Re: Islamische Länder

von: zaher ahmad

Re: Islamische Länder - 27.01.14 00:57

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: silkroad
Zitat:
Da kann es dann schnell passieren, das man als vergewaltigte Frau noch bestraft wird und nicht ausreisen kann

Ganz aktuell sogar

@Zaher: Du fragst nach Beispielen - genau solche Dinge hatte ich gemeint.

Naja, Dein Ausgangspunkt war folgender:
In Antwort auf: Cruising
dass man das noch wesentlich deutlicher sieht in den Ländern, wo die Islamisten versuchen, einer zunächst liberalen und laizistischen Gesellschaft ihr Weltverständnis aufzuzwingen.

Die Golfstaaten sind sicher keine Länder, deren Gesellschaft man in den letzten paar Jahrhunderten irgend wann mal liberal oder wenigstens laizistisch nennen konnte. Das macht das Geschehen dort nicht besser, aber dort ist das Kind schon lange in den Brunnen gefallen.

Zitat:
Oder, wenngleich weitaus gemäßigter: In der Türkei sind sie gerade dabei, die Hagia Sophia, viele Jahre lang ein Museum und Sinnbild für das friedliche Nebeneinander der Religionen, wieder in eine Moschee umzuwandeln - guckst du hier.. Unter offensichtlichem Wohlwollen einer Regierung, die vom Westen bzw. von der westlichen Wirtschaft als potentielles Mitglied der EU hofiert wird.
Vor wenigen Tagen kam in ARTE ein Film über eine Türkin, die auf ihr Kopftuch besteht und deshalb in der Türkei (vor der Regierung Erdogan) nicht studieren durfte.

Was willst Du nun damit sagen?
Die erste Meldung stützt durchaus Deine obige Aussage, und die jüngsten Entwicklungen in der Tükei gehen durchaus Richtung religös verbrämtem Konservatismus. Die zweite Meldung hingegen muss schon älter sein, dürfen doch Studentinnen seit gut einem Jahr wieder Kopftuch an staatlichen Universitäten tragen. Auch das Kopftuchverbot für Staatsbedienstete wird immer mehr durch die aktuelle Regierung aufgeweicht. Auf Initiative des selben Herrn, der die Hagia Sopia wieder zur Moschee machen möchte.
Ist also alles nicht so einfach, schließlich wurde das Kopftuchtragen durch Atatürk im Zuge der Modernisierung der Türkei verboten, um damit die Trennung von Staat und Religion durchzusetzen und die Republik zu etablieren. Letztlich wurden damit also ähnliche Ziele verfolgt, wie sie heute von den USA vorgegeben werden. Über die angewandten Mittel kann man in beiden Fällen streiten.

Zurück zum Thema: Bei der Diskussion ging es um das Verhalten einfachen Menschen gegenüber, wie man sie eben unterwegs so trifft. Dass sich diese in weiten Teilen der Welt (zum Glück) von ihrer Regierung unterscheiden, darf man dabei nicht vergessen. Ich versuche, den Leuten offen zu begegnen: der hilfsbereiten alten Dame aus einem Kaff in der texanischen Pampa genauso wie dem gastfreundlichen Punjabi in seiner Hütte am Rande der Wüste. Und wenn sie meinen, ich müsse verheiratet sein und Kinder haben, warum soll ich sie enttäuschen und Diskussionen provozieren, die in den fünf Minuten unseres Zusammentreffens niemals zufriedenstellend geführt werden könnten?

Grüße

zaher