Ich denke, dass es hier auf wenige kg hin oder her gar nicht mehr ankommt - in Griechenland dürfte man im Sommer mit weniger Kleidung am Körper auskommen - hier hat Andreas ja ausgiebig Erfahrungen sammeln können-, bei einer Wintertour sind es wieder ein paar mehr Gramm, die hier auf die Waage kommen.
Ich selber gehöre nicht zu den "Ultraleicht-Radreisenden", aber versuche dennoch die Zuladung so gering als möglich zu halten. Am Körpergewicht lässt sich nur durch eine entsprechende Diät etwas nach unten bewegen, oder durch die Radreise selber, die mich immer etliche Kilogram meiner vorher getätigten Investitionen kostet. Mein Fahrrad sollte stabil sein und dennoch nicht unendlich schwer. Ich bewege das alles aber auch mit meiner Muskelkraft.
Wo schon ein deutlicher Gewichtsunterschied zu vermerken ist, ist beim Vergleich eines "normalen" Reiserads mit manch einem Pedelec. Manche Pedelecs ähneln inzwischen vielmehr Mopeds als Fahrrädern. Massive, bullige Rahmen findet man im Vergleich zu den Anfangsjahren der elektrisch unterstützten Zweiräder immer häufiger. Ich muss zugeben, dass diese neue Generation von unförmigen Pedelecs bei mir die Vermutung nahelegt, dass der Gedanke, diese "Fahrräder" auch ohne Unterstützung zu fahren, überhaupt keine ernsthafte Rolle spielt. Wenn ich zur An- oder Abreise meiner Radtouren die Bahn nutze, so gehört es inzwischen schon fast zu meinen Routinehilfeleistungen, Nutzern von diesen Gefährten beim Aufhängen der Räder zu helfen, wenn sie das aufgrund des enormen Gewichts selber nicht mehr schaffen.
Ich würde behaupten wollen, dass die Motivation, beim Gepäck Gewicht einzusparen, auch bei vielen Pedelec-Nutzern nur eine untergeordnete Rolle spielt. Fahrrad- und Zuladungsgewicht werden eben durch die Motorleistung kompensiert, sodass man sich hier keine großen Gedanken mehr macht.
Die Frage ist nun, ob diese Dinge alle überhaupt wesentlich sind und zu einer kontroversen Diskussion führen sollten. Wenn ich akzeptiere, dass andere Zweiradfahrer elektrische Unterstützung nutzen, so kann es mir eigentlich völlig egal sein, wie sehr das Gefährt einem SUV ähnelt und wie schwer es beladen ist. Für mich persönlich ist eigentlich nur wichtig, was ich für mich als Antriebsvariante wähle und wieviel Gewicht ich dann die Berge hochwuchten will
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)