Re: Fahrradmitnahme in die Türkei

von: Falk

Re: Fahrradmitnahme in die Türkei - 29.03.14 21:07

Mit Istanbul Sirkeci sieht das derzeit ein bisschen schlecht aus. Einmal hat man sich mit dem Marmaraytunnel ein bisschen übernommen und die ganze Anlage deutlich unterdimensioniert und zusätzlich gab es in der Türkei vor Istanbul vor ein paar Jahren einen Erdrutsch, der die Strecke zwischen Edirne und Istanbul zumindest gefährdet hat. Wie in vielen Ländern hat auch die türkische Eisenbahn nur nach innen gucken wollen und die Verbindung nach Bulgarien und Griechenland sträflich vernachlässigt. Sie ist bis zum (ehemaligen?) S-Bahn-Endpunkt Halkali auch nur durchgehend eingleisig und ich kann nicht sagen, ob die Fahrdrahtlücke über die Grenze inzwischen geschlossen worden ist. Ich vermute aber, dass es nicht passiert ist.

Wenn du Hafas nicht nach Istanbul (unter diesem Namen findet das Auskunftssystem momentan nur eine Kneipe bei Wien-Praterstern), sondern nach Edirne suchen lässt, findest Du eine Verbindung über Dresden Hbf, Budapest Ost und Bukarest Nord nach Halkali. Die Nachtstrecken liegen zwischen Budapest und Bukarest und zwischen Bukarest und Halkali, das ist für die Bettkartenpreise richtig günstig. Die Verbindung, die ich für einen Sonnabend gesucht habe (Le Hbf ab 7.53, Dre Hbf an 9.01, ab 9.06, Bp Ost an 18.35, ab 19.10, Buk Nord an 12.10, ab 12.55, Halkali an 7.06) funktioniert zwar so nur an Wochenenden, aber die kritischen Züge ab Budapest fahren täglich. Ich würde sowieso mit dem 459 6.50 ab Leipzig fahren und dann in Prag umsteigen. Spart mindestens einen Taler, der sonst unnütz für den ICE draufgeht.

Bei der Heimfuhre patzt Hafas derzeit ab türkischen Bahnhöfen. Wenn die TCDD keine Fahrzeiten liefert, kann Hafas sie auch nicht anzeigen. Vielleicht lässt sich unter http://www.tcdd.gov.tr/ was machen. Eine unschöne Sache gibt es, ab Ungarn ist es Essig mit Pass und Fahrkarten abgeben und dann seine Ruhe haben (das gab es auf dem Balkan so noch nie) und in Kapikule werden alle Reisenden zu nachtschlafender Zeit aus den Kojen gerissen und mit ins Grenzpolizeibüro geschleift. Ein türkischer Grenzpolizist hat uns mal mitgeteilt, dass wir selber schuld seien (wegen dem Angebot der Regierung Modrow über Visafreiheit auf Gegenseitigkeit und dem Rückzieher von de Maizière 1990). Ich hätte nicht gedacht, dass mir das fünfzehn Jahre danach wieder aufs Brot schmiert.

@HyS, ich war schon mehrmals im Mai und Juni in der Türkei und auch in Griechenland – und ich werde es wieder tun. Zu warm war es nie, mal abgesehen vom Backofen Adana. Natürlich mit dem Zug!