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#966262 - 16.08.13 07:46 von Aachen nach Trier - in Tagen: vier!
elfee
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Beiträge: 117
Dauer:4 Tage
Zeitraum:10.8.2013 bis 13.8.2013
Entfernung:0 Kilometer
Bereiste Länder:

1. Tag: auf der Vennbahntrasse bis Monschau, 53km + 6 km

Ausgestattet mit dem neuen Faltblatt zum Vennbahnradweg (gibt’s im Touristenbüro am Elisenplatz) und einem Stadtplan von Aachen mache ich mich auf den Weg.
Über Nebenstraßen und stille Waldwege durch´s südliche Aachen (guter Tipp von meiner Dachgeberin – danke!) erreiche ich nach 10 km den Vennbahnradweg und radle kurz darauf durch Kornelimünster. Es ist Samstag, und auf dem glatten neuen Asphalt radelt es sich gut dahin. Leicht bergan und mit etwas Gegenwind geht es an Raeren vorbei, ich befinde mich im deutsch-belgischen Grenzgebiet und kreuze mehrmals fast unbemerkt den Grenzverlauf.
In Roetgen mache ich erst mal Kaffee-/Mittagspause, danach geht es noch mal zäh bergauf bis Lammersdorf, anschließend wieder eben und bergab, kurzes Stück nicht asphaltiert, aber gut fahrbar. Dann endlich kommt der Abzweig nach Monschau runter.

Bis hier hin sind es 53 km, und ich bin begeistert nicht nur von der guten Wegqualität, sondern auch von der begleitenden Ausgestaltung der Trasse: alle paar km nette Rastplätze mit großen Übersichtskarten (Trassenverlauf, km-Angaben, Höhenprofil) und Infoplakaten zur Umgebung, zur Geschichte der Trasse, gewürzt mit „Vennbahn-stories“ (Anekdoten und passende lustige Illustrationen), dazu oft liebevolle Restaurierungen von alten Bahnhöfen und Gleisanlagen.
Da die Vennbahntrasse mehrmals die Grenze überschreitet und das Gleisgebiet damals als belgisches Hoheitsgebiet wie ein dünner „Schlauch“ durch deutsche Lande führte, entstanden einige deutsche Exklaven, wo nach dem Krieg der Kaffeeschmuggel herrlich blühte...

Am „Bahnhof“ von Monschau will ich nicht die Hauptstraße runter, sondern fahre ein Stückchen weiter auf der Suche nach einem idyllischen Radweg, der mich in den Ort leiten soll. Ein Radweg zeigt sich dann auch, aber der stellt sich als sehr schotterig und rutschig heraus, es ist mehr ein steiniger Wanderweg... egal, zurück will ich nicht, also holpernd runter ins Städtchen.
Dort ist der Bär los, es wimmelt von Menschen, und die Anfrage in drei Hotels ergibt: ausgebucht! Auch im Touristenbüro kann man mir nichts anbieten, und ich erfahre den Grund: am morgigen Sonntag ist MoMa (Monschau-Marathon)! Sogar die JH ist nicht verfügbar deswegen, jedenfalls nicht die in Monschau. Aaaaber: es gibt ja noch die JH in Monschau-Hargard, weiter oben, außerhalb und schön abseits... Dahin quäle ich mich schiebend und schnaufend steil die Straße hoch – und bekomme noch ein freies Bett. Nur mag ich nach dem Duschen und Ausruhen nicht mehr steil ins Städtchen runter... ich begnüge mich mit einer Einkehr im Ortsteil Imgenbroich gleich in der Nähe und fast ohne Steigung und finde dort sogar einen offenen Supermarkt, in dem ich mich für den nächsten Tag eindecken kann.
Gruß von Ulla

...die ein Leben ohne Radl für möglich, aber sinnlos hält...
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#966491 - 17.08.13 08:47 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: elfee]
elfee
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 117
2. Tag: Vennbahnradweg bis Steinebrück, Eifel-Ardennen-Weg bis Bleialf, 68km

Gut ausgeruht (6-Bett-Zimmer zur Alleinbenutzung!) und nach spartanischem Frühstück starte ich gegen 9 Uhr: 1 km rauschend abwärts bis zum Kreisel (Monschau-Ort lasse ich aus wegen des Sport-Events), 1,3 km in Serpentinen die Straße hoch – dann bin ich wieder am Bahnhof Monschau an der Vennbahn. Bei Kalterherberg steht auf den verbliebenen Gleisen ein zum Café umgebauter Waggon, eine Menge aufgereihter Draisinenwagen davor. Etwas später endet die Asphaltpiste an einer Baustelle, nun folgt grober Schotter, dann Trampelpfad, dann Schiebephase direkt im Schotterstreifen neben den Gleisen – sehr holperige 1,4 km, bis es wieder auf superglattem Asphalt weiter geht.
Gegen 12 Uhr erreiche ich den Abzweig zum Ort Waimes, dort biege ich ab ins Städtchen (auch auf einem Bahntrassenweg) und hole mir ein leckeres Pflaumentörtchen in der empfohlenen Patisserie ggü. der Kirche. Herzlichen Dank für den guten Tipp!
Es ist leicht bewölkt und ca. 18-20 Grad, ideales Radelwetter.
Kurz hinter Waimes geht der Asphalt in einen gut fahrbaren Schotterweg über, schön bergab. Nun gibt es auch mehr Ausblicke in die Täler rundherum. Im Gegensatz zu gestern, wo ich etliche E-Bikes gesichtet hatte, fahren nun sportliche Rennradler und viele Familien auf der Trasse.
Heute macht mir das Radeln richtig Spaß, es rollt gut, ich bin entspannt und schaue viel herum, studiere die netten Info-Tafeln am Wegesrand. Da ich mir schon heute morgen vorsichtshalber telefonisch ein Zimmer hab reservieren lassen, kann ich mir Zeit lassen.
Bei Born kommt ein beeindruckendes altes Viadukt ins Blickfeld. 285 m lang und 18 m hoch, wurde es 1916 von russischen Kriegsgefangenen in nur 8 Monaten errichtet als Bestandteil der Eisenbahnverbindung Born-Vielsalm.
Nach 49 km erreiche ich St. Vith, ziemlich klein und unspektakulär, aber früher ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Eine große dreiteilige Schautafel zeigt ein Foto vom alten Bahnhof, der im Krieg in Schutt und Asche gelegt wurde. Ich radle weiter Richtung Neidingen, immer der Beschilderung nach, man kann sich nicht verfahren.
Mal Asphalt, mal Schotter, mal Pflasterung... über ein Holzbrückchen, am CP vorbei, kleiner Tunnel (145 m) bei Lommersweiler, gut geteerte Trasse nun bis Steinebrück. Ich befinde mich nun auf dem Eifel-Ardennen-Radweg. 1 km weiter endet die Teertrasse an einer Straße, es geht auf einer Sandpiste weiter bis nach Ihren (1 km neben der Straße). Dann wieder neue Teerpiste, stetig bergan, und kurz vor Bleialf radele ich durch den 420 m langen Tunnel . In Bleialf checke ich im Hotel Zwicker-Scheer ein, ich bekomme in DZ für mich allein für 40 Euronen, sehr zu empfehlen! Das Rad wird im großen Festsaal eingeschlossen...
Gruß von Ulla

...die ein Leben ohne Radl für möglich, aber sinnlos hält...
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#966579 - 17.08.13 15:12 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: elfee]
elfee
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 117
Ich vergaß zu erwähnen, dass der Radweg zwischen St. Vith und Steinebrück neu geführt wird und nicht so wie in meinem Radatlas Südeifel beschrieben: von St. Vith nach Wiesenbach links neben der Straße, aber abseits; von Neidingen nach Steinebrück gut geteert durch die Landschaft an Lommersweiler links vorbei.

3. Tag: Enztalradweg bis Peffingen, Prümtalradweg bis Minden, 75 km

Von Bleialf nach Pronsfeld radle ich die 12 km auf schönem neuen Asphalt abwärts, es ist frisch und etwas trüb. Am Bahnhof in Pronsfeld wechsle ich auf den Enztalradweg, der bis Neuerburg auch auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Vorher schaue ich mir noch am Bahnhof die antike Rangierlok (Köf II) an, die dort als Denkmal steht. Viel Ahnung habe ich ja von solchen Loks nicht, aber mein Vater war Eisenbahner und hatte so eine (oder ähnliche) Lok als Arbeitsplatz...
Kurz hinter Pronsfeld, nach steilem Anstieg, fängt es an zu regnen. Zwei km weiter sehe ich eine Schutzhütte und warte dort eine halbe Stunde den Schauer ab, bevor ich etwas zäh bergan weiter radle, im Schnitt so 12-13 km/h... aber auf gutem Asphalt nach Arzfeld. Es lockert auf und wird wärmer. Weitere 12 km auf dem Bahndamm nach Neuerburg, davor zwei Tunnel: der Weidendell-Tunnel mit 125 m und der Neuerburg-Tunnel mit 117 m.
In Neuerburg ist erst mal ne ausgiebige Kaffee- und Kuchenpause fällig, hübsches Städtchen übrigens mit der Burg aus dem 9. Jh.
Danach geht es ohne Bahntrasse weiter, d.h. es folgt ein ständiges Auf und Ab entlang der Enz, was für meine Flachlandbeine recht ungewohnt und muskelkaterfördernd wird...
Bis Sinspelt verläuft ein neuer Radweg neben/in der Nähe der L4, nur ganz kurz mal auf der Straße. Weiter über Mettendorf nach Enzen, immer schön im Enztal. Ab Enzen wird’s dann ziemlich hügelig, der Radweg verläßt das Enztal und führt nach Peffingen rüber, wo er in den Prümtalradweg einmündet. Diesem folge ich nach Holsthum und weiter wunderschön durch Hopfenfelder und Wald nach Prümzurlay.
Hier ist wieder eine kleine Pause auf ner Bank nötig, ich bin reichlich geschafft von den Anstiegen – die Abschussfahrten hab ich natürlich umso mehr genossen...
Auf dem Weiterweg nach Irrel komme ich auch an den Irreler Wasserfällen vorbei, den Stromschnellen der Prüm. Das Naturschauspiel kann man sich gut von der nahe gelegenen überdachten Holzbrücke aus anschauen.
Nach gut 75 km lande ich in Minden an der Sauer, es reicht mir für heute. Ich finde ein Bett in einem günstigen kleinen Hotel direkt an der Sauer, gegenüber ist Luxemburg. Das hat den Nachteil, dass mein Smartphone im lux. Netz eingeloggt ist... aber drinnen bekomme ich den Zugangscode für´s hauseigene Wlan. Kaum habe ich eingecheckt und geduscht, fängt es an zu regnen... gute zwei Stunden lang. Das Restaurant im Haus wird abends recht voll, das Essen ist ausgezeichnet! Für mich zaubert der Koch sogar eigens ein tolles reichhaltiges vegetarisches Gericht. Pappsatt begebe ich mich nach dem Regen noch auf einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang, bevor ich todmüde ins Bett falle.
Gruß von Ulla

...die ein Leben ohne Radl für möglich, aber sinnlos hält...
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#966898 - 18.08.13 18:42 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: elfee]
Karl der Bergische
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abwesend abwesend
Beiträge: 699
Hallo Ulla,
Danke für den informativen Bericht. Am nächsten Wochenende möchte ich evtl. ungefähr die gleiche Route fahren. Dazu eine kleine Frage? Sind die von Dir durchfahrenen Tunnel beleuchtet, so dass ich wohl auf Scheinwerfer verzichten könnte? Rücklicht habe ich immer dabei.
Karl
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#966931 - 18.08.13 19:58 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: Karl der Bergische]
elfee
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 117
Der Tunnel vor Bleialf ist nur schwach beleuchtet, und bei der Länge von über 400 m ist eine Beleuchtung am Rad dringend erforderlich! Die anderen Tunnel sind zwar kürzer, aber ohne Licht am Rad würde ich da nicht durch fahren wollen, allein schon aus Rücksicht auf evtl. Gegenverkehr, der dich ja ohne Licht kaum wahrnehmen würde.
Gruß von Ulla

...die ein Leben ohne Radl für möglich, aber sinnlos hält...
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#966933 - 18.08.13 20:01 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: elfee]
elfee
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 117
4. Tag: Sauertal-Radweg bis Wasserbillig, Mosel-Radweg bis Trier, 47 km

Bei blauem Himmel starte ich morgens in Minden und radle zunächst auf der deutschen Seite an der Sauer entlang nach Echternach in Luxemburg. Nach kurzer Besichtigung nehme ich dann die luxemburgische Seite des Flusses unter die Räder Richtung Wasserbillig. Der Radweg läuft größtenteils neben der N 10 entlang, aber das stört kaum. In Rosport mache ich eine kleine Pause im Uferpark, kurz danach kommt der Sauerstaudamm ins Blickfeld, der den Fluss zu einem bei Wassersportlern beliebten See aufstaut. Weiter geht’s Richtung Süden, durch Born und Moersdorf, bis nach Wasserbillig. Hier mündet die Sauer in die Mosel, nun radle ich auf dem Mosel-Radweg weiter. Und hier wird es auch voller auf dem Weg, nachdem ich gestern kaum anderen Radlern begegnet war...

In Trier endet meine Tour nach genau 47 km Tagespensum.
Da mir die Stadt so gut gefällt (ich war vor einem Jahr schon mal dort), quartiere ich mich dort in einem netten kleinen Hotel ein, bummle und schlendere ausgiebig durch die City und sitze abends gemütlich am Zurlaubener Ufer an der Mosel, wo ich beim Sonnenuntergang ein kühles Getränk und lecker Essen genieße und den Tag ausklingen lasse.

Erst am nächsten Mittag trete ich mit der Bahn die Heimreise an.
Insgesamt habe ich (inclusive Stadtfahrten in Aachen und Trier) 285 km abgeradelt, ein Maximum von 42 km/h „geschafft“, mehrere Tunnel durchquert und dabei eine interessante Gegend kennenlernen dürfen, die ich bestimmt wieder besuchen werde.
Gruß von Ulla

...die ein Leben ohne Radl für möglich, aber sinnlos hält...
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#968069 - 22.08.13 12:14 Re: von Aachen nach Trier - in Tagen: vier! [Re: elfee]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Zitat:
nicht so wie in meinem Radatlas Südeifel beschrieben

Das wundert mich nicht, die Bikelines zur Eifel haben ein paar Fehler dieser Art, die der Verlag aber offensichtlich nicht korrigieren will. verärgert

Zitat:
Ab Enzen wird’s dann ziemlich hügelig, der Radweg verläßt das Enztal und führt nach Peffingen rüber, wo er in den Prümtalradweg einmündet.

Das wundert mich hingegen. Die haben doch schon vor zwei (?) Jahren mit dem Bau des Weges begonnen, der die Lücke an der Mündung schließen soll. erstaunt

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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