Kurz überlege ich, ob ich auf der Ringstraße bleiben soll oder ob ich die Straße 54 in Richtung Halbinsel Snaefellsnes fahren sollte. Diese Halbinsel soll landschaftlich sehr reizvoll sein und währe lohnenswert.
Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, aber ich will die Insel umrunden und so lasse ich die Halbinsel links liegen. Sollte ich noch mal Island besuchen, steht Snaefellsnes und auch die Westfjorde auf meinem Wunschzettel.

Also geht es weiter auf der Ringstraße. Der Verkehr wird immer weniger und das Wetter ist ganz o.K.


Immer wieder wird die Natur durch unzählige Bäche und Flüsse durchschnitten.

Kurz vor Bifröst bestaune ich links und rechts der Straße die mit Moss bewachsenen Lavafelder.
Der Aufstieg auf den seit über 1000 Jahren nicht mehr aktiven Vulkan Grabrok lohnt sich. Von oben hat man einen schönen Ausblick auf die Landschaft mit den Lavafeldern.


Vulkan Grabrok











Die Pause hat sich wirklich gelohnt.
Die Straße führt nun allmählich aufwärts auf gut 400 Höhenmeter. Das Grün schwindet, die Landschaft wirkt trist. Aber mir gefällt es trotzdem.









Auf der Passhöhe hat man einen schönen Ausblick auf den Hrutafjördur. Unten im Tal versorge ich mich bei der N1 Tankstelle mit Lebensmitteln. Da es nicht viele Versorgungsmöglichkeiten gibt und man hier auch „gesundes“ Fastfood bekommt, ist es auch entsprechend voll.
Ich übernachte in Stadur und treffe zwei französische Frauen. Beide sind mit dem Auto im Norden unterwegs und fahren die Highlights ab. Reisen verbindet und so gibt es keine Kontaktschwierigkeiten. Man erzählt sich seine Erlebnisse, bekommt Informationen. Es wird also nie langweilig.

Am nächsten Tag treffen wir uns immer wieder auf der Strecke. Also bin ich doch nicht sooo langsam zwinker





Am Hrutafjördur fahre ich ca. 21 entlang. Sehr bergig ist es nicht. Es sind immer nur kleinere Anstiege. Heute werde ich öfters von Autofahrer gegrüßt, die die Leistung auf dem Rad anerkennen.
Hier im Norden sieht man unheimlich viele Weideflächen. Die Islandpferde sind im Norden besonders zahlreich vorhanden.









Endlich kommt die Sonne raus und die Landschaft sieht gleich viel schöner aus.
Klar, der Wind pustet von vorne und ich fahre nicht schneller als 10 km/h, aber die Sonne wiegt alles wieder auf.
20 km vor Blönduos sieht man etliche kleine Pseudokrater. Die sehen schon lustig aus, auf der Spitze liegt immer ein Fels. Jetzt kann man sich auslassen oder seine Phantasie spielen lassen, wonach diese Hügel aussehen zwinker



Blönduos (900 Einw.) hat einen wunderschönen Campingplatz, am Gletscherfluss Blanda. Hier gibt es einen Supermarkt, eine Schwimmhalle und vor allem scheint die Sonne.



Auf dem Campingplatz treffe ich den Spanier Andres, der sich mit seinem Rad auf eine Hochlandpiste gewagt hat. Leider hat sein Rad sehr gelitten (Bowdenzug der Schaltung und der Gepäckträger wurden beschädigt). Ihm blieb also nichts anders übrig, als wieder den Rückweg anzutreten. Jetzt zieren unzählige Kabelbinder sein Rad. Nun muss er einen Fahrradladen aufsuchen. Ob er in Blönduos fündig wird, ist ungewiss und unwahrscheinlich. Wir quatschen noch einige Zeit und ich bin glücklich endlich mal einen Radfahrer getroffen zu haben, er will auch in Richtung Akureyri fahren. Dann werden sich unsere Wege bestimmt nochmal kreuzen.

Bis demnächst!