Dauer:1 Monat, 27 Tage
Zeitraum:14.9.2011 bis 9.11.2011
Entfernung:4170 Kilometer
Bereiste Länder:usVereinigte Staaten von Amerika

Allgemeines:

Dies soll ein Live Bericht werden, aber ich werde nicht ueberall die Moeglichkeit haben ins Internet zu kommen. Besonders in den Appalachen wird es meistens keinen Mobilfunkempfang geben. Wenn ich mich also mal ein paar Tage nicht melden sollte, dann haltet euch an das Motto des Reisefuehrers durch die Galaxis "Don't Panic" und informiert nicht gleich die Nationalgarde.

Der Anreisetag:

Irgendwie bin ich spaeter von zu Hause los gekommen als ich es geplant hatte und da ich auf keinen Fall den Zug verpassen wollte, habe ich mich etwas beeilen muessen. Die rund 25 km zum Bahnhof habe ich dann in 1,1 Std geschafft, ein ordentliches Fruehstueck musste aber ausfallen, also wurde schnell ein halber Liter Cola und 2 Cheeseburger bei Maces geholt.

Die Zugfahrt verlief wenn man von einer Verspaetung wegen Umleitung absieht problemlos, aber ich war froh den frueheren Zug genommen zu haben. Das Fahrrad liess sich gut abstellen, aber das Vorderrad musste ich mit einem Scloss befestigen, um das Rad am zurueck rollen zu hindern.


By reisemeister at 2011-09-15

By reisemeister at 2011-09-15

Am Frankfurter Flughafen wurde dann der Lenker und die Pedale abgebaut. Der Lenker, die Bremshebel und der Rohloffgriff wurden im Rahmendreieck in Frischhaltefolie eingewickelt. Die Pedale wurden ebenfalls eingewickelt, aber ins Gepaeck gelegt.
In einen Ortlieb Backroller wurde die Lenkertasche gesteckt und beides dann als Handgepaeck mitgefuehrt. Die restlichen Satteltaschen wurden zusammen mit dem darin verstauten Gepaeck in einen mittelgrossen Ortlieb Sack gesteckt um als Freigepaeck aufgegeben zu werden.


By reisemeister at 2011-09-15

Nachdem ich am Speergepaeck Schalter 150€ bezahlt hatte, wurde das Rad von einem netten Lademeister abgeholt. Luft aus den Reifen musste ich keine ablassen. Auch sonst verlief der CheckIn problemlos und ich wurde fast durchgewunken, obwohl in meinem Gepaeck jede Menge Werkzeug, elektronische Geraete, Akkuzellen usw. waren.

Der Flug dauerte laenger als erwartet. Ich lernte jedoch einige nette Leute kennen, was die Reisezeit subjektiv verkuerzte.
In Chicago angekommen dauerte es dann rund eine Stunde bis ich an die Reihe war mit der Passkontrolle. Die Kontrolle verlief dann aber nett und der Beamte gab mir noch ein paar Tips fuer die Radtour. Eine Gepaeck Kontrolle gab es fuer mich nicht, aber es wurde mir der schnellste Weg zum Ausgang gezeigt. schmunzel
Draussen ein paar Meter neben dem Eingang zum Fughafengebaeude fing ich dann an mein Rad zusammen zu bauen, wobei ich dann noch von einem Mann aus Deutschland gebeten wurde kurz auf ein paar Pakete aufzupassen, die fuer Fort USA bestimmt waren - was es so alles gibt. Auch meine "Reisebegleitung" die ihren Anschlussflug nach Kanada verpasst hatte kam noch vorbei und wuenschte mir alles Gute fuer die Reise.

Das Rad war zusammengebaut, aber es war schon 22:36, als ich mich auf den Sattel setzte um die 36km vom Flughafen zum Hotel zurueck zu legen. Mir war garnicht wohl dabei evtl. nicht mehr einchecken zu koennen und noch die halbe Nacht irgendwie tot zu schlagen, weil es zu spaet ist.
Ich gab also wieder ordentlich Druck auf die Pedale um die Strecke moeglichst bis 0 Uhr geschafft zu haben.
Auf dem Weg sah ich ganze 4 Radfahrer, wobei alle ohne Licht unterwegs waren. entsetzt Mit dem Rennradfahrer der mich an einer roten Ampel ueberholt hatte, lieferte ich mir dann ein kleines Rennen ueber ca. 10 km wobei rote Ampeln, und Stopschilder sowieso, fast voellig ignoriert wurden. cool
Ich war dann um ca 0:02 Uhr da wo ich dachte, dass das Hotel ist, aber da war es nicht. Irgendwie war die importierte Karte von Google in OruxMaps fehlerhaft. Also suchte ich erstmal eine 3/4 Std rum, bis mir die Idee kam das Navigon Navi auf meinem Android Handy zu benutzen, weches mich dann auch in ca. 5 Minuten zum Hotel brachte.
Naja, das Hotel ist eine Jugenherberge, aber mit Jugenherbergen in Deutschland haben die nicht viel gemeinsam. Als ich um 0:55 mit meinem Reisebomber vorfuhr, wurde mir von ein paar jungen Amis die Tuer aufgehalten, ich konnte problemlos an der noch besetzten Rezeption einchecken und fuer mein Rad gab es auch ein nettes Plaetzchen in einem extra Raum.
Fuer mich gab es ein Einzelzimmer mit Handttuechern und allem was man sonst so braucht. Die Betten sind in Ordnung und auch fuer zwei ausreichend. Es gibt eine gemeinschaftliche Kueche mit Gasherd und Kuehlschrank und ein Gemeinschaftsbad mit Dusche. Hier bleibe ich jetzt zwei Tage um mir Chicago anzschauen und fehlende Ausruestung einkaufen.
Nach einer Reisezeit von ca. 25 Std mit einigen tausend Kilometern Flug, ein paar hundert Km Zugfahrt und 60 Km Radfahren im Powertempo fiel ich muede ins Bett und schlief sofort ein.