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#663625 - 21.10.10 15:31 Kuba
flotter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 99
Dauer:1 Monat, 3 Tage
Zeitraum:10.10.2007 bis 11.11.2007
Entfernung:1740 Kilometer
Bereiste Länder:


Kuba: Oriente mit Rad


12.10
Anreise ist zensiert . Lokführer in Deutschland streiken . Radkoffer ist zu groß für den Schlafwagen ,so nutze ich ein normales Abteil anstatt das bezahlte Bett im Schlafwagen . Dafür bin ich zwei Stunden zu früh am Flughafen , dafür hat der Flug Verspätung . Zehn Stunden dauert der Flug dabei habe ich Glück ,eine deutsche Blondine sitzt neben mir . Gute Unterhaltung und viel Spaß beim Flug .In Kuba angekommen verläuft alles ziemlich zügig und problemlos . Rad zusammenbauen ,Koffer verstauen , Bier trinken ,dann schlafen .
13 .10
Nächsten morgen wache ich verdammt früh auf ,Jet lag ? Gönne mir ein Frühstück . Dann fahre ich in die Stadt ,Geldwechseln und Shoppen ( Wasser )
Kurve ein bisschen herum ,eigentlich erschreckend hier ,nichts neues wird gebaut oder altes im Stand gehalten . alles verfällt . Die Leute bewegen sich langsam ,zu Fuß oder Rad oder Auto durch die Einbahnstrassen . Keiner scheint hier Staus zu kennen .Die Verkehrsordnung wird hier aufs Genaueste eingehalten . Radfahrer gibt es viele Autofahrer wenige . Auch wird Rücksicht auf Radfahrer genommen . Es wird mir gut gehen hier , schätze ich mal .Dann zurück Richtung Hotel ,dabei überholt mich eine Gruppe Rennradfahrer ,mache mir mit einem von ihnen eine Tour für Morgen aus ( Training ) .Im Hotel gleich mal in den Pool ,dann noch mal aufs Rad eine kleine Runde ins Ungewisse . Fahre eine Schotterstrasse entlang ,komme aber bald wieder auf eine große Straße ,links abbiegen Richtung Holguin und zurück ins Hotel . Die Hitze macht mir ziemlich zu schaffen ,beinhart ist das .
14.10
Akklimatisationstag .Fahre mit Rennradler von Gestern eine Trainingsrunde ,bisschen zu schnell da er bei der Rückfahrt schwächelt ,bin aber gespannt wie ich es so durchstehen werde .Hitze ist brutal ,nach dem erfolglosen Versuch eine Strasse nach einem Aussichtspunkt zu finden drehe ich in Richtung Hotel um ,irre ein bisschen herum ,finde es doch noch .Dort sofort zum Pool ,zu Bier und Cola ,Hasen schauen ,Tauchen trainieren und Kopfsprünge üben .
15.10
On the Road again ,nach Bayamo ,leider habe ich keinen Spaß daran ,erst geht meine Lenkertasche zu Bruch ,dann ist es Sauheiß ,die Landschaft ist nichts besonderes … Flaches landwirtschaftlich genutztes Land ,viel Verkehr am Anfang ,eine Holperpiste ,alle zwei Meter eine Kuppe die man beim Radeln unangenehm spürt , a so a Schmarren , bin geschlaucht ,plage mich , mein Arsch ist nicht so Glücklich über diese Strecke ,leider lässt auch meine Form zu wünschen übrig ,no na mit sowenig Training über den Sommer ,aber ich werde beißen . von 8 –12 murkse ich für die 80 km herum , dann suche ich mir eine Casa um in allen Ehren zu Rasten .Das ist besser als mich total zu Plagen . Kleine Stadtrundfahrt .Ist eigenartig hier ,eine einzige Strasse ist gut gepflegt mit Shops ,Supermärkten ,Restaurants … Alles andere ist genauso verfallen . Scheint so das jeder Familie ein Haus zusteht mit Strom und Wasser , alles umsonst ,aber sie kümmern sich nicht darum ,so verfällt außen alles .Ich esse in der Casa ( toll ) . Denn Rest des Abends verbringe ich damit vom Balkon aus ,das Leben auf der Straße zu beobachten .Die Leute hier hängen nur so herum ,TV und Schaukelstuhl , sitzen auf der Eingangsstiege und quatschen scheint ihre Beschäftigung Abends zu sein .Keiner joggt oder macht irgendeinen Sport .Naja heute Nachmittag sah ich ein Traumpaar , sie groß und hübsch . er klein dick und hässlich und alt .Money makes the Girls dance in Cuba . Ich muss allerdings aufgrund dieses Bildes loslachen , zu makaber sieht es aus .Jetzt kommt auf dem gegenüberliegenden Dach eine Frau heraus , Wäsche kontrollieren ,ganz langsam geht sie ,als ob sie mich sehen würde ( ich sitze im Dunkeln ) verabschiedet sie sich mit einem Sexy Hüftschwung .Dann beobachte ich noch zwei Leute die fernsehen und dabei fanatisch mit dem Schaukelstuhl schaukeln ,dann gehe ich schlafen .
16.10
7 Frühstück ,7.30 Start Kaum aus der Stadt hinaus verschwindet der Verkehr ,beschauliches Radeln unter blauem Himmel landschaftlich ganz schön .Bis 7 km vor dem Ziel dann kommt es nämlich Hammerhart , 11 Uhr die Temperatur steigt auf scheißheiß und vor mir sind 250 hm zu erradeln .Voll steil voll heiß .Fahren ,schieben ,rasten so kämpfe ich mich höher . Der Schweiß strömt .Hitze ist brutal aber irgendwie erreiche ich doch den höchsten Punkt und rolle dann nach Santo Domingo einem kleinen Bergkaff .Von hier würde eine kleine Strasse zu einem Aussichtspunkt hinaufführen ,aber diese ist leider für Radfahrer gesperrt .zensiert . Heißt also wandern morgen .Schlafe in einer Casa da mir ein Touristenpärchen vom Hotel und seinem Essen abgeraten hat .Hänge jetzt eigentlich voll her ,no more power .Nur mehr essen ruhen und schlafen .
17.10
Wandertag ist angesagt ,ca 800 hm auf einer Asphaltstrasse nach oben , radeln lassen sie mich nicht ,ok wenn sie es so wollen gehe ich eben .Ziel ist das versteckte Hauptquartier von Fidel wo er die Revolution startete ,natürlich hatte er das beste Quartier da oben im tiefsten Bergdschungel ,sogar ein Kühlschrank wurde dort hinaufgetragen ,ich glaube allerdings nicht das Fidel mitangepackt hat . Acht Leute sollen geschleppt haben , möglicherweise unter Beschuss wie ein Kugelloch im Schrank andeutet .Gegend ist sehr schön ,allerdings in einem armen Land eine Strasse komplett umsonst ,dort hinauf zu bauen ? Auch eine eigene Art von Menschen hier , alles Quasseltanten , die Männer oft Ärger als die Frauen ,gut das ich kein Spanisch kann …
Auch ist alles was jemals aus der Revolution gekommen ist traurigerweise verloren gegangen . Ein Guide verdient ungefähr 20 € pro Monat aber an Trinkgeld erwartet er sich ca 8 € ,daneben verdient ein Arbeiter in einer Fabrik auch seine 20 € und hat nicht die Möglichkeit etwas dazu zuverdienen . Manche sind immer gleicher . Meine Lektion heißt ,kein Trinkgeld mehr . Einige Frauen versuchen sich durch Prostitution etwas dazu zuverdienen ,aber nicht um etwas Lebenswichtige zu kaufen ,sondern meist für Parfüm und ähnliches .
18.10
Zu meiner heutigen Route haben alle gesagt , sie wäre nicht möglich wegen des Hurrikanes oder der Berge oder Flussdurchquerungen usw . Trotzdem bin ich losgefahren und es wurde beinhart .Strecke Santo Domingo –Bartolomeo Maso -San Lorenzo –Mareo de Portillo ca 7o km hm ca 1200 gefühlte 2500 Untergrund 70 %Asphalt 30 % Schotter ,extrem steile Anstiege ( Schieben ) Schiebestrecke von ca 20 Meter in einem Fluss , viele Flussquerungen ,steilste Abfahrten . Ich brauchte gut 9 h für diese Tour mit vollem Gepäck bei besten Bedingungen .Ziemlich Trocken und nicht Heiß .War eine beinharte Mountainbiketour mit dem Reisegepäck .Also zur Strecke .Gleich am Anfang eine bissige Steigung musste runter vom Rad und Schieben ,ca 250 hm dann ein bisschen auf und ab auf Asphalt oder Beton . Landschaftlich herrlich nämlich karibischer Bergdschungel .Dann eine sehr lange steile Abfahrt in Kulturland weiter auf und ab bis Bartolome Masso . Dort links einbiegen weiter im auf und ab ,dann immer mehr auf , in Richtung San Lorenzo ,herrliche Landschaft auf ausgezeichneter Strasse ,kein Verkehr . Jetzt kommt die Härte ,5 h von San Lorenzo nach Marea del Portillo . Am Anfang noch ganz manierlich ,Asphalt wechselt sich mit Schotterstrasse ab .Ganz nett zu fahren ,hügelig mit Tendenz nach oben . Ab und zu ein bisserl schieben ,nett .Am Bergkamm oben ist es fantastisch .Aussicht ein Traum .Rechts sieht man die Ebene ,links die Dschungelberge der Sierra Madre ,tiefgrün sind die Wälder dort .Tief drinnen kann ich nicht zu grinsen aufhören .Weiter geht’s nach unten ,flache Stellen sind Schotterstrasse ,die Steilen sind betoniert ,leider verabschiedet sich der Beton schön langsam und hinterlässt schwierigste Radlerverhältnisse .Menschenleerer wird die Gegend ,Flüsse werden durchquert ,dann verschwindet die Strasse komplett in einem Flussbett ,ich schiebe mein Rad ,mache mir Sorgen was wäre wenn keine Strasse mehr weitergeht ,aber sie taucht nach 20 Meter wieder auf .Immer rauer immer schlechter (und damit eigentlich besser für Mountainbiker ) wird der Weg .Dann erreiche ich eine kleine Siedlung ,frage ein paar Leute ob ich noch richtig wäre ,ja sagen sie ,aber mit dem Rad weiter ? Nein nicht möglich zu steil .Jetzt beginnt der letzte Abschnitt ,der Härteste .Beinahe wäre mir das Grinsen vergangen aber nur beinahe .Runter , ein Bachbeet durchschieben , rauf ,weichster Schotter zwingt mich zum Schieben 30 -35 kg wird wohl mein Rad wiegen ,da wäre treten leichter als schieben .Strecke wird von Schlecht zu Sauschlecht ,immer weiter im Auf und Ab ,schieben treten rollen .Die Gegend wird trockener ,der Dschungel verschwindet ,an seine Stelle tritt eine almähnliche trockene Gegend ,keine Ahnung wie weit es noch geht ,doch plötzlich ,nach einer Kurve ,öffnet sich mir ein Ausblick auf die karibische See , woooooow ,ich stoppe ,setze mich ,lasse die Stimmung auf mich Wirken ,bin glücklich .Was für eine herrliche Tour .Das Meer lockt ,in Marea del Portillo ist ein All inklusive Hotel ,kaltes Bier und heiße Girls ziehen mich an .Los geht’s zum letzten Downhill .Direkt geht es hinunter ,brutal steil ,wirklich extrem schlechte Piste ,zweimal bin ich knapp davor abzuspringen aber da es ja direkt nach unten geht vermeide ich mit mehr Glück als Können einen Sturz .Vor mir breitet sich das herrliche karibische Meer aus ,aber ich kann meinen Blick nicht vom Boden lösen ,zu schwierig sind die Verhältnisse , hammerharter Downhill . Dann , plötzlich ist es vorbei ,meine Piste mündet in eine gute Asphaltstrasse und ich rolle gemütlich zum All Inklusive Hotel um es mir gut gehen zu lassen .
19.10
Plan Mountainbiketour zu einem Wasserfall ohne Gepäck und das All Inklusive zu genießen .Noch mal geht es hinauf in die Sierra Nevada ,dann weiter auf einem Maultierpfad im auf und ab zu einem Wasserfall .Die Strecke ist zu 50% nicht fahrbar wäre besser zu Fuß gegangen .Also sehr steile Uphills und das heißt schieben runter fahre ich und das ca 7 km weit nicht unbedingt voll lustig .Den letzten Kilometer lasse ich das Rad stehen und gehe zu Fuß .Ist praktischer hier .Der Wasser fall ist ganz nett ,richtig toll ist die Abkühlung ,juhuu , plantsche ein bisserl im Wasser herum ,dann geht’s retour , beinhart , bescheuert beinhart ,habe nur 1,5 liter Wasser mitgenommen und das war zu wenig, rationiere es , Eigentlich bin ich jetzt total fertig ,einige Krämpfe besuchen mich ohne eingeladen zu sein ,durstig .müde .Also Kampf , Krampf und Schweiß sind angesagt .Aber als ich wieder oben bin mit der Traumaussicht auf die Karibik ist alles wieder gut . Trinke meinen letzten Schluck Wasser und es geht wieder hinunter diesen schwierigen Downhill .Aber ohne Gepäck ist s doch um einiges lustiger da hinunter . An der Hauptstrasse angekommen noch ein kleines Rennen mit ein paar Schulmädchen , SIEG , juhu bin schneller als ein paar Zehnjährige ,und zurück zu Wein Weib und Gesang im All Inklusive .
20.10.
Ein Hurrikane hat die Küstenstrasse so beschädigt dass keine Autos darauf fahren können ,aber mit dem Rad geht es .So fahre ich einsam und ruhig auf einer Traumstrasse dahin ,rechts immer das Meer ,links der Berg ,den Wind von vorne ,die Sonne von oben und über mir der Himmel so blau .Ein Paradies ?
Leider nein .Es ist beinahe unerträglich heiß hier ,wenn ich klüger wäre würde ich sagen zu heiß zum radeln .Alles fühlt sich ungemütlich an und dazu ein immerwährendes auf und ab .Nicht einmal die paradisische Gegend bringt mich zum lächeln ,ich fürchte es ist einfach zu heiß .Morgen geht es auf den Pico Tourqeu den höchsten Berg Kubas . Beim Besucherzentrum baue ich mein Zelt auf ,gehe zum Fluss um zu schwimmen und lasse den Tag gemütlich ausklingen
21.10
Bergtour von o –1972 hm Nette Tour .Gehe gemütlich gleichmäßig nach oben .Der Weg ähnelt dem Dopplersteig am Untersberg , immer auf Stufen bergauf ,durch einen sehr leisen Dschungel ,fast keine Tiere hört man hier .Nach 4 h erreichen wir nach einem schnellen Schlussspurt den Gipfel ,leider keine gute Aussicht hier heroben da der Gipfel ein von hohen Büschen umrahmtes Plateau ist ,dafür ist eine Büste von einer gewissen“ Moti „? Oben ,brauche ich unbedingt .Runter dann ,volle Pulle ,ins Meer gehüpft .Beim Campingplatz taucht eine Gruppe Wandersleute auf mit denen ich einen feucht fröhlichen Abend verbringe .
22.10
Zu viel gesoffen ,trotzdem schaffe ich die 65 km zum nächsten All Inklusive locker .Traumhaft liegt es auf einem Hügel am Meer .Zu meinem Entsetzen lösen sich die Träume vom kalten Drinks und heißen Girls in Luft auf . Das Ressort hat geschlossen .Weiter geht s ,ein paar km später miete ich mich in einem Hotel mit einer herrlichen Aussicht auf eine grüne Meeresbucht ein .Heutige Strecke war wieder am Meer entlang ,wunderbar bis 10 h dann wird es schweineheiß und hart .
23.10
Ziel des heutigen Tages ist Santiago eine Großstadt ,wieder geht es am Meer entlang ca 70 km nur die letzten paar km gehen landeinwärts . Strasse schlecht Ausblick super wie gehabt : Miete mich in ein gutes Hotel mit Pool ,will mal wieder ein bisschen Luxus haben .in Santiago treffe ich drei Spanier die im Expresstempo nach Havanna wollen .Viel Spaß ,werden wohl das beste versäumen .Die Frauen sind in Kuba verdammt heiß und die hübschesten sollen in Santiago sein ,also nichts wie raus ….
24.10
Mit Gepäck ,gebrochener Brille und zu viel Alkohol im Blut fahre ich nach Siboney einer kleinen Küstenstadt nicht weit von Santiago . Suche mir eine Casa deren Besitzer mich dreimal darauf hinweist das ich Besuch von Chicas haben dürfte .Gestern war wild genug ,denke ich mal .Es ist noch früh darum lade ich mein Gepäck ab und brause der Küste entlang zum NP Bacanoa ,nicht nur Küste ,ích muss auch zuerst noch über die Berge ,leider muss ich die gleiche Strecke zurück da wegen der vielgehassten Amerikanischen Guantonamo Basis eine Weiterfahrt nicht möglich ist .
25.10
Bergradtour auf den Gran Piedra
Gut 1200 hm geht es da hinauf ,oben ist die älteste Kaffeeplantage ( leider nicht mehr in Betrieb ) Kubas ,ein Aussichtsgipfel mit perfekter Aussicht( welche Überraschung ) tolle Strecke hinauf ,kurvig ,eng ,gute Aussicht ..
Abends setze ich mich an den Strand und schaue dem Treiben zu ( hauptsächlich natürlich den Chicas ) ein Mädel redet mich an ,ein bisschen Small talk dann fragt sie mich ganz cool „ do you zensiert ?“ Cool hier.
26.10
Siboney – Guantanamo
Fängt sauschlecht an ,keine Motivation ,alles geht zäh ,der Wind weht von vorne ,so ein Schmarren heute .Dann verfahre ich mich auch noch um ein paar Meter .
Der Frustpegel steigt sehr schnell . Ein Rennradfahrer überholt mich ,wartet dann auf mich und begleitet mich dann den ganzen Weg nach Guantanamo ( 80 km ) Rene ist ein lustiger lockerer Typ und bringt auch mir meine gute Laune zurück .Auch tauschen wir die Räder ,damit er ein Gefühl für das Gewicht eines Reiserades bekommt .Leider ist sein Rennrad zu klein für mich ,bekomme Knieschmerzen ,so nehme ich wieder mein schweres Rad .Allerdings fahren wir ein Höllentempo ,80 km in drei Stunden ,vollbepackt ist das ziemlich heftig ,und das bei Gegenwind .Wahnsinn .Durch das reden bekomme ich nicht so viel von der Gegend mit ,Agrarland mit Viehhaltung , Mais und Zuckerrohr ,herrschen vor .Im Hintergrund sieht man einige Bergketten ,felsdurchsetzter Dschungel ,sehr hübsch .Trotz seines schwachen Englisch und meinen noch schwächeren Spanisch Unterhalten wir uns gut .Kurz vor Guantanamo kehrt er um (ca 80 km retour ) Suche mir dort eine Bleibe und wandere noch ein bisschen durch die Strassen .
27.10
Guantanamo –Baracoa
Anfangs idyllisch durch Hügelland ,Agrarland ( Zucker Mais ) oder mit Büschen bewachsenes Brachland . Schön .Allerdings fahre ich noch immer gegen den Wind .Dann wieder zur Küste . Lustig ist das wenn ich direkt am Meer fahre habe ich die beste Aussicht habe aber auch den stärksten Gegenwind ,wenn die Piste im Landesinneren verläuft ist der Wind schwächer und die Aussicht mies . Ist das gemein . Aber bei einem ca 10 km langen Strandabschnitt werde ich für all die Plagen entschädigt .Das Meer ist rau der Wind stark hohe Wellen brechen sich an diesem wilden Küstenabschnitt ,die Gischt wird zehnmeterhoch empor geschleudert und es scheint als fahre ich direkt in dieses Gischtmeer hinein .Optisch unbeschreiblich .10 lange wunderschöne Kilometer kann ich durch dieses Naturschauspiel radeln .Einmalig . Die Wellen peitschen gegen das Riff und die Gischt steigt Haushoch nach oben wie viele kleine Wolken .Davor ein wildes blau – grünes Meer und darüber die Sonne .Traum .Entscheide mich auf die geplante Unterkunft zu verzichten und weiterzufahren .An der Küste entlang hieß es Kopf nach unten um dem Wind wenig Widerstand zu leisten .Der zweite Teil der Strecke führt über ein Gebirge also hinauf auf ca 700 Meter .und das nach 100 km .Rauf geht’s durch schönes Bergland mit steilen Flanken und langen Graten .Langsam arbeite ich mich nach oben ,flach führt die Strasse den langen Flanken entlang . Langsam wird das Wetter schlecht .Es beginnt zu regnen .Schön ist es trotzdem .Trotz Regen und Müdigkeit genieße ich die Nässe und Kälte die das Wetter mit sich bringt .Dazu ein herrliches Bergpanorama .Nach zehn Stunden radeln erreiche ich Baracoa .150 km fordern ihren Tribut ,Unterkunft suchen essen und schlafen ,mehr ist nicht mehr zu machen .
28.10
Nächste Extremetappe ,am Hotel ,nach 20 km fahre ich vorbei ,bin nicht mehr müde ,Moa mit seiner entsetzlichen Kupfermine als Nächtigungsort gefällt mir nicht ,das Campisimo Rio irgendetwas gibt mir keine Unterkunft ,so nächtige ich in Mayari einem Drecksloch aber nach 160 km sollte man nicht so wählerisch sein ,dazu wurde mir Lobster zum Abendessen serviert .Zur Strecke .Zuerst durch hügeliges Agrarland mit vereinzelten Abstecher zum Meer ,dann durch die verschmutzte Industriehölle von Moa ,mit all seiner Umweltverschmutzung (alles sieht hier rot aus ,wie viel Abfälle etwa über den Fluss entsorgt werden )
Was soll s ,weiter geht’s durch rote Strassen Richtung schönerer Gegenden .Erst nach einigen Kilometern ist die Landschaft wieder normal . Jetzt wird das Radeln toll . Auf und Ab geht’s mit Rückenwind durch Alleen mit links und rechts der Strasse viele Bäume und Büsche , kilometerlang ,in der Blütezeit muss es hier traumhaft sein .Wetter wird schlechter , es beginnt zu regnen ,immer stärker ,bis ich dann im strömenden Regen Mayari erreiche .
29.10
Gemeinheit ,es regnet leider immer wieder ,was soll man da machen . Fahre 60 km zwischen Zuckerrohrplantagen und Farmland in trüben Wetter .Nach 60 km um zehn Uhr verlässt mich die Motivation suche mir eine Casa in Banes und versuche mich wieder zu trocknen .
30.10
Wieder Regen ,trübes Wetter scheint ich bin schon ein bisschen Ausgebrannt .Die Gegend ist ja auch voll schön hier sehe nur nicht mehr so viel davon . Muss wieder mehr jubeln und juchzen als beißen und kämpfen . Einmal ist es mir zu heiß dann wieder zu nass …Zur heutigen Strecke . Denn Versuch eine Abkürzung zu fahren gab ich wegen zu viel Morast nach 500 Meter auf ,dann verfahre ich mich auch noch um gut eine halbe Stunde ,dann muss ich wieder zurück auf die Richtige und auch die wird dann so richtig übel .Wenn man müde ist wird alles zur Plage . In Gibera finde ich eine super Casa .
31.10
Bleibe eine weitere Nacht hier
Fahre eine kleine Tour ohne Gepäck ,Celeton Beach heißt das Ziel .Ein estnisches nettes Paar das ich gestern kennen lernte muss leider wieder weiter.
Auf Schotterstrassen geht es dem Meer entlang ,ein Windmühlenpark wird gerade errichtet ,leider verdeckt Strandgebüsch meist die Sicht auf das Meer .Dann erreiche ich einen Leuchtturm ,bin zu feige um hinaufzuklettern ( Hosenscheißer die senkrechte Leiter rostig und hoch schreckt mich ab ) und es geht zurück
01.11
Sollte ein ganz lockerer Tag werden ,Am Meer entlang ,gemütliche 40-50 km .
Aber wie so oft kommt alles ganz anders .Strecke wie gestern nur mit Gepäck ,Rückenwind ein paar Regentropfen ,rechts das Meer links Brackwasser und Büsche also sehr gemütlich .Weiter vorne sehe ich einen weiteren Leuchtturm .Kurz bevor ich ihn erreiche biege ich ins Landesinnere ab ,da dorthin die meisten Spuren hingehen .Sie führen mich direkt zur Radlerhölle .
Mein gesamtes Rad wird durch Lehm , extrem klebrigen Lehm lahmgelegt ,alles verklemmt ,Bremsen ,Räder ,muss das verschissene Rad tragen ,allerdings wird das Gepäck zu schwer ,so muss ich zuerst das Gepäck tragen ,dann zurück das Rad nachbringen . Versuche immer wieder das Rad zu reinigen ,gelingt nicht .Plagerei ,Plagerei, Plagerei endlose Plagerei erscheint mir .Doch alles hat ein Ende ,irgendwann erreiche ich eine bessere Strasse . Dort bezahle ich ein paar Kids dafür mein Rad zu reinigen .Das Wasser dafür kommt aus einer Straßenpfütze .Das weitere Radeln ist ganz relaxt .Tagesziel ist Playa Herrduro oder so ähnlich ,ein verfallenes Nest an einem schönen Strand .Nehme mir eine Casa und lade mein Gepäck ab . Da ich noch ziemlich fit bin versuche ich die Küstenstrasse bis zu meiner verhängnisvollen Abzweigung zu fahren .Und das ist eine traumhafte Mountainbiketour .Tolle Strecke , gleich am Anfang geht es durch tiefes Brackwasser dann wieder Sand dann wieder Brackwasser .Bis über die Radnaben reicht das Wasser oft .Da heißt es ganz schön treten .In den sandigen Abschnitten flüchten Tausende kleine Krabben nach links und rechts der Strasse ,wie Moses der das Rote Meer teilt ,erschien es mir .In den tieferen sandigen Stellen heißt es schieben ,die Brackwasserabschnitte werden immer tiefer und länger ( 50 Meter lang und bis zu 70 cm tief ) wow .Jetzt treffe ich auch einen Reiter der mir eine Schildkröte ,eine ganz kleine ,zum Kauf anbietet .Leider kaufe ich sie nicht ,hätte sie ja freilassen sollen ,so wird sie wohl im Kochtopf geendet sein .Weiter geht’s immer am Meer entlang ,ein paar Bunker gibt es auch ,alle alt und verfallen ,Verteidigungsstellungen gegen eine Invasion der Amis die nie kam .Leider liegt sehr viel vom Meer angespülter Plastikmüll herum ,hier in dieser traumhaften menschenleeren Gegend gibt uns das Meer zurück was wir ihm bescheren .Hier fährt seit Jahren kein Auto mehr ,nur Reiter und Ochsengespanne haben eine Chance hier durchzukommen .Fischercamps ganz primitive ,sehe ich . Dann endet die Strasse am Strand .Weiter will ich ,schiebe das Rad am Strand entlang ,einen Fluss durchwate ich in oberschenkeltiefen Wasser ,ein Weg taucht wieder auf , verschwindet wieder nach ein paar hundert Meter ,finde einen anderen ,folge ihn in Richtung Festland ,kämpfe mich durch Brackwasser ,Gebüsch usw wohin das etwa führt ? Nach weiteren 20 Minuten weiß ich wohin ,nirgendwo ,es geht nicht weiter ,ich drehe um ,zurück zum Strand ,weiter dem Strand entlang .Nach der Richtlinie ,wenn der Weg endet ,geh am Strand ,wenn der Strand endet geh im Meer .Und so mache ich es .Jetzt gehe ich Bauchtief im Wasser ,das Rad geschultert ,am Meeresboden sind viele Äste muss aufpassen nicht zu stolpern .Immer noch gehe ich weiter ,murkse mich durch das Meer ,am Ufer lauter Mangroven ,kein Weg dort zu gehen .Doch dann sehe ich den Leuchtturm von der anderen Seite als heute Morgen ,es reicht ,ich gehe zurück ,nochmals durch diese herrliche Wildnis ,durch Brackwasser ,sandige Pisten ,Meer.. Diesmal ohne Überraschungen . Ein herrlicher Tag ist es geworden ,trotz Lehm .Am späten Nachmittag erreiche ich Playa Herrada ,zurück in der Zivilisation und keinem dem ich von diesem Tag erzählen könnte .
02 .11
Heute geht es ziemlich flach 40 km nach Puerto Padres .Gegend Agrarland Zuckerrohr Gemüse Rinder , hier scheint alles zu gedeihen ,alles ist grün hier ,Auch die Stadt ist die netteste bisher .Die Lage an einer geschützten Meeresbucht ,nette gut gekleidete Einwohner ,keine Chicas und Jinteros ,in geheizten Vitrinen liegen ganze Spanferkel ,deren Fleisch man in Sandwiches verkauft ,wenig Verkehr ,ruhig macht aus Padres eine Traumstadt . Mein Zimmer hat eine Veranda mit Meeresblick ,sehr schön .
03.11
50 km nach Las Tunas ,bin von Kopfweh geplagt ,habe den kubanischen Wein versucht . Strecke ist flach und langweilig .in Las Tunas bummelte ich abends durch die Stadt dabei wurde ich von vier Mädels überholt ,eine lächelte ich kurz an ,dafür führte sie mir einen sehr sexy Hüftschwung vor ,und drehte sich dann lächelnd um ,ob ich reagiere ,und natürlich reagierte ich …
04.11
Die letzten Kilometer meiner Runde sind zäh ,langweilig .80 km sind es von Las Tunas nach Holguin dem Startpunkt meiner Reise .Miete mich in einer Casa ein .Rede kurz mit einem Italiener .Erzähle ihm was ich hier mache .Frage ihn was er so macht .
Er sagt er ist wegen der Chicas hier . Verrückt ,der Mann fliegt um die halbe Welt um ein paar Nutten flachzulegen .Als ob es in Italien keine geben würde .
05.11-08.11
Fahre noch zum Meer ,wohne in einem All Inklusive mit all seinen Vor und Nachteilen
9.11
Zurück nach Holguin letzten 60 von 1740 km
10,11
Flug wird verschoben wegen technischer Gebrechen .Komme in den Genuss einer weiteren Nacht am Strand
11.11
Heimreise
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#663683 - 21.10.10 19:28 Re: Kuba [Re: flotter]
gerold
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.414
Nett zu lesen dein Bericht - wieviel Geld hast du denn ausgegeben ? In die AI-Hotels kommt man so ohne Voranmeldung und nur für ein, zwei Tage auch rein ?
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#663693 - 21.10.10 20:01 Re: Kuba [Re: gerold]
rollido
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 385
Eine Frage :
Wie sieht es mit der Sicherheitslage für Radler in Kuba momentan aus ?
War Oktober/1996 dort. Jede 20-30 km Polizeikontrolle, keinerlei Straßenkriminalität, auch im äußersten Westen. Ist das so geblieben ?
Irgendwann, will ich mal wieder hin, dann für mind. 2 Monate.
Gruß aus dem Nordscharzwald
Der Umweg ist das Ziel und alle Berge im Durchschnitt flach !
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#663701 - 21.10.10 20:17 Re: Kuba [Re: gerold]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.970
Zitat:
In die AI-Hotels kommt man so ohne Voranmeldung und nur für ein, zwei Tage auch rein ?


Jau, manchmal musst Du aber sehr hartnäckig sein. In Marea del Portillo wollte man mich auch an 2 Hotels abweisen. In heftigen Diskussionen konnte ich mir aber trotzdem immer ein Zimmer ergattern. Das Mitglied flotter war allerdings im Oktober auf Kuba, wo weniger Touristen unterwegs sind wie bei mir im Dezember über Weihnachten und Neujahr.

Einmal hat man mich beim Preis betrogen, musste 15 CUC mehr bezahlen wie ein kanadischer Reiseradler, den ich in Chivirico im Hotel getroffen habe. Hat sich der Manager wohl selber in die Taschen gesteckt.
Einfacher ist es in Casa Particulares eine Unterkunft zu bekommen. Man wird von Casa zu Casa weiter gereicht. Die Casa haben im Dezember fast alle 25 CUC für ein Zimmer genommen.

@flotter: Netter Bericht, leider ohne Fotos. Den Pico habe ich aufgrund des diesigen Wetters nicht bestiegen, die La Comandancia de La Plata in der Sierra Maestra war letztes Jahr im Dezember für Besucher gesperrt.

Gruss
Thomas

Geändert von Thomas1976 (21.10.10 20:27)
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#663708 - 21.10.10 20:26 Re: Kuba [Re: rollido]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.970
Zitat:
Wie sieht es mit der Sicherheitslage für Radler in Kuba momentan aus ?
War Oktober/1996 dort. Jede 20-30 km Polizeikontrolle, keinerlei Straßenkriminalität, auch im äußersten Westen. Ist das so geblieben ?


Kuba ist nach wie vor absolut sicher. Als Radfahrer musst Du keine Angst haben. In eine Polizeikontrolle bin ich erst am letzten Tag auf der Fahrt von Varadero zum Flughafen geraten. War aber auch das einzige mal und die Polizisten haben sich mehr für mein rad interessiert als für mich. Der eine Polizist wollte es mir sogar abkaufen grins Selbst am Malecon in La Habana habe ich mich nachts nie unsicher gefühlt. Nervig war in Havanna nur das ewige Anbieten von Waren der Straßenverkäufer. Aber belästigt hat mich niemand und wenn ich geasgt habe "ah jo geh fort" dann war auch Ruhe.
Ich fand die Leute auf Kuba klasse, gerade außerhalb der großen Städte wie Havanna und Santiago.

Gruss
Thomas
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