich beruhigt, Grundaussage: "Die Hunde tun Menschen nichts!" (nicht ohne den Tipp falls doch mal ein Hund aggressiv wird halt mit Steinen zu drohen oder zu schmeißen) und in der nächsten Nacht habe ich ohne Angst zerfleischt zu werden mit Isomatte und Schlafsack unter den Sternen gelegen.

Die Kehrseite der Sache ist, dass die Aidis von den Marokkaner teilweise vergiftet werden weil die Touristen sich von dem Krach in der Nacht gestört fühlen bzw. Angst vor den (eigentlich harmlosen) Tieren haben.

Auch wenn ich deine Geschichte natürlich auch super spannend finde und ganz sicher nicht mit dir tauschen möchte. Möchte ich doch anmerken, dass die Marokkanischen Hunde normalerweise keine Radfahrer zerfleischenden Bestien sind und dir vielleicht (also nur vielleicht) sogar in der Nacht letzten Endes nichts getan hätten (auch wenn das bestimmt anders gewirkt hat).

Wie auch immer worauf ich hinaus will, ist das zur Selbstverteidigung, oder auch einfach nur um eine entspannte Weiterfahrt zu ermöglichen die Steineschmeißen - Lösung angemessen, sinnvoll und wirkungsvoll ist - und wenn ein Hund mich angreift hätte ich auch keine Probleme damit das Tier zu töten (wobei ich die Messerlösung von dem anderen Jörg weiter oben für nicht durchführbar halte). Aber man sollte die Tiere nicht als blutrünstige Bestien sehen und ich finde es trauig und bedauerlich, dass die Aidis in Marokko zumindest in einigen Regionen weil die Touristen sich gestört fühlen mehr oder weniger gezielt ausgerottet werden.

Das vielleicht auch noch mal an René - Ist doch deutlich sinnvoller einen lästigen/bedrohlichen Köter mit Steinen zu verjagen und sich ansonsten damit abzufinden dass die Tiere im Land sind, als sie gleich großflächig zu vergiften weil die Einheimischen ihrere touristischen Einahmen in Gefahr sehen. (so gehen die Einheimischen übrigens auch mit den Tieren um)

Hier mal, was ich über die Aidis geschrieben habe, dort verweise ich auch auf die Seite Marokko Hunde wo auch noch mal weiterreichende Informationen stehen.

Ich für meinen Teil hab die Aidis in Marokko während meiner Tour sogar richtig in mein Herz geschlossen.... auch wenn ich sicherlich verstehen kann, dass du das nach der Nacht anders siehst.


Gruß
Jörg