In Antwort auf: tomrad
... Hierzu Frage ich mich, wie sich das auf den Verschleiß auswirkt.
Auf Lebensdauer von Kettenblatt und Ritzel wahrscheinlich positiv.
Aber wie ist es mit der Kette?
Pro: geringerer Kettenzüge
Contra: mehr Kettenlauf? verwirrt ...
Das ist eine knifflige Frage. Ich weiß es ehrlich nicht. Bauchgefühlsmäßig bei den immer geringen Kettengeschwindigkeiten am Fahrrad würde ich sagen, dass Zugkraftverringerung mehr hilft als Geschwindigkeitsverringerung (und Krafterhöhung). Es gibt ja sehr schnell laufende Rollenketten, z.B. in jedem Automotor die Steuerkette für die Nockenwelle, bei der ein Ritzel mit bis 7000rpm dreht. Aber diese Ketten laufen im Ölbad und sind fern von Straßenschmutz. Für die Kettenleute ist wohl 4m/s ein wichtiger Wert, aber da liegen wir immer weit drunter. In speziellen Anwendungen geht aber auch bis 20m/s. Völlig abseits von Fahrrädern.
Und beim Fahrrad ist die Frage, ob die Kette länger lebt, wenn sie den Straßendreck langsam mit großer Kraft durchmahlt oder den gleichen Mist schnell mit geringerer Kraft. Fahrradketten werden ja letztlich als Mahlwerke für Straßenschmutz missbraucht und nebenbei drehen sie noch Kettenräder. Meine Bibel zu Ketten ist dieses Handbuch von iwis für den Praktiker (hat aber jeder andere, professionelle Kettenhersteller). Auf Seite 28 unten ist unten eine kleine Tabelle, wie Schmutz die übertragbare Leistung (bzw. die Lebensdauer reduziert). Und damit schaut man sich dann das Grauen in bundesdeutschen Fahrradständern an.