Ich werde aber doch mein aufrichtiges Bedauern und Unverständnis äußern dürfen, wenn jemand vom Muskelkraftrad zum motorisierten Rad wechselt, der nicht ernsthaft krank ist oder ernsthaft schwere Lasten Berge hinauf befördern muß.
Verstehe ich nicht. Es kann doch sein, dass jemand z. B. mehr Spaß daran hat das Stilfser Joch bei gleicher Leistung mit 20 km/h hochzufahren als mit 12 km/h. Mit dem E-Bike kann man bei gleicher Leistung eben schneller oder weiter fahren. Oder es könnte sein, dass jemand aufgrund eines E-Bikes überhaupt erst Spaß daran hat Berge zu fahren.
Selbstverständlich kann das sein. Viele Menschen fahren sogar lieber 50 bis 100 km/h bergauf und nutzen deshalb Motorrad oder Pkw. Eben deshalb sehe ich motorisiertes Fahren als etwas grundsätzlich anderes als Radfahren.
In Antwort auf: m.indurain
Dadurch, dass meine Frau ein E-Bike hat, können wir auch mal zusammen Pässe hochfahren. Anders wäre das überhaupt nicht möglich, weil sie sich nicht groß anstrengen will.
Früher hätte halt der Mann seiner Partnerin das Gepäck abgenommen, ein leichtes Rad aufgebaut mit zudem einer super leichten Bergübersetzung. Oder man hätte über ein Tandem nachgedacht. Heute wird meiner Beobachtung nach erst der Partnerin von ihrem Mann ein Pedelec "aufgedrückt" - und maximal ein Jahr später fährt der auch mit Pedelec. Beobachtest Du das nicht auch so?
Real sehe ich die allermeisten Pedelecs aber nicht an anstrengenden Pass-Straßen sondern fast ausschließlich auf Flußradwegen, am Bodenseeradweg und am Stadtrand - und natürlich auf SUV/Wohnmobil-Fahrradträgern.
In Antwort auf: m.indurain
In Antwort auf: MajaM
Altersbeding schwindende Kraft kann man glücklicherweise durch leichtere Komponenten und stärkeren Minimalismus beim Gepäck sowie schlicht leichtere Berggänge ausgleichen. Und da ist noch reichlich Luft bei mir
Bei Dir vielleicht (mein Rad inkl. Gepäck wiegt ca. 13 kg). Wobei ein paar kg nicht viel ausmachen, im Flachen oder bei Gegenwind so gut wie nichts. Jeder hat halt seine Vorstellungen von dem was er gerne mitnimmt, warum sollte sich das im Alter ändern, nur um nicht auf ein E-Bike umzusteigen?
Wie gesagt, wo Gewichtsreduzierung etwas bringt ist am Berg. Allerdings auch nicht so viel. Da ist die Fitness viel wichtiger. Ob ich nun 100 kg Systemgewicht den Berg hoch bewege oder 98 ist sicher für einen Wettkampfsportler von Bedeutung aber für einen Reiseradler eher vernachlässigbar. Effektiver und kostengünstiger (aber oft nicht einfacher) ist es selber ein paar überzählige Kilos abzuspecken.
In der Ebene mit 20 bis 25 in der Ebene auf glattem Asphalt dahinzurollen sollte für den halbwegs gesunden nun wirklich kein Problem sein - sofern er nicht gerade halbplatte Marathon Plus montiert hat und unergonomisch sitzt.
Mit dem Abspecken hast Du natürlich besonders recht. Aber da ist nun wirklich schwierig und unbequem - kann ich aus ganzem Herzen bestätigen. Aber das ist doch gerade das schlagende Argument beim Muskelkraft-Rad zu bleiben und damit Alltag und Reise abzuwickeln statt einen Motor helfen zu lassen. Wer aufs Pedelec umsteigt muss schon um sein Gewicht zu halten seine Nahrungsaufnahme reduzieren!