Von Cortijos Nuevos aus gibt es eigentlich eine wunderschöne und sehr direkte Route zum nächsten Reiseziel den sogenannten Badlands. Diese Route geht am Stausee vorbei und folgt dann dem Fluss Guadalquivir bis zu seiner Quelle, kurz vorher kommt noch ein sehr netter Campingplatz, und darüber hinaus weiter bis zum Llano-Pass und von dort in ewig langer Abfahrt mit Aussicht von Norden in die Badlands.
Deine Route führt aber von Cortijos Nuevos steil den Berg hoch, vorbei an der Quelle des Rio Segura bis zum Refugio Campo de Espino weit oben auf einer wilden Hochebene.
Die letzten Kilometer bis hier verlaufen gemeinsam mit der von Velo68 erwähnten Mountainbikeroute Transandalus, die ab dem Refugio weiter nach Süden führt und auf der du auch über Pozo Alcón schick in die Badlands fahren könntest.
Deine Route führt aber weiterhin nach Osten immer tiefer rein in diese wilde Landschaft bis zu einem steilen Abbruch in ein tief unten liegendes quasi unbewohnten Tal. Bis zur Kante dürfte die Strecke noch halbwegs zu fahren sein obgleich bestimmt schon mühsam, unterwegs kommen auch noch zwei kleine Schutzhütten.
Ab der Kante schickt dich komoot aber auf einer etwas zweifelhaften Strecke in die Tiefe, 800 Hm auf 13 km Strecke, laut komoot auf Wegen, laut mapy auf unmarkierten Bergpfaden und laut OSM auf Wegen dritter Kategorie, sprich überwiegend loses Geröll. Sei dir bewusst dass das eine absolut einsame Gegend ist, dort gibt es weder markierte Wanderwege, Fahrradrouten auch nicht, Menschen wirst du auch nicht treffen und ob es Handynetz gibt, ist auch nicht garantiert. Da solltest du nur mit genügend Zeit und Wasser und vor allem nur bei passablen Wetter unterwegs sein.
Irgendwann kommst du dann hoffentlich wohlbehalten in Huéscar wieder in die Zivilisation und ab dort geht es knapp fünfzig Kilometer geradeaus stetig ansteigend über eine karge Hochebene bis nach Maria, mit ordentlich Rückenwind ist dieser Abschnitt bestimmt ganz lustig, bei Gegenwind jedoch eine Tortur. Kurz vor Maria kommt mitten im Nichts ein ganzjähriger Campingplatz.
Velez-Blanco ist inzwischen Weltkulturerbe, Velez-Rubio das lokale Zentrum.
Deine weitere Route führt dich jetzt ewig lang auf alter Straße parallel zur Autobahn ein karges Tal runter in dem es nichts gibt außer der Autobahn und irgendwann kommst du da endlich nach Almendricos und zur gleichnamigen Via Verde.
Diese ist sehr kurz und läuft schnurgeradeaus über einen Acker, es gibt keine Tunnel, keine Viadukte und landschaftlich überhaupt nichts interessantes zu sehen, würde sie nicht auf einer alten Bahntrasse laufen, wäre sie nur ein schnöder Feldweg.
Bald darauf kommst du zur noch ziemlich neuen Via Verde del Valle de Almanzora. Diese ist unten recht beliebig, im Mittelteil ganz nett aber auch nicht mehr und oben vor Baza geht es wieder monoton über die Felder. Westlich von Serón kommt eine heiße Quelle mit Pool quasi am Wegesrand, auf komoot gibt es dazu einen Highlight der nennt sich "Zisterne", auf Google Maps findet sich diese Quelle auch, man kann da auch ganz gut biwakieren, allerdings ohne Tisch und Bank.
Ich würde dir raten die langweilige VV de Almendricos auszulassen und statt dessen von Velez-Rubio direkt nach Albox an der nächsten Via Verde zu fahren, diese Strecke wäre wesentlich attraktiver.
Ab Baza wurschtelt sich deine Route bis zum Stausee von Negratin durch und danach willst du einen Fluss ohne Brücke durchqueren. Diese Furt wurde hier im Forum mal in einem Reisebericht von love2bike ("einmal quer durch Spanien") eindrücklich beschrieben. Die waren zu zweit und haben es gerade so geschafft sich dort irgendwie durch die Fluten zu kämpfen. Auf komoot findet sich zu dieser Furt auch ein Highlight, dort gibt es auch einen Beschrieb der Situation von love2bike.
Aber wenn du dann alle diese selbst gewählten Gefahren gemeistert hast, stehst du dann endlich in den berühmten Badlands.