Hallo
Ich möchte in einer Woche mit meinem Neffen seine erste Mehrtagesradtour machen. Angedacht sind rund 40 bis 60km am Tag und Übernachtung nach Möglichkeit im Zelt.
Enden soll die Tour in Naumburgsüdwestlich von Kassel.
Start und Route sind noch offen und ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Vorschläge habt.
Dabei gilt es folgendes zu beachten, bzw. zu optimieren:
- Startort mit dem Zug für meinen Neffen ist in der Region Bonn. Er soll möglichst nicht umsteigen müssen, bis er mich trifft. Ich starte in Frankfurt am Main und fahre auch mit dem Zug.
- Mittwoch früh geht's los, am Freitag Nachmittag wollen wir ankommen.
- Es ist die erste Tour für ihn. Es darf hügelig werden, aber es muss sich nicht wie in den Alpen anfühlen.

Habt ihr Ideen?

Fahrt die Lahn von Limburg bis Cölbe, dann entlang der Eder zum Edersee und weiter bis Naumburg. Sind je nach Strecke um die 200 km. Limburg könnt ihr beide direkt mit dem Zug erreichen. Campingplätze sollten kein Problem sein. Ist bis auf den Schluss recht eben (anfangs kann man die eine oder andere Lahnschleifen über 'die Hügel' abkürzen. Und wenn mal etwas nicht passt (Wetter, Lust, Laune), könnt ihr zwischendurch ein Stück Bahn fahren.

Die Bedingung mit der Anreise schränkt die Möglichkeiten sehr ein. Mein Vorschlag: Trefft euch in Siegen (von Bonn/Siegburg und Frankfurt gut zu erreichen), fahrt mit der Bahn zusammen weiter bis Erndtebrück und dann den Eder-Radweg bis Fritzlar. Das sind knapp 140 km, bis Naumburg sind es nochmal ca. 20 km. Wenn ihr abkürzen wollt, biegt ihr schon am Ende vom Edersee nach Osten über die "Berge" ab.
Gruß
Uli

Wenn sich in den letzten Monaten nichts geändert hat und mit "direkt" "ohne Umsteigen" gemeint ist: Bei Fahrradmitnahme muss man min. einmal umsteigen.

Die Lahn ist aber trotzdem ein guter Tipp. Ich würde dann aber in Koblenz oder Niederlahnstein starten und z.B. in Marburg in den Zug Richtung Kassel bis Wabern steigen.

Gruß
Uli

Ja, der Gedanke besser in Koblenz oder Lahnstein zu starten kam mir dann auch. Da habt ihr noch einen schöneren Teil der Lahn im Programm. Dafür dann ab Löhnberg in die Bahn steigen und je nach Lust und Laune bis Gießen oder sogar Marburg fahren. Ab Löhnberg ist die Strecke eher unspektakulär und ihr würdet nicht viel verpassen.

Du hast recht. Die ICE Köln - Siegburg/Bonn - Frankfurt nehmen keine Fahrräder mit. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Begründung "Probleme bei der Evakuierung von der Schnellfahrstrecke."

Ich habe schon gutes von dem Vulkanradweges gehört, der meines Wissens in Frankfurt startet und auch in den Norden führt. Kennen tu ich ihn persönlich nicht.

Aber die Idee mit der Lahn ab Lahnstein halte ich für noch besser. Abwechslung, mal ein Sprung ins Wasser und genug Campingplätze. Sind wir erst letztes Jahr geradelt.
Wie alt ist Dein Neffe?

Grüße Renata

Den bin ich von Frankfurt aus bei der Anreise zum Forumstreffen nach Erfurt gefahren. Fährt sich sehr gut, kann ich empfehlen. Er verläuft auf einer alten Bahntrasse, deshalb sind die Steigungen alle sehr moderat. Für einen Radreiseanfänger, der vielleicht auch nicht die super berggängige Übersetzung hat, gaz sicher zu empfehlen. Und landschaftlich schln ist es auch.

Gestartet bin ich in Eschborn, nördlich um Frankfurt herum über Bad Vilbel nach Nidderau. Ab da geht der Vulkanradweg quasi los.

Ab Lauterbach bin ich dann ins Hessische Kegelspiel (auch sehr zu empfehlen) zum Monte Kali und dann weiter in den Thüringer Wald. Ggf. wäre Erfurt ein guter Endpunkt.

Alternativ kann man ab Lauterbach auch Richtung Bad Hersfeld und Kassel.

Wenn diese Endpunkte zu weit ist, gibt es unterwegs auch Bahnstationen, an denen man mit dem RE nach Kassel/Erfurt/Frankfurt kommt.

Gruß
Thoralf

Inzwischen kommt auch auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt vermehrt der ICE4 zum Einsatz, der eine begrenzte Anzahl an Fahrradstellplätzen bietet. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob der ICE4 in Siegburg/Bonn und in Limburg Süd halten. Das tun nämlich gefühlt immer weniger.

Vielen Dank für eure Vorschläge!
Ich kann mir gut vorstellen, in Niederlahnstein zu starten. Bis nach Naumburg wird es wohl zu viel sein, um alles zu fahren, aber mit dem Zug ab Löhnberg abzukürzen ist sicher nicht verkehrt.
Könnte bedeuten:
- Tag 1 bis Limburg/Runkel
- Tag 2 bis Löhnberg, dann mit dem Zug bis Cölbe und mit dem Rad bis Frankenberg
- Tag 3 bis Naumburg

Ein "blinder Fleck" ist für mich noch die Strecke zwischen Cölbe und dem Ziel bzw. bis Frankenberg. Könnt ihr mir hier noch Tipps geben? Sonst würde ich einfach dem brouter Vorschlag folgen. Von Cölbe via Frankenberg und dann nördlich des Edersees bis Naumburg.

@Renata: Er ist 14 Jahre alt, motiviert, sportlich, aber nicht trainiert ... und was längere Radtouren anbetrifft, unerfahren.

Moin,
die Strecke zwischen Frankenberg und Edersee fand ich reichlich unschön. Suche mal Edersee hier im Forum. Dort gab es bereits zwei Forumstreffen.
Ich würde den Zug bis zum Edersee nehmen und die ersparte Zeit entweder zum Besuch des Nationalparks Kellerwald oder der Rodelbahn nutzen.
https://www.nationalpark-kellerwald-edersee.de/
https://www.sommerrodelbahn-edersee.de/fun-action/quadfahren/

Gut zu fahren ist die Südseite vom Edersee. (Kenne ich aber nur bis Bringhausen.)

Hallo,

ich bin die Strecke bei Sonnenschein und im Regen gefahren:

Bei Sonnenschein ein wunderschöner naturbelassener Weg!

Bei der Regenfahrt bin ich von Wanderern angesprochen worden, die mich gewarnt haben: "Blos nicht stürzen, bei dem Wetter findet Sie hier niemand!" Dieses Schild am Weg hat durchaus seine Berechtigung!

Es gibt noch die berühmte "Lücke" auf dem Lahnradweg zwischen Laurenburg und Balduinstein. Dort muss man entweder den Berg hoch oder auf dem Schiff oder mit dem Zug das Stück umfahren. Da oberhalb von Balduinstein sehr bald die dicht bebaute Limburger Senke kommt, kann man überlegen, von Laurenburg bis Runkel mit dem Zug zu fahren. Dann verpasst man allerdings auch den Limburger Dom nebst Altstadt.

Oberhalb von Löhnberg kann man noch etwas weiter fahren, auch wenn das Tal dann etwas weiter wird. Eventuell lohnt sich ein Abstecher vom Lahnbahnhof (gegenüber Leun) zur Burg Braunsfels und zurück nach Solms an die Lahn. Wetzlar hat auch noch eine nette Altstadt. Ebenso ist Marburg noch einen Halt wert. Wenn es einen Badeplatz braucht: Vor Marburg ist in Niederweimar ein Baggersee zum Bad inklusive Wasserski umgewidmet worden.

Von Marburg oder Cölbe gäbe es auch die Möglichkeit, mit dem Zug nach Frankenberg zu kommen. Alternativ gibt es denausgewiesenen Lahn-Eder-Radweg (auch auf Wikipedia).

Diesen Hinweis bekomme ich nicht nachvollzogen. Ederabwärts gefahren verläuft der Edersee-Rundweg von Herzhausen bis Asel Süd und von Bringhausen bis Hemfurth (ich glaube mit einer kurzen Unterbrechnung) auf schmalen, ruhigen Sträßchen. Der Rest sind (waren) breite "Waldautobahnen". Lt. der off. Wegbeschreibung des Edersee-Rundwegs sind fast 2/3 der Strecke asphaltiert und der Rest geschottert.

Wenn sich die "Warnung" auf die Nordseite beziehen würde, würde ich das verstehen, denn dort war auch ich (allerdings etwas abseits des off. Rundwegs) auf Wegen unterwegs, die man bei miesem Wetter besser meidet.

Das einzige, was ich bestätigen kann: Es waren bei ziemlich durchwachsenem Wetter nur ganz wenige Leute unterwegs.

Gruß
Uli

Es geht nicht um den Rundweg, das sind alles gut zu fahrende Waldautobahnen. Es geht bei der Warntafel und meinem Hinweis um die Strecke zwischen Frankenberg und dem Campingplatz.

Die "berühmte" Lücke ist eigentlich keine Lücke. Ich bin dort letztes Jahr mit Reiserad (Packtaschen/Zelt/etc.) dem Weg an der Lahn gefolgt. Es gab eine kurze Stelle an der der Weg etwas schmaler war (auf OSM gepunktet und als Leinpfad bezeichnet)und an der man ggf. stellenweise absteigen und schieben kann, wenn man sich unsicher fühlt (es geht an der Seite zur Lahn ein wenig bergab). Ich bin dort durchgefahren.

Zwischen der Schleuse Cramberg und Geilnau ist der Weg asphaltiert. Der Rest zum Teil zweispurig, zum Teil ein Single Trail. Wenn sich die Situation durch die letzten Regenfälle nicht dramatisch verschlechtert hat, sollte man dort dort problemlos fahren können. Die Tour über den Berg oder mit alternativen Verkehrsmitteln wird zwar gerne an vielen Stellen empfohlen, ist meiner Ansicht nach aber unnötig.

+1

Gerhard erwähnt am Anfang seines Beitrags explizit die Edersee-Südseite, so dass ich die Tafel dort erwarten würde.

Der Abschnitt von Frankenberg bis zum Edersse ist wirklich nicht attraktiv, den kann man bedenkenlos übberbrücken, da stimme ich dir zu. Aber an eine gefährliche Stelle oder "naturbelassene" Wegoberfläche kann ich mich auch dort nicht erinnern.

Gruß
Uli

So ist es!

Die Tafel steht (stand?) in der Nähe von Bringhausen an der Position E8,988 N51,1828. Aufgenommen wurde das Bild am 28.5.2014 um 11.13Uhr (Siehe Exif-Daten in der Bildinfo).

An diesem Tag herrschte Dauerregen und der Weg glich stellenweise einer Rutschbahn.

Vom Weg selbst habe ich keine Fotos, mich interessierten mehr die Naturschönheiten.

Ich hatte weniger Glück: Nach einem heftigen Gewitter lagen drei Bäume über dem Fußpfad, die man unter- und überklettern musste. Dazu kam der nasse, rutschige Boden. Aber es ist Abhilfe absehbar: Man hat sich für den Bau von zwei Brücken unter- und oberhalb der Engstelle entschieden.

Ja, nach solchen Wetterlagen können sogar wesentlich größere Verkehrswege unpassierbar werden. Bäume suchen sich ja leider oft gerade Wege und Pfade aus wenn sie umfallen.

Ich denke auch dass der Boden nach den momentanen Regenfluten ein Problem sein könnte. Da wir aber Sommer haben, werden ein paar Tage trockenes Wetter, wie in der nächsten Woche vorhergesagt, die Situation entscheidend verbessern können. In den anderen Jahreszeiten bei kühlerem Wetter sieht es sicher problematischer aus.

Soweit es die Abhilfe betrifft, bin ich da eher skeptisch was eine baldige Verbesserung angeht. Da hat sich im letzten Jahr wohl wenig getan. Man führt wohl Gespräche mit den betroffenen Grundstücksbesitzern und hofft mit den Arbeiten beginnen zu können, sollte es mit denen keine Schwierigkeiten geben. Also sollte man sich vermutlich noch ein paar Jahre in Geduld fassen.

Leider muss ich unfallbedingt zur Zeit auf längere Radtouren verzichten, sonst würde ich dort mal vorbeifahren und mir die Situation vor Ort anschauen. Schon aus Eigeninteresse, da ich vorhabe auch dieses Jahr wieder den Lahnradweg zu fahren.

Ich möchte mich nochmal für eure Tipps bedanken. Ich habe micht riesig über eure Hilfe gefreut!
Wir sind in Niederlahnstein losgefahren und haben in Diez und in Solms gezeltet. Die Strecke von Wetzlar bis Herzhausen haben wir mit dem Zug überbrückt.
Es sind dann doch jeweils rund 60km am Tag geworden, was allen gut gepasst hat.
Die besagte Lücke des Radwegs konnten wir gut fahren. Mit Anhänger wäre das nichts, aber den hatten wir ja nicht dabei.
Mir hat die Strecke von Nassau bis Löhnberg besonders gut gefallen. Das Südufer des Edersees war auch echt klasse.

Hallo Julian,
Viele Dank für dein Feedback. Freut mich dass euch die Tour gefallen und alles gut geklappt hat.