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#6444 - 25.03.02 21:53 Liegeräder
Rolli
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 164
Hallo,

welche Erfahrungen habt ihr, die jetzt ein Liegerad haben und vorher ein "normales" hatten? Sind diese vom körperlichen Komfort her besser, bequemer zu fahren, sagt ihr, wir würden nicht mehr tauschen wollen, oder nimmt sich das nicht viel?

Rolli
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#6448 - 25.03.02 23:05 Hatten wir schon mal... [Re: Rolli]
Fetzer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 390
... schau doch mal hier, sowie den ganzen anhängenden Thread.


Zu meinem Liegerad, der Streetmachine GT von HPVelotechnik, habe ich hier einen Erfahrungsbericht abgelegt.

Gruß

M.

Recumbo, ergo sum
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#6462 - 26.03.02 08:29 Re: Hatten wir schon mal... [Re: Fetzer]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
Hi,

ich habe kein Liegerad, versuche aber meinen Mann dauernd zu überreden, einen RANS Screamer zu kaufen.....

Ich denke, beim Liegerad ist es wie bei allem, was nicht de Norm entspricht: es gibt Überzeugungstäter, es gibt Menschen, die es gar nicht erst in Erwägung ziehen, weil es nicht der Norm entspricht und wenn man fünf Leute fragt, kriegt man zehn Meinungen.zwinker

Ich kann nur eines empfehlen: probieren, probieren, probieren.

Martina, die Sonntag vor einer Woche mal wieder vergeblich versucht hat, eine Streetmachine zu fahren wirr
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#6466 - 26.03.02 09:12 Re: Liegeräder [Re: Rolli]
Gerrit
Nicht registriert
Hi Rolli

Ich fahre nun seit einiger Zeit Liegerad (Radius Hornet) und hab auch schon eine lange Tour durch Australien damit gemacht.
Meine Meinung: ich will's wieder verkaufen. Das sagt eigentlich alles.
1. Auf unbefestigten Wegen schmierste permanent weg. Passiert mit nem Mountain-Bike oder Trekking-Bike nicht so schnell.
2. Während des Winterhalbjahres kannste nen Liegerad gerade vergessen. Klingt albern, aber es macht sich sehr wohl bemerkbar, wenn die Sonne tiefer steht und die Autos früher Licht einschalten. Man wird ständig viel stärker geblendet als auf nem normalen Rad.
3. Im Stadtverkehr ist es scheiße damit zu fahren. Man hat keine Übersicht. Gut, das hängt auch mit meiner Fahrweise zusammen. Ich 'schlängel' mich gerne durch. Das kann mit nem Liegerad schon mal gefährlich werden.
4. So nen Rad kann ne echte Spardose sein. Wenn der Lenker unten ist (wie z.B. bei der Hornet, Streetmachine etc.), dann ist man im Falle eines Sturzes ganz schön gearscht. Man fällt unwillkürlich auf die teuren Amaturen (meine Hydrauliks gingen dabei inne Binsen). Sprich: teure Spezialteile (wie z.B. mein Lenker) werden in Leidenschaft gezogen.
5. Man wird überall blöd angegafft. Wer an Minderwertigkeitskomplexen leidet, findet das schick, weil man ja beachtet wird. Ich find's mittlerweile nur nervig (extrem war es in Australien; da haben die sowas noch nie(!!!) gesehen und man bekommt ständig die gleichen doofen Fragen gestellt). Und hier in Deutschland ist es zum Teil ähnlich.
6. Der Spaßfaktor kann sich schnell verflüchtigen. Wenn man so nen Bock jeden Tag fährt, dann gewöhnt man sich schnell daran und es verkommt zur Selbstverständlichkeit.
7. Bei beladenem Rad und bergigem Gelände kannste schnell Knieprobleme kriegen. Man stützt sich ja mit dem Rücken am Sitz ab und leitet somit die gesamt Kraft (die deutlich über dem liegen kann, als das was man beim Wiegetritt auf die Pedalen bríngt) über die Kniegelenke. Das kann ganz schöne Schmerzen auf Dauer verursachen. Muß nicht so kommen, bei mir und bei anderen war es aber so!
8. Generell und im Sommer speziell - man schwitzt sich nen Wolf auf dem Sitz. Stell Dich drauf ein, ständig überall mit nem durchgeschwitzten Rücken aufzutauchen oder aber nen frisches T-Shirt dabei zu haben. Sitze, die gelöchert sind oder sonst was bringen gar nix, da die resultierende Flächenpressung auf den Rücken immer noch groß genug ist, um keine vernünftige Ventilation zuzulassen (wie auch, wenn der Rücken im 'Windschatten' liegt??!)
9. herkömmliche Regenkleidung ist unbrauchbar, da diese meistens den Reißverschluss oder ähnliches auf dem Bauch haben. dort ist aber die größte Angriffsfläche für den Regen. Folge: die Suppe läuft Dir fast überall rein.

Wenn Du nun auch noch die Vorteile wissen willst ;o) (kennste wahrscheinlich alle schon)
1. geringerer Luftwiderstand
2. ideal, wenn Du z.B. 'aufm Land' wohnst und täglich 10 km oder mehr mit dem Rad inne Stadt zum Arbeiten fahren willst
3. höhere Kilometerleistung pro Tag möglich, da entspannteres Fahren möglich

zum Schluß noch ne Frage: Willste mein Rad kaufen?? Radius Hornet, LX/DX/XT Ausstattung, Maguras, sperrbares Federlelement, vorne Kangoroo-Federgabel, Farbe schwarz, Schutzbleche optional, Ersatzbezug, Tacho- und Dynamohalter, Clickpedale, Größe: L

Gruß Gerrit
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#6482 - 26.03.02 10:56 Re: Liegeräder [Re: Rolli]
Axel kaiser
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 167
Ich habe seit 10 Tagen ein Condor Optima, Mit 2 26'' raedern. Ich benutze das Rad hauptsaechlich zum Reisen, meine Erfahrungen:
Vorteile:
Unglaublich bequem, man faehrt mehr und mit mehr Freude. Durch die phantastische sicht merkt man die Muedigkeit auch nicht so.
Auf unbefestigten Strassen fahre ich genauso gut wie mit dem MTB.
Man ist in der ebene und Bergab schneller, bergauf gehts ein bisschen langsamer. Meiner Meinung nach das Ideale Reiserad.
Das Schwitzen ist mit den Optima sitzen wirklich nicht so schlimm (ich schwitze SEHR viel), das Polster ist sehr luftdurchlaesig. Die Sicht, auch im verkehr, ist sehr gut da man sehr hoch sitzt (nur geignet fuer min. 1.85 m groesse)
Nachteile:
Sperriger als ein normales Rad, schwerer, Teurer.
Nicht gut geignet fuer sehr dichten Stadtverkehr, im normalen kein Problem.
Schwieriges Anfahren bei Steigungen um die 15% steigung und lossen Schotter. Die Aufmersamkeit die man eregt geht manchmal auf die Nerven.
Bei Untenlenkung und Sturz ist die Gefahr gross Bremse oder Gangschaltung zu beschaedigen.
Man sitzt so bequem das man einfach nicht mehr absteigen will.

Hoffe das hift
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#6491 - 26.03.02 11:56 Re: Liegeräder [Re: Rolli]
jenne
Nicht registriert
Ich habe mich ca. 1991 mehr mit Radfahren beschäftigt, zuerst ein MTB gekauft, 1995 dann ein Liegerad. Der Fahrspass besteht noch heute, obwohl ich inzwischen ein ganz anderes Liegerad als am Anfang fahre. Hier noch ein paar kurze Daten dazu.
Ich hatte bei Tagestouren mit MTB schon immer mal Sitzbeschwerden. Mehr als 100 km waren echt schlecht zu sitzen und unangenehm. So hat mir das aufrechte Rad irgendwie die Träume von der langen schönen Reise genommen, aber bei kurzen Strecken und besonders im Wald (Harburger Berge) hat es mit MTB immer viel Spass gemacht. Bei Kauf des Liegerades war ich erstmal begeistert von der Position und dann auch von der Möglichkeit ohne Sitzbeschwerden lange Strecken zu fahren. Nur sollte man keinen Gürtel bei langen Strecken tragen, da der dann drücken kann (tritt mehr bei aufrechten Sitzwinkeln mit hartem Polster auf). Die ganze Sitzhaltung beim Lieger ist bequemer, Nacken, Hände, Popo... alles kein Problem. Bei langer sehr hoher Last (bergauf) ist die Tendenz zu einschlafenden Füssen beim Lieger etwas grösser als beim Upright. Hier hilft kurzes einseitiges Ausklicken und Baumeln lassen, dann ist es gewöhnlich nach wenigen Sekunden wieder ok.. Man sollte die Schuhe nicht extrem stramm geschnürt haben, aber das gilt ja auch für Uprights. Bergauf ist eine gute Trittfrequenz wichtig. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass die muskuläre Erholung beim Upright etwas günstiger ist, doch schneller bin ich mit gleichschwerem MTB bergauf eigentlich kaum oder gar nicht (habe kleinere Tests gemacht). Allerdings bin ich noch keine echten grossen Berge gefahren, die Erfahrung fehlt mir noch. Zum Speed: Mein erstes Liegerad (60 cm Sitzhöhe, steiler Sitz, Untenlenkung) war schon etwas schneller als mein MTB damals, aber einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil habe ich erst mit Obenlenkung und flachem, tiefem Sitz gehabt. Mit meinem jetzigen Liegerad (unverkleidet, 32 cm Sitzhöhe) war ich z.B. mal bei einem eigenen 10 km-Vollspeedvergleich trotz Strassenverkehr :-) und kurzen Stopps im Schnitt 5-6 km/h schneller als mit MTB, das Maximum war ca. 10 km/h höher. Der Vergleich von mir ist hier .
Ein Vergleich von Arne ist hier.
Ich fahre jetzt kaum mehr Uprigh. Am meisten mit Liegerad RTF's, kleine Reisen und Tagestouren mit Freunden. Leider nur max. 2000 km im Jahr (wg. Familie).
j.
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#6549 - 26.03.02 21:11 Re: Liegeräder [Re: Anonym]
jenne
Nicht registriert
Hei Gerrit,
so negativ habe ich bisher noch von keinem über sein Liegerad gelesen.Ist aber interessant. Ich tippe mal was dazu...

>1. Auf unbefestigten Wegen schmierste permanent weg. Passiert mit nem Mountain-Bike oder Trekking-Bike nicht so schnell.

Das kleine VR ist evtl. etwas ungünstiger auf schlechtem Weg, aber m.E. kein besonderes Problem. Dickere Reifen könnten evtl. schon ausreichen. Kommt aber drauf an, wolang man fährt, das Radius Hornet ist ja kein MTB.

>2. Während des Winterhalbjahres kannste nen Liegerad gerade vergessen. Klingt albern, aber es macht sich sehr wohl bemerkbar, wenn die Sonne tiefer steht und die Autos früher Licht einschalten. Man wird ständig viel stärker geblendet als auf nem normalen Rad.

Ich verwende einen angekletten Schirm, wie auch bei Downhillern mal zu sehen ist. Man kann damit den Kopf ein wenig senken und somit schon kein Sonnenlicht mehr in die Augen bekommen. Bei blendenden Autos klappt das Wegschauen mit Upright aber evtl. dennoch besser, ist aber auch auf dem Upright nicht unproblematisch, finde ich.

>3. Im Stadtverkehr ist es scheiße damit zu fahren. Man hat keine Übersicht. Gut, das hängt auch mit meiner Fahrweise zusammen. Ich 'schlängel' mich gerne durch. Das kann mit nem Liegerad schon mal gefährlich werden.

Ja, Durchschlängeln ist mit Lieger schlechter. Man muss schon ans Rad etwas angepasst fahren. Auch Sprünge sind ja nicht möglich. Aber den meisten genügen die City-Eigenschaften. Wenn's drauf ankommt, biste mit MTB a'la Radkurier aber sicher schneller durch.

>4. So nen Rad kann ne echte Spardose sein. Wenn der Lenker unten ist (wie z.B. bei der Hornet, Streetmachine etc.), dann ist man im Falle eines Sturzes ganz schön gearscht. Man fällt unwillkürlich auf die teuren Amaturen (meine Hydrauliks gingen dabei inne Binsen). Sprich: teure Spezialteile (wie z.B. mein Lenker) werden in Leidenschaft gezogen.

Ja, das ist bei der Hornet ganz schlecht, viele haben nicht mehr den ersten Lenker dran. Ich kenne aber kein anderes Liegerad, wo der Lenker beim Fall so schnell verbogen ist. Im übrigen kein Problem mit Obenlenkung, die auch in der City noch besser ist (Spiegelmontage, Wendigkeit...).

>5. Man wird überall blöd angegafft. Wer an Minderwertigkeitskomplexen leidet, findet das schick, weil man ja beachtet wird. Ich find's mittlerweile nur nervig (extrem war es in Australien; da haben die sowas noch nie(!!!) gesehen und man bekommt ständig die gleichen doofen Fragen gestellt). Und hier in Deutschland ist es zum Teil ähnlich.

Tja, derzeit eben noch eine Eigenschaft des Liegers, könnte später aber besser werden. Zu zweit auf Reise dürfte es angenehmer sein. Überhaupt finde ich es toll, mit mehreren Liegern zu reisen, macht Spass.

>6. Der Spaßfaktor kann sich schnell verflüchtigen. Wenn man so nen Bock jeden Tag fährt, dann gewöhnt man sich schnell daran und es verkommt zur Selbstverständlichkeit.

Sehe ich nicht ganz so. Sicher, man gewöhnt sich dran, aber es bleiben weiterhin positive Eigenschaften bestehen wie Bequemlichkeit und Landschaftsgenuss. Ausserdem ist das Kurvenfeeling bei Liegern wie z.B. dem Baron total gut, ich geniesse jede Möglichkeit der Schräglage.

>7. Bei beladenem Rad und bergigem Gelände kannste schnell Knieprobleme kriegen. Man stützt sich ja mit dem Rücken am Sitz ab und leitet somit die gesamt Kraft (die deutlich über dem liegen kann, als das was man beim Wiegetritt auf die Pedalen bríngt) über die Kniegelenke. Das kann ganz schöne Schmerzen auf Dauer verursachen. Muß nicht so kommen, bei mir und bei anderen war es aber so!

Hmmm... ja, die direkte Belastung der Knie kann schon höher sein, da man nicht in eine andere Lage (Wiegetritt) ausweichen kann. Bekommst du mit Upright in vergleichbarer Situation (beladen bergauf) keinerlei Kniebeschwerden? Häufigeres Fahren stärkt für solche Situationen die Knie.

>8. Generell und im Sommer speziell - man schwitzt sich nen Wolf auf dem Sitz. Stell Dich drauf ein, ständig überall mit nem durchgeschwitzten Rücken aufzutauchen oder aber nen frisches T-Shirt dabei zu haben. Sitze, die gelöchert sind oder sonst was bringen gar nix, da die resultierende Flächenpressung auf den Rücken immer noch groß genug ist, um keine vernünftige Ventilation zuzulassen (wie auch, wenn der Rücken im 'Windschatten' liegt??!)

Stimmt, Löcher bringen nix, wenn das Polster auch aus Isomatten-Schaum ist, selbst, wenn es ebenfalls gelocht ist. Hatte ich auch beim Flux S-RX bemerkt. Was jedoch sehr wohl gut hilft, sind luftige Polster wie bei Optima. Der offenporige Schaum ist weich und 5 cm dick. Musst du mal testen, das bringt recht viel, auch, wenn der Sitz nicht gelocht ist. Bei gelochtem Sitz ist so ein offenporiges Polster noch besser, fast so gut belüftet wie beim Upright. Es gibt auch noch die "Krallmatte", härter, aber noch luftiger als von Optima. Und ansonsten sind auch Spannsitze nicht schlecht.

>9. herkömmliche Regenkleidung ist unbrauchbar, da diese meistens den Reißverschluss oder ähnliches auf dem Bauch haben. dort ist aber die größte Angriffsfläche für den Regen. Folge: die Suppe läuft Dir fast überall rein.

Bessere Regenkleidung hat abgedeckte Reissverschlüsse. Ich habe dieses Problem so nicht gehabt. Jedoch ist bei langsamer Cityfahrt und warten an der Ampel ein Lieger "regenanfälliger" als ein Upright. Je höher das Tempo aber ist, desto günstiger der Lieger wegen weniger Stirnfläche. Beim Tieflieger muss man aber schauen, dass man das VR brauchbar abgedeckt hat (ideal: Radkasten (grosses Bild)) oder zumindest eine sehr gute Regenhose anhat, sonst spritzt es unten an die Oberschenkel.

Noch eine Frage: Was war für dich Anlass ein Liegerad zu kaufen?
j.

PS: Ich linke mal im www.liegeradforum.de dieses Thread, vielleicht kommen noch andere Kommentare dazu. Sind interessante Punkte aus der Liegeradpraxis
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#6571 - 27.03.02 08:07 Re: Liegeräder [Re: Gerrit]
Andreas
Nicht registriert
Hallo Gerrit,

>Ich fahre nun seit einiger Zeit Liegerad (Radius Hornet)

die fahre ich auch und bin begeistert

> und hab auch schon eine lange Tour durch Australien damit gemacht.

so viel Erfahrung habe ich aber nicht, ich bin in den ketzten 12 Monaten nur 3000 km durch Deutschland, die Schweiz und durch Frankreich gefahren, allerdings nicht am Stück

>Meine Meinung: ich will's wieder verkaufen.

Schade, da das IMO ein schwerer Fehler ist

>1. Auf unbefestigten Wegen schmierste permanent weg. Passiert mit nem Mountain-Bike oder Trekking-Bike nicht so schnell.

Dann fahr mal mit dem MTB Langstreckenrennen. Will sagen auf den Einsatzzweck kommt es an. Du hast aber Recht auf unbefestigten Wegen, vor allem bei gekiestem Untergrund ist es unangenehmer

>2. Während des Winterhalbjahres kannste nen Liegerad gerade vergessen. Klingt albern, aber es macht sich sehr wohl bemerkbar, wenn die Sonne tiefer steht und die
>Autos früher Licht einschalten. Man wird ständig viel stärker geblendet als auf nem normalen Rad.

Das ist wohl richtig, aber ich persönlich verwende das Liegerad zu meinem Vergnügen, also vorwiegend im Frühling und Sommer

>3. Im Stadtverkehr ist es scheiße damit zu fahren.

Ich fahre damit durch Basel und bin damit quer durch München gefahren, [zensiert] zu fahren ist es wirklich nicht

> Man hat keine Übersicht.

man hat _weniger_ Übersicht

> Gut, das hängt auch mit meiner Fahrweise zusammen. Ich 'schlängel' mich gerne durch.

Oh wie wir Autofahrer diese Fahrweise lieben, da hat man einen Radler gerade mit dem notwendigem Seitenabstand mühsam überholt, da überholt dieser plötzlich wieder rechts und die Mühe beginnt von neuem, komischerweise brauchgt der Radler keinen Abstand wenn er überholt, aber wehe der Autofahrer kommt auf 1,49 m nahe

>Das kann mit nem Liegerad schon mal gefährlich werden.

Das kann auch auf einem normalem Rad gefährlich werden

> 4. So nen Rad kann ne echte Spardose sein.

Das kann ein normales Rad auch

> Wenn der Lenker unten ist (wie z.B. bei der Hornet, Streetmachine etc.), dann ist man im Falle eines Sturzes ganz schön gearscht.

Stimmt zwar, aber Du kannst auch mit dem MTB unglücklich stürzen, Du hast aber Recht, die Beschädigungsgefahr ist auf dem MTB geringer

> Man fällt unwillkürlich auf die teuren Amaturen (meine Hydrauliks gingen dabei inne Binsen). Sprich: teure Spezialteile (wie z.B. mein Lenker) werden in Leidenschaft
> gezogen.

Ich habe unter dem Sitz einen doppelseitigen "Flügel", wenn ich stürze, stürze ich auf diesen, der Lenker bleibt, bzw. blieb unbeschädigt. Ein Bild schicke ich Dir gerne per PM zu

>5. Man wird überall blöd angegafft.

Man wird aber auch in nette Gespräche verwickelt

>6. Der Spaßfaktor kann sich schnell verflüchtigen.

Das kann überall passieren

> über die Kniegelenke. Das kann ganz schöne Schmerzen auf Dauer verursachen. Muß nicht so kommen, bei mir und bei anderen war es aber so!

Ich hatte damit keine Probleme, vielleicht kommt es vor, wenn man zu viel oder zu stark beladen fährt. Bedenke aber bitte, dass viele die mit dem Upright fahren, z.B. über schmerzende Handgelenke oder Nackenschmerzen klagen

>8. Generell und im Sommer speziell - man schwitzt sich nen Wolf auf dem Sitz. Stell Dich drauf ein, ständig überall mit nem durchgeschwitzten Rücken aufzutauchen
> oder aber nen frisches T-Shirt dabei zu haben.

Schwitzt man auf dem Upright nicht? Gut Dein Argument mit dem Rücken stimmt absolut, aber wer fährt mit dem Abendkleid Rad? Wenn Du mit dem MTB ins Gelände gehst, oder mit dem RR trainierst trägst Du doch auch Sportkleidung.

>9. herkömmliche Regenkleidung ist unbrauchbar, da diese meistens den Reißverschluss oder ähnliches auf dem Bauch haben. dort ist aber die größte Angriffsfläche für
> den Regen. Folge: die Suppe läuft Dir fast überall rein.

Als Schönwetterradler habe ich da wenig Erfahrung. Bei den Rgengüssen die ich erlebt habe hatte ich am Bauch keine Probleme, lediglich die nach vorne weisenden Beine wurden nass, aber das liesse sich mit Hosenklammern leich beheben

Lange Rede kurzer Sinn, auf den Einsatzzweck kommt es an. IMO ist das Liegerad weder MTB noch Alltagsrad zum Brötchenholen

Viele Grüsse
Andreas
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