Was war das wieder für eine schöne Fahrt! Vielen Dank an die vielen Mitradler. Diesmal war es aufgrund des besonders heißen Wetters eine Herausforderung. Wir hatten nicht nur viel zu hohe Temperaturen, am Lenker hatte ich bis zu 37 C, sondern auch ein stürmendes, regnerisches Unwetter, was zum Glück eine Abkühlung auf dann nur noch 22 C zur Folge hatte. In der Nacht kühlte es aber insgesamt nicht unter 18 C ab. Aufgrund der Größe der Gruppe hatten wir beschlossen sie in zwei Einheiten aufzuteilen, wir fuhren voraus und kamen zügig voran. Schon die ersten Pausenpunkte erreichten wir deutlich vor der geplanten Zeit. Unser Weg schlängelte sich durch die blühenden Wiesen mit den leichten Hügeln, Wald und kleine Ansiedlungen bis zur denn doch ersehnten Pause vor dem Edeka in Joachimsthal. Als wir in Warnitz am Campinglatz angelangten war eine längere Pause notwendig, die Hitze setzte uns zu. Ich selbst genoss ein leckeres alkoholfreies Bier mit Fruchtgeschmack.

Aufgrund der Hitze schrumpfte der Zeitvorrat in der Pause. Es ging weiter mit sehnsüchtiger Erwartung der Badestelle, je näher wir kamen roch man gedanklich schon den Oberuckersee bei Röpersdorf, in den dann alle zur Abkühlung - so wie das höhere Wesen uns schuf - hineinhüpften. Es war dann schwer sich nach dieser außerordentlich angenehmen Erfrischung loszureißen und nach Bendelow zum Abendessen weiterzuradeln, die Luft stand noch immer wie eine heiße Wand auf dem Weg zum nächsten Pausenpunkt.

Diesmal waren wir beim Käsestübcheen in Bandelow, wo man uns unter einem Dach bereits Tische für die Pause gedeckt hatte. Danke Käsestübchenmitarbeiterinnen, habt Ihr gut gemacht. Einer von uns beschloss dort aufzugeben, weil er Hitze nicht erträgt, aber eigentlich eine Bombenausdauer hat. Die Notwendigkeit der Überdachung während der Rast war vor allem für die zweite Truppe ersichtlich, weil es anfing zu regnen und zu stürmen. Wir suchten Unterschlupf in einem verwahrlosten Wartehäuschen des Busses, bis wir beschlossen durch den Regen weiterzuradeln. Das war grenzwertig, weil es Sturmspitzen gab, die wohl kurz vor unserer Weiterfahrt dazu geführt hatten, dass Äste die Fahrbahn versperrten. Überall waren Sirenen zu hören, wir sahen wie sich die freiwillige Feuerwehr sammelte, um die Straßen und Wege vom heruntergefallenen Gehölz zu befreien, in den Ortschaften waren die Einwohner selbst mit der Freilegung ihrer Sträßchen vom heruntergefallenen Astwerk beschäftigt. Ein Weg auf unserer Route war so stark beeinträchtigt, dass man alle 20 Meter einen Ast überfahren musste und sogar einiges Geäst den Weg blockierte, die zweite Gruppe musste dann diesen Routenteil umfahren, weil er von der Feuerwehr gesperrt wurde.

Wir erreichten nach alledem mit einer halben Stunde Verspätung den REWE in Pasewalk, um dort die letzten Vorräte für die Nacht einzukaufen. Ich selbst genoss gekühlten kalten Saft. Bei nicht mehr ganz so aufgeheizter Luft war das weitere Vorankommen durch die dunkle Nacht jetzt wieder angenehm, allerdings war dann doch Regenkleidung teilweise vonnöten. Die Pause am Stadthafen in Ueckermünde mit Blick auf die ankernden Yachten war bei der lauen Luft und ohne Regen sehr erholsam. Weiter ging‘s, um unseren Zeitverlust auszugleichen ging es dann aber in einem viel zu schnellen Tempo weiter, was allerdings unsere Nachtruhe auf dem Bahnsteig von Anklam ab ca. 1 Uhr verlängerte, wo auch die zweite Gruppe um 2:15 Uhr ankam. Diesmal fuhr wohl kein Güterzug durch, wenn doch, dann hat keiner von uns ihn gehört. Die Anzeige auf dem Bahnsteig zeigte sowas wie „Aufgrund des Unwetters eingeschränkter Bahnverkehr“. Nachdem die zweite Gruppe schon um 4 Uhr startete, rollten wir erst um 4 Uhr die Isomatten wieder ein, die Schlafsäcke wurden eingepackt. Um 4:30 Uhr ging es in wieder gemäßigtem Tempo weiter zum Ziel. Ich habe dann die Tankstelle vor der Stadt Usedom für die Frühstückspause sehnsüchtig erwartet, fand’s aber doch toll nicht hineinzumüssen, sondern noch Proviant und warmen Tee dabeizuhaben. Schließlich stand da schon die zweite Gruppe, die dann vor uns abfuhr und man konnte noch ein Schwätzchen halten.

Der Rest war dann Routine, die Korswandt mit ihren Steigungen am Ende der Tour eine Plackerei. Wir erreichten alle in einem gemeinsamen Korso der zwei Gruppen schon vor der Zeit zum 8-Uhr-Gruppenfoto um 7:50 Uhr die Seebrücke bei Ahlbeck, diesmal ohne Sektempfang.

Danke MitarbeiterInnen des Aurelia für das Frühstück auf Eurer Terasse mit Möglichkeit zum Duschen.

Mittags ging’s für mich zurück in überfüllten Zügen, schwitzig und unter Atemnot mit Maske.

Was für eine schöne Tour!

Gruß,

Stefan