Ich kann den Standpunkt schon verstehen. Mich stört es auch, wenn der Radweg voll ist. Wohlgemerkt - ich bin trotzdem vorsichtig und rücksichtsvoll, auch wenn es mich manchmal nervt.
Das ist halt dieses Dilemma, dass alle Radfahrer über einen Kamm geschoren werden. Derjenige, der eine 20 km Tagestour im Schrittempo fahren will (wogegen nichts einzuwenden ist) - und dann der Tourenradler, der ein bisschen vorankommen will (weil er vielleicht diese und jene Unterkunft ansteuert) oder der Rennradler, der sich einfach an der Geschwindigkeit erfreut - die werden alle pauschal auf den gleichen Weg gedrängt. Das führt zu Komplikationen.
[ironie] Da sind ja Radfahrer, die auf der Straße nichts zu suchen haben und aus dem Straßenbild zu verschwinden haben. [/ironie]
Um mal ein extremes Beispiel zu bemühen, man würde seinen Hund ja auch nicht auf der Autobahn ausführen...
Radfahrer werden von der Verwaltung und den Verantwortlichen eben immer noch als etwas flottere Spaziergänger angesehen, und nicht als Fahrzeuge.
So ein Beispiel mit Kind hatte ich auch. Ich auf dem Rennrad, von vorn eine Familie mit Kindern. Ich habe rein aus Reflex schon fast in den Stand abgebremst. Eins der Kinder sieht irgendwas am Straßenrand, dreht sich um, und steuert (nach hinten guckend) genau auf mich zu. Eltern reagieren nicht... was sollte ich tun? Ich habe laut gerufen "guck nach vorn". Das Kind hat reagiert, es ist zum Glück nichts passiert. Aber knapp wars schon, und ich war mir da wirklich keiner Schuld bewusst.