Das Problem ist die vorsätzliche Unterlaufung des Geistes der Pedelec-Regeln: 250W. Gedacht war es als Fahrerunterstützung und nicht umgekehrt. Leider ist hier der Gesetzgeber wieder in die Falle gelaufen und begrenzt nur die Dauerleistung, aber nicht auch die viel wichtigere, maximale Spitzenleistung. Damit werden - wie die heutigen E-Autos - die Dinger zu Geschossen, die kurzzeitig (wobei die kurze Zeit ziemlich lange sein kann) bis 1000W gehen. Deshalb müssen die Dinger so stabil ausgeführt werden, weil sonst die Produkthaftung zuschlägt, wenn sie bei Nutzung der "legalen" 1000W brechen. So haben wir - wie bei den E-Autos - ein Wettrüsten: Im KFZ-Brief (bzw. den Pedelec-Regeln 250W) steht eine ganz harmlose, niedrige Dauerleistung (30min-Leistung) und in Wirklichkeit steht das 3- bis 4-fache zur kurzeitigen Nutzung an...
Das erklärt, warum es kaum wirkungsgradoptimierte Pedelecs mit elektrischen Minimalantrieben und geringen Fahrzeuggewichten gibt: schlechte Wirkungsgrade und Schwergängigkeiten werden durch Motorleistung überspielt. Automobile Maßstäbe werden aufs Fahrrad übertragen (überstarke Motoren, entsprechend klobige Konstruktionen mit schwere Antriebs- und Getriebekomponenten usw.).
Interessant dürfte auch sein, inwieweit dies Auswirkung auf die Entwicklung unmotorisierter Fahrräder und die zukünftige Verfügbarkeit entsprechender Leichtbau-Komponenten haben wird.