Dauer:18 Tage
Zeitraum:8.7.2021 bis 25.7.2021
Entfernung:670 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
itItalien
atÖsterreich

Warum Planlos durch Österreich?
Durch Corona konnte ich ja nichts vorplanen. Zugtikets hatte ich bis München gekauft, denn mir war auf jeden Fall klar, dass es in den Süden geht. Ob Österreich und Italien die Grenzen rechtzeitig öffnen würden... das konnte ich nur hoffen.

Anreise: 08.07.2021 17,7km
Um 07.30 Uhr ging mein Zug von meinem Heimatbahnhof los. Ich hatte nur zweimal Umsteigen . Ducrh 90 Minuten Aufenthalt in Köln konnte ich die Zugfahrt ganz entspannt genießen. In Köln habe ich in der Zeit den Dom besichtigt. Danach habe ich mit den anderen Reiseradlern passend am Bahnsteig gestanden, als der Zug einfuhr. Aber Schreck: Die Wagenreihung war falsch herum! Also mit Sack und Pack einmal den Bahnsteig entlang (und so ein ICE ist echt lang). Dort angekommen, mussten erst einmal die Koffer der anderen Reisenden weggeräumt werden. Der Zugbegleiter hat erst einmal für Ordnung gesorgt und uns gebeten, alle einzusteigen und uns drinnen zu sortieren. Das ging nur leider nicht, da kaum waren die Koffer weggeräumt, kamen neue Reisende an und wollten ihre da abstellen. Der Zugbegleiter war also damit beschäftigt, die Leute zu beten, mit ihren Koffern zu verschwinden. Wir standen teilweise noch halb in der Tür und aus seinem Funkgerät kam immer nur die gleiche Frage: Was ist bei euch los? Wann können wir los? Mit 15 Minuten Verspätung ging es dann endlich los. In Ulm musste ich noch einmal umsteigen und um kurz vor 18.00 Uhr war ich endlich in Füssen.
Leider regnete es und ich musste nch bis Ehebichl, wo ich ein Zimmer gebucht hatte. Im Gewitter ging es dann schnellstmöglich zur Pension. Dort das Fahrrad in den Keller gepackt, Packtaschen ins Zimmer geworfen und um kurz nach 20.00 Uhr saß ich dann endlich beim Abendessen im nahgelegenen Restaurant.



09.07.2021 Ehebichl - Imst 58,5km
Morgens um kurz nach 8.00 Uhr ging es im leichten Nieselregen los. Sannie durfte laufen, da wir nur knapp einen Kilometer von dem steilen Schotterweg entfernt waren, der zur Burg hochgeht. Den haben wir schiebend erklommen und sind im Regen weiter der Via Claudia gefolgt. Es ging dann auch durch eine Kuhherde. Mich fanden die Kühe unheimlich, aber meinen Hund dafür umso intressanter. Ich fühlte mich wie eine Leitkuh, als ich mit Sannie den Weg entlang radelte und alle Kühe hinter mir herliefen.
Kurz danach war plötzlich ein Umleitungsschild, Den bin ich gefolgt und musste noch zweimal durch Kuhherden durch. Mit Hund ist sowas gar nicht witzig. Sannie hatte mega Respekt vor den Kühen und die Kühe fanden Sannie intressant und sind immer hinter uns hergetrabt.
Bei Lermoos war ich durch den Regen und durch den Streß mit den Kühen, so fertig, dass ich den Fernpass mit Shuttle machen wollte. Die Telefonnummer, die im Bikeline Heft steht, war wohl nicht mehr Aktuell. Ich habe dann eine Nummer aus dem Internet gefunden. Da ging jemand dran.
Ja, er könnte mich über den Fernpass fahren, aber nicht vor 15.00 Uhr..... Das waren ja noch 4,5 Stunden! Also abgesagt und weiter geradelt. Bei Bieberwier habe ich bei den Liften eine Pause gemacht und bin dann Richtung Fernpass geradelt. An der Straße konnten ich noch gut radeln. Als es dann links Richtung See ging, war ich überrascht, dass es plötzlich wieder flach wurde. Aber dann ging es los, mit dem Schotter Aufstieg. Mit vielen kleinen Pausen habe ich mein Fahrrad da hochgeschoben. Bei der "Schönen Aussicht" wurde dann noch das passende Foto geschossen und dann ging es endlich Abwärts. Leider kamen noch ein paar Gegenanstiege, aber kurz nach 16.00 Uhr sind wir beide ziehmlich erschöpft in Imst angekommen.






10.07.2021 Imst - St. Valentin 42,1 km
Nach dem gestriegen Tag habe ich mir geschworen, den Reschenpass auf jeden Fall mit Bus zu machen. 1310 Höhenmeter an einem Tag haben mir echt gereicht! So sind wir gemütlich nach Landeck geradelt und haben nach einer ausgiebigen Pause in der Eisdiele um kurz nach 12.00 Uhr den Bus nach Nauders genommen.
In Nauder angekommen ging es bei starken Gegenwind Richtung Graun. Nach dem Pflicht Foto beim Kirchturm ging es noch bis St. Valentin.



11.07.2021 St. Valentin - Meran 75,5 km
Als wir durch St. Valentin geradelt sind, sah ich, dass es auch hier eine Umleitung gab. Der bin ich gefolgt und anstatt eine rasante Abfahrt zu genießen, ging es erst einmal wieder Kilometerlang aufwärts.
ABER dann kam sie
Die lang ersehnte Abfahrt! Mit Sannie im Anhänger bin ich flott abwärts geradelt.
Die letzten Kilometer nach Meran ging es dann bei Gegenwind immer geradeaus.
Es war den ganzen Tag sonnig und ich hatte (mal wieder) die Sonnencreme vergessen. In Meran bin ich direkt ins Gotel gegangen und habe es auch nicht mehr verlassen. Meine Arme brannten wie Feuer, sobald die Sonne darauf schien.
So habe ich Abends mit nassen Handtüchern auf den Schultern und auf den Armen verbracht, während draußen die Italiener im Fußballfieber waren. Um 21.00 Uhr habe ich noch einmal kurz aufs Handy geschaut. Da stand es 1 zu 0 für die Engländer. Wach geworden bin ich wieder, als draußen gegrölt wurde (da hat Italien den Ausgleich geschossen). Irgendwann setzte ein Hupkonzert draußen ein. Da wusste ich, dass Italien Europameister geworden ist.


12.07.2021 Meran - Salurn 61 km
Heute Morgen war mein erster Gang in den Supermarkt. Ich brauchte dringend Sonnencreme!
Danach ging es weiter. Erst sind wir der Etsch gefolgt. Dann aber irgendwann rechts Richtung Kaltern abgebogen. Die Steigung lag Gott Sei Dank im Schatten und so durfte Sannie dort hochlaufen.
In Kaltern angekommen, wollte ich eigentlich Pause machen. Leider war Montag und da hatten viele Ruhetag. So ging es rasant abwärts Richtung Kalterner See. Sannie wurde es viel zu warm und sobald ich irgendwo stand, lag sich hechelnd im Schatten.
Pünktlich um kurz nach 12.00 Uhr setzte auch wieder der Gegenwind ein und so sind wir noch bis Salurn geradelt.