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#571041 - 23.11.09 01:14 Wie seid ihr zum Radreisen gekommen?
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Hallo an alle hier. Meine Frage ist die nach eurer Karriere als Radreisende. Wie hat "ES" bei euch angefangen?

Um gleich in Vorlage zu gehen in Kürze meine Geschichte.

Radfahrorientiert war ich seit meinem ersten Rad mit 10. Mit 15 habe ich meine erste Radwerkstatt errichtet: auf der Terrasse, das Rad an zwei Schnüren am Balkon darüber aufgehängt. Bald konnte ich, mit haarsträubend primitivem Werkzeug ausgestattet, das Rad und die Komponenten vollständig zerlegen, Pflegen und wieder zusammenbauen. Größtes Ärgernis waren regelmäßig die Tretlagerkeile....Gleichzeitig erfolgten die ersten Ausflüge mit Gepäck über mehrere Tage mit Klassenkameraden.

Die ersten kleinere Touren beinhalteten Übernachtungen im Wald unter aufgehängten Planen, Mittagessensversuche mit Raviolidosen, fachgerecht mit Schraubenzieher geöffnet und kalt gegessen, da Dosenöffner vergessen und Lagerfeuerverweildauer zu optimistisch. Nächte in Scheunen, herbstferienmäßig durchgefroren, Heimfahrten, vor Müdigkeit und Frust heulend im Dauerregen auf der Bundesstraße, auf dem Lenker trocknende Unterhosen, als Bademode eingesetzt.

Unvergessen die Nacht in Riedlingen in der JuHe: einzige Gäste, draußen wegen irgendeines Stadtfestes Halligalli bis in die Puppen, wir haben uns mit Brötchen und Delicado Sahnebutter den Magen verdorben und die Nacht eher leidend überstanden. Auf dem Rückweg 3 Tage später war die JuHe zu, in einem Nachbardorf durften wir in einem Hotel schlafen, mußten morgens das Chaos aufräumen, was eine Party im Gastraum hinterlassen hatte. In einem Radladen kaufte ich mir unterwegs mit den letzten Geldreserven ein Huret Schaltwerk, stolz, so ein tolles Teil demnächst einzubauen, um es gleich darauf auf der Treppe des Geschäfts liegen zu lassen. Jahrzehnte später merkwürdige Gefühle, wenn ich diese Strecken mit dem Auto nachgefahren bin....

Eine eher komische Episode war eine Osterferientour, den Ängstlichkeiten einiger Eltern geschuldet nicht mit dem Rad, sondern mit einem selbstgebauten Wagen mit Deichsel und Handbremse, der zum Transport diente. Zu Fuß wollten wir das Bodenseehinterland erkunden. Die Zugfahrt nach Friedrichshafen habe ich troz unseres Sperrgutes unproblematisch in Erinnerung, nach 2einhalb Tagen hatten wir jedoch genug - nachdem wir mit 5 cm Neuschnee vor dem Zelt aufwachten.

Gegen Ende der Schulzeit schlief die Freude am Radfahren ein. Als Student fand ich das uncool. Mit Ende 20 aber obsiegte die Vernunft: Radeln in der Stadt geht spürbar schneller als würdevolles Laufen. Ein Motobecane Mirage 8 mit 8Gang Helicomatic und elegantem weißen Rahmen war mein erstes Rad. Ein bekannter Radladenbesitzer ließ, die Ausfallenden richtend, die Bemerkung fallen, ob ich sicher sei, daß dieses Rad meinen eigenen Qualitätsansprüchen genüge. Das habe ich nicht vergessen und angefangen, mich in die Technik einzuarbeiten.

Einige Zeit später folgten urlaubflankierende Radtürchen im Schwarzwald, dann, längst mit aktuellem Material vom Bornmann ausgestattet, sternförmig von zuhause aus. Stolz erinnere ich mich noch an die erste > 100 km Fahrt. Wieder einige Jahre später dann die fixe Idee, ein anderes Hobby damit zu verbinden: Griechenland. Obwohl es zu der angedachten Reise mit den Kindern nicht kam, war ich in 2000 das erste mal mit dem Rad dort unten. Seither hat "ES" mich nicht mehr losgelassen.

Mal soweit. Bin gespannt auf eure Beiträge.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (23.11.09 01:24)
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#571045 - 23.11.09 07:01 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.970
Hi Andreas,

Re: Anfänge eines Reiseradlers (Ausrüstung unterwegs)

Dann brauche ich Dir nicht nochmal ausführlich antworten
Ich bin nämlich von Natur aus faul grins bäh

Gruss
Thomas
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#571047 - 23.11.09 07:12 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
rolf7977
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.505
guten Morgen,

das mit der JuHE hatte ich ähnlich. 1978, im zarten Alter von 12 haben drei Kumpels und ich kurz hintereinander zwei Touren gemacht. Einmal von KO nach Bad Kreuznach. Hier waren wir die einzigen Gäste in der JuHe und dort wollte man nichts für uns kochen - also zum Essen fassen wieder runter in die Stadt. Wer schon mal in Kreuznach in der JH war, weiss, was der Rückweg aus der Stadt bedeutet... Dann wollten wir noch einen Abendspaziergang machen und haben uns gnadenlos im Stadtwald zwischen den US-Baracken verirrt. Der Herbergsvater hat uns mit seinem Auto gesucht und gefunden. Am zweiten Tag haben wir eine schöne Tour an der Nahe entlang gemacht. die Heimfahrt führte uns nach Rüdesheim, hier Händ´lessen bei Wienerwald (gibts auch nicht mehr) und dann auf der rechten Rheinseite nach Hause.
Kurz danach sollte es von KO nach Bad Münstereifel gehen. Wir schafften es aber nur bis Altenahr. Leider waren uns die Bedeutungen der Striche auf topographischen Karten nicht bekannt und einer von uns hatte noch nicht mal eine Gangschaltung am Rad. Fürs Ahrgebirge ziemlich untauglich. So klopften wir in Altenahr in der JH an. Auch dort die einzigen Gäste, wieder kein Abendessen, mit viel Bittebitte gab es immerhin ein Frühstück.
Am nächsten Tag auf dem Rückweg hat es nur geregnet, Regenzeug hatte keiner, nur BW-Parkas, die nass und schwer werden.

viele Grüße
Rolf
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#571055 - 23.11.09 08:47 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Da gibt's hier schon eine Frage, die ähnliche Antworten liefert - auch meine. Ergänzend dazu vielleicht, dass ich während Schule und Studium das Rad für die meisten meiner "Alltagswege" benutzt habe - aber auch nur dafür.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#571069 - 23.11.09 10:35 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Hallo!

Mein Anfang: 16 Jahre alt, Kinderurlaub mit kleinem Bruder & Mutter war mir zu langweilig. Deshalb plante ich mit 2 Freunden eine Radtour durch Kärnten. Die Freunde kamen dann nicht, aber ich: Mit einem völlig überladenen Puch 5-Gang-Rad (war das ein Schrott!) über Berg und Tal, mit Bremsen, die hauptsächlich moralisch wirkten, ohne Zelt und ohne Liegematte. Auch aufgrund falscher Gangwahl (immer auf den höchstmöglichen) war die Tour über 4 Tage eine ziemliche Schinderei, und dass Bienen auch in großem Abstand vom Stock angreifen können, weiß ich seither auch. Kurios dabei: In der Dämmerung hat mich ein Gendarm angesprochen, ich war natürlich ohne Licht unterwegs (war ja kaputt), was ich da mache. Raus kam, dass ich kostenlos im Bereitschaftsraum übernachten durfte, und Essen habe ich auch bekommen. Heutzutage würde es eher eine Anzeige setzen....

Deutlich längere Radtouren haben ich erst mit 23 angefangen, und seither bleibt es eine meiner beiden Lieblingssportarten. Damals bin ich mit einem Puch Zehngang-Rennrad (auch ein ziemlicher Mist!) von Holland nach Schottland und wieder zurück nach Holland gefahren. Aber damals war ich schon luxuriös ausgerüstet: undichtes Zelt, Schaumstoff-Isomatte mit 10mm, großteils selbstgenähte Packtaschen, keine wasserdichte Kleidung. Das war eine tolle Tour!

lg! georg
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#571073 - 23.11.09 10:52 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Hai Andreas,
ich hab´s auch schon HIER geschrieben , in dem bereits von Thomas erwähnten Faden.
Als Teenager gab mir das Fahrrad eine gewisse Art von Freiheit. Außerdem war ich damit schneller als mit der Straßenbahn (wenn man den Weg zur Haltestelle hinzunimmt).
Im Studium war´s das einzige Verkehrsmittel, das für mich Sinn machte und bezahlbar war. Längere Reisen in dem Sinne habe ich bis Ende der 90ger keine mehr gemacht, weil ich im Urlaub entweder gearbeitet (Studium+ Gelderwerb) oder gearbeitet (Arbeit und im Urlaub landwirtschaftliche Hilfe bei Freunden) habe. Einwöchige Bergtouren waren zwar drin aber halt zu Fuss, mehrtägige Radtouren gabs auch , aber im näheren Umkreis. Dann fand ich, dass ich eigentlich auch mal Arbeitspausen brauchen könnte.
Die Karelientour 99 ergab dann eine schöne Gelegenheit und seitdem blüht und gedeiht der Radlervirus.

LG Nat
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#571074 - 23.11.09 10:55 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Uli]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.330
Bei mir war es wohl mehr der Zufall. Meine erste "Radreise" war eine Ministrantenfahrt am Wochenende. 40km hin, Zelten, und wieder zurück. Gepäck wurde da noch gefahren. Da müsste ich so 12-13 gewesen sein. Es blieben dann aber nur Fahrten zur Schule oder in die Stadt wegen der schlechten Busanbindung.
Vor rund 2 Jahren kam dann im Freundeskreis die Idee auf, in den Semeserferien eine gemeinsame Reise zu machen. Schnell war die Entscheidung fürs Rad gefallen.
Bis dahin bin ich nicht wirklich längere Strecken gefahren. Dann kam mir die Bahn zur Hilfe. Dank einer Verspätung entschied ich mich, die letzten 20km per Rad zurück zulegen. Mein Rücken hat es mir nicht gedankt...der Rucksack war einfach zu schwer. Aber Spaß hat es gemacht und billiger war es auch(sehr gutes Argument für einen Studenten). Also wurde nach Alternativen gesucht und letztendlich bin ich auf Ortlieb gestoßen und seid dem hab ich sie und ihr Orange in mein Herz geschlossen und der Rücken freut sich auch. Dann musste mein Trekingrad erstmal wieder in Ordnung gebracht und mit einem Gepäckträger versehen werden. Während des Studiums bin ich auf ein altes Rad umgestiegen und hab das neuere vernachlässigt. Ab da bin ich dann regelmäßig die letzten 20km, die damals noch nicht im Semesterticket enthalten waren, geradelt und hab so das Rad als vollwertiges Transportmittel entdeckt.

Die Pausen zwischen den Vorlesungen wurden dann für die Planung genutzt. Wenn ich es von heutigem Standpunkt betrachte war es a) völlig überplant und b) auch noch überaus umständlich gemacht.
Nun musste es nurnoch Sommer werden und die Reise beginnen.... Die Reise hat dann voll meine Erwartungen erfüllt und der Virus hatte mich befallen... Heilung muss nicht sein...
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (23.11.09 11:00)
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#571094 - 23.11.09 12:12 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
netbelbo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.192
Angefangen hat es bei mir mit dem Jugendbuch "Karl der Dicke und Genossen", welches ich damals geradezu verschlungen habe. Es handelt - natürlich - von einer Radtour und den dort erlebten Abenteuern. Ich muss so 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein, als ich das Buch gelesen habe. Von da an stand fest, dass ich irgendwann selbst Radtouren machen würde. Kennt zufällig noch jemand dieses wunderbare Buch?

Die erste Radreise habe ich dann erst mit 14 oder 15 Jahren zusammen mit meinen beiden älteren Brüdern gemacht, die damals selbst schon begeistert mehrere Radreisen unternommen hatten. "Meine" erste Tour ging nach Südtirol, immerhin schon über den Arlberg- und den Brennerpass. In Südtirol trafen wir unsere Eltern zum Bergwandern, zurück fuhren wir wieder mit dem Rad. Die Ausrüstung war noch sehr primitiv, aber ich konnte wenigstens schon von den Erfahrungen meiner älteren Brüder profitieren.

Obwohl wir damals wenig Geld zur Verfügung hatten und die Ausüstung nicht mit der heutigen vergleichbar ist: sowohl die Berge als auch die Fahrräder haben mich seither nicht mehr losgelassen.

Gruß netbelbo
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#571105 - 23.11.09 12:46 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Der Uwe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 155
1976 im zarten Alter von 16 Jahren entschlossen sich zwei Freunde und ich zu einer Radtour an die Mosel. Geplant war in Jugendherbergen zu übernachten. Dafür hatten wir auch mordsdicke Schlafsäcke mitgenommen, die wohl 70 % des Gepäckvolumens ausmachten.
Geld für die Tour haben wir mit Autos waschen, Hausputze, Möbel schleppen verdient.
Es war jener Jahrhundertsommer, der uns auch einen vorzüglichen Weinjahrgang bescherte und so konnten wir natürlich ohne Zelt im Freien an der Mosel schlafen. Wir waren sehr oft im Schwimmbad.
Seitdem hat mich das Fahrradfieber nicht mehr losgelassen, auch wenn es eine Unterbrechung gab während der ich auf das Motorrad umgestiegen war. Aber ich fand meine Leidenschaft wieder und außerdem noch eine Frau, die genauso begeistert ist.
Radfahren macht Spaß
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#571124 - 23.11.09 14:06 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.083
Mit 14 fuhr ich das erste Mal allein von Ilmenau, dem Wohnsitz meiner Großmutter nach Leipzig nach Hause. Die Übernachtung in der Juhe Bad Sulza war fixiert, aber ich war schon um 13 Uhr dort und habe mich den ganzen Nachmittag dort gelangweilt. ALso das nächste Mal mit einem Freund zusammen die 150 km durchgefahren.
Das gab mir Optimismus für eine Tour an die Ostsee: am ersten Tag 210 km Leipzig-Altruppin.Am zweiten Tag mittem im Wld zwischen Zempow und Lärz: Schaltung kaputt, dadurch sprang die Kette vom kleinsten Ritzel ab. Da ich auch keine Ahnung von Einstellbegrenzungsschrauben hatte, habe ich bis Lärz geschoben, dann in irgendeiner Werkstatt mit Hammer und Durchschlag die Kette gekürzt, als "Singlespeeder" weiter. Am späten Abend völlig entnervt in Malchow angekommen, fuhr kein Zug mehr in Richtung Wismar, wo meine Eltern im Urlaub waren. Sie waren nicht glücklich, mich mitten in der Nacht abholen zu müssen. Dieses Missgeschick hat mich aber nicht davon abgehalten, zurück auch wieder mit dem Rad zu fahren-diesmal ohne Probleme.
Während der Studentenzeit versuchte ich einmal nach Ungarn zu radeln, musste aber in Liberec abbrechen, Grund: wieder einmal Federnbruch im Freilauf, das typische Poblem der DDR-Ritzel (passierte mir einige Male, immer so nach ca. 1000 km). Zurück ging es dann mit dem Zug nach Decin, dann schiebend oder das Rad als Roller benutzend nach Schönau und mit der Bahn nach Hause.
Als die Kinder klein waren galten andere Prioritäten, damals nutzte ich das Rad für den Arbeitsweg.
Aber seit 1992 (seitdem ich als Lehrer in Ungarn tätig bin) steht eigentlich jedes Jahr die Strecke Westungarn-Leipzig auf dem Programm, mit größeren oder kleineren Umwegen, mal über Frankfurt, mal über Düsseldorf, mal über Trier, mal einfach nur an der Donau-Altmühl entlang. Leider kann ich noch nicht mitsprechen, wenn es um exotischere Länder geht.

Viele Grüße aus Budapest
Martin
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#571134 - 23.11.09 14:41 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Hallo,

nach einer Sportfaulen Schul und Zividienstzeit, entschied ich mich im ersten Frühling nach Beginn meines Studiums mit dem Rad meines Vaters kleine ein- oder zwei stündige Touren in der Umgebung zu machen. Da blieb noch genug Zeit zum lernen und meine Kondition gab anfangs eh nicht viel mehr her!
Bald dehnten sich diese Touren aber auch auf den halben Tag aus und ich begann das Rad auch immer mehr im Alltag zu nutzen.
Ca. eineinhalb Jahre später, war ich mit meiner Freundin im Kino und wir sahen den Film "The Motorcycle Diaries: Das Reisetagebuch des jungen Che" an. Obwohl ich eigentlich kein Anhänger von ihm bin, faszinierte mich die Idee einmal länger nur mit Zelt unterwegs zu sein und so die Welt kennenzulernen. Noch während des Filmes kam ich auf die Idee mit dem Rad ans Nordkap zu fahren, da ich Skandinavien ein bisschen kannte und es einerseits viel Natur gibt, aber nicht so ein rauhes Pflaster ist wie Südamerika. Als ich meine Freundin das nächste Mal sah, erzählte sie mir von diesem Rad-Forum, dass sie für mich gefunden hatte (Ich war damals nicht allzu interessiert am Internet). So bekam ich die ersten Tipss und meine Freundin und ich machten bald auch die ersten zwei oder dreitägigen Touren in der Umgebung. Das Zelt liehen wir uns von Nachbarn, da das 8-Kilo Zelt das ich mitnehmen wollte kaum verstaubar war! Als ich die erste zweitägige Tour dann alleine fuhr, folgte ich die ersten 60 km dem Neckar, wo ich davor schon mit meiner Freundin gefahren bin... So einsam wie damals hatte ich mich nicht einmal gefühlt als ich jetzt vor kurzem, fast sechs Monate allein durch Skandinavien ans Nordkap geradelt bin. Das fahren durch die Gegend in der ich davor mit ihr unterwegs war fand ich echt grausam und obwohl es nur zwei Tage waren kam es mir doch so lang vor....
Trotz der Einsamkeit und dem auf der Tour damals zum ersten mal aufgetretenen Hungerast und, da ich sowas nicht kannte, einer rießen Verzweiflung ("Wie soll ich das noch schaffen") erreichte ich damals mein Ziel.
Seither hab ich bei fast jeder Gelegenheit Touren mit Freunden oder meiner Freundin oder alleine gemacht und freue mich immer wieder auf die nächste! Und da wir auf einer so schönen großen Welt leben werden mir die Ziele wohl nie ausgehen!
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#571135 - 23.11.09 14:47 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: martinbp]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.429
Hi,

kurz mal von der Homepage kopiert grins

Es hat zwar ziemlich lange gedauert, bis ich ohne Stützräder fahren konnte. Meine Eltern glaubten, dass ich das nie lerne. Aber danach gab es kein Halten. Zur Kommunion kaufte ich mir mein erstes Wunschrad: 24 Zoll mit 10-Gang-Schaltung und Tacho. Fast täglich fuhr ich damit - zumindest bis zum Fußballplatz. Ein Jahr später ging es mit ein paar Freunden, nach erfolgter Fahrradprüfung, auf die erste größere Tagestour. Immerhin schafften wir 100 km. Unseren Eltern sagten wir nichts. Die dachten wir spielen irgendwo...

Die ersten richtigen Radtouren, das heißt mind. eine Übernachtung mit Gepäcktransport auf dem Fahrrad, unternahm ich mit meinen Vater. So fuhren wir rund um den Bodensee oder besuchten Verwandte in Oberösterreich. Mittlerweile war ich im Radsportverein und kaufte mir ein richtiges Rennrad, das als Tourenrad ausgebaut wurde. Ich sparte mir als Schüler das Geld für das Rad, Zubehör und Packtaschen und plante die erste große Solotour im Jahr 1990. Diese führte mich durch Deutschland. Die Tour war die sportlichste Tour aller Zeiten. In 11 Tagen 2300 Kilometer bis mich in Nienburg auf dem Campingplatz gesundheitliche Probleme stoppten.

In den folgenden Jahren reiste ich mit Freunden. Weil sich keiner fürs Fahrradfahren begeistern konnte, reisten wir mit dem Auto bzw. Wohnmobil durch Frankreich, Portugal und Italien. Bei den Pauschalurlauben mit meinen Eltern gab es mal den einen oder anderen Tagesausflug, aber im großen und ganzen Stand die Erholung im Vordergrund, von den Bergwanderungen in frühester Jugend abgesehen. Später als Student wuchs das Verlangen nach Wissen. So bildete sich die Einstellung "Wenn ich schon mal da bin, dann sehe ich mir das auch an" heraus.

Nach Abschluß des Studiums hatte ich drei Wochen Resturlaub und keiner meiner Freunde hatte Zeit oder Geld. Während des Studiums schwor ich mir keinen Tag Urlaub zu Hause zu verbringen. Also mußte etwas passieren. Ich suchte mir Marokko als Reiseziel, bestellte mir ein Mountainbike mit Gepäckträger, lernte Französisch, trainierte auf Schnee und Eis und so begann ich an meinem 24. Geburtstag wieder mit den Radreisen.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#571137 - 23.11.09 14:58 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: martinbp]
Hanjok
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 136
Hallo
Eigentlich bin ich zum Radfahren gekommen weil ich mir kein Auto leisten Konnte.
Und jetzt fahre ich jeden Tag zur Arbeit und zum Einkaufen.
Und dann ist man nach und nach zum Radreisen gekommen.Und es ist einfach wunderschön.
Aber es geht euch ja genauso da brauch man nicht viel zu Schreiben.

Gru? Hanjok
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#571143 - 23.11.09 15:37 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Hanjok]
rayno
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.889
Radfahren hat mich schon in frühen Jahren interessiert, nicht zuletzt, weil ich im elterlichen Fahrradgeschäft aufgewachsen bin. Zum 17 km entfernten Gymnasium bin ich im Sommer meistens mit dem Rad gefahren, obwohl ich eine (Geschwister-)Fahrkarte für die Bahn hatte. Ab dem Alter von 13 oder 14 Jahren ging es dann in den Sommerferien jeweils mit dem Rad von meinem Heimatort im Oldenburgischen zu den Großeltern an die Mosel; mit Übernachtungen in Jugendherbergen. In den drei letzten Jahren der Schulzeit, also Ende der 50er Jahre, machte ich meine ersten richtigen Radreisen über 4 oder mehr Wochen; an den Bodensee, nach Oberbayern und Österreich und als letzte meiner Schulzeit über den Brenner, am Gardasee entlang, über Mailand zum Comersee durchs Engadin durch den Schwarzwald und dann den Rhein abwärts wieder zu den Großeltern an die Mosel. Mit Beginn des Studiums war meine Radfahrzeit zunächst mal beendet. Auch in den frühen Berufsjahren interressierten mich mehr meine Autos (BMW 2002 Alpina und Alfetta). In den Urlaub ging es zunächst auch mit dem PKW, später mit dem VW-Bulli meiner Frau, dann mit größeren zu Wohnmobilen ausgebauten 6-Tonner-LKW`s; einen DB 614 von 1995 habe ich immer noch. Mit Ende 30 kam ich dann nach einem Achillessehnenabriss und dem damit verbundenen Ende des Fußball- und Tennisspielens wieder zum Radfahren, allerdings zunächst ausschließlich Rennradfahren. Im Urlaub hatte ich immer ein Rennrad dabei und bin auch längere Teilstrecken vor allem in Skandinavien und Frankreich auf dem Rad zurückgelegt. Auch war in über etliche Jahre in der RTF-Scene recht aktiv und habe nach einigen Jahren Mitgliedschaft im Radsportverein in den benachbarten Niederlanden eine Radsportabteilung in einem hiesígen Sportverein mitbegründet.
Zum Radreisen im eigentlichen Sinne kam ich dann allerdings erst wieder 2006 nach meiner Pensionierung, da ich seitdem Zeit genug habe für Familienurlaub und Radreisen.

Geändert von rayno (23.11.09 15:38)
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#571163 - 23.11.09 17:10 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Tanbei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.985
O ja da kann ich mich noch gut dran erinnern.
Radfahren tue ich eigentlich schon immer.
Ich glaube ich bin Schon Rad Gefahren bevor ich richtig laufen Konnte.
Richtig Laufen ist das Stichwort.
Ich habe so ein Drang wirklich alles Auseinander zubauen und meist konnte ich dann ein paar Tage nicht richtig laufen, wen ich mal wieder der Meinung war das ich das neue Rad vom Weinachsmann erstmal zerlegen musste.
Rad Reisen Tue ich eigentlich erst seit Fünf Jahren.
Ich habe mich damals aber irgendwie Selber an Gesch.... ,als ich meine Frau nicht ganz ernst gemeint fragte, was sie den von einem Tandem Hält.
Ich kann mich noch sehr gut an unsere erste Nacht im Zelt erinnern.
Wir in einen Zelt das eigentlich für eine Person schon fast zu klein war
Sternen klarer Himmel, freier blick nach oben, Bullig warm und hinterm Deich Tuckerten die Großen Pötte nachts auf der Elbe.
Mir persönlich langt eigentlich Deutschland.
Ich habe immer den Totallen Horror mit dem Tandem Bahn zu Fahren.
Eigentlich machen wir das auch nur, weil man mit dem Rad noch Verhältnismäßig günstig reisen kann.

____________________________________________________
Geht es mal nicht ums Tandem, steht es explizit dabei.

Geändert von Tanbei (23.11.09 17:11)
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#571168 - 23.11.09 17:22 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
sigma7
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.272
Seit Ende der 90er war ich 2 bis 3 Wochen im Jahr mit dem MTB in der Alpen unterwegs; in der Regel mit leichtem Gepäck im Rucksack. Beruflich bedingt habe ich in den letzten Jahren viel Zeit im Auto verbracht (seit 1998 zwischen 40.000 und 60.000 Kilometer/Jahr), während des Urlaubes wollte ich daher auf das Auto verzichten. Seit einigen Jahren verbringen wir (meine Frau, unsere Tochter und ich) die Urlaube auf dem Rad.


Gruß,
Andre (der seit dem 1. November 2009 bereits 4.800 Kilometer im Auto verbringen 'durfte')
Eat. Sleep. Ride.
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#571178 - 23.11.09 18:12 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Hobo61
Nicht registriert
oje, wo soll ich anfangen?

Mit ca. 5 Jahren bekam ich von meinen Eltern das erste Rad, natürlich mit Stützen lach
Als ich dann mit 7 immer noch mit Stützen rumfuhr, weils so bequem war (meine Kumpels waren alle schon ohne Stützen und konnten Kurven fahren), hat mein Daddy gemeint, ich müsse jetzt doch mal radfahrn lernen.

Das ist dann so gelaufen, daß mein Daddy hinterhergelaufen ist. Im Detail: Stützen abmontiert, aufs Rad gesetzt (ich wurde nicht gefragt) und zum Hoftor raus auf die Straße. Mein alter Herr mit Raucherlunge hinterher um meinen Fahrstil zu justieren, damit ich nicht umfiel.

So ging das 3, 4 km bis auf unseren Festplatz und wieder retour. Vater hat da ganz schön geschwitzt, ich nicht. schmunzel Hinterher mußte er sich natürlich Eine anstecken - könnt ja ungesund sein, der ganze Sauerstoff.

Das ist ca. 2 Wochen so gegangen, dann bin ich ihm wohl zu schnell geworden. Von da an gings los.

Gruß,
Hobo61
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#571183 - 23.11.09 18:37 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
olafs-traveltip
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.904
Meine erste Tour, die über mehrere Tage ging, habe ich erst mit über 30 Jahren unternommen.

Im Studium hatte ich einen Kommilitonen, der ein Fahrradfreak war. Er unternahm damals bereits längere Radreisen z.B. von Nordeutschland nach Italien. Das weckte aber kein Interesse bei mir, ich war lieber mit dem Auto in Europa unterwegs. Jedoch lies ich mich vom Ihm beim Fahrradkauf beraten und mit dem Rad unternahm ich dann viele Touren am Wochenende, was dann erst Jahre später zu dem Wunsch führte eine längere Tour zu unternehmen. Auf dem Weg zur Hochschule kam das Rad nur selten zum Einsatz.
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#571184 - 23.11.09 18:38 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
SchottTours
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.287
Bei mir ging es los mit einer Radtour mit meinem damaligen besten Kumpel. Wir starteten damals, beide 15 Jahre alt, von unserer Haustüre aus gen Bodensee. Übernachtungen ausschliesslich in Jugendherbergen (was damals noch sehr erschwinglich war). Über Sigmaringen ging es nach Überlingen, von da aus umrundeteten wir den ganzen Bodensee, fuhren also auch durch Österreich und die Schweiz (was damals sehr spannend für uns war). Ich weiss noch, wie toll es war, sich mit anderen Radlern in den Juhes auszutauschen. Der Duft der grossen weiten Welt hat uns vor allem dort "gepackt". Das Jahr darauf, also mit 16, ging es wieder hinunter in den Süden, wieder von zu Hause aus. Dabei trauten wir uns aber schon weiter und radelten die meiste Zeit in der Schweiz. Die Juhe in Zug war damals Kult, weil sie einen sehr eigenwilligen Juhe-"Vater" hatte. Danach war ein paar Jahre "Ruhe". Als ich mit 20 dann meine heutige Frau kennengelernt habe, wurde das Radfahren und die Touren wieder intensiviert (siehe mein Profil). Heute geht es mit unseren Kindern auf Tour. Sie sind jetzt 8 und 6 Jahre alt. Dieses Jahr waren wir z.B. in Südschweden auf Tour, nächstes Jahr geht es wohl nach England. Sie sind auch schon mit Begeisterung dabei. Einmal im Jahr mache ich aber auch mit meinem Vater eine längere Tour, die uns u.a. schon nach Russland, Polen, Finnland und Dänemark geführt hat.

Wie bin ich letztendlich zum Radreisen gekommen? Es waren tatsächlich die ersten beiden Touren mit meinem Freund damals zum Bodensee und in die Schweiz, die mich infiziert haben.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
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#571204 - 23.11.09 19:58 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
michiq_de
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 853
Hallo,
ich bin zuerst zum Wandern (und Trampen) gekommen, durch einen illegal eingeführten Kalender vom Jugendherbergswerk Detmold: "Wandern" Der hat mich infiziert. [Bester Beweis für die nachhaltige Infiltration mit kapitalistischem Gedankengut ;-) ]

Erst Wandern und Trampen mit 16 durch Thüringen, mit 17 durch Bulgarien
Radreise: meine erste größere mit meiner damaligen Freundin (und jetzigen Frau) von Dessau an die Ostsee, verbunden mit Paddeln durch die mecklenburgischen Seen. Zu dieser Zeit war wohl Radreisen unbekannt. Wir wurden jedenfalls bestaunt wie rosa Elefanten. "Soo weit?, Aber mein Vater hat kurz nach dem Kriege...", so klang es jedesmal.
Während des Studiums und in erster Berufsstelle täglich zum Dienst. In der Großstadt mit dem Fahrrad "wie ein Fisch im Wasser", ich war schneller als der ÖPNV.

In den 90er dann mit den Kindern an Flüssen entlang, mit meinem damals 12-jährigem Sohn von Gifhorn nach Amsterdam.
Jetzt mit Frau auf dem Tandem, alleine mit der Liege.

Leider reicht der Urlaub nicht für alle vorgenommenen Ziele. Aber ich hoffe ja dann auf viel Zeit als Rentner (noch ca. 10 Jahre, dann ist es soweit)

mfg
michiq_de

Geändert von michiq_de (23.11.09 20:00)
Änderungsgrund: Ergänzung
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#571242 - 23.11.09 21:55 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Hanjok]
tabula-raser.de
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Unterwegs in Deutschland

In Antwort auf: Hanjok
Hallo
Eigentlich bin ich zum Radfahren gekommen weil ich mir kein Auto leisten Konnte.
Und jetzt fahre ich jeden Tag zur Arbeit und zum Einkaufen.
Und dann ist man nach und nach zum Radreisen gekommen.Und es ist einfach wunderschön.
Aber es geht euch ja genauso da brauch man nicht viel zu Schreiben.

Gru? Hanjok

Dito. Das nennt man auch Scheidungsdynamik. Und nach jetzt 10 Jahren kauf ich mir auch keine Dreckschleuder mehr, weil ALLES ohne geht. Schaut mal aus dem Fenster! Ich habs ausgehalten. (Obwohl es manchmal echt doof ist, der Härteste sein zu wollen)
grins
Mäxx
Ich gestatte mir Besonnenheit
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#571244 - 23.11.09 22:05 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
globetrottel
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Hi,
ich bin 2006/2007 zum Radfahren konvertiert, weil mein Leben irgendwie drohte, in die falsche Richtung zu laufen: Aus ein paar wurden zu viele Zigaretten, aus ein paar wurden zu viele Biere; so wollte ich nicht 40 werden. Also die letzte Schachtel Kippen in die gelbe Tonne, wenn der Turkey so groß ist, kann man ja noch mal im eigenen Müll wühlen und sie wieder rausholen, wenns denn so nötig ist. Radfahren war dann aber besser als Rauchen, aber bei den ersten Tagestouren über 80-100 km hät ich ko..en können vor Überanstrengung und anaerobem Aufenthalt. Inzwischen gehts ganz gut, und vom Aldi-Rad gings zu was besserem und damit 8000 km/ Jahr seit 08. Dieses Jahr z.B. von Leipzig nach Usedom.

Rad fahren ist weltreisen, auch wenn man am gleichen Tag wieder zu Hause sitzt, ist Therapie für schwierige Lebenslagen, ist Segeln auf Land...ist statisch genug für diesen, und dynamisch genug für den nächsten Moment.

Ausreichend lang im Hier und ausreichend schnell im Danach...

Es hat mich auf "den rechten Pfad" zurück gelotst.

Das Forum ist dabei ein überwiegend aufrichtig begleitendes Medium, was mich auch schon mal zu Überlegungen in eigener Sache anregt, ein sozialer Spiegel auf hohem Niveau. Man bekommt Sachkompetenz, aber auch die Facetten des sozialen Miteinanders gezeigt. Es regt wirklich zum Nachdenken an.

Gruß Marco
Hätte, hätte, Fahrradkette!
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#571260 - 23.11.09 22:53 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Falk
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eine Kraftfahrphase gab es bei mir nicht, und das war und ist gut so. Urlaub zu Hause gab es eigentlich nie, mal abgesehen von den Jahren, die unser Vater auf der Polizeifachschule wund 1973 bei den Weltfestspielen in Berlin war. Selber fahre ich Fahrrad seit dem siebenten Lebensjahr. Für Kinderfahrräder reichte es nicht, es ging sofort mit 559er Laufrädern und einem auf das Oberrohr geschraubten Kindersitz los. Bis zu Reisen mit dem fahrrad dauerte es dann bis 1993, mal von einem Versuch 1979 abgesehen, bei dem ich das Fahrrad mit dem Zug mit nach Rügen genommen hatte. 1993 konnte ich die erste Stufenschaltung einbauen, mit Eingangböcken hatte ich Reisen zumindest für schwierig gehalten, außerdem gab es kaum reisetaugliche Gepäckträger und Taschen.
Seitdem hat sich die Kombination von Eisenbahn und Fahrrad als für mich nahezu ideal erwiesen, während meiner Dienstzeit bei der Eisenbahn war ich vermutlich einer der besten Kunden bei der Freifahrstelle. Vorher, also bei Rucksackreisen, war das Vorankommen im Zielgebiet gelegentlich sehr zäh und noch dazu ziemlich teuer. Echte Binnenverkehrsreisen mit dem Fahrrad gibt es kaum, die Welt ist noch ziemlich weitläufig. Der Fahrradbestand ist inzwischen komplett auf Fernbahntransport ausgerichtet.
Naja, und ein Ende ist noch nicht absehbar.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#571302 - 24.11.09 07:20 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Ula
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Rad gefahren bin ich eigentlich "schon immer". Das Fahrrad ist irgendwie ein Teil von mir, ohne fühle ich mich nicht wohl, nur als halber Mensch. Wenn ich irgendwo ohne Rad hinfahren muss, komme ich mir irgendwie unbeweglich vor. Das Fahrrad ist für mich "das" Fortbewegungsmittel im Alltag, bei längeren Sterecken in Kombination mit der Bahn.

Die erste Radreise war zu Schulzeiten mit einer Freundin über Pfingsten durch die Eifel. Dann nach dem Abi für 6 Wochen durch Irland. Und so ging das weiter, meistens in Irland, bis ich in den 90er Jahren einen Freund hatte, der nicht für's Radreisen zu begeistern war. So haben wir dann einige Jahre anderen Urlaub gemacht, aber das ging nicht lange gut und ich bin wieder einmal im Jahr alleine los. Und so ist das bis Heute. Urlaub ohne Rad geht höchstens mal für eine Woche oder so. Wie soll man denn was vom Land sehen außer beim Radfahren zwinker?

Komischerweise mache ich gar nicht so gerne Tagestouren. Zweckfreies Rad fahren um des Rad fahrens willen finde ich irgendwie langweilig. Ausgenommen sind allerdings Forumstouren. Sie dienen schließlich dem Zweck neue Leute kennen zu lernen und alte Bekannte wiederzusehen. schmunzel
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Off-topic #571372 - 24.11.09 11:04 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Ula]
olafs-traveltip
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In Antwort auf: Ula
Komischerweise mache ich gar nicht so gerne Tagestouren. Zweckfreies Rad fahren um des Rad fahrens willen finde ich irgendwie langweilig. Ausgenommen sind allerdings Forumstouren. Sie dienen schließlich dem Zweck neue Leute kennen zu lernen und alte Bekannte wiederzusehen. schmunzel


Warum sollten Tagestouren sinnfrei sein?

Ich suche mir immer ein Ziel z.B. eine Ausstellung, ein Fest oder einen Biergarten, das ich ansteuern möchte.
Wenn sich unterwegs etwas anderes ergibt bin ich aber auch nicht böse.
Das empfinde ich nicht als Sinnfrei. Sonst ist eine Radreise genauso sinnfrei.
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Off-topic #571374 - 24.11.09 11:09 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: olafs-traveltip]
mgabri
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In Antwort auf: olafs_traveltip
In Antwort auf: Ula
Komischerweise mache ich gar nicht so gerne Tagestouren. Zweckfreies Rad fahren um des Rad fahrens willen finde ich irgendwie langweilig. Ausgenommen sind allerdings Forumstouren. Sie dienen schließlich dem Zweck neue Leute kennen zu lernen und alte Bekannte wiederzusehen. schmunzel


Warum sollten Tagestouren sinnfrei sein?

Da steht langweilig. Gönnst du der Ula ihre Meinung nicht?
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Off-topic #571380 - 24.11.09 11:24 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: olafs-traveltip]
JohnyW
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Hi,

In Antwort auf: Ula
Komischerweise mache ich gar nicht so gerne Tagestouren. Zweckfreies Rad fahren um des Rad fahrens willen finde ich irgendwie langweilig. Ausgenommen sind allerdings Forumstouren. Sie dienen schließlich dem Zweck neue Leute kennen zu lernen und alte Bekannte wiederzusehen. schmunzel


ich verstehe Ula voll und ganz. 60 km ziellos durch die Landschaft zu fahren ist nix für.

Was Du beschreibt ist aber was anderes, denn Du hast ein Ziel: z.B. eine Ausstellung zu besuchen.
Im Prinzip gibt es auch ein Ziel für Trainingsfahrten: fitter werden - so ein Ziel habe ich (und wahrscheinlich auch Ula) aber selten.

Ich sehe das ähnlich wie Spazierengehen - ich werde nie alleine spazieren. Ich gehe ab und an irgendwohin zu Fuß, aber nie eine für mich sinnfreie Runde um den Block.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #571383 - 24.11.09 11:35 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: JohnyW]
natash
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Hai,
also ich gestehe ja, dass ich "Hausstrecken" habe. Die fahre ich in kleinen Abwandlungen immer wieder und bin trotzdem nicht gelangweilt. Ich habe bestimmte Lieblingsstrecken, da kenne ich jeden Grashalm persönlich grins. Allerdings muss ich diese Strecken landschaftlich ansprechend finden und binde meist eine "Besorgung" in die Strecke ein.
Bei einer Radreise ist zwar grundsätzlich mehr Abwechslung geboten, aber es gibt auch immer mal langweiligere Streckenabschnitte. Da stört es mich aber auch nicht einfach ein Weilchen mal nur durchzutreten, solange eine solche Strecke in einem vernünftigem Verhältnis zu den schöneren Abschnitten liegt.
LG Nat
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Off-topic #571387 - 24.11.09 11:44 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: JohnyW]
Ula
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Genau das meine ich. Wenn ich ein Ziel habe, hat die Tour auch einen Zweck. Ich kenne aber auch Leute, die fahren einfach gerne Rad, mögen die Art der Bewegung, etc. pp. Das ist nix für mich.
Trainingstouren mache ich manchmal im Frühjahr im Siebengebirge da ich im Winter eher nur meine alltäglichen Wege fahre, und die sind eher flach.
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Off-topic #571393 - 24.11.09 11:57 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: mgabri]
olafs-traveltip
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Zitat:

Da steht langweilig. Gönnst du der Ula ihre Meinung nicht?


Klar, gönn' ich Ihr die Meinung.

Ich teile sie sogar. Hab ich kein Ziel bleib ich zu Hause.

Gruß

Olaf
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#571398 - 24.11.09 12:05 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
cyclerps
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Hallo,

mein Beitrag hat mir der Radreise an sich nichts zu tun weil ich keine "Reisen" mit dem Rad unternehme. Ich verreise mit dem Auto oder Flugzeug und hoffe nun das ich hier nicht zuviel Prügel beziehe.
Der Grund warum ich mit meinem Rad ab und an mal eine größere Tour ( mit Übernachtung) mache ist der, das ich wunderbar beim Radfahren nachdenken kann. Ich trample ungestört vor mich hin und kann mir intensiv einiges überlegen oder entscheiden. Possitiv ist auch das ich auf dem Rad mal abschalten kann.
Nach so einer Tour gehst mir richtig gut.

LG

cyclerps
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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Off-topic #571401 - 24.11.09 12:17 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: natash]
iassu
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In Antwort auf: natash
...da kenne ich jeden Grashalm persönlich grins

Das finde ich einen schönen Zug von dir. Haben die auch Namen oder praktischerweise Nummern? lach

Wie begegnest du denen, wenn sie, wie gerade jetzt wieder häufig zu beklagen, einen ganz geknickten Eindruck machen?
...in diesem Sinne. Andreas
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#571454 - 24.11.09 14:26 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Jimmy
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Radreisende? Bin jetzt 51, bis im Jahr 2007 gehörte die Spezies Radfahrer für mich zur Gruppe der "Sonderbaren". Also, mit dem Thema hatte ich echt nichts am Hut.
Mitte 2007 bekam ich einen Herzinfarkt. Die Ärzte in der Reha gaben sich Mühe und mir den Tip, doch mal bestimmte Sportarten anzutesten.
Herbst 2007: Fahrrad gekauft, nach wenigen Kilometern total eingebrochen, geflucht, geschworen das Ding zum Händler zurück zu bringen.
Sommer 2008: Die erste 3-Tages-Tour, solo, 130 km. Hatte dazu hier auch mal einen Bericht eingestellt.
November 2009: 7.500 km in Summe. Ich fahre nahezu bei jedem Wetter, ich möchte den Bock nicht mehr vermissen.
Nebenbei: 17 kg abgenommen.
Dunkel ist der Rede Sinn, manchmal steckt auch keiner drin...
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#571459 - 24.11.09 14:34 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Jimmy]
iassu
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bravo
...in diesem Sinne. Andreas
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#571476 - 24.11.09 15:32 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
lufi47
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Hallo,

mein Sohn brachte mich dazu im stolzen Alter von 5 Jahren. Erste Touren von 25 KM und mehr fuhr er locker, Vater hatte zu kämpfen....
Er forderte sich immer mehr und irgendwann stand die erste Radtour übers Wochenende auf dem Programm. Die Ausstattung wurde aufgerüstet und wir fuhren mit Gepäck los, als wenn wir heute mehrere Wochen wegbleiben wollten.
Es wurde ein wunderbares Wochenende mit ca 150 Km Strecke.
Danach weiteten wir unsere Radtouren immer mehr aus. Mittlerweile fährt die ganze Familie begeistert lange Touren, so sind wir mit den Kindern an der Elbe bis Prag oder an der Donau bis Wien etc.. Jetzt sind die Kinder älter und dieses Jahr sind wir nochmal von Salzburg nach Hamburg geradelt, der ältere Sohn ist auch noch begeistert dabei, der jüngere Sohn wird zukünftig wohl mehr Urlaub alleine machen. Naja völlig normal in dem Alter, aber wir trauern trotzdem ein wenig der Zeit nach.
Na mal sehen wer nächstes Jahr noch mitfährt....

Gruß
Lutz
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#571518 - 24.11.09 17:45 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
BikeZombie
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Hallo,

nachdem ich mir beim Lesen der Beiträge den einen oder anderen Schmunzler nicht verkneifen konnte, nun also "mein Senf":

Als ich genau zu meinem fünften Geburtstag ohne Stützräder fahren konnte, reichte mir der Horizont unserer Siedlung vollkommen aus, um auf Abenteuer-Reise zu gehen. Erst, nachdem sich auch mein Vater ein Rad zugelegt hatte, ergaben sich erste kleine Ausflüge.

Statt des ersehnten Polo-/Bonanzarades hatte ich nur ein 20"-Klapprad, das ich nach und nach aufmotzte (Bananensattel, Bonanzalenker, Huret-Tacho). Die "Touren" erstreckten sich meistens auf 35-40km und führten immer durch das ausgedehnte Waldgebiet südlich von Duisburg.

Als ich dann mit elf Jahren einen der damals hippen "Halbrenner" (MARS 5-Gang Kette) bekam, änderte sich daran kaum etwas. Zu meinem 14. Geburtstag hatte ich mir ein Hollandrad gewünscht, der Sinn stand mir nun nach was Solidem. Bereits eine Woche nach dem Kauf konnte ich meinen Vater dazu überreden, mit mir mal eine richtig große Tagestour zu fahren.

Es ging von Duisburg nach Roermond (NL) und zurück, mein Vater nach wie vor auf seinem Singlespeed-Kaufhaus-Rad, ich immerhin mit Torpedo-Dreigang. Nach 161km war mein Vater restlos am Ende, bei mir war der einzige begrenzende Faktor der miese Sattel - ich konnte zum Schluss einfach nicht mehr sitzen.

Eine Woche später fuhren wie nach Holland (irgendwo in die Umgebung von Nijmwegen), um dort Großonkel und -tante zu besuchen. Einen Tag rund 120km hin, einen Tag dort, am nächsten Tag zurück. Danach kehrte erst mal Ruhe ein. Ich fuhr zwar weiterhin mein Freizeit-Pensum, aber Mehrtages-Touren standen überhaupt nicht zur Debatte.

Dieser Zustand hielt - mit mehreren Fahrrad-Käufen und -Verkäufen - bis zum Beginn meiner Ausbildung an. Da sich aus meinem Freundeskreis niemand für Touren oder Fahrräder überhaupt erwärmen konnte, passte ich mich dem Gruppenzwang an und begann mit meiner "Party".

Es folgten der Führerschein, ein paar Motorräder, der Verlust des Führerscheines - der unaufhaltsame Absturz in Alk und Drogen. Während dieser Epoche flackerte die alte Liebe zum Rad sogar mal kurz wieder auf, doch schon bald hatte ich körperlich so rapide abgebaut, dass praktisch nur noch die Befriedigung meiner Sucht im Vordergrund stand.

Tja, und nach meiner Entgiftung ging es - als der Dämmerschleier vollständig von mir gefallen war - wieder in "die Vollen". Wegen einer nicht bewilligten Therapie blieb mir eigentlich gar nichts Anderes übrig, als mir selber einen Ersatz zu schaffen. Mit einem 60er-Jahre-Tourenrad für 20 Mark knüpfte ich dort wieder an, wo ich 15 Jahre zuvor meine Liebe schmählich verlassen hatte.

Vor dreizehn Jahren fuhr ich im Sommer endlich meine erste einwöchige Tour. Und zwar nach Texel. Mit Hilfe einer Karte im Maßstab 1:5.500.000 - nämlich der in meinem Taschenkalender grins. Tja, und da hatte es mich auch schon gepackt . . .

Gruß, Paule
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#571519 - 24.11.09 17:59 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: BikeZombie]
iassu
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Themenersteller
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Alle Achtung!
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #571546 - 24.11.09 19:19 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 7.676
In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: natash
...da kenne ich jeden Grashalm persönlich grins

Das finde ich einen schönen Zug von dir. Haben die auch Namen oder praktischerweise Nummern? lach

Wie begegnest du denen, wenn sie, wie gerade jetzt wieder häufig zu beklagen, einen ganz geknickten Eindruck machen?

ich richte sie auf grins
LG Nat, Freundin aller Grashalme
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#571579 - 24.11.09 20:22 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Der Wolfgang
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Durch einemn Besuch beikm Zahnarzt :-)).

Das war wohl so um die 1992 rum. Ich bin gerade aus dem Wildwasserboot auf das Rad umgestiegen und hatte einen Termin beim Zahnarzt. Da ich über eine halbe Stunde zu früh dran war und ich keine Lust auf die Zeitschriften beim Arzt hatte, bin ich in den nächsten Zeitschriftenladen und habe einfach nur mal gesucht ob mich etwas anspricht.

Da gab es damals noch eine Zeitschrift die zum Teil aus ADFC-Beiträgen bestand. (Kennt die noch jemand??). Diese Zeitschrift hebe ich mir gekauft und war dann schon leicht infiziert. Richtig interresiert hat es mich aber erst später. Da gab es noch das RADL-Magazin.

So kam Eins zum Andern und kurze Zeit später bin ich die 270 Km zu meinem Freunden nach Nürnberg geradelt.

Beste grüße aus der stürmischen E-Bucht

Wolfgang
Mit frischen Grüßen aus der Bucht - Wolfgang
http://www.entdeckergen.de


Geändert von mooselem (24.11.09 20:23)
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#571591 - 24.11.09 20:36 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: aighes]
mstuedel
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Hätte nicht gedacht, dass ich nicht der einzige hier bin, der via Ministrantenfahrt mit dem Reiseradvirus angesteckt worden ist!

Ich war 13 und die Strecke führte von Solothurn das Emmental hinauf via Sörenberg über den Glaubenbüelenpass in die Innerschweiz und zurück, alles in einer Woche. Das war für mich ganz schön anstrengend damals, mit meinem Allegro Dreigänger! Das Gepäck wurde allerdings grösstenteils transportiert.

Der Pfarrer hat gut improvisiert und wir haben immer eine Unterkunft gefunden, meist bei Bauern im Stroh. Gebadet wurde in offenen Gewässern, einmal haben wir erst spät gemerkt, dass der Weiher eigentlich als Süsswasserkrebszucht diente. War spassig!
volvo, ergo sum!


Geändert von mstuedel (24.11.09 20:38)
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#571597 - 24.11.09 20:48 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Jimmy]
Der Wolfgang
Gewerblicher Teilnehmer Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 894
Oh wow. Eine kleine aber nicht unerhebliche Änderung in deinem Leben.

Aus der E-Bucht Grüßt

Wolfgang
Mit frischen Grüßen aus der Bucht - Wolfgang
http://www.entdeckergen.de

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#571734 - 25.11.09 12:37 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Tanbei
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Und wen juckt es denn schon wider in den Beinen.
____________________________________________________
Geht es mal nicht ums Tandem, steht es explizit dabei.
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#571767 - 25.11.09 14:15 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: BikeZombie]
cyclerps
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Hallo Paule,

meine Tochter würde jetzt sagen: " Alter, respekt, das haste toll gemacht".
Und ein Kompliment von mir das Du das geschafft hast!

Gruss

Markus
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#571799 - 25.11.09 16:00 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
hipster
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Beiträge: 574
Radfahren habe ich in meiner frühen Kindheit gelernt. Dann das übliche als Jugendlicher: Alles mit dem Rad. Keine Strecke zu kurz. Als junger Erwachsener war dann erst Mal Schluss. Danach kamen die ersten MTB-Touren (ein-/mehrtägig). Aber das schlief dann wg. einer Verletzung ganz ein. Es folgten mehrere Jahre ohne Rad/Bike.

Reaktiviert wurde das Radfahren wegen meinen Kindern. Die wollten radln und ich mit ihnen! Die erste Radreise kam dann letztes Jahr. Und dies aufgrund einer unbedachten Äusserung: Meine Jungs (damals 5 und 8 Jahre) wollten in den Europapark nach Rust. Dazu hatte ich aber gar keine Lust (Lärm / ***teuer / viele Leute ...). Also sagte ich: "Wenn ihr dahin wollt, dann nur mit dem Fahrrad". Naja, dass war reichlich untauglich, denn meine Buben haben keine Sekunde gezögert!

Also fuhren wir im Sommer bei strömendem Regen die 120 Km (Total Reise 180 Km) nach Rust. Alles der Rheinroute entlang. Geschlafen in der JuHe, im Zelt und im Hotel (je nachdem wie nass wir waren). Insgesamt waren wir 6 Tage unterwegs (4 Tage Hinfahrt, 1 Tag Europapark und ein Tag Rückreise mit Bahn und Rad).

Zwischenzeitlich haben wir unsere Ausrüstung optimiert und sind auf verschiedenen Strecken anzutreffen. Diesen Sommer waren wir (natürlich auch bei strömenden Regen) auf der Aareroute unterwegs...

Lust haben wir auf mehr. Venedig wäre so ein erklärtes (Traum-)Ziel. Vielleicht packen wird das nächsten Sommer (wenn's mal wider regnet ;-)

Liebe Grüsse

Grüsse
Reto

Geändert von hipster (25.11.09 16:01)
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#571832 - 25.11.09 17:01 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: hipster]
borstolone
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Beiträge: 2.995
Unterwegs in Deutschland

Hi,
war früher als Kind bei den Pfadfindern. Es war immer eins unserer Ziele, soweit wie möglich weg zu kommen, ohne fremde Hilfe mit maximaler Lust und ganz soverän und cool. Daran hat sich in 40 Jahren nicht viel geändert, wenn Du willst ein retardierendes Moment.....

Jakob
Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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Off-topic #571922 - 25.11.09 21:39 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: cyclerps]
BikeZombie
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abwesend abwesend
Beiträge: 1.631
In Antwort auf: cyclerps

meine Tochter würde jetzt sagen: " Alter, respekt, das haste toll gemacht".
Und ein Kompliment von mir das Du das geschafft hast!


Ich hatte mir wohl unbewusst den Text alter Rocker-Patches zum Motto gemacht: "Ride to live" oder auch "Ride or die" war dort immer zu lesen zwinker . . .

Gruß, Paule
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#571930 - 25.11.09 22:13 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Demain
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Beiträge: 40
Hallo,
auf die Idee, mit Fahrrad und Zelt loszuziehen, brachte mich Heinz Helfgen mit seinem Buch "Ich radle um die Welt". 1951 machte sich der junge Journalist von Düsseldorf auf, mit seinem Fahrrad Marke Patria, einer bescheidenen Zeltausrüstung und 3,80 DM in der Tasche die Welt zu umrunden. (vgl. die Neuausgabe dieses Buches in der Bielefelder Verlagsanstalt) Voller Begeisterung hatte ich als Schüler diese Reisereportage gelesen und den Plan gefasst, nach meiner Schulzeit meine erste große Fahrradtour quer durch Deutschland bis nach Bremen zu machen. Dem Fahrradreisen bin ich dann seitdem treu geblieben - wobei ich es toll finde, wie modernes Equipment das Reisen doch ziemlich erleichtert hat. Endlich gibt es wasserdichte Gepäcktaschen und extrem leichte und regenfeste Zelte.
Demain
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#572016 - 26.11.09 09:53 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
roul1
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Beiträge: 821
Hallo Andreas,

hab lange gewichtelt ob ich hier meinen Senf dazu geben. Nun also doch.

Schlüsselerlebnis war die Radfahrt zu Bekannten auf den Bauernhof in den Sommerferien. Damals war ich 12. Hatte das viel zu große 28"er 3-Gang-Tourenrennrad meines Vaters dafür extra bekommen. Das nötige Gepäck (Klamotten, Waschzeug, Profiant, Trinken) in einem Leinenrucksack auf dem Rücken. 5 Mark für 14 Tage in der Tasche. Die Strecke (einfach ca. 60 km) war durchaus anspruchsvoll. Dank des zu großen Rades, der sehr gewöhnungsbedürftigen Schaltung und der "Männerübersetzung" gab es auch genügend Schiebepassagen. Im Grunde ne elende Plackerei und trotzdem schien mir das die große Freiheit zu sein. Die Welt war so weit.

Und dieses Gefühl habe ich mir bis heute bewahren können, wenn ich mein Rad nehme und losfahre.

Gruß
Roul
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#572193 - 26.11.09 18:11 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Tine
Nicht registriert
Irgendwie gehörte das Rad bei mir immer dazu, obwohl Radfahren kein Thema in der Familie war, unsere Eltern hatten gar keine Räder. Auch der Daumenbruch beim Fahrradklingeln (die Klingel war verrostet) als Achtjährige hat mich nicht abschrecken können. Ich kam auch als einzige aus der Familie auf die Idee, die 20 km zur Schule mit dem Rad zu fahren. Meine Schwestern hielten mich für verrückt und fuhren lieber Bus. Obwohl ich seit Studienbeginn immer auch Autobesitzerin war, ist und bleibt das Rad mein Haupttransportmittel. Leider habe ich nur drei. zwinker

Erste Radreise nach dem Abi, mit drei Freundinnen, via Schweden nach Bornholm. Danach 10 Jahre Skandinavienreisen mit Auto, radmäßige Experimente mit Rennrad und Mountainbike, war aber alles nicht dauerhaft. Mit Kind wollte ich dann unbedingt wieder nach Norwegen, konnte mir aber nicht vorstellen, den Wurm stundenlang im Autositz festgeschnallt durch die Gegend zu schuckeln. Daher wünschte ich mir zu seinem ersten Geburtstag einen Kinderanhänger mit extra großem Kofferraum und ein Jahr später ging es dann auf die erste gemeinsame Radreise - nach Norwegen. Das Ziel war zwar eine absolute Überforderung, aber die Art des Reisens - mit Kind und Rad und Zelt - habe ich danach nicht wieder aufgegeben, auch wenn wir Alternativen ausprobiert haben.

Nach Jahren im Chariot und Trets ist das Kind nun erfolgreich selbstfahrender Reiseradler geworden - und ich konnte inzwischen auch erste kleinere Solo-Touren machen. Fürs neue Jahr gibts ein neues Reiserad und neue Radreiseziele.
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#572221 - 26.11.09 19:34 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
DieterFfm
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Beiträge: 357
Auch ich kann mich nicht beherrschen, muss meinen Senf beisteuern.

Als Kind bin ich immer mit dem Rad zur Schule gefahren, erst 3km, dann gut 6km, bei Wind und Wetter, und das in der Großstadt. Meine Klassenkameraden haben das öfters mit kopfschütteln quittiert. Das war so zw. 1965 und 1975.
Ein Nachbarsjunge, mit dem ich manchmal rumgezogen bin, hatte auch einen Spleen mit dem Rad. Als meine Eltern mal für eine Saison ihren Wohnwagen an der Kinzig bei Langenselbold abgestellt hatten, war das für uns zwei ein Ziel. Es waren gut 35km, und meine Eltern haben uns heftig bewundert. "Wie kann man nur so weit mit dem Fahrrad fahren." Das war so Anfang der Siebziger.
Auch zur Uni in Frankfurt bin ich oft geradelt, allerdings nicht mehr so durchgängig, und der erste Arbeitgeber war auch nah genug, um ihn mit dem Rad zu erreichen, jedenfalls im Sommer.
Dann kamen Anfang der '80er die Kids, und als sie groß genug waren, hab ich mir einen vorne und einen hinten auf's Rad gesetzt und hab die Spielplätze im Umkreis abgeklappert. Das hat zwar nix mit Radreisen zu tun, aber für mich war das Rad immerhin ein gut nutzbares Freizeitgerät, ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, damit auf Urlaubsreisen zu gehen.
Dann kam der Januar '90 und ich holte mir beim Handball einen Achillessehnenriss. Damit war die 'sportliche Laufbahn' beendet, alt genug dafür war ich ja. Als ich wieder einigermaßen mobil war, traf ich zufällig einen guten Freund, der sich gerade ein Mountainbike gekauft hatte. Ich durfte eine Proberunde um den Spielpark drehen und war begeistert, mit sowas konnte mein alter Hirsch nicht mithalten, das musste ich unbedingt auch haben. Gesagt getan, ab jetzt fuhren wir sonntags morgens durch die 'Berge' zwischen Frankfurt und Bad Vilbel. Nach der ersten 20km-Tour war ich platt.
Ein Jahr später ist mein Freund nach Bebra gezogen, ich musste jetzt die Sonntagstouren alleine fahren, und es wurde immer weiter, bis zu 60km. Ein/zweimal im Jahr fuhren wir (mit dem Auto) die Freunde in Bebra besuchen, bis ich so im Frühling '94 die Idee hatte, die Strecke zu radeln. Meine Frau konnte dem nichts abgewinnen, also bin ich Himmelfahrt '94 alleine die 180km nach Bebra geradelt, an einem Tag. Mann, war ich stolz, als ich es geschafft hatte. Alle Bekannten hielten mich für bekloppt.
Dann kam der Sommer '95. Meine Frau und die Kids fuhren für 4 Wochen zur Mutter-Kind-Kur nach Rügen, und das in den Sommerferien. Das war für mich die Chance. Mein Rad hatte ja Gepäckträger, also wünschte ich mir zum Geburtstag Zelt und Packtaschen und machte mich einen Tag nach der Abreise der Familie mit heftigst überladenem Rad auf nach Rügen, die erste Etappe bis Bebra. Allein auf dieser Etappe hat's heftig geregnet, bin ich von Pferdebremsen gepiesakt worden, hatte ich zwei Speichenbrüche und einen Plattfuß. Dass ich trotzdem das Etappenziel erreicht hatte, wundert mich heute noch. Aber mit Unterstützung des Freundes in Bebra wurde das Rad wieder auf Vordermann gebracht. Am nächsten Tag konnte ich mein Gepäck drastisch reduzieren und unwichtige Teile in Bebra zwischenlagern.
Was soll ich sagen, es wurde mein bis dahin schönster Urlaub. Als ich nach einer Woche in Rügen ankam, war ich die Sensation im Ferienheim. Wie konnte jemand so verrückt sein, und mit dem Rad von Frankfurt nach Rügen fahren? Auch die Weiterreise über Hamburg, Bremen und Weser aufwärts war einfach genial. Der Virus hatte mich entgültig erwischt und ich war völlig wehrlos. grins
Im nächsten Jahr stand ein Arbeitsplatzwechsel an und ich musste im Juni die anteiligen 3 Wochen Urlaub nehmen. Da mit der Familie nichts geplant werden konnte, bin ich alleine 2 Wochen mit dem Rad durch Süddeutschland getourt: Neckar, Bodensee, Donau, Altmühl. Trotz sehr durchwachsenem Wetter ein super Urlaub.
Damit hatte sich mein regelmäßiger Radurlaub etabliert. Meine Frau läßt mich jedes Jahr für 2 Wochen ziehen, was absolut nicht selbstverständlich ist, dafür bin ich ihr auf Ewig dankbar. Allerding war ich in ihren Augen immer ein Verrückter, sie selbst konnte dem Radeln nichts abgewinnen.
Zu meinem 50sten Geburtstag wollte sie mir dann eine große Freude machen. Sie organisierte einen Radurlaub für uns zwei entlang der Altmühl, Übernachtung dann natürlich in Hotels, die sie selbst ausgesucht und gebucht hatte. Und was soll ich sagen, einmal ausprobiert hat es ihr richtig Spaß gemacht. Seitdem sind wir jedes Jahr (außer diesem, da hat eine Bandscheibenoperation einen Strich durch gemacht) eine Woche geradelt. Natürlich nicht solche Gewalt-Touren, wie ich sie alleine fahre, aber auch sie wurde infiziert.

So, das war jetzt ein etwas länglicher Beitrag, aber das musste ich halt mal los werden.

Liebe Grüße
Dieter
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#572229 - 26.11.09 19:53 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: DieterFfm]
iassu
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Ich find das einfach klasse, solche Geschichten oder besser Realitäten zu lesen. Ist doch gehaltvoller und lebensnaher, als andere Themen, die einen manchmal schon etwas langweilen können.
...in diesem Sinne. Andreas
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#572244 - 26.11.09 20:21 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Pedalpetter
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Hallo Andreas,

dann will ich auch mal ein wenig zu diesem Faden beitragen und nicht nur lesen. zwinker
Bei mir war es wie bei vielen anderen. Rad gefahren bin ich schon immer. Soweit ich mich jedenfalls zurückerinnern kann.
Gestartet mit Fahrradtouren hat es als 4-5 Jähriger. Diese Touren gingen zu meinem Großvater. Zusammen mit meiner Mutter und meinem älteren Bruder. Eine Richtung ca. 7km.
Als Kind und Jugendlicher wurden dann oftmals im Sommer Tagesausflüge mit meinen Eltern unternommen. Das waren dann immer zwischen 20 und 40km mit einem "28 Zoll Dreigang-Fahrrad" von Herkules.
Nachdem ich dann meinen Autoführerschein erworben hatte, habe ich mir erst einmal ein neues Fahrrad gekauft. (Ein Auto konnte ich mir noch nicht leisten)
Mit Anfang 20 habe ich mir dann ein "Straßen-MTB" von Hanseatic (Otto) gegönnt. Das hatte schon STI´s. Auch damit habe ich aber nur Tagestouren unternommen.
Dann mit Ende 20 habe ich mir mein erstes Fahrrad gegönnt, bei dem ich auch auf die Rahmenhöhe geachtet habe. Das Schauff fahre ich heute noch. Wobei aber nur noch Rahmen und Gabel original sind. Der Rest ist schon "durchgetauscht".
Im Jahr 2003 habe ich dann mit meiner Frau die erste wirkliche Radreise unternommen. Wir haben all unsere Ortliebtaschen viel zu voll gepackt und sind von Hamburg über Travemünde-Trelleborg bis nach Kalmar in Schweden gefahren. Wir waren zu diesem Zeitpunkt noch "Hotelcamper". Wir hatten 7 Ortliebs voll mit Klamotten die man nie im Leben benötigt. grins
Es waren dann weit über 1000km in gut 14Tagen. Wir waren mächtig stolz auf uns. Bei uns in der Verwandschaft hatte so Etwas bis dato noch niemand gemacht.
Die nächsten Jahre sind wir dann nicht dazu gekommen, mit dem Fahrrad in den Urlaub zu fahren. Bis wir dann 2008 die Insel Gotland beradelt haben.
Diesmal mit Zelt und allem Drum und Dran. Wir hatten diesmal auch wieder 7 Ortliebs dabei. lach
In diesem Jahr bin ich dann alleine eine Woche durch Dänemark geradelt.
Für das nächste Jahr ist eigentlich eine Deutschlandtour geplant. Aber mal schauen.
Soweit von mir.
Gruss
Volker
Gruß
Volker
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#572256 - 26.11.09 20:42 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Pedalpetter]
iassu
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Themenersteller
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In Antwort auf: Taoschinder
Bei uns in der Verwandschaft hatte so Etwas bis dato noch niemand gemacht.

Ja, ich habe den Eindruck, das sind so Begleiterscheinungen, die einen beflügeln und bestätigen können. Mangelnde Eigenerfahrung, das autofahrertypische Tunnelerleben der Strecken, nebst Unvermögen, Kilometer in Strampeleinheiten zu übersetzen, schließlich das Gefühl, Radfahren grundsätzlich als Ausnahmezustand und unbequem einzuschätzen, das sind wohl die Hauptmerkmale der entgeisterten Umgebung.

Aber das ist graduell steigerbar. Gibt ja doch inzwischen viel mehr Menschen, die gern mal einen Nachmittag oder sogar drei Tage um den Bodensee radeln, an einem Fluß entlang usw. Aber nach Skandinavien, über die Alpen und ohne Aussicht auf das im Notfall wartende Auto, nein, das geht über die Vorstellungskraft. Zudem sind doch sehr viele extrem unsportlich und kommen tatsächlich keinen Hügel hoch, haben auch noch nie auf einem modernen Rad gesessen.
...in diesem Sinne. Andreas
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#572263 - 26.11.09 21:02 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Flo
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War eigentlich ganz einfach.
Wie alt ich genau war, weiß ich nimmer so genau. Ich war noch Schüler und war in München und wollte zu meiner Mom an den Chiemsee.
Zug war langweilig, also nahm ich das Rad. Ein altes Bison Kaufhausrad getuned mit einer 2x3 Schaltung.
Kennt Ihr nicht? Dreigangnabe kombiniert mit einer Zweigang-Kettenschaltung. Und ja der Rücktritt ging auch noch ..... zum Glück.

Strecke wurde noch mit der furchtbaren Haupka Karte geplant. Aber ich muß gestehen, es ist bis letztes Jahr noch sehr viel von der alten Strecke übriggeblieben. Erst mein Oregon hat mir eine fast völlig neue Strecke beschert, weil es mir wurscht ist, ob ich 50x öfter abbiege - ich muß ja ned jedesmal dafür die Karte rauszerren.

Jedenfalls fuhr ich mit meinem ganzen Urlaubsgepäck an den Chiemsee und später auch wieder zurück.
Beim Rückweg brach mir dann noch mein Handbremshebel, drum war ich über meinen Rücktritt wirklich sehr froh.
In Grafing fand ich dann übrigens einen sehr netten alten Radhändler, der mir als armen kleinen Schüler nicht nur einen neuen Bremshebel verkaufte, sondern ihn mir gleich noch schnell in seiner Werkstatt kostenlos montierte. Hätt ich auch noch selber hinbekommen, aber ich war wegen der Freundlichkeit echt beeindruckt und hab später oft bei meinen Touren dort reingeschaut und immer mal wieder Geld dortgelassen.

Übrigens bin ich die Tour noch öfter gefahren. Auf einer der Touren - so vor 11-12 Jahren hab ich dann mir auch mal ein Radgeschäft in Prien angeschaut, das da ganz neu gebaut worden ist ... ja, jetzt ist das mein Laden schmunzel.
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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#572424 - 27.11.09 13:22 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
macrusher
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Wenn ich das alles so lese, dann schlag ich wohl etwas aus der Reihe...

Bei mir hat alles damit angefangen, daß ich mit 21 backpackenderweise meine erste Intercontinal-Reise nach Neuseeland unternommen habe. Als Reiselektüre fiel mir zufällig ein Buch in die Hände wo ein Paar den Pacific Coast Highway von Vancouver runter zur Mex. Grenze fährt. Aus meiner heutigen Sicht nett, aber nix Besonderes. Dann, als ich in NZ unterwegs war hab ich die ersten Radler getroffen. Nen deutschen Koch, sportlich unterwegs auf nem Cannondale und ne Amerikanerin, die Lowtech und mit selbstgemachten Packtaschen aus Reissäcken unterwegs war. Da ich in meiner Kindheit nicht wirklich sportlich war blieb es eigentlich erstmal dabei, daß ich Radler zwar bewunderte, mir aber nicht vorstellen konnte selbst zu fahren bzw. ich zunächst einfach nicht auf die Idee kam es selbst zu versuchen. Aber Reisen gefiel mir, bis dato hatte ich ja immer nur Urlaub gemacht. 1994 und 95 folgten Australien und Costa Rica. Backpacking, das ich damals in Neuseeland noch als einen coolen und erstrebenswerten Lifestyle gehalten hatte, langweilte mich zusehens, weil sich bei der Mehrzahl der Rucksacktouristen die ich traf der Schwerpunkt vom Reisen hin zum Party machen verschoben hatte. Dazu muß ich aber nicht um die halbe Welt fliegen. Dann fiel mir das Buch "Radabenteuer Panamericana" in die Hände. Das dürfte so 96 gewesen sein. Ich war Feuer und Flamme. Das war es! Ich wollte und brauchte eine härtere Droge. Zur gleichen Zeit machten 2 Freunde eine Tour zum Nordkapp - mit Auto. Da reifte in mir der Plan eine ähnliche Tour zu fahren. Das Nordkapp ist ein tolles Ziel und war ja auch mit dem Rad in einem zeitlichen Rahmen erreichbar ohne gleich alles auf eine Karte setzen zu müssen (Job kündigen, Wohnung auflösen usw.). Ich kaufte mir also ein Rad und Ausrüstung und fuhr Mitte Mai '98 los - seit dem bin ich auf Droge! Kann aber auch sehr gut faul sein, d.h. ich bin zwar durch das Reisen auch zum Alltagsradler geworden, bin aber kein Radsportler der 4x die Woche seine 100km runde gefahren sein muß. Als ich losfuhr z.B. bestand mein einziges Training darin, 3 Tagestouren zwischen 70 und 100km gefahren zu sein, allerdings nicht zeitnah. Ich wollte nur mal Wissen wie es ist 100km am Tag zu fahren.
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#572636 - 28.11.09 14:54 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
JoMo
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Servus,

vor sehr langer Zeit hatte ich mich mal für Einhandsegeln interessiert. Kam wahrscheinlich durch die Sendung "Unterwegs mit Odysseus", die damals im Fensehen lief. Hat mir sehr gefallen. Ich bin aber davon ausgegangen, daß ich nur sehr schwer jemanden finden würde, der so etwas mitmacht. Daher Einhandsegeln.
Daß diese Artg Wassersport doch recht kostspielig ist, hatte ich auch bald bemerkt.
Alternativ bin ich daher zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs gewesen. Die Unabhängigkeit beim Radreisen von so ziemlich allem, außer der Gesundheit, hat bei mir die Lust am Radreisen bis heute anhalten lassen. Man reist langsam, kommt aber trotzdem täglich so weit, daß man den Kirchturm vom Tag zuvor nicht mehr sieht.
Zwischenzeitlich ist zum Teil das Reiseziel nicht mehr so die Haupmotivation, mit dem Rad zu reisen. Die Sache an sich -Radreisen- macht schon so viel Spaß, daß ich meine Urlaube kaum noch anders verbringen will.
Der tägliche Rhythmus von Zeltabbauen, Losfahren, Pausieren, Gegend Beobachten, Ankommen, Zeltaufbauen, Kochen, Entspannen und gut Schlafen gibt schon alleine sehr viel her.

Gruß
jomo
when life gives you lemons make lemonade
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#572654 - 28.11.09 16:29 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
natcho
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Bei mir leider erst spät. Lange Tagestouren und der Arbeitsweg (23km später 42km einfach)
hab ich mir schon recht früh gegönnt. Ich war Anfang 20 hatte Auto, Motorrad und fuhr doch viel Rad, war bei Nachbarn und Freunden der "Verrückte".
Einmal ging es mit einem Freund von Hamburg nach Cuxhaven und am nächsten Tag wieder zurück. Das empfand ich schon als gewaltige Leistung und war mächtig stolz auf mich.
Erst 20 Jahre später dann meine erste Radreise. In 14 Tagen von Elmshorn nach Österreich. War der schönste Urlaub und auch die schönste Radreise meines Lebens. Wohl auch weil es die Erste war. Seither bekomme auch ich 2 Wochen im Jahr frei, genehmigt von Frau und Familie, um meinem Hobby in vollen Zügen zu frönen. Dass mein Vater im Alter von 60 Jahren in 5 Tagen von Hamburg in die Ostschweiz geradelt ist, hatte einen gewissen Einfluss auf meine Entscheidung mal eine Radreise zu machen.

Gruß
Ronald
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#1327963 - 21.03.18 09:55 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Barfußschlumpf
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lach

Als ich feststellte, daß man auch mit dem Rad wegfahren kann, hatte ich schon 10 Autos durch, das letzte hatte knapp 400.000 nur von mir.

Meine erste Fernradtour führte vor 20 Jahren von Karlsruhe nach Heidelberg auf den Spuren von Berta Benz.
Ich gelangte auch wieder nach Hause (120 km h+r).
Als ich es beiläufig irgendwo erwähnte, wurde ich - so wie hier - als geistlich ohnehin schwächelnd konnotiert.
Schließlich hatte ich mein geerbtes Kettler-Fahrrad zuvor hauptsächlich zum Radeln auf der Donauinsel eingesetzt, im Sommer auch unbekleidet streckenweise.

Ein früher Versuch 1985 mit einem 0-Gang-Fahrrad Turmberg (ca. 25kg) in den Odenwald endete unvollendet.

Heidelberg:

Ich war zuvor immer mit dem Straßenkreuzer da, aber nachdem besuche ich es fast jährlich zweirädrig, nun auch vom 100 km entfernten Baden-Baden aus.

Bei der ersten Stadt-Einfahrt bei Sandhausen 1998 sah ich an der Autobahn-Unterführung in den Hardtwald einen übergewichtigen älteren Mann in engen schwarzroten Glamotten auf einem total überladenen Fahrrad mit kleinen Rädern, die vorne durch Taschen verdeckt waren.

Diesen Anblick fand ich schrecklich und ich nahm mir vor: Werde bloß nicht auch mal so.

Heute bin ich schon sehr ähnlich, aber die Vorderräder sind immer noch frei und kleine Räder kommen mir auch nicht dran, ich nehm nur große. Rot trage ich gar nicht, bin zum Bundesstraßengelb gekommen, nachdem sich schwarz als gefährlich herausstellte.
Zu Radtouren trage ich auch heute nur Sandalen, meistens welche aus Holz.
Der Leibesumfang allerdings gerät in zunehmender Blickweite des Lebensendmöbels zum Doppelten schmunzel
Deshalb bekommen mir Radtouren im Hungergebiet besser.

Leider fotografierte ich damals nur die Landschaft, nicht mich.
Das 2. Bild ist nachgestellt neben der Speyerer Straße mit meinem 2004 erworbenen 1-Euro-Fahrrad.

Nach einer Zeit ohne Reisen (ich reiste bis 1998 sehr viel dienstlich und brauchte mal eine Verschnaufpause), überlegte ich, mit dem Ein-Euro-Fahrrad nach Italien zu radeln zum Strandurlaub.
Ich zweifelte noch sehr daran, ob ich über die hohen Berge kommen würde und übte ein bisschen an der Badner Höhe (1.000 m).
Die Alpen erwiesen sich aber mit meinem ausgewiesenen Bergfahrrad als Kinderspiel, während Italien noch einige Widerstände machte. Zum Baden kam ich denn fast gar nicht.
Seither beradelte ich ganz Italien 14 Jahre über 9.000 km und ich bin guter Dinge, auch die 10.000 noch vollzukriegen.

Ein tolles Land.
Obendrauf statt untendrunter ^_^
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Geändert von Barfußschlumpf (21.03.18 09:57)
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#1327969 - 21.03.18 10:21 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Odenthaler
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Eigentlich eine kurze Geschichte:

Ich war deutlich übergewichtig (so um 165 kg) und wollte nach dem Abschluss des Studiums dann doch Beamter auf Lebenszeit werden. Um die amtsärztliche Untersuchung zu packen (BMI 29 maximal), fing ich an zu sporteln, zunächst im Fitnessstudio. Nach elend vielen Spinningstunden kaufte ich mir dann ein XXL-Rad und begann die überwältigenden 7 km zu meiner Ausbildungsschule zu radeln.

Drei Monate vor dem Arztbesuch fehlten immer noch gute 15 Kilo, da musste was radikaleres her. Ich erinnerte mich an meinen Vater, der als junger Mann seine Schwester in der Schweiz besuchte - mit einem alten Peugeot-Renner. Da ich meine Tante aber noch nie ausstehen konnte, fasste ich den Beschluss nach Bellinzona zu radeln. Also buchte ich nur die Rückfahrt.

Ende der Geschichte.

Martin

PS: Der Amtsarzt war kein Problem mehr, allerdings sind ein paar Kilo wieder da, aber der Spaß am Radeln ist ungebrochen.

Geändert von Odenthaler (21.03.18 10:22)
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Off-topic #1327983 - 21.03.18 11:21 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Odenthaler]
Martina
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Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Odenthaler
Um die amtsärztliche Untersuchung zu packen (BMI 29 maximal)


Echt jetzt? Da ist BaWü wesentlich strenger, hat die Frau meines Cousins leidvoll erfahren müssen. Ich würde dort auch nicht verbeamtet.

Martina
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Off-topic #1327984 - 21.03.18 11:23 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Martina]
Odenthaler
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Beiträge: 1.359
Äscht wahr - aber keine Ahnung wie es heute aussieht. Meine gehört zu haben, dass Klagen die BMI-Grenze erfolgreich waren und sie so pauschal nicht mehr gilt.
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#1327993 - 21.03.18 12:32 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 12.862
Zum Radreisen bin ich gekommen, da ich immer gerne Rad gefahren bin. Bereits in unserer Abi-Zeitung wurden zu meiner Person vermerkt, dass ich (wohl als einziger unseres Jahrgangs) immer mit dem Fahrrad zur Schule gekommen bin - und meine Heimatstadt ist nicht so flach wie mein jetziger Wohnort. Bereits bevor ich die Schule beendet hatte, war ich etliche Male mit dem Fahrrad zum Bauernhof meiner Verwandten gefahren, was ca. 180 km einfache Fahrt ("Tagestour") bedeutete. Meine erste "größere Radreise" habe ich dann mit Freunden zur Bundeswehrzeit gemacht. Von Deutschland ging es an die italienische Mittelmeerküste. Entlang der Côte d’Azur war das nächste Ziel die Pyrenäen, dann ging es an die atlantische Küste in Frankreich und schließlich nach Paris.

Mangels finanzieller Grundausstattung wurden die Übernachtungen mit oder (meist) ohne Zelt wild getätigt. Kurz vor dem Splügenpass wählten wir z. B. - da es regnete - eine seitlich offene Lagerhalle eines Steinmetzbetriebs und machten es uns dort zwischen den Grabsteinen bequem. In Monaco kletterten wir über die Mauer eines Gartens, der zu einer Villa direkt an der Küste gehörte. Diese schien zu dem Zeitpunkt unbewohnt zu sein (wahrscheinlich ein Feriendomizil). Heute würde ich mich das nicht mehr trauen zwinker . In La Grand-Motte legten wir uns zwischen die Büsche in einem Park. Gegen 6 Uhr morgens wurden wir durch Wasser von allen Seiten geweckt und das bei blauem Himmel - der Park hatte ein automatisches Bewässerungssystem ... entsetzt . Die Schlafsäcke, die sowieso schon bleischwer waren, wogen danach eine gefühlte Tonne. Bei Temperaturen um die 40 Grad trockneten sie zum Glück recht schnell wieder.

Von den drei Freunden, mit denen ich damals unterwegs war, fährt noch einer regelmäßig größere Touren - allerdings eher mit sportlichen Ambitionen (MTB ...).

Ich habe seit meiner Kindheit eigentlich nie aufgehört, Fahrrad zu fahren zwinker .
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1327996 - 21.03.18 12:42 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Keine Ahnung]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Am 24.11.09 schrieb ich dem Faden einen Post. Jetzt musste ich herzlich lachen wie sich die Dinge ändern (mit Radreisen hatte ich nix am Hut und radelte Stressbedingt). träller
Reisen ohne Rad kann ich mir gar nicht mehr richtig vorstellen....... . grins Und es wird mehr.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1327997 - 21.03.18 12:49 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: cyclerps]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: cyclerps
Jetzt musste ich herzlich lachen wie sich die Dinge ändern.
zwinker schmunzel
...in diesem Sinne. Andreas
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#1328004 - 21.03.18 13:29 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.207
Ich erinnere mich gerne an meine erste Radreise und schrieb 2014 hier im Forum: schmunzel

Nach 35 Jahren auf Guzzi & Co hatte ich keine Lust mehr, den Gasgriff hoch zu drehen, dem Grollen des Getriebes zuzuhören oder die Kurven im Steuerkettenkonzert zu fühlen. Es war richtig gut, und es war genug. Für den sozialisierten Auto- und Motorradfahrer war es an der Zeit, das Fahrrad zu entdecken.

Die Reise ist schon 5 Jahre her.
Die Reise hört nicht auf. lach

Klickmich
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Reisen +

Geändert von Juergen (21.03.18 13:30)
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#1328005 - 21.03.18 13:31 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
hal23562
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 296
Welch wunderbarer Tröt!

Ich war schon immer Fahrrad-Affin veranlagt. Kein Wunder, denn in dem kleinen, weitläufigem Dorf an der Niederelbe war man als Kind ohne ziemlich aufgeschmissen. Wenn mein Vater es mal aus disziplinären Gründen mit einer Kette anschloss, war das die Höchststrafe – na, ja, bis ich irgendwann passende Zweitschlüssel fand.
Ich hatte immer irgendwie zusammengefriemelte Alträder, denn viel Geld war in den 50ern, Anfang 60er nicht da. Reparieren musste ich alles alleine. Platten oder Glockenlager (wer kennt die heute noch?) einstellen lernte ich „by doing“ und im zarten Alter von, ich glaube 10 - 12 Jahren, speichte ich meine ersten Laufräder nach Vorbild ein. Ich brauchte Tage um die Höhen- und Seitenschläge heraus zu bekommen und sowas wie dieses Forum oder Youtube gabs damals ja noch nicht, nicht mal vernünftige Literatur. Die Teile liefen noch einige Jahre ganz prima.

Meine erste Radtour machte ich dann mit Mitte 20, sozusagen zur Feier meines Abiturs über den zweiten Bildungsweg. Zu der Tour wurde auch ich durch die Bücher Helfgens inspiriert, die damals noch in unserer Stadtbücherei standen.
Es ging mit einem billigen 21-Gang Rad von Lübeck nach Süden, durch die Heide, an allen möglichen Flüssen entlang bis Villingen-Schwenningen, durch den Schwarzwald , den Feldberg hinauf und wieder hinunter ins Wiesetal. Wenn ich an den Ritt den Feldberg hinunter mit diesen schrottigen Felgenbremsen denke, dann wundere ich mich heute noch, da heil heruntergekommen zu sein. Ich habe heute noch die abgebrochenen Spieren an den Tannenstämmen in den Kurven im oberen Teil vor Augen und den entsetzten Blick eines Fiat 128? Fahrers, an dem ich auf der mehrspurigen Straße langsam vorbei zog. Er zeigte mir aufgeregt 8 Finger, was wohl für 80 km/h stehen sollte. Die neuen Bremsschuhe, die ich noch Tags zuvor angeschraubt hatte, waren anschließend runter.
Vom Wiesetal wollte ich rüber zum Rhein nach Säckingen. Oben auf der Höhe stand ein riesiger Kirschbaum allein in der Landschaft, voll mit schwarzen, dicken Kirschen. In Säckingen wollte mich der Schweizer Grenzer nicht einreisen lassen, da Gesicht, Hände, Klamotten über und über mit blauen Flecken versehen waren. Ich! war der Erfinder der Milka-Kuh!
Im damals noch verschlafenen Kaiser Augst die von Pörtner so schön beschrieben Römerruinen angesehen, im Elsaß in einer Kneipe das blitzschnelle Umschalten der Gäste von Deutsch auf Französisch erlebt, als ich mein Bier bestellte, durch das Rheinische Schiefergebirge von heftigem Südwind durch das Tal förmlich „geschossen“ worden, in Königswinter mit allen Klamotten in einem Springbrunnen der Rheinpromenade gebadet (es war ein elendig heißer Sommer), Amsterdamer Lebensart genossen und in Friesland fiesen Gegenwind. Meine Ausrüstung war schrottig, aber es war herrlich!

Und dann kam … jahrelang nix. Beruf und Familie ließen es nicht zu.

1999 dann mit deutlich besserem Rad und Ausrüstung durch Norwegen. Absolute Highlights: Auf dem Rallarvegen durch die Hardanger Vidda, kilometerlange Tunnel finster wie die Hölle und am Jøssingfjord? ein paar hundert Meter eine steile Felswand hinunter, in die die Norweger eine Straße gesprengt hatten.
2000 dann von Rosenheim über Salzburg, Zell, Groß Glockner und Dolomiten-Höhenstraße nach Südtirol und über den Brenner zurück.
Das wars aber erst einmal mit Radtouren und die nächsten Jahre war ich mit dem Faltboot auf allen möglich Gewässern Europas unterwegs, bin zu Fuß viele tausend Kilometer in England, Schweden, Norwegen, Schweiz, Italien und natürlich Deutschland unterwegs gewesen.

Und dann meinte eines Tages die beste Claudia von allen, wir könnten doch einmal eine Radtour durch Dänemark machen. Der folgte eine zweite mit Island-Hopping durch die dänisch Südsee und eine dritte auf dem Ostseeküstenradweg (D).
Und nun ist es wieder da, das Radwandervirus und ich denke, so schnell komme ich davon nicht wieder los.
Folgerichtig soll es dann Ende April zweieinhalb bis drei Monate durch Frankreich gehen.
Der olle Helfgen mit seinem Patria WKC ist schuld!

HAL
Mit dem Rad kommt man überall hin ... (frei nach Herbert Rittlinger)
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Geändert von hal23562 (21.03.18 13:38)
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#1328008 - 21.03.18 13:41 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: hal23562]
Juergen
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Ich hab grad mal auf deiner Seite geschnuppert. Du müsstest eigentlich mal nach Rom radeln und ich müsste die Francigena laufen grins
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#1328015 - 21.03.18 14:15 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Juergen]
hal23562
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In Antwort auf: Juergen
Ich hab grad mal auf deiner Seite geschnuppert. Du müsstest eigentlich mal nach Rom radeln und ich müsste die Francigena laufen grins


... und ich hab gerade mal ein wenig gegen geschnuppert grins Wir waren ja oft an den gleichen Orten und hatten vielfach die gleichen Eindrücke - na ja, bis auf Lucca wohl. Welch wunderbares Land, nette Menschen, klasse Essen.
Du hast recht, ich müsste es mal per Rad machen. GPX ist schon mal runter geladen ...

Liebe Grüße - Hartmut
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#1328093 - 22.03.18 06:33 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Hallo

ich wollte mit ca. 18 Jahren die Donau entlang nach Wien radeln. Hatte davor nie eine Radreise mit übernachten gemacht. Allerdings ist mir nach 40 km der Lowrider gerissen und mein Vorderrad hat daraufhin blokiert. Mein Rad machte einen Salto und war dann Schrott. Ich habe mich wieder abholen lassen und bin dann lange Zeit wieder nur noch kurze Strecken gefahren.
Später habe ich bestimmt 8 Jahre lang keinen einzigen km mehr auf dem Sattel verbracht.

Habe erst wieder angefangen, als mein Sohn das Radfahren erlernte. Dann das 2. Auto verkauft und täglich die kurze Strecke zur Arbeit geradelt.

Als mein sohn dann 6 war, das erste mal mit dem Rad und Zelt 2 Nächte hier in der Umgebung verbracht. Mit seinen 7 Jahren dann die erste Radreise von Donaueschingen nach Ulm...

Ab dort dann immer eine Woche im Frühling und 3 Wochen im Sommer auf Radreise und manchmal auch noch zwischendurch.

Demnächst wird er 13 und freut sich schon auf die Somemrtour.

Ach wie ist es da noch praktisch, das meine Partnerin auch dieses Hobby innig Liebt. Habe sie übrigens auf einem Forumstreffen kennen gelernt. Dachte damals (und auch noch heute), zum glück bist du in diesem Forum angemeldet und zu dem Treffen hingegangen...

Viele Grüße

Michael
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#1328095 - 22.03.18 06:44 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Mikel265]
cyclerps
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Dann darf ich mal freundlich daran erinnern das die Partnerbörse auch in diesem Jahr an Himmelfahrt wieder öffnet. dafür

Es ergeht herzliche Einladung! träller
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1328195 - 22.03.18 13:26 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
macbookmatthes
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Wie ich zum Radreisen gekommen bin?

Aus der Not.
Meine Eltern haben zwar 6 Kinder, aber keinen Führerschein. Ergo sum wurden die Urlaube mit der Bahn und per Velo bestritten. Der Zustand derselben war aus heutiger Perspektive geradezu unterirdisch, aber das Zeug fuhr irgendwie. Es ging den Rhein entlang, den Main, die Donau - sicher habe ich hier etliche Reisen vergessen. lach

Mit 14 bin ich dann zum Pflichtpraktikum in eine Werkstatt reingerannt und habe gefragt „nehmt ihr auch jemanden für 4 Wochen, der schon was kann?“ grins
Da bin ich dann geblieben für gut 2 Jahre bis zum Abitur und habe Wochenenddienste geleistet und gesehen, dass es noch eine Menge deutlich teurerer Räder gibt.

Im Abi bin ich dann so groß geworden, dass mir vorerst gar nichts bezahlbares mehr passte… entsetzt Das änderte sich mit Mitte 20 schlagartig im ersten richtig gut bezahlten Job. Ich leistete mir ein individuell konfiguriertes MTB für die damals unglaubliche Summe von 3100 DM. Alurahmen, RockShox Judy SL, Deore-LX Schaltung und Magura HS33er bei einem Gewicht von knapp 10 kg. Jahrelang habe ich viel Spaß mit dem Teil gehabt, wenn auch nur batteriebeleuchtet und ansonsten „nackt“. Von Frühjahr bis Herbst bin ich oft die 23 km einfache Strecke zur Arbeit oder im Münchener Umland gefahren.

Mit einem neuen Job in Stuttgart wurde das leider zunächst weniger, einfach weil ich aufgrund Messtechnik immer mit dem Auto fahren musste (viel und schwer) und die Strecken meist jenseits der 50-100 km einfach angesiedelt waren. Die Anzugpflicht tat ein übriges…
Mit dem Umzug nach Belgien wurde es zum Glück wieder mehr und natürlich kam zum MTB dann noch ein „Alltagsrad“ dazu, ein Gudereit SX75. Kind 1 wurde mit dem Hänger und später mit dem FollowMe kutschiert und der Vorteil im Alltag ist ganz deutlich: Termine um 9 machen mir nix, ich steh’ ja nicht im Stau. lach
Beim Ausflug in der Schweiz kam das MTB auch mit, leider wurde es mir dort aus dem Hauskeller geklaut, während ich 10 Tage auf Dienstreise war. verärgert

Zurück in Belgien haben wir die erste „lange Reise“ seit der Ankunft des 1. Kindes gemacht, ins Baltikum. Dafür (und für weitere Reisen) habe ich mir dann den Patria Randonneur selbst aufgebaut. Obwohl einen ganzen Zacken schwerer als das damalige MTB ist es doch annähernd so schnell wie dieses geworden.
2016 dann das 2. Kind und Ende 2016 da plötzliche Ende für das Gudereit SX75: Gabelschaft gerissen. entsetzt Da musste schnell Ersatz her, denn im Tagesbetrieb musste der Hänger gezogen werden. Den Winter über habe ich dafür den Randonneur hergenommen, nach dem Winter war der „Umzug“ auf ein Intec T6 fertig.

Die Kinder fahren auch Rad (naja, Kind 2.2 noch nicht), haben gute Kinderräder und stellen fest, dass sie damit auf vielen Strecken schneller sind als ein Auto, nur gegen die Metro kommt man noch nicht an. grins

Die nächste Reise juckt schon, nur Länge und Ziel stehen noch nicht fest, mal sehn.
Ich fahre nur bei schönem Wetter...in Europa also gar nicht
https://bikephreak.wordpress.com
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#1328324 - 22.03.18 21:39 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Holger
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Cooler Thread! Und ich hatte nix geantwortet damals

Ja, wie fing es an? Die erste große Radreise ging von Hünfeld (Kreis Fulda, Osthessen) an die Ostfriesische Küste und zurück. Mit zwei Schulfreunden, im Zelt, gerne mal bei Bauernhöfen angefragt (so ging wildzelten damals grins). Vorher gab's auch schon kleinere Touren, 3 Tage an den Edersee beispielsweise. Vor dem Abi auch eine erste Alpenreise, Fulda, Elsaß, Walensee (mit dem Überraschungspass Kerenzerberg), Arlberg, Reschen, Jaufen, Brenner und durch Bayern zurück. Ich mit 5-Gang-Rad, Kumpel mit 3-Gang-Rad... Am Jaufenpass sind wir am Vortag bis auf halbe höhe, dann früh im Nebel gestartet und immer einen Kilometer gefahren, dann Pause gemacht. Nur haben die uns mit der Kilometrierung verarscht, die erwartete Passhöhe kam erst 2 km nach der Erwartung... Im Nebel hat man nix gesehen.

Dann nach dem Abi die erste richtige Alpentour, Fulda - franzöische Alpen - Monaco - Poebene - Splügenpass - quer durch Süddeutschland. 3 Wochen, Gesamtausgaben 300 DM. Viel wildgezeltet, Ernährung fast ausschließlich Nutella-Baguette (a propos aktueller Bretagne-Reisebericht - hat sich ja nicht viel geändert grins). War großartig. Die Poebene in 2 Tagen durchquert, manchmal haben sich Rennradfahrer an uns drangehängt und waren auf einmal wieder weg. Okay, wir waren 18 und 16... Eine eiskalte Abfahrt vom Splügenpass, zelten mit Bodenfrost. Seitdem: Nie wieder ohne lange Handschuhe in die Alpen.

Dann kam noch eine Alpentour, insgesamt habe ich damals Süddeutschland 6x durchquert. Seitdem jedoch immer Zuganreise.

Dann gab es eine längere Pause, seit der Jahrtausendwende jedoch relativ regelmäßig. Fast immer Frankreich und Schweiz, ein Ausreißer war mal STockholm.

Und ein Ziel ist Israel, nach wie vor.
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
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#1328327 - 22.03.18 21:55 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Holger]
iassu
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schmunzel cool bravo
...in diesem Sinne. Andreas
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#1328329 - 22.03.18 22:03 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
panta-rhei
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Jetzt muss ich mich auch mal outen:

Erste erinnerliche Radreise:

- von Köln nach Burg an der Wupper (JuHe) so mit 12-13, 3T. Habe ich megaanstrengend in Erinnerung, v.a. der Aufstieg zur JuHe (mit nem "SingleSpeed"). Und war genervt, dass mein Freund (3gang und sportlich) immer zu schnell fuhr.

- dann mit 16 und einer kleinen Gruppe nach Vaals und in die Eifel (mit Wildcampen)

- mit 18 schliesslich "über die Alpen" (DAS war damals noch echt ein Ziel)

Danach war eigentlich klar: Wenns irgend geht, bitte mit Rad ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1328383 - 23.03.18 10:56 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: panta-rhei]
derSammy
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Beiträge: 20.468
Meine erste Radreise: Mit nem Kumpel und mit Nachtzug von Dresden nach Zürich und dann weiter nach Andermatt. Von da über den Oberalppass. Alpenpass von 0 auf 100, 600 steilste Höhenmeter am Stück, sowas gibts um Dresden rum nicht - das war ein Erlebnis! Anschließend dem Rhein bis Basel gefolgt. Weil es uns zwischendrin dann "zu flach wurde", haben wir noch einen Schlenker durchs Appenzellerland eingebaut. Als Student alles ganz spartanisch: Nudeln (ganz dekadent auch mal mit Heinz-Ketschup), Wildcampen und als Highlight mal einen Schweizer Döner (noch nie so einen schlechten Döner gegessen!) für damals sowas wie happige 7€.

Die schweizer Alpen ließen mich danach erstmal nicht gleich wieder los, sind noch bestimmt vier weitere Touren da durch hinzu gekommen.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1328431 - 23.03.18 14:08 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Fichtenmoped
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Ich war als Kind ein ganz unmotivierter Fußgänger. Mit der Rad lag alles viel näher und so erinnere ich mich, bereits im zarten Alter von 5 oder 6 Jahren mit dem Rad die ersten Erkundungsfahrten mit den Freunden unternommen zu haben. Oft haben uns unsere Mütter gesucht.

Zur Grundschule durften wir bis zur 3. Klasse und einer Fahrradprüfung nicht mit dem Rad kommen. Das war hart.

Weil unsere beliebtesten Unternehmungen "Fahrten im Gelände" und "Vollbremskontests" waren, bei denen als Sieger derjenige galt, der die längsten Bremsspuren fabrizierte, war der Reparaturbedarf groß. Irgendwann hat mein Vater mir dann etwa genervt einen "Knochen" und so ein aus Flachstahl gestanztes "Universal-Sechskant-irgendwas-Werkzeug" und einen 8er gekröpften Ringschlüssel als Montierhebel in die Hand gedrückt und eine Unterweisung in Sachen Reifenreparatur erteilt. Das Werkzeug war einfach, die Karriere steil. Bald war ich Reparaturbeauftragter für Familienräder.

Die Radbegeisterung hielt trotzt grottiger Untersätze bis zum 16. Lebenjahr an. Dann kam erst ein Mokick und dann eine 80er. Kein Schritt mehr zu Fuß, kein Meter mit dem Rad. Mit 18 kam dann das erste Motorrad. Das hatte einen 4-Taktmotor und wurde auf den Strecken zur Schule nicht richtig warm. So kam das Rad wieder auf den Plan. Viele Kurzstrecken und eine erste richtige Tour in den Ith mit einem Schulfreund. 30 Kg Gepäck in einem Armeesack auf dem labberigen Gepäckträger eines sogenannten Halbrenners sorgten bergab für interessante Fahreindrücke.

Im Studium verlegte sich der Schwerpunkt des Radfahrens auf sportliches Fahren. Auf ein MTB kam ich durch meinen heutigen Schwager. Durch das MTB lernte ich Leute kennen, die MTB nur im Winter als Ersatz für das RR fuhren. Ein Rennrad folgte.

Touren bin ich dann aber immer mit dem Krad gefahren, weil ich kein tourentaugliches Rad besaß.

Erst als mein heutiger Schwager sein erstes MTB entsorgen wollte, habe ich erkannt, dass das ein brauchbares Reiserad abgeben könnte, habe es übernommen, aufgebaut und bin damit schon auf Deutschlandreise gewesen. Das war erst letzten Sommer. Mir hat es gefallen also soll es bald wieder losgehen ....

Ich stehe also noch ganz am Anfang ein Reiseradler zu werden.

Gerne fahre ich noch meine drei Hausstrecken mit dem RR. Immer und immer wieder die selben km. Ich mache das gerne, langweile mich nie und sehe mich für Touren gut gerüstet.
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#1328442 - 23.03.18 15:27 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Friedrich
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Ich hatte hier etwas dazu geschrieben (#95990). Zwischenzeitlich ist ein neues Reiserad (Einhorn, Stahlrahmen, Pinion P1.18) hinzugekommen – das dürfte vermutlich für den Rest der Radreisekarriere reichen zwinker .
Fritz
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#1328460 - 23.03.18 17:58 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
BvH
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Bei mir war das alles sehr unspektakulär. So mit 18 hat mich die Lust am Radfahren gepackt, aber es ging alles langsam los.
1989 habe ich dann beschlossen, keinen Urlaub mehr zu Hause zu machen und war im Urlaub immer unterwegs. Aber ohne Fahrrad. 1995 kam mir die Idee, ich könnte Radfahren und Urlaub miteinander verbinden. Also buchte ich eine geführte Radreise durch Mecklenburg. Diese geführten Touren habe ich einige Jahre gemacht.
Vor ca. 8 Jahren bin ich erstmals unorganisiert los, Donauradweg, was auch sonst. Seither sind die Gruppentouren erledigt (wenn ich nicht gerade selbst als Reiseleiterin mit einer Gruppe unterwegs bin).

Viele Grüße
Bettina
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#1328509 - 23.03.18 22:44 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: BvH]
Uli aus dem Saarland
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Das Wunder von Lourdes

Ein Rad war für mich bis zu meinem 17. Lebensjahr einfach ein normales Fortbewegungsmittel -- meistens um damit zum Fußballtraining, zum nächsten Bolzplatz oder Freunden in den Nachbardörfern zu fahren. Danach hatte ich ein Moped und dann einen Käfer. Rad war out.

Direkt nach meinem Abi 1981 war ich im Juni mit meinem besten Freund 4 Wochen wandern in den Pyrenäen. Von Lourdes aus, wollten wir mit dem Zug wieder zurück in unsere Heimat den Harz fahren. Wir hatten noch 2 Tage Zeit, fanden aber in Lourdes keinen Zeltplatz, weil sich der damalige Papst Johannes Paul II zum Besuch angesagt hatte. Letzendlich kam er nicht -- da am Tag vorher das Attentat auf ihn verübt wurde.

Jedenfalls mussten wir bei einem Bauern auf der Wiese zelten. Da trafen wir einen Amerikaner -- Tom Cosgrove -- der mit dem Fahrrad durch Europa tourte. In Lourdes war er, nur weil ihm seine katholische Oma dringend aufgetragen hatte, ihr das heilige Wasser mit von Europa nach Hause in die Staaten zu bringen. Die 2 Tage verbrachten wir zusammen in Lourdes - wir tauschten Adressen aus. Aber wir gingen davon aus, dass wir uns nie wiedersehen würden.

3 Monate später -- ich war mittlerweile nach 35 Tagen Wehrdienst wegen Untauglichkeit nachträglich ausgemustert worden und hatte zur Überbrückung einen Job im örtlichen Farbwerk angenommen -- kam ich gegen 17 Uhr nach Hause. Und da saß Tom Cosgrove bei meinen Eltern im Wohnzimmer. Ich weiß bis heute nicht, wie die sich verständigt haben. Er sprach genau 0 Worte Deutsch und meine Eltern 0 Worte Englisch. Egal. Tom war mit seinem Bike und dem Weihwasser von Lourdes bis in den Harz geradelt.

Das hat mich total beeindruckt und im nächsten Jahr machte ich es ihm nach und brach zu meiner ersten Radtour von Goslar nach Bordeaux auf. Übrigens ohne Luftpumpe und Flickzeug in der naiven Hoffnung, dass Luft und Reifen bis Bordeaux schon durchhalten würden-- aber das ist eine andere Geschichte.

Tom Cosgrove tingelt heute durch die USA und lebt offensichtlich von einem etwas seltsamen Gewerbe: "Heilen durch Geschichten erzählen" - Healing thru Stories.

Als ich ihn vor einigen Jahren über das Web wiederfand, habe ich ihm gemailt. Doch er hat nicht reagiert. Dabei finde ich, ist das eine tolle Geschichte zwischen ihm und mir. Man kann sagen: Er hat mein Leben verändert. Er und der Pabst.

Geändert von Uli aus dem Saarland (23.03.18 22:49)
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#1328512 - 23.03.18 23:10 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Uli aus dem Saarland]
iassu
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Themenersteller
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Beiträge: 24.797
Finde ich schon beeindruckend, wie das manchmal so läuft.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1328519 - 24.03.18 00:57 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Christian vom Deister
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Unterwegs in Kanada

Ich muss immer noch Lächeln wenn ich darüber nachdenke wie wir zum Radreisen gekommen sind.
Alles fing an das ich als kleiner Junge mit meinen Cousin auf dem Gazelle Tandem unterwegs war, das Tendem ist noch heute vorhanden.
Es hat tatsächlich 33 Jahre gedauert bis ich mir ein eigenes Tandem leisten konnte 2015 war es nun endlich soweit. Meine Adriane hat es mir zur Liebe mitgemacht das wir uns unser Tandem bestellt haben und als es nun endlich da war hatten wir sor gar keine Zeit zu fahren. Im Juli haben wir es bekommen und im September ging es los das erste mal Radreise quer durch Niedersachsen 650km, nie weiter weg als 10 km von einer Bahnlinie.
Tja was soll ich sagen einige kennen uns schon und die Geschichte wir bleiben dabei, ob nun Niedersachsen ,Amsterdam, Ctc24, Grünkohl,Rügen oder ja das haben wir auch schon geschafft BU24....
Für 2018 ist die Ronde van Nederland geplant!
Gruß Christian

Das Glück bevorzugt den der vorbereitet ist
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#1328521 - 24.03.18 04:58 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Patrizio
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Beiträge: 10
Hallo Zusammen
Ich bin schon seid Kindesbeinen an mit dem Fahrrad unterwegs. Zuerst so mit Freunden im Dorf danach zur Arbeit, und dann wurde ich Bequem. Als Automechaniker machr ich den Brief und von da an Auto, Auto, Auto. Mein Fahrrad verkümmerte im Keller. Die folge ich Bewegte mich nicht mehr und das Resultat, Futter rein u d eeeextrem zugenommen. Höchstwert 145 Kilo. Das mit dem Rad wollte nicht mehr. Null Kondition und Blaue Rübe das kein Sauerstoff gähn. Trotzdem machte ich weiter mit Radfahren und stellte Komplet meine Ernährung um. Jetzt bringe ich 80 Kilo auf die Waage und gehe wenn es geht Täglich mit dem Fahrrad auf Tour. Diesen Sommer gehts von der Schweiz ins Südtirol. Gehabt Euch wohl und Grüsse aus der Schweiz.
Gut Radel
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#1328523 - 24.03.18 05:25 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Patrizio]
cyclerps
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Toll.
Die gesunde Begleiterscheinung haben scheinbar nur wenige im Köcher. Mal davon abgesehen das es Spass macht spart mir die Trampelei Insulintabletten und einige andere Tabletten auch.

Da fällt mir ein, der erste Kulturschock bekam ich damals in Dahn bei Forumstreffen (irgendwann in den 90igern). Dort hatte ich mich angemeldet weil ich durch Zufall das Forum im Internet entdeckte.
Alles wüste Gesellen und Gesellinnen mit Kaffeekannen vorm Zelt(ein älterer Herr aus Freiburg kam mit Anhänger und Hund angestrampelt). Über Tag fuhren die Forumsmenschen in der hügeligen Pfalz rum. Fernab vom "Wertschafte"! Da schüttelt ein Pfälzer den Kopp.

Das Zelt von damals, ein "Tchibo-Spezial", hatte ich zum letzten mal in Offenburg dabei (kann als Rezension genommen werden für gute Kaffeefirma).Dort machten wir dann das Freischwimmerabzeichen nachts um halb zwei. Da wars mit dem Zelt vorbei!

Auf jeden Fall ging es mit dem "Radreisen bzw. mehrtätige Fahrradtouren" steil nach oben.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1328909 - 26.03.18 19:42 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: cyclerps]
jfk
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Beiträge: 216
Ist ja ein interessanter Faden hier zwinker
Dann will ich auch mal - meinen Senf dazudrücken...
Radfahren gelernt - so ca. mit 4-5 Jahren. Ich weiß gar nicht mehr, was eher da war - das 20er Kinderrad oder das Herrenrad meines Vaters (so mit Bein unter der Stange und so - Hauptsache von der richtigen Seite, dass die Kette nicht permanent die Hosenbeine schmierte ;))
Dann mit ca. 10 Jahren mein erstes eigenes Rad (Diamant, Rot verliebt, natürlich "Single-Speed", wie es heute heißt...) Das Rad begleitete mich dann auch viele Jahre, etliche Stürze lang, einige Neulackierungen von Hand (weil das Teil rostete wie nix... - tlw. waren alle 2-3 Jahre neue Schutzbleche fällig).

Okay - Radreisen: meine erste mehrtätige Radreise war auch mit einer Jugendgruppe - ich denke, ich war wohl so 16 - 17 Jahre: von zu Hause (im Tollensetal) ins Havelland, über die Prignitz, und wieder zurück. (so mit alter Schultasche als "Rahmentasche" und anderen Bastellösungen fürs Gepäck. Irgendwie kann ich mich auch noch an eine gebrochene Gepäckträgerstrebe erinnern verwirrt)
Ach ja, mit Anfang 20 noch mal 3 Tage quer durch und über Rügen.
Dann kam das Studium, und etliche andere "Rad-Hindernisse", und es wurde weniger.
Rad gefahren bin ich die Jahre eigentlich "fast immer". Nur eben sehr sporadisch, teilweise mal monatelang gar nicht. In den Urlaub habe ich das Rad meistens mitgenommen - auf dem Auto. Da konnte ich dann am Urlaubsort öfter mal ein wenig radeln.

Regelmäßiger wurde es dann ab 2008. Bei mir allerdings nicht, weil der Körper streikte, oder "aus dem Rahmen fiel", sondern weil meine Seele dringendst einen Ausgleich brauchte!
Damals in einer Krankschreibung holte ich mir das Fahrrad wieder raus, kaufte mir eine warme Softshelljacke und fuhr erstmal in den November.
Die nächste Zeit wurden es dann erst mal Tagestouren, vor allem aber wieder deutlich regelmäßiger als vorher.
Dann 2010 - 3 Tage Rügen und Hiddensee (und ich weiß noch, dass mein Allerwertester damals am 1. Tag nach 40 km meinte "nu is aber genug" - das lässt mich heute nur schunzeln...); 2011 - 5 Tage an der Weser entlang; dann wieder mal kleinere Brötchen - sprich Tagestouren, viel Fahrrad im Alltag.
Dann Mrs. JFK kennengelernt, sie mit dem Fahrradvirus angefixt - und so gibts seit 2015 jedes Jahr mindestes eine mehrtägige Radreise: Spree, Elbe, letztes Jahr am grünen Band entlang; und immer mal kleinere 3-4 Tages-Touren (Usedom, quer durch die Mecklenburgische Seenplatte, ...)
Ich will ja auch unbedingt noch mal über die Alpen - aber ich merke, da muss ich noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten grins)
oîda ouk eidos - Ich weiß, dass ich nicht weiß... - Aber wissen es die anderen auch?? verwirrt
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#1328933 - 26.03.18 21:27 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: jfk]
FordPrefect
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Radreisen - das habe ich von meinem Vater geerbt:

Der hat in den 50er Jahren mit seinem Rad aus dem Sauerland Deutschland entdeckt und ist von dort bist an die Nordsee - die Ostsee und über Stuttgart und die schwäbische Alb bis ans schwäbische Meer - sogar bis in die Schweiz geradelt. Von diesen Reisen hat er oft erzählt und ich habe immer fasziniert gelauscht.... "Wir haben die Berge rauf geschoben, weil wir keine Gangschalteung hatten - und oft haben wir auch die Berge runter geschoben - denn wenn die Rücktrittbremse heiß wurde, hatten wir keine andere Möglichkeit..." "Die meisten Straßen waren noch nicht geteert..." "Die Jugendherbergen waren immer oben auf dem Berg...."

Mit 4 habe ich Radfahren gelernt - vorher bin ich nur mit dem Tretroller rumgedüst: Ich habe ein Nachbarsmädchen gefragt, ob ich mal auf ihren Rad probieren dürfte (ein 12-Zöller ohne Stützräder). Draufsitzen - loseiern - treppeln - und los - die Straße entlang.... Wenn die Straße nicht nach 200m zu Ende gewesen wäre, hätte ich warscheinlich meine erste Radtour gemacht...

Danach hatte ich ein 20-Zoll-Rad (liebevoll von meinem Opa restauriert / Sattel hat er selber gepolstert und bezogen), mit dem ich einige kleine Touren mit meinem Vater gemacht habe. Er hatte damals schon ein sehr sportliches Rad mit schmalen Reifen, Aluvorbau und Kettenschaltung.

Mit 9 oder 10 Jahren (nachdem ich mein erstes 26-Zoll-Rad hatte, habe ich dann meine ersten "Radtouren" gemacht: Bis in die nächsten Dörfer kannte ich bald jeden fahrbaren Weg - der Radius wurde immer größer. Mit 15 kannte ich dann alle Dörfer im Umkreis von 25km um mein Heimatdorf... Auf dem Sperrmüll habe ich alte Fahrräder gesucht - heim gebracht und von dreien zwei ausgeschlachtet und eins wieder fahrbar gemacht - und dann für ein paar Mark wieder verkauft. Mit 15 oder 16 fing ich an politisch zu denken - natürlich etwas radikal, wie halt Jungs in diesem Alter - und mir war sofort absolut klar: Die ökologische Zukunft der Menschheit braucht das Fahrrad und nicht das Auto.... Das war noch in der Zeit vor den Grünen in den Parlamenten / damals hatte gerade Herbert Gruhl das Buch "Ein Planet wird geplündert" geschrieben und die ÖDP (ökologische Partei Deutschlands) gegründet.

Mein Vater hatte immer noch den Reisevirus und wir machten jedes Jahr irgendwo anders in Europa Urlaub (mit Auto und Ferienwohnung). Mit 18 bin ich dann alleine los: Erster Urlaub durch Frankreich, England, Schottland und Irland getrampt (Mit Schlafsack, Biwacksack und Esbitkocher).

...und dann kam das Fahrrad als Reisemobil: Mit 19 eigene Bude mit meiner Freundin - viel Zeit und wenig Geld - und Reiselust: Also Fahrräder beladen mit Zelt und Hausrat - und von Hannover nach Dänemark geradelt (8-9kg Zelt mit einigen Kilos Heringen (Sandheringen für die Dünen...) und schweren Baumwollluftmatratzen. Ich hate über 40kg Gebäck auf Front- und Heckgebäckträgern verteilt - auf einem schweren 28er 3-Gang Stahlroß..... - und es waren geile 5 Wochen (meine bislang zeitlich längste Radtour).

...und dann hat mich das Radfieber komplett gepackt: Von meinem ersten Lohn habe ich mir 1979 ein italienisches Rennrad aufbauen lassen - als nächstes kam ein leichtes Reiserennrad (den Begriff "Randonneur" kannte ich damals noch nicht) dazu- und das habe ich wieder selber aufgebaut: Schmale 28mm Reifen - Shimano 600-Schaltung und Bremsen - dazu mein erstes Bergsteigerzelt, leichte Isomatten und Daunenschlafsäcke...... und dann ab in die Vogesen - und in die Alpen..... In meinem Keller standen damals schon 5 gute Räder, ein Montageständer und eine Kiste mit Fahrradwerkzeug.....

Mit 25 habe ich dann eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker gemacht: In einer Werkstatt, wo es vom Fahrrad über Rasenmäher, Kettensägen, Bootsmotoren und Roller bis zum 1000er-Motorrad alles gab. Nachdem ich dem Motorradführerschein hatte, gab es einige Jahre Motorradurlaube und die Fahrräder wurden nur für die Alltagsfahreten und die Feierabendrunde benutzt.

Mit 30 kam dann der Autoführerschein (und ein toller Fiat Panda) und das Fahrrad war nur noch Sportgerät; das aber sehr intensiv. Urlaub mit Zelt und Auto (war mittlerweile verheiratet und der spartanische 2-Rad-Urlaub war nicht das Ding meiner damaligen Frau...) - oder mit Freunden und Mopped....

Mit 50 kam ich mit meinem besten Freund auf den Motorrädern aus Südfrankreich zurück und wir fuhren durch ein einsames Hochtal im Vercors: da saß ich auf meiner grünen Kawasaki und dachte: "Hier ist es perfekt - das einzige was stört ist das laute Motorrad !" Nach dem Urlaub habe ich meine grüne Ninja verkauft und für das Geld ein neues Reiserennrad aufgebaut: Im nächsten Jahr bin ich wieder durch das Hochtal gefahren - und es hat sich soo gut angefühlt !!! Ein Jahr später habe ich dann auch das Auto verkauft - und seitdem jeden Urlaub mit dem Rad gemacht. Die längste Tour war vom Bodensee den Rhein rauf in die Zentralalpen und dann quer über alle geilen Pässe nach Marseille: In 14 Tagen 20 Päße, 2000km und viele Höhenmeter mit 8kg-Rennrad und Minimalzelt. Vor zwei Wochen habe ich mein neues kleines Leichtzelt eingeweiht - leicht verregnet mit dem Faltrad und Zelt nach Franken (wegen dem guten Bier, den guten Würsten und den tollen Frauen....).

Übrigens: Mein Vater ist jetzt 82 - und hat sich ein neues Rad gekauft: Eins ohne Stange, weil er mittlerweile Probleme hatte, aufzusteigen und eins mit 7-Gang-Nabe, damit er im Dorf den Berg raufkommt (ich habe es mit einem 22er Ritzel noch etwas bergtauglicher getunt !). Ich freue mich schon auf unsere erste gemeinsame kleine Radtour nach 50 Jahren....


Liebe Grüße / Micha

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Always look on the bright side of life !

Geändert von FordPrefect (26.03.18 21:35)
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#1328955 - 27.03.18 06:03 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: FordPrefect]
borstolone
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abwesend abwesend
Beiträge: 2.995
Unterwegs in Deutschland

Klassische Karriere! schmunzel

Klasse. Jakob
Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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#1329000 - 27.03.18 11:54 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: FordPrefect]
KUHmax
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Hallo,
das Radfahrgen hatte ich wohl auch schon (Komisch: Vater gebürtiger Holländer, Großvater mütterlicherseits ebenfalls). Nur Kinderräder waren zu meiner Zeit kein Alltagsgut sondern luxuriöse Spielzeuge. Und für Luxus gab es bei 5 Kindern (und noch ein paar Halbgeschwistern, die nicht mehr zuhause waren) eben keinen.

So kam ich mit 13 zu einem Fahrrad und zum Rad fahren lernen (echt, erst so spät!). Danach habe ich mich nur noch Rad fahrender Weise fortbewegt, das ist mir bis heute geblieben.

Mit dem Vater meiner Tochter habe ich dann sogar mal ein Auto finanziert, das hat der aber kaputtgefahren. Einer meiner Brüder war dagegen schon in den 70-ern Radreisender, bevorzugt in Frankreich. Das wollte ich auch machen! Aber als die ganz große Familientour mit Begleitauto stattfand, war ich damit beschäftigt, meine Tochter zur Welt zu bringen. Da mit Kleinkind in den frühen 80ern das nicht so toll war, mit Gepäck Rad zu fahren, haben wir dann erstmal stationär Urlaub gemacht, aber immer die Räder auch mit verschickt. Für sagenhafte 15 DM INS Ausland (Frankreich und Niederlande). Aber mitnehmen wäre mir schon damals lieber gewesen.

Die erste Radreise mit Zelt und von Ort zu Ort gab es dann in Dänemark mit der 12jährigen Tochter. Die fand das gar nicht lustig, und als Folge davon dann ich auch. Aber das war wohl auch pubertierender Protest, denn auf dem Rückweg phantasierte sie was von: Gleich wieder zurück nach Dänemark fahren...

Dann ging es bald mit meinem inzwischen Ehemann jedes Jahr in den Radurlaub. Die gegen das Radfahren protestierende Tochter durfte derweil ins Zeltlager. Wir fuhren nach Frankreich, Ungarn, und in Deutschland herum.

Nach einer Radreisepause wegen Enkelin wollte ich wieder starten. Aber wenn ich so richtig Pech habe, wird meine Gesundheit nur noch "Radreischen" mitmachen. Auch das tägliche Zeltauf- und -abbauen wird immer beschwerlicher. Dabei schlafe ich doch am liebsten im Zelt!
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Radlergrüße, Karin
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Off-topic #1329007 - 27.03.18 12:13 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: KUHmax]
veloträumer
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In Antwort auf: KUHmax
Auch das tägliche Zeltauf- und -abbauen wird immer beschwerlicher. Dabei schlafe ich doch am liebsten im Zelt!

Abhilfe kommt von den aus der Stein- und Bronzezeit wiederentdeckten Pfahlbauten-Zelten - ohne Bücken-Müssen. listig
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1329026 - 27.03.18 13:34 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: KUHmax]
hal23562
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In Antwort auf: KUHmax
... Auch das tägliche Zeltauf- und -abbauen wird immer beschwerlicher. Dabei schlafe ich doch am liebsten im Zelt!

Beides kann ich nur zu gut verstehen! Nur zu gut.
Danke für den interessanten Radreiselebenslauf.

HAL
Mit dem Rad kommt man überall hin ... (frei nach Herbert Rittlinger)
Meine Website "Plünnenkreuzer"
Mein Blog "raus&weg-Blog"
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#1329285 - 29.03.18 10:11 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Marsilsig
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1976 bin ich - kurz vor meinem 18. Geburtstag - mit drei Freunden über Holland und Belgien nach Frankreich gefahren. Das Rad war ein altersschwaches Hollandrad ohne Gangschaltung. Über dem Vorderrad hatte ich einen zweiten Gepäckträger montiert und transportierte fast meinen ganzen Hausrat in vier Fahrradtaschen, mit denen ich sonst Zeitungen austrug. Die ließen sich natürlich nicht schließen und der halbe Inhalt meines Kleiderschrankes befand sich in Plastiktüten, was auch nicht wirklich gegen Nässe half. Zelt, Schlafsack, Luftmatratze, Töpfe, Pfanne und Gitarre (!) waren da oben draufgezurrt. Wir sahen wohl aus wie Auswanderer und die Räder waren - was ich damals nicht ahnte - hoffnungslos überladen. Junge Menschen können alles und so sind wir - wie auch immer - bis nach Nordfrankreich gekommen. Fahrradkleidung? Natürlich nicht! Funktionskleidung? Gab es nicht. Ostfriesennerz! Karten? Quatsch! Immer der Straßenbeschilderung nach über Hauptverkehrsstraßen.
Und trotzdem: Es war herrlich! Fast kein Geld in der Tasche, aber für ein Brot und etwas Käse hat es gereicht und die Jugendherbergen waren voller hübscher Mädels. Wir haben uns gefühlt wie die Könige!
Für den Rückweg hatten wir eine Route über die Ardennen/Eifel gewählt. Ohne Gangschaltung mit viel zu viel Gepäck keine gute Idee. Bergauf wurde geschoben und runter gerollt. Das dauerte länger, angekommen sind wir aber trotzdem.
An diese Tour habe ich neulich denken müssen, als ich überlegte, ob es wirklich eine Rohloff sein muss. Diese ganzen Materialdiskussionen und -Überlegungen lassen uns wohl vergessen, dass das alles auch mal wesentlich einfacher ging
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#1329308 - 29.03.18 13:43 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Marsilsig]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 17.178
In Antwort auf: Marsilsig
kurz vor meinem 18. Geburtstag
...
fast meinen ganzen Hausrat in vier Fahrradtaschen,
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Plastiktüten, was auch nicht wirklich gegen Nässe half. Zelt, Schlafsack, Luftmatratze, Töpfe, Pfanne und Gitarre (!) waren da oben draufgezurrt.
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Fahrradkleidung? ... Ostfriesennerz! Karten? Quatsch!
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Fast kein Geld in der Tasche
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die Jugendherbergen waren voller hübscher Mädels.
...
Bergauf wurde geschoben und runter gerollt. Das dauerte länger, angekommen sind wir aber trotzdem.
...
Diese ganzen Materialdiskussionen und -Überlegungen lassen uns wohl vergessen, dass das alles auch mal wesentlich einfacher ging

Schön, ja, alte Geschichten. Ich finde das reizvoll zu lesen. Und doch gibt es das "Aber". Ich habe aber mal ein paar Schlaglichter zitiert, um auch die etwas verbrämte Nostalgie herauszuarbeiten, die sich dahinter verbirgt. Die ist ja auch etwas kokett. Deine Geschichte aus den 1970er Jahren ist ja jetzt deine Nasenspitzenperpektive. Was aber mit dem, der damals auf weitere 50 Jahre zurückblickte, auf eine Radtour in den Golden 20er Jahren, oder vielleicht zur anrückenden Wirtschaftskrise. Oder wie hätte sich wohl Thomas Stevenson über deine Radtour mit neumodischen Schnickschnack mokiert, wenn er als alter Mann davon gehört hätte?

Es gibt zu allen Zeiten eine Mode und dagegen unangepasste Mainstreamkritiker. Es gibt zu allen Zeiten Jugend und Alter, Neues und Altes. Manche Traditionen leben zwar über Jahrhunderte, passen sich aber auch immer wieder anders in die Zeiten ein. Alte Zeiten sind unwiederbringlich - auch die Jugend. Heute ist die Jugend anders - auch sie wird im Alter zurückblicken, sich über die Jugend wundern, sich echauffieren über Moden. "Ist das alles nötig?" ist also eher ein Spruch verblichener Jugend, der zu allen Zeiten vorgetragen wird. Daraus folgt noch nicht, das das alles Neue wirklich nötig ist - auch nicht für die neue Jugend. Aber das muss manchmal die Jugend dann selber aushandeln, von den Alten kann es dazu nur Ratschläge aus Erfahrung geben.

Manches kehrt wieder, manches ist noch erstaunlich wie früher. Reiseradler mit "Hausrat" sieht man auch heute noch - macht aber nicht jeder. Auch die Gitarre habe ich da und dort noch gesehen. Du solltest aber auch spielen können - das kann auch nicht jeder Radler - früher übrigens auch nicht. Plastiktüten sehe ich auch noch - ich könnte dir ein Bild zeigen aus letztem Jahr, ein (nicht mehr ganz junger) Kauz, mit einem Hund unter einem Baldachin auf dem Rad. Ich würd's aber nicht machen - allzu kauzig wäre es bei mir auch nicht mit 18 gewesen (1980), wenn ich eine Radtour gemacht hätte. Plastiktüten sind jetzt auch nicht gerade ein Produkt, dass nostalgische Verklärung jubeln lässt. Die Platiktüte ist ein Symbol einer verheerenden Fortschrittsgläubigkeit ohne Nachhaltigkeit - ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. (Ich möchte trotzdem nicht überall drauf verzichten.) Wenn man heute beständige Radtaschen hat, ist das also nicht nur höhrere Funktionalität sondern auch Nachhaltigkeit. Der Charme des Clochards hat ja auch immer seine Kehrseiten - nicht nur diese.

Es gab damals in den 1970ern auch schon schicke Rennräder von Peugeot oder von japanischen Herstellern, die in Katalogen an der Schule angeschaut wurden. Ein Klassenkamerad bot so ein Rad auch gebraucht an - 500 DM, das war für mich unbezahlbar, sonst hätte ich zugegriffen. Der Kamerad kam halt eher aus den Gedladelkreisen. Ich hätte dann ähnlich meinem Bruder (der war älter, machte mal eine mehrtägige Radreise aus dem Rheinland zum Bodensee und retour mit Internatsfreund - ähnlich deiner Beschreibung, nur wohl etwas sportlicher, ohne Gitarre) ein Rennrad mit Gepäckträger aufgerüstet usw. Aber immerhin 10-Gang-Kettenschaltung statt 3fach-Torpedo-Nabe meines Schulrads. Ich hätte auch von großen Kettenblätern geträumt - reine Angeberei, fehlte das Wissen, dass das für eine Radreise schlecht gewesen wäre. Angeberei und Unwissen sind jetzt auch nicht soooo bewahrenswerte Merkmale - aber sehr oft mit Jugend verbunden.

Das Rad Berge hochschieben tun heute immer noch Pedalkollegen! Route überschätzt, schlechte Schaltungen, eiserne Zähigkeit gegen die eigenen Körpergesetze oder was auch immer. Beliebt auch Radrouten, die eigentlich nicht reiseradtauglich sind. Man sucht die letzten Refugien ohne Autos und erobert Wanderwege. Die Mountainbiker brechen vor - alsbald mit "modischem" bike packing. Offroad statt Asphalt - eine durchaus heute moderne Haltung. Irgendwie auch Nostalgie. Zurück zur Natur? Nicht nur, auch fragwürdige Freizeitgesellschaft, die nicht mehr Naturgrenzen anerkennt. Manches geht heute nicht mehr, weil es zuviele Gleichgesinnte gibt. Vielleicht fallen die Überforderten nicht so auf, weil es mehr Reiseradler gibt, große Gruppen, die sich an touristische Radwege halten, an Flussufern leicht entlang, manche mehr im Biergarten als auf Piste. Aber selbst die schieben heute noch manchmal, etwa wenn die Brückenauffahrt zu steil ist.

Das Naturerleben und Erleben eigener Grenzen ist zum Glück nicht an Ausrüstung gebunden. Liest du bei Stevenson über idyllische Dörfer und blühende Blumenwiesen im Schwarzwald, die er bewundert. Wie wahr, erlebe ich heute auch noch mit 27er-Kettenschaltung, Hightech-Zelt und -Schlafsack, Funktionskleidung und ausreichend Geld in der Tasche für Gasthofessen. Offenbar bleiben die Erlebnisgefühle über Jahrhunderte erhalten - selbst wenn die Umgebung nicht mehr ganz so aussieht wie früher. Pfannen und Töpfe sind heute meist kleiner und leichter, aber immer noch an Bord von Radlern, die draußen kochen wollten. Andere stiegen auch schon früher in Gasthöfen ab. So verschieden ist das nicht, nur die Menschen sind verschieden geblieben.

Karten gab es damals auch schon, pfiff man darauf und wollte man sich die nicht leisten, sei es drum. Karten sind heute noch so hilfreich und wertvoll wie damals. Karten gab es schon vor Hunderten von Jahren - kein neumodischer Schnickschnack. GPS wird zwar jetzt gehypt, im Kern aber nichts Neues, nur zeitgemäßer für digitales Nutzungsverhalten. Unterkünfte mit Hotelportalen unterwegs abchecken - die Unsicheren tun das heute, braucht es aber auch nicht - noch darf man auch abends an der Hoteltür klingeln. Smartphone muss natürlich dabei sein, auch für die Lieben daheim. Mozarts Frau war schon 14 Tage tot und beerdigt, als er unvorbereitet zurückkam. Das hat Vor- und Nachteile. Man sollte halt wissen, dass digitale Technik immer ein Stück Selbstzweck ist und damit entsprechende (Erlebnis-)Zeit verbraucht. Telefone gibt es übrigens auch heute noch in den meisten Reiseländern - sogar mehr als früher, im Zweifel ebenfalls als Smartphone. "Notfalltechnik" ist also oft nur eine Chimäre der Postmoderne, die andere Abhängigkeiten verdecken hilft. Das wird halt selten wirklich wahrgenommen, ein Zivilisationskrankheit, wenig Selbstreflektion. Es braucht offenbar großflächige Facebook-Skandale um aufzuwecken. Bei dieser Digitalisierungstechnik muss aber keiner mitmachen - auch das ist (noch) ein Trugbild. (Vielleicht gilt das in 20 Jahren nicht mehr, Stichwort "Zwangsdigitalisierung".)

Jugendherbergen gibt es heute auch noch, die hübschen Mädels sind für alte Knochen wie dich aber schon mal tabu. träller Hotels und Gasthöfe gab es früher auch schon - die Wahl, ob einfache Herberge oder was Besseres, hast du auch heute. Das Leben da war dann manchmal etwas anders als heute, gilt allerdings wiederum für alle Arten von Gastbetrieben. Ich kannte noch Hotels, wo die Schuhe zum Putzen vor die Tür gestellt wurden, und weibliches Personal hieß allesamt "Fräulein". Die Geldfrage bleibt immer aktuell - arm und reich gibt es immer noch, eher sind heute mehr Reiche als Aussteiger unterwegs als früher - wegen Adventure, Herausforderung, Rückbesinnung usw. Früher war fast jeder reiche Aussteiger schon so etwas wie ein "Pionier". Der Auto-Hype des Wirtschaftswunders hat das Fahrrad ertmal diskrediert und wurde zum Gefährt für Kinder und Geringverdiener. Das gilt so heute nicht mehr, Radreisen machen jetzt auch Besserverdienende, zudem auch mehr Alte ("rüstige Rentner") - und da fängt man eher nicht mit Plastiktüten und Altmetalllasten an.

Wenn ich das mal so summmiere, ist vieles von der Faszination Radreisen unabhängig von der Ausstattung und von den Zeiten, in denen sie unternommen werden. Eher erweitert sich das Spektrum, die Typen des Radreisens werden vielfältiger, die Machbarkeit steigt zumindest in unseren Breiten auch für Ältere, weniger Abenteuerliche, Familien usw. Die Differenzierung nimmt zu. Damit sind auch die erlebten Gefühle vielfältiger. Du kannst auch heute noch mit historischem Singlespeed und Lederlatz über bergige Schotterpisten fahren - es ist dann aber mehr Gag als zeitgemäß. So wird es jedenfalls von der Umgebung quitttiert - ganz gleich, was du selbser denkst und fühlst. Das macht auch den Unterschied - Geschichte ist nicht wiederholbar, die Einordnung durch Gesellschaft immer wieder anders. Der Trend geht heute bei einigen weg von typischer Radkleidung - oft aus Eitelkeit. Ich kann mit dieser Haltung nichts anfangen, wenngleich ich nicht immerzu Radkleidung brauche. Ich fahre auch mal nackt. Das ist dann zu allen Zeiten eher selten Mode (gewesen). zwinker

Entscheidend ist immer, was du aus eigener Überzeugung aus einer Sache machst. Die Ausrüstungsdiskussionen sind ja auch medial aufgezwängt - nicht zuletzt durch ein Forum wie dieses - gabs früher auch nicht. Man musste früher weit fahren, bevor man Gleichgesinnte traf. Heute gehst du ins Internet und findest weltweit Freunde des Radreisens. Aber diese Materialdiskussionen sind optional. Ich interessiere mich nur bedingt für Radtechnik, weil ich ein gut funktionierendes Rad habe. Der Fokus liegt dann auf den Reisen. Manche kehren das um, dreht sich alles nur noch um Rändelschrauben, digitale Aufrüstung und Grammfuchserei. Die Beitragsdichte von Technik-Threads im Forum mag da auch eine Verzerrung von "Spezialisten" liefern, die sich so in der Breite der gesamten Radreisegemeinde nicht wiederfindet. Dafür kann man verschiedene Erklärungen liefern, das würde hier zu weit führen. Wegen der technischen Entwicklungen in der technischen Angebotspalette kann man Interesse an Neuerungen nie ganz vermeiden, aber ein großer Teil der Hypes und Trends lässt sich auch leicht umgehen.

Gute Ausrüstung ist aber nicht wirklich kontrapoduktiv. Lord Francis Douglas und einige seiner Matterhorn-Erstbesteigerkollegen sind nach heutigen Kenntnissen abgestürzt, weil sie das damals beste verfügbare Seilmaterial nicht allesamt benutzt hatten. Radreisen ist nun weit weniger gefährlich. Aber gleichwohl ändert da wie dort die Qualität der Ausrüstung nichts an dem Erlebnis als solches. Manche "anderen" Erlebnisse sind ja durchaus verzichtbar - nicht nur Todesstürze, auch Verletzungen durch schlechte Wartung des Rades, durch Wind niedergerissen schlechte Zelte oder einfach kalte Füße im Schlafsack oder eine Pannenserie wegen abgefahrener Reifen. Ein bisschen Klugheit schadet nicht dem Erleben.

Wenn ich meine erste Radreise - noch recht frisch zurück 1999, weil Spätzünder - nicht mit "optimaler" Ausrüstung gefahren bin, so sehe ich da keinerlei mentalen Unterschied zu meiner heutigen Situation mit weitgehend optimierter Ausrüstung. Im Gegenteil: Der Wandel vom eher rein radlerischen, introvertierten Fokus auf eine mehr zeitoffene Kultur-/Naturperspektive kam mit der zunehmenden Erfahrung, durch Interessenwandel, durch Einschnitte sonstwie. Die Ausrüstung hingegen wurde besser, auch das Rad wurde erneuert und optimiert. Würde ich zu veralteter und schlechter Ausrüstung zurückkehren, würde es mein Erleben eher einschränken. Du bist dann mehr mit den Mängeln beschäftigt. Ich kann zwar Haare zurückschneiden, aber Erfahrungen weniger. Das endet ebenso darin, dass ich Ausrüstung verbessere als auch darin, dass ich nicht jede Innovation mitgehe. Erfahrung ist weder konservativ noch hippelig.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (29.03.18 13:48)
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#1329327 - 29.03.18 17:01 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: veloträumer]
cyclerps
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Beiträge: 4.210
Das macht Dich aus Matthias. Tolle Zusammenfassung und mal wieder auf den Punkt gebracht. bravo
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1329371 - 29.03.18 21:52 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: cyclerps]
iassu
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Themenersteller
abwesend abwesend
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In Antwort auf: cyclerps
Das macht Dich aus Matthias. Tolle Zusammenfassung und mal wieder auf den Punkt gebracht. bravo
Würde sagen: auf die Fläche gebracht.


Duw....
...in diesem Sinne. Andreas
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#1329562 - 31.03.18 14:00 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
panther43
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Unterwegs in Kanada

Schöner Text, aber Matthias "bewundere" ich ja schon gelegentlich für die Mühe und Ausdauer mit der er hier Texte schreibt zwinker Nun ja, "in der Kürze liegt die Würze" wurde vermutlich auch nicht in Deutschlands Süden geprägt - noch tiefer duck schmunzel
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#1329929 - 03.04.18 09:45 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: panther43]
sugu
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Beiträge: 1.692
In Antwort auf: panther43
Nun ja, "in der Kürze liegt die Würze" wurde vermutlich auch nicht in Deutschlands Süden geprägt - noch tiefer duck schmunzel
Da kommt er ursprünglich auch nicht her schmunzel
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#1329935 - 03.04.18 10:08 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
sugu
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Ich bin zwar nicht dazu gezwungen worden, aber eine Wahl hatte ich auch nicht: Meine Eltern hatten und haben bis heute kein Auto, da war das Fahrrad neben der Bahn das Fahrzeug der Wahl. Vor der Einschulung war es dann das erste Mal, dass wir die Sommerferien nicht bei Oma verbringen konnten. Als "Ersatz" wollte mein Vater dann zum ersten Mal mit meinem älteren Bruder und mir eine Radtour machen, die jüngeren Geschwister sollten zu Hause bleiben. Es kam natürlich anders: Mein Bruder brach sich drei Tage vor Abfahrt den kleinen Finger, und so fuhren wir dann ohne ihn: Mit dem Zug nach Hamburg und von dort über Mölln, Lübeck, Fehmarn, Kiel, Kappeln nach Schleswig. Viele Erinnerungen sind eher an Erzählungen meines Vaters, z.B. mein erster "Century": 105 km von Fehmarn bis Kiel an einem Tag (mit sechs Jahren!). Trotz weiterer Fahrradurlaube sollte es lange daueren, bis eine ähnliche Kilometerleistung abends auf dem Tacho stand.

Die folgenden zwei Sommer gab es nach der geglückten ersten Tour zwei weitere mit der gesamten Familie: Die erste noch mal durch die Holsteinische Schweiz, die zweite durch die Eifel. Spätere Touren (dann alleine) führten durch Schottland, Irland, Dänemark, und die Tschechoslowakei. Mit der eigenen Familie wurde die Radfahrten etwas weniger, bis die Kinder flügge genug waren. Der Niederrhein lag als ideales Ziel fast vor der Haustür. Mein jüngerer Sohn war inzwischen auch schon ohne Familie auf Tour gewesen.
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#1330383 - 05.04.18 11:25 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Holger]
JoMo
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Beiträge: 5.470
Zitat:
Und ein Ziel ist Israel, nach wie vor


...wäre der Traum.
Klassisch über Balkan, Türkei, Syrien.....
when life gives you lemons make lemonade
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#1330455 - 05.04.18 16:31 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: JoMo]
Holger
Moderator
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Beiträge: 18.074
In Antwort auf: JoMo
Zitat:
Und ein Ziel ist Israel, nach wie vor


...wäre der Traum.
Klassisch über Balkan, Türkei, Syrien.....


Bei mir eher klassisch mit Lufthansa oder El Al...
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
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#1330509 - 05.04.18 20:19 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
bicicleta
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Beiträge: 57
Ich bin als Reiseradler eher ein Spätzünder. Ich war zwar schon immer gern mit dem Rad oder dem Zelt unterwegs, aber dass man beides hervorragend kombinieren kann, ist mir erst mit ca. 40 aufgegangen. Berufsbedingt hatte ich ab da immer mehr Urlaub bzw. freie Tage als der Rest der Familie und das musste ja vertan werden ...

Das erste große Abenteuer war der Elberadweg (noch ohne Zelt, fand ich aber zu anstrengend, jeden Tag ein Quartier zu suchen). Später mit Rohloff und inzwischen dem dritten Zelt (leichter wird's wahrscheinlich nicht mehr) und jedes Jahr ein bisschen länger u.a. nach Polen, Tschechien, Italien, Niederlande, Portugal. Dieses Jahr geht's nach Korsika und ein Ende ist nicht abzusehen schmunzel .
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#1330532 - 06.04.18 04:55 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
Hansflo
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abwesend abwesend
Beiträge: 3.849
In Antwort auf: iassu
Würde sagen: auf die Fläche gebracht.


DAS nenne ich auf den Punkt gebracht.

H.
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#1330537 - 06.04.18 06:10 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: Holger]
blue
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abwesend abwesend
Beiträge: 672
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: JoMo
Zitat:
Und ein Ziel ist Israel, nach wie vor


...wäre der Traum.
Klassisch über Balkan, Türkei, Syrien.....


Bei mir eher klassisch mit Lufthansa oder El Al...
Ich war bisher nur ohne Rad in Israel, möchte das aber noch ändern. Dann aber wohl auch mit Fluganreise.
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#1331310 - 11.04.18 05:51 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
grenzenlos
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 906
Erst 2007, da war ich bereits 52, habe ich die "Liebe" zum Rad erfahren. Wir hatten uns 2007 entschieden eine Weltradeltour zu wagen. 4 Jahre wurden es dann.
14 Tage vor dem Start holten wir unsere Stahlesel in Erfurt ab. Ohne Probelauf begann unsere Tour schmunzel Die ersten 4 Wochen waren schon irgendwie gewöhnungsbedürftig (vorher bin ich nur mit meinem Aldirad in den Sommermonaten die ca. 5 km zur Arbeit geradelt). Nach der Eingewöhnung wurde es dann Liebe, denn der Muskelkater und die Poprobleme kamen unterwegs nur noch sehr, sehr selten zurück zwinker
Wir mögen alle Fortbewegungsmittel. Unsere Räder gehören noch immer dazu schmunzel
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#1331343 - 11.04.18 08:12 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
mespilus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 79
Das Reisen war für mich ein Versuch mit meiner Depression umzugehen.
Mit dem Fahrrad weil ich damit eine mobile Komfortzone habe.
Mich in meinen Tiefphasen in mein Zelt verkriechen zu können ist essentiell.
Nachdem ich mich in Australien ein Jahr lang von einer Panikattacke zur nächsten gekraxelt habe wurde es mir aber zu bunt.
Seid dem nur noch kurze Strecken.
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#1338111 - 20.05.18 16:39 Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? [Re: iassu]
kettenraucher
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Beiträge: 1.566
Als Möchtegern-Radfahrer hat mich letztlich dieses Forum final inspiriert und infiziert. Und wenn man dann seine erste Forumsausfahrt auch noch Anfang Januar bei Schneeregen über 100 km oder mehr mit natash, mgrabi, veloträumer, FordPrefect und anderen Freaks machen darf, kann man nicht und nie mehr loslassen. Der Rest des Lebens verläuft dann quasi zwangsläufig und ist „nicht mehr zu ändern“. schmunzel

Geändert von kettenraucher (20.05.18 16:41)
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