Bei diesem "Zelt" dient das Fahrrad als "Zeltstange".

Vorteile (zumindest die, die der Autor sieht...) dieser Konstruktion:
- Sie wiegt nicht sehr viel (zw. 500 g und 1000 g)
- Die Taschen können am Rad bleiben
- Das Rad ist "im Zelt"
- Kein Kondenswasser

Nachteile:
- Der Aufbau kann länger dauern (10 - 15 Minuten sind zu rechnen), wie der Aufbau eines Zeltes
- Die Konstruktion ist nicht vollständig freistehend
- Möchte man das Rad bei aufgestelltem Zelt verwenden, verliert dieses teilweise seine Form da die Tarp- Spitze dann nach unten geführt und am Boden fixiert wird
- Für eine Person ist der Platz unter dem Tarp ausreichend, für zwei eher nicht

In der Minimalversion wird lediglich ein Tarp (hier das Tentwing- Tarp von Nordisk), 6 Heringe sowie ein Fahrrad benötigt.
Bevorzugt man die Minimalversion, ist folgendes zu beachten: Beim Aufbau sollten die unteren Abspannpunkte erhöht gewählt werden. Z.B. auf einer Parkbank, an Bäumen, an einer Mauer usw. Dadurch wird der Platz unter dem Tarp vergrössert. Nachteil ist, dass die Behausung dadurch luftiger wird und z.B. Sprühregen eher eindringen kann.

In diesem Beitrag wird, in den Abbildungen, die "Maximalversion" vorgestellt. Sie besteht aus Fahrrad, Tarp, 6 -10 Heringen, 2 Zeltstangen (hier 7 mm Fieberglas aus einem Baumarkt- Zelt) sowie einem Moskitonetz (hier das Wedge von CarePlus).

Hier nun die Abbildungen der Maximalvariante:



Dies ist die Wetterseite. Das Tarp ist bis zum Boden gezogen (zumindest fast; der Boden auf diesem Zeltplatz war sehr hart, so dass nicht alle Heringe bis zum Boden eingeschlagen werden konnten). Im Hintergrund ist das eingepackte Fahrrad zu erkennen.



Hier die Konstruktion von hinten. Die verwendete Tasche ist regendicht. Sie ist von aussen zugänglich.



Sicht auf das "Zelt von vorne. Die vordere Tasche wird vom Tarp ebenfalls nicht bedeckt. Die grüne Plane dient als "Türvorleger" der Nachts eingezogen wird, so dass auftreffender Regen nicht ins Innere spritzen kann. Der Abspannpunkt vorne links ist mit einem Karabinerhaken versehen und der Hering ist mit einer Plastikröhre geschützt. Unter dem Tarp ist das Moskitonetz zu sehen, allerdings wirkt es näher an der Plane, wie es wirklich ist.



Dies ist die Gegenseite zur "Wetterseite". Obwohl das "Zelt" aus diesem Blickwinkel sehr luftig aussieht ist dies kein Problem, sofern der Wind hier nicht eindringen kann. Der Regen fällt ausserhalb des "Wohnraums"; bei Windstille ohnehin. Die Luftmatratze liegt auf einer Evazote Matte, die den "Zeltboden" bildet. Da die Mückengefahr bei Regen eher gering ist, kann man dann das Moskitonetz einziehen. Auch bei nassem Boden liegt man dann auf der Luftmatratze (7 cm dick) immer noch im Trockenen.



Hier noch einmal der Blick von vorne mit geöffnetem "Eingang". Das Tarp wird am Karabinerhaken ausgehängt, nach hinten geschlagen und am mittleren, hinteren Abspannpunkt fixiert. Ist die Regengefahr gering, kann der Eingang auch nachts offen bleiben. Ist sie gar nicht vorhanden, kann das Tarp auch weggelassen werden. Das Moskitonetz hängt nur an den Zeltstangen. Auf den Bildern ist nicht zu sehen, dass die Spitzen der Zeltstangen untereinander, durch Abspannschnüre, verbunden werden können. So abgespannt ist die Konstruktion freistehend.



Stört das Moskitonetz, schlägt man es zur Seite und befestigt es am Gestänge. Unter der Luftmatratze ist eine Abdeckung zu sehen (silbern) die normalerweise hinter der Frontscheibe eines Fahrzeuges angebracht wird, und dann vor der Sonne schützt. Hier dient sie als zusätzliche Bodenisolation und/oder als Schutz vor allfälligem Wind. Dazu wird die Abdeckung einfach ausserhalb des Moskitonetzes, aber noch im Inneren des Zeltes, aufgestellt. Der Wind drückt sie dann leicht gegen das Netz, so bleibt sie stehen.

Das Tarp wurde ein Jahr lang ohne zusätzliche Zeltstangen und nunmehr zwei Jahre mit den Stangen verwendet. Auch bei starkem Regen und/oder Wind schützt das "Zelt" zuverlässig vor den Elementen. Bedenken, dass dem nicht so sein könnte, lagen bis jetzt immer bei den "Mitbewohnern" eines Zeltplatzes; bevorzugt bei denen, die das Unwetter im Wohnwagen verbracht hatten schmunzel

Der Vorteil der Stangen ist, dass auch starker Wind das Tarp nicht auf den Schläfer drücken kann. Der Nachteil, dass dadurch die Konstruktion um 500 g schwerer wird (zumindest mit dieser Variante der Zeltstangen).

Sollten Fragen sein zu diesem "Zelt", beantworte ich sie gerne.