Hallo!
Seit ca. 1,5 Jahren bin ich schwer frustriert. Damals habe ich nach ~2300 km meine Solo-Durchquerung der USA in Missouri aufgeben müssen. Grund waren Knieschmerzen, und zwar relativ ungute. Ich habe nach etwa einer Woche leichte Knieschermzen gekriegt, war im Krankenhaus etc., und hab sie mit Pulvern bzw. Salben und Kniestütze in den Griff gekriegt (das war am linken Knie). Ich habe dann auch Gepäck abgebaut (ca. 10 kg), an unnötigem Zeugs, und bin weitergefahren. Spaßigerweise war es auch ein extrem verregneter April, und ich bin fast jeden Tag im Regen gefahren, zwar nicht immer, und auch oft nur ein paar Stunden, aber es hat genagt. Jedenfalls hab ich, als ich dachte, es ist alles überstanden am linken Knie nicht mehr ohne Schmerzen über den oberen Totpunkt treten können. Frustriert habe ich dann die Reise abgeblasen und bin heimgeflogen.
Irgendwie war der Wurm drin, ich bin nicht gerade ein Tourenanfänger (Wien-Nordkapp-Wien, Bretagne - Österreich, Wien-Klagenfurt an einem Tag etc.), und kenne das ganze recht gut. Interessanterweise bin ich auch nicht auf die von mir gewohnten km-Leistungen gekommen (ca. 120-150 km Durchschnitt, 220 max.) Ich denke, ein großer Nachteil war, dass ich im April begonnen habe. Im Winter habe ich kaum trainiert, da das Jahr davor gut ging, und ich im Kopf offenbar keine Probleme sah, körperlich war das offenbar anders.
Seit dem bin ich regelmäßig frustriert, da die Tour eigentlich als "Abschluss" von der Sturm und Drangzeit, nach Diss, vor Job&Familie stehen sollte. Ich habe ca. 1 Jahr Planung gehabt, und die Vorstellung, von der Brooklyn Bridge zur Golden Gate Bridge zu fahren, und dort meine Frau zu treffen hat sich im Hirn eingebrannt. Jetzt ist die Chance auf Wiederholung (zumindest für viele Jahre) vorbei, und das ärgert mich manchmal sehr. Ca. 6 Monate wollte ich mich auf kein Rad mehr setzen, aber mittlerweile geht es wieder, und ich bin auch schon wieder eine Tour gefahren.
Hat jemand anders auch schon solche Rückschläge einstecken müssen? Wie geht ihr mit sowas um? Soll ich es auf später verschieben, oder mich vom Gedanken komplett verabschieden?
David