Richtige Bemerkung von @Falk, für die gute alte 3-Gang-Nexus gilt das natürlich genauso und was es sonst noch so gibt.
Es gibt eigentlich nur eine Klasse von Rädern, bei denen die Kettenschaltung heute alternativlos ist: Rennräder, Triathlon-Räder, also Sport- und Wettkampfgeräte ("Gravel-Bikes", "Cross-Bikes" etc. gehören schon nicht mehr dazu). Diese sind mit den Getrieben nicht konkurrenzfähig. Alles andere lässt sich mit Speedhub und Pinion technisch abfeiern. Etwas anderes ist, wenn man das nicht mag. Für den Alltag darf es auch eine Alfine sein, aber wenn Reiserad, Tourenrad, MTB, .... auch Alltagsrad sind, dann reicht mMn die Alfine nicht mehr.
Beide werden heute zunehmend mit Riemen angeboten, aber aus der Erfahrung würde ich das nur für Straßenrädern mit eher geringer Schmutzbelastung verbauen und auch nicht bei hohen Systemgewichten, es sei denn, es werden große Scheiben gewählt. Offene Riemen verschleißen zwar deutlich weniger als offene Ketten, aber die mehrfach höheren Preise kippen das ins Gegenteil. Also Kette mit Speedhub oder Pinion. Beide Systeme sind ok, von der Schaltbarkeit ist die Speedhub etwas toleranter, die Pinion quittiert unsauberes Schalten mit Knacken. Dafür erwischt man sich beim Schritt von der Pinion auf die Speedhub zurück, dass man ein Tick zu schnell und damit minimal unter Last schaltet. Die Pinion kann das tatsächlich beim Hochschalten innerhalb der Teilgetriebe, die Speedhub mag das nicht. Noch nicht einmal ein Luxusproblem.
Ansonsten: Bei Getrieben wird jeder Mucks als schwerer Fehler kommentiert, die Kettenschaltung muckst immer und zwar bei jedem Schaltvorgang. Wie sollte es auch anders sein, wenn man die Kette quer über Ritzel laufen lässt?
Bleibt die Fehlkonstruktion offene Kette (bzw. Riemen). Der kann man heute nur beikommen mit einem in Eigenarbeit verbesserten Chainglider. Nur das Original verbauen, kann Probleme bereiten und die Schutzwirkung des Originals ist - aufgrund der universellen Einsetzbarkeit - begrenzt. Es passiert auch leicht, das man dann den Siff schön unsichtbar und eingesperrt herumfährt, was die Sache aber nur optisch besser macht, nicht technisch. Wer das nicht selbst anpassen kann, belasse den Chainglider an Stadträdern und fahre mit offener Kette rum.
Trotzdem: Wie angepisst ich von der Kettenschaltung und generell offenen Ketten bin - bei jeder Fahrt - und was mit Getrieben heute geht, zeigt das wahrscheinlich nächste MTB, wenn das jetzige durch ist. Nach Organentnahme der völlig unbeschädigten und kratzerfreien Speedhub, wird sie ein zweites Leben in wahrscheinlich einem SVO-Bike antreten. Wie beim ersten wird ein massiv aufgerüsteter Chainglider den Kettenantrieb erfolgreich schützen, weil die Kinematik keinen Kettenspanner benötigt.
PS: Wenn Hebie das Prinzip Chainglider auf Riemen überträgt ohne diesen wegzuschmirgeln, wird das die bevorzugte Kombi werden, weil dann auch noch das Öl innerhalb des Chaingliders wegfällt