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#502208 - 23.02.09 11:16 Spanien, v.a. Katalonien
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Ich grüble gerade über die nächste Tour (Mai oder Juni), und Katalonien wäre ausgesprochen interessant. (Da hätte ich einen Direktflug von Graz nach Girona.)

Ein paar Punkte sind für mich noch unklar:
Ich müsste dazu von Girona mit der Bahn nach Castello de la Plana (nahe Valencia) fahren, das sollte wohl problemlos mit dem Radl gehen, oder? (Umsteigen, wenn nötig, in Barcelona am gleichen Bahnhof möglich?)
In welchen Geschäften bekomme ich in Spanien Spiritus, und wie heißt er?
Raum Zaragoza: Ideal wäre es, dem Jalon entlang von Calatayud nach Zaragoza zu fahren. Von der Mündung an schaut es auf meiner (alten) Micheline-Karte triest aus: Nur die Autobahn verläuft neben der vierspurigen Schnellstraße nach Zaragoza, und daneben ist diffus eine gesperrte Nebenstraße eingezeichnet. Weiß jemand von euch, wie hier gut durchzukommen ist, oder nehme ich besser einen (weiten) Umweg im Osten oder Westen? (Oder verläuft vielleicht eine Straße nördl. des Ebros?)

Auf den Nebenstraßen (gelb/weiß auf der Michelin-Karte 1 : 400 000) wird der Verkehr auch heute noch erträglich sein, oder? Sind gefährliche Hunde auf sehr ruhigen Nebenstraßen ein Thema?
Bessere Karten wirds inzwischen auch geben, hat jemand einen Tipp?

danke! georg
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#502224 - 23.02.09 12:18 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Zitat:
Von der Mündung an schaut es auf meiner (alten) Michelin-Karte triest aus:

Schau mal online bei www.viamichelin.de nach. Die Strassen mäandern bis La Almunia zwar kräftig und "direkt" ist was anderes, gesperrtes siehe ich da aber nix. Weisse Strassen sind meist sehr ruhig, gelbe waren in Andalusien erträglich, solange sie nicht N-xxx hiessen.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#502225 - 23.02.09 12:21 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.883
Bis Barcelona kommst du ohne Probleme. Dahinter wird es dünn. Hafas findet eine Verbindung, Gerona ab 7.59, Barna Sants an 9.16, ab 9.33, Castellón an 13.18. Die zweite Möglichkeit ist eine echte Spanienrundfahrt über Lérida, Zaragoza, Teruel und Sagunto. Dauert 25 Stunden(!).
Ob es noch anders geht, kann ich auf die Schnelle nicht sagen. Sollte dir nach Busfahren sein (mir ist es eigentlich nie danach), dann ist es gut möglich, das du deinen Esel zumindest teilzerlegen und einpacken musst.
Wenn auf einer Karte nur eine Autobahn und eine vierspurige Schnellstraße verzeichnet sind, dann ist das in der Regel auch so. Die ehemalige carratera nacionál ist dann einfach überbaut worden. Sollte das der Fall sein, dann bleibt nur die blau ausgeschilderte Autovía. Die nebenherlaufenden »via de servicio« (sofern vorhanden) sind meist keine Alternative, höchstens mal für zehn Kilometer. Hinterher kommen die dir wie 50 vor.
Richtige Autobahnen haben grüne Wegweiser und sind mautpflichtig.
Falk, SchwLAbt
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#502234 - 23.02.09 12:49 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.199
In Antwort auf: irg
Sind gefährliche Hunde auf sehr ruhigen Nebenstraßen ein Thema?

Seltener als man befürchtet, auch immer weniger und eigentlich nein. In Radsportregionen wie Baskenland und Katalonien noch weniger - um nicht zu sagen weniger problematisch als in D oder CH. Ich bin ca. 12-13 Wochen auf insgesamt drei Radreisen und zwei Inselurlaube mit Radbenutzung verteilt durch Spanien (und meist durch ziemlich entlegende Regionen) gefahren - dabei war eine Hundeattacke - und das war in Andalusien.
In Antwort auf: irg
Bessere Karten wirds inzwischen auch geben, hat jemand einen Tipp?

Die Generalkarte gibt es von der Region Costa Brava in 1:200 000 - müsste nochmal nachschauen, ob genügend Hinterland drauf ist. Sitze gerade am falschen Platz dafür.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#502235 - 23.02.09 12:50 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Bafomed
Mitglied
anwesend und neutral anwesend
Beiträge: 1.753
Hallo Georg,

ich bin 2004 im Rahmen meiner Fahrt von Madrid nach Jaca genau diese Etappe gefahren:

Calatayud - Zaragoza

Wie Du schon vermutet hast, kann man kurz hinter Calatayud in das Tal des Río Jalón abbiegen und eine kleine Nebenstraße am Fluss entlang fahren. Das Tal ist kaum besiedelt, lediglich ein wenig Obstanbau wird hier in einer ansonsten kargen und trockenen Gegend betrieben. Landschaftlich eine sehr schöne Strecke fast ohne Autoverkehr mit teilweise wunderschönem Flusspanorama. Die letzten Kilometer vor Morata de Jalón wurden damals gerade neu asphaltiert, inzwischen dürfte wohl die gesamte Strecke im Tal neugemacht worden sein.
Hinter Morata de Jalón bin ich damals in Ermangelung guten Kartenmaterials auf die Autobahn Richtung Zaragoza gefahren, die ich in La Almunia de Donya Godina wieder verlassen habe. Inzwischen weiß ich, dass es auch eine Alternative über Nebenstraßen gibt, die auch in obigem Track berücksichtigt habe.
Ab La Almunia de Donya Godina bin ich die dortige Nebenstraße ungefähr bis Bárboles gefahren und dann Richtung Osten nach Zaragoza abgebogen. Leider war dies keine gute Entscheidung, da ich mich auf den einsamen Feldwegen ziemlich verfahren habe und nur nach langer Suche wieder in Höhe von Pinseque auf asphaltierte Straße gekommen bin, die nachher in die N-125 übergeht und am Flughafen vorbei Richtung Zaragoza-Zentrum führt. Im Track, den ich Dir verlinkt habe, ist der Streckenverlauf aber bis Alagón auf der A-122 geführt, da die Abkürzung durch die unbesiedelte "Pampa" nur bedingt empfehlenswert ist und man sich mangels Orientierungsmöglichkeiten schnell verfahren kann. Nach dem Weg zu fragen war damals auch nicht möglich, da ich auf etlichen Kilometern dort keinem Menschen begegnet bin.

Insgesamt aber eine sehr schöne Etappe, auf der gerade der Abschnitt am Río Jalón entlang einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (23.02.09 12:54)
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#502239 - 23.02.09 13:05 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: Bafomed]
Bafomed
Mitglied
anwesend und neutral anwesend
Beiträge: 1.753
Kleiner Nachtrag:

Falls Du Dir den Umweg über Alagón sparen möchtest, wäre es aber natürlich grundsätzlich möglich, ab Bárboles Richtung Osten abzubiegen, bis Du kurz vor Barrio de Claverías den Canal Imperial de Aragón überquerst. Dort hättest Du die Möglichkeit, über den Camino de Bárboles (ab hier wie gesagt wieder Asphaltstraße) auf Zaragoza zuzufahren. Ich habe diese Strecke wie gesagt auch nach meiner Irrfahrt im Niemandsland benutzt, um in die Stadt zu gelangen.
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#502252 - 23.02.09 14:02 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
José María
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.444
Holá Georg
In Antwort auf: irg

In welchen Geschäften bekomme ich in Spanien Spiritus, und wie heißt er?


Brennspiritus = Alcohol de quemar

Bekommt man in jeden Supermarkt oder auch in kleinen Geschäften.

Hasta la vista
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#502265 - 23.02.09 15:36 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: veloträumer]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.199
In Antwort auf: veloträumer
Die Generalkarte gibt es von der Region Costa Brava in 1:200 000 - müsste nochmal nachschauen, ob genügend Hinterland drauf ist. Sitze gerade am falschen Platz dafür.

Nachgeschaut ergibt: Die Karte endet gut 5 km Luftlinie westlich der Städte St. Girons (im Norden) bzw. Cambrils (im Süden). Zaragoza z.B. also nicht drauf. Die Generalkarte ist kein umfassendes Kartenwerk, es gibt nur Karten der Haupttouristenregionen (in Festland-Spanien: Costa Brava, Costa Blanca, Andalusien (Inland nicht komplett). Der Rest gilt als touristisches Niemandsland.
Eventuell hat sich in jüngster Zeit etwas getan, vermute aber nein.
Bei Straßenbenutzung halte ich die Michelin mit 1:400 000 für ausreichend.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#502277 - 23.02.09 16:14 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
KartenFreak
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 882
In Antwort auf: irg
Hallo!


Bessere Karten wirds inzwischen auch geben, hat jemand einen Tipp?

danke! georg


Hallo Georg,

Spanien (und insbeondere Katalonien) hat eigentlich eine relativ gute Kartografie.
Das "Landesvermessungsamt" der Region Katalonien heißt Institut Cartogràfic de Catalunya (ICC), ansonsten sind auch die Karten des Instituto Geográfico Nacional zu empfehlen.
Mit 1:400.000 würde ich mich jedenfalls nicht zufrieden geben, das sind für mich reine Übersichtskarten.
Suchst du Papierkarten oder kann's auch was digitales sein? Verwendest du GPS? Dann hätte ich sicher noch mehr Tipps für dich.

Für weitere Recherchen empfehle ich dir einen Blick ins Wiki:
http://radreise-wiki.de/Kartenverlage#Spanien (z.B. Ed. Alpina, GeoEstel)
http://radreise-wiki.de/Kartenhandlungen#Spanien (selbst schon bei Altair bestellt)
http://radreise-wiki.de/Spanien#Karten-Viewer
Gruß
Helmut

Geändert von KartenFreak (23.02.09 16:17)
Änderungsgrund: Link eingefügt
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#502303 - 23.02.09 17:19 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
KartenFreak
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 882
Dieser Thread dürfte für dich auch noch interessant sein.
Gruß
Helmut

Geändert von KartenFreak (23.02.09 17:19)
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#502355 - 23.02.09 19:26 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: KartenFreak]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo ihr alle!

Ich bin ganz hin und weg, wieviel und wie schnell bei uns das Wissen sprudelt! Dass das forum gut ist, weiß ich ja schon lange, aber so gut?

Danke fürs Erste einmal. Da habe ich Stoff fürs Planen genug. GPS benütze ich übrigens nicht (passt auch nicht so gut zu meinem Reisestil). Ich denke, ich werde auch diesmal mit den Karten, die ich auftreiben kann, recht gut zurecht kommen, ich bins ja gewohnt.
Jetzt muss ich vor allem warten, ob meine Frau bald die Kur beginnen kann: Wenn es klappt, kann ich längerfristig planen (das heißt dann wahrscheinlich Spanien), wenn nicht, wirds eher eine Schleife von Budapest um die Tatra herum nach Graz werden.

liebe Grüße! georg
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#502839 - 25.02.09 16:38 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Jetzt konnte ich genauer tüfteln:
Meine Reise (so meine Frau rechtzeitig ihre Kur antreten kann, Daumen halten!!!) plane ich etwas um, so eine schöne stillgelegte Bahnstrecke kann ich mir nicht entgehen lassen. Deshalb starte ich in Tortosa, radle auf der Bahnstrecke nach Alcaniz. Von dort ziemlich genau nach Westen, südl. an Daroca vorbei, und dann übers Monasterio de la Piedra nach Calatayud. Dem Rio Jalon entlang zum Ebro, dort dem Kanal entlang nach Zaragoza, durch die Los Monegros nach Caspe. Südl. von Lleida nach Igualada. Über Manresa und die Sierra de Montseny zurück nach Girona.
Soweit der Plan, die Wirklichkeit schaut natürlich immer etwas anders aus. Aber dank eures Wissens dürfte diese Route recht nett werden.

Eine Frage hätte ich noch an falk:
Wahrscheinlich muss ich in Barcelona umsteigen. Fährt der Zug nach Tortosa am gleichen Bahnhof ab, oder muss ich zu einem anderen Bahnhof wechseln?

Die Straße von Calatayud nach La Almunia kenne ich übrigens vom Zug wie vom Auto aus. Aber die Ruhe, sie mit dem Rad zu genießen, hatte ich noch nicht. Deshalb möchte ich dort noch einmal hin. Auch in Spanien dürfte diese Strecke auffallen.
Diesmal werde ich das Tourenrad fürs Grobe nehmen, also etwas langsamer, aber dafür einsamer unterwegs sein. Aber die 28mm-Reifen des flotten Radls sind auf langen Schotterstrecken nicht so gut zu fahren.

liebe Grüße! georg
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#502928 - 25.02.09 23:44 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Bafomed
Mitglied
anwesend und neutral anwesend
Beiträge: 1.753
Hallo Georg,

eine sehr schöne Strecke hast Du Dir da ausgesucht. Aber da Du ja dort schon vorher ein wenig unterwegs warst, weißt Du ja, dass Du durch teilweise bizzarre und karge Landschaften kommen wirst. Zwischen Zaragoza und Leída/Lleida würde ich darauf achten, immer genügend zu trinken dabei zu haben. Je nach Routenverlauf eine sehr einsame, abseits des Río Ebro ausgesprochen trockene, baumlose und weitgehend menschenleere Gegend mit nur sehr wenigen Dörfern, wo man sich versorgen kann.

Ich bin auf Deine Erfahrungen gespannt. Für Liebhaber römischer Geschichte ist Zaragoza mit seinen quer übers Stadtgebiet verteilten Ausgrabungen interessant.

Das Monasterio de Piedra lohnt auch einen Besuch und besticht durch seine Lage und die hübschen Parkanlagen.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (25.02.09 23:46)
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Off-topic #502983 - 26.02.09 11:10 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: Bafomed]
irg
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Themenersteller
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Beiträge: 6.575
Hallo Martin!

Ja, diesmal tanke ich ausreichend Wasser! Das erste Mal, auf der Heimreise aus Lissabon hatte ich nur die beiden Halbliter-Radflaschen mit, das war im August (anders gings nicht) etwas karg, ich bin ja kein Kamel.

lg! georg
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#503091 - 26.02.09 17:42 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Falk
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Beiträge: 33.883
Hafas weiß es. Die Züge von Barna nach Tortosa kommen von der Estación de Francia (nein, ich kann kein catalá) und fahren über Paseo de Gracia und (dem faktischen Hauptbahnhof) Sants. Die Züge aus Richtung Portbou kommen über Clot-Aragó und Paseo de Gracia nach Sants. Hast du eine gesunde Faulheit an dir? Dann lade in Paseo de Gracia um, das erspart dir Treppensteigen und Sucherei. Paseo de Gracia ist nur ein Haltepunkt mit zwei Bahnsteigen. Ansonsten geht Sants natürlich auch.

Vorsicht, wenn du Meerblick genießen willst und mit der S-Bahn von Massanes über Calella am Ozean entlangfahren willst, diese Züge halten nicht am Paseo de Gracia, sondern in Arco de Triunfo (am Zoo). Dann gibt es zu Sants keine Alternative. Die S-Bahn transportiert Fahrräder wochentags aber nur von 10-15.00. Das ist neu und ziemlich nutzlos.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#534455 - 25.06.09 15:17 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Zurück von meiner heurigen Reise kann ich euch ein bisschen berichten, der eine oder andere Punkt wird Stöberern im Tread weiter helfen. (Ein richtiger Bericht mit Fotos & Co geht sich bei mir nicht aus.)

Bahnfahren mit Rad ist in Spanien, soweit ich es erlebt habe, wirklich nur mehr auf den langsamen Zuckelzügen möglich.
Auf der Strecke Barcelona-Tortosa gibt es fast im Stundentakt Züge, da ist gut weiter zu kommen.
Ab Tortosa habe ich den Radweg auf der stillgelegten Bahntrasse benützt, eine selten schöne Strecke für FreundInnen von stillen bis eher rauen Landschaften. Anfangs funktioniert die Tunnelbeleuchtung, wo nötig, später wurden die Solaranlagen dafür von Einheimischen zur eigenen Verwendung abmontiert. (So schade das ist, verstehe ich die Leute, die das machen, bis zu einem gewissen Grad. Wer die bittere Armut Mancher in den Bergen gesehen hat, kann verstehen, dass sie es wichtiger finden, selbst einmal ein bisschen elektrisches Licht zu haben, statt dass kaum befahrene Tunnel für Touristen damit beleuchtet werden. Für die gesamte Region ist das natürlich ein handfester Schaden, wenn dadurch sanfter Tourismus behindert wird!)
In den beiden längsten Tunnels mit Kurven an beiden Enden wurde ein Orientierungssystem mit kleinen roten Led-Lampen an den Wänden montiert, das zum Stehlen uninteressant ist, das dürfte wohl erhalten bleiben. Zum Tunnel-Durchqueren hat mir die kleine Stirnlampe (Tikka?) locker ausgereicht, zweimal habe ich halt im Mittelbereich ein paar Minuten geschoben. Eine Stirnlampe mit zu haben empfiehlt sich auch für Leute mit Nabendynamo o.Ä., falls einmal abgestoppt werden muss, um dann nicht völlig im Dunkeln zu stehen. Der Belag des Radweges ist Spritzasphalt mit Rollsplitt, gut zu fahren, wenn er auch höheren Rollwiderstand als normaler Asphalt hat.
Ich bin dem Radweg bis über Alcaniz hinaus (bis Puigmoreno) gefolgt. Unterwegs einkaufen war übrigens ein bisschen schwierig, untertags waren die Geschäfte zu, so hatte ich bald einen kalorienmäßig kargen Tag. Zwischen Valjunquera und Valdeagorfa endet der Radweg, und die Bahntrasse wird zur geschotterten Gemeindestraße.
Dann bin ich süwestl. durch weite Weizenfelder nach Andorra abgebogen. Ab Andorra ändert die die Landschaft, die Straße über Oliete und Muniesa führt durch immer höhere Berge (Höhepunkt: Puerto di Segura und Segura, ein Dorf, wo noch handgeschnitzte Schlösser Türen verschließen), viel Meseta, dazwischen Felder, die sich, als hätte sie Van Gogh gemalt, hineinschmiegen, weiche, runde Formen um kantige Felsen. Ich mag solche Landschaften. Zwischen Cortez de Aragon und Vivel del Rio Martin wird die Szenerie noch einmal alpiner. (Das war ein Tag, bei dem ich aus den untersten Gängen kaum herausgekommen bin: entweder langsamer Anstieg oder frei rollende Abfahrt)
Der dritte Tag wurde deutlich leichter: durch das nette Tal von Vivel nach Calamocha und über einen kleinen Pass zu den Lagunas, alles ziemlich flach und gut zu fahren. Am Ende gabs die schöne Abfahrt nach Nuevalos beim Monasterio di Piedra mit Campingplatz.
Dem Stausee entlang zum Jalon (schöner als die direkte Fahrt nach Calatayud) gibts laufend schöne Ausblicke, die Weiterfahrt nach Calatayud ist wegen der Autobahn kein Problem. Generell fahren die SpanierInnen für ÖsterreicherInnen überraschend friedlich und rücksichtsvoll, das bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Bald nach Calatayud beginnt ein echtes Highlight der Route, der Durchbruch des Jalon zum Ebro. Auf einer fast menschenleeren Straße gehts durch eíne Schlucht, Adler kreisen oberhalb in Massen, für diese Landschaft lasse ich die Wachau, so schön sie ist, gleich ein paarmal stehen. (Und niemand kennts, kein reiseführer erwähnts...) In Morata de Jalon muss die Schlucht verlassen werden. Ein Stück nach dem Unterqueren der Autobahn ist die alte Überlandstraße erreicht, die nach La Almunia führt. Das aktuelle Problem dabei: Sie ist derzeit wegen des Tunnelbaues für die Hochgeschwindigkeitseisenbahn unterbrochen, wer ihr folgt, landet auf der Baustelle. Am Samstag konnte ich diese gut durchqueren, die Sache hat nur einen Haken: Es wird dort gesprengt. Wer hier in der nächsten Zeit durch will, riskiert also einiges an Ärger (Sprengmeister fürchten zu Recht Leute, die sich unkontrolliert in ihrem Bereich herumtreiben) bis Trümmern am Kopf, bei denen auch der Radhelm nichts mehr nützt.
Der Rest des Jalon zum Ebro war nett, aber nach dem bisher Durchquerten sowohl für Geist und Körper v.a. zum Ausrasten.
Bei Grisen war der Kanalbegleitweg gut zu finden. Er hat nur einen Haken: Er ist vom Jalon unterbrochen. 3 Möglichkeiten zum Weiterfahren nach Zaragoza bieten sich an: Wie ein Katzl am Viadukt des Kanals entlang zu balanzieren, mit ausgesprochen unerfreulichen Absturzmöglichkeiten auf beiden Seiten (der Viadukt ist hoch!), das Umfahren über Alagon (das ich gemacht habe, geht gut, ist aber nicht sonderlich lukrativ), oder, wahrscheinlich die beste Variante, das Verlassen von Grisen nach Osten, da gibt es laut einer lokalen Wanderkarte eine Brücke, von der aus der Kanal gefunden werden sollte. Die Weiterfahrt nach Zaragoza ist einfach und stressfrei, die Landschaft nicht eben aufregend.
Von Zaragoza bin ich in die Los Monegros abgebogen, aber nicht sonderlich weit gekommen. Aufgrund eines leichten Infektes habe ich Nasenbluten bekommen, das ich in der herrschenden Hitze nicht stoppen konnte, so musste ich zurück nach Zaragoza zum Krankenhaus radeln. Das hat meinen ganzen Plan natürlich über den Haufen geworfen. In diesem etwas fragilerem Zustand wollte ich nicht durch die sehr dünn besiedelten Monegros radeln und musste den Zug nach Lleida/Lerida nehmen.
Die Ebene östl. der Stadt ähnelt der Po-Ebene in vielem, so war ich froh, bald südöstl. in die Berge (im Bereich der Sierra de Montsant und S. de Roquetes) flüchten zu können. (Die Nase und die Infektion hatten sich wieder beruhigt.) Vom Monasterio de Poblet gings nach Osten über Montblanc nach El Pont d´Armentera und das folgende Tal nach Santa Coloma di Queralt hinauf, immer wieder Gegensteigungen, dafür ruhige, einsame Landschaften, wie ich sie mag. Von Santa Coloma bin ich östl. weiter durch die Berge nach Sant Sadurni geradelt, erst am Schluss war der Großraum Barcelona langsam zu spüren.
Über Avinyonet und Begues bin ich ganz ruhig und landschaftlich großteils schön nach Gava geradelt, von dort war es nicht mehr weit zum Campingplatz am Meer nahe dem Flughafen.
Die (etwa 20 Jahre alte) Michelin-Karte 1 : 400 000 hat übrigens gut ausgereicht, nur für einzelne knifflige Stellen habe ich aus Viamichelin kleine Kartenstücke am PC ausgedruckt, aber kaum gebraucht.

Vielleicht findet sich ja die eine oder andere Anregung für eigenen Planungen in meiner Beschreibung. Ich kann leider keine Fotos einfügen, derzeit habe ich sie noch nicht (ich fotografiere nach wie vor Dias, und diesmal hat mit der Dolm im Geschäft sogar nur Negativfilme angedreht, was ich mangels aufgesetzter Lesebrille erst in Spanien entdeckt habe. Aber da war ja vor mir sicher!). Fotos in den Text einfügen kann ich ja auch nicht.

liebe Grüße! georg
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#534600 - 25.06.09 22:48 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
TimTammitTee
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 129
Super - vielen Dank das dürfte für meine Sommerplanung hilfreich sein.

Jörg

Geändert von TimTammitTee (25.06.09 22:48)
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#534617 - 26.06.09 05:59 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: irg]
Bafomed
Mitglied
anwesend und neutral anwesend
Beiträge: 1.753
Hallo Georg,

ich habe mir gerade Deine nochmals genau Reiseroute angeschaut - Deine Ausführungen bestätigen meine Auffassung, dass die Gegend zwischen Mittelmeer und dem Südaragón mit seiner wilden Landschaft zum Radreisen wie geschaffen ist. Vielleicht kannst Du hier mal ein paar Fotos präsentieren?
Ich sehe, dass Du genau wie ich damals über Calatayud am Río Jalón nach Zaragoza gefahren bist, wie ich Dir ja auch empfohlen hatte. Du bist dabei ja über das Monasterio de Piedra gekommen, ich dagegen damals von Madrid bzw. Sigüenza kommend über Medinaceli, wo ich bereits das tief eingeschnittene Jalón-Tal über Jubera, Arcos de Jalón und Bubierca genießen konnte. Genau wie bei Dir hat auch mich der anschließende Abschnitt des Flusstales zwischen Calatayud und Morata de Jalón tief beeindruckt - eine landschaftlich einzigartige Strecke. Hast Du vor dem Erreichen von Alagón versucht, nach Osten auf Zaragoza zuzufahren? Du schreibst ja hier von der Möglichkeit, ein Viadukt nutzen zu können, wenn man nicht den kleinen Umweg über Alagón machen will.

Ich durchquere übrigens im nächsten Monat Teile der von Dir bereisten Gegend auf meiner Fahrt von Santander nach Valencia, da ich von Soria kommend über Medinaceli Richtung Molina de Aragón fahren werde, um dann aber weiter südöstlich auf die Sierra de Albarracín und Teruel zuzufahren.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (26.06.09 06:04)
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#534708 - 26.06.09 12:25 Re: Spanien, v.a. Katalonien [Re: Bafomed]
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo Martin!

Durch die Gegenden, die du bereisen willst, bin ich vor ca. 20 Jahren teilweise mit dem Auto durchgefahren, sie sind sicher eine Reise wert. (Wobei natürlich die Schönheít von einem Tal zum Nachbartal stark wechseln kann, aber in diesem Bereich kannst du, denke ich, nicht viel falsch machen.) Ich wünsche dir eine schöne Fahrt und nicht zu viel an Wärme. (Es war schon bei mir teilweise so warm, dass die Einheimischen gesagt haben, es sei heiß. Die Spanier halten auch nichts mehr aus, nicht nur ich.....)

Zur Mündung des Jalon in den Ebro: Der Viadukt ist nur für den Kanal gebaut, d.h., du kannst daneben auf der Mauer balanzieren, die ist etwa einen Dreiviertelmeter breit, die Oberfläche uneben. Vor einem Vierteljahrhundert, als ich Spanien mit dem Radl durchquert habe, hätte ich das sicher gemacht, aber jetzt habe ich 4 Kinder und kein Klettertraining mehr, da fahre ich lieber außen herum, ein eventueller Absturz hätte ernsthafte Folgen. Die Wege, die in diesem Bereich auf viamichelin.de zu finden sind, dürften etwas zweifelhaft sein. Zumindestens die Abzweigung südl. von Grisen, die laut Karte klar erkennbar sein müßte, habe ich nicht gefunden, aber auch nicht intensiv gesucht. Deshalb meine ich, es dürfte einfacher sein, diese Karte zu vergessen und einfach von Grisen direkt zum Jalon zu fahren und diesen zu überqueren. Die Brücke muss leicht zu finden sein. Im Weiteren kann man wohl nur nach dem Pantoffeltierchen-Prinzip (Trial and Error) den Weg zurück zum Kanal zu finden. Von der anderen Seite her ist schön zu erkennen, dass dort gute Wege herausführen, und die fragliche Strecke ist sehr kurz. Mit maximal einer Viertelstunde Suchen dürfte die Sache erledigt sein, und damit erspart man sich das Herumirren zwischen Barboles und Garapinillos.
Selbst würde ich dort nicht mehr durchfahren. Eine Fahrt von Epila nach Muel und Villanova de Huerva ist sicher interessanter, besonders die Weiterfahrt über Puebla de Alborton und Torrecilla de Valmadrid dürfte sehr einsame und abgelegene Landschaften mit abenteuerlichem Einschlag ergeben. Aber genau dort war ich noch nicht, nur die Überlandstraße durch die Meseta de la Muela kenne ich.

Wer noch einen einen oder anderen Detailtipp von mir braucht, sollte nicht mehr allzulange zuwarten. In 2 Wochen fahre ich mit der Familie nach Griechenland und komme nach einem ausgiebigen Schlenker über Italien erst nach ca. 2 Monaten heim. Wenn wir schon in Zukunft nur mehr kürzere Urlaube machen können, nützen wir wenigstens die heurige Arbeitslosigkeit!

Euch allen, die ihr mir wichtige Tipps zum gelingen meiner Fahrt gegeben habt, nochmals danke!

lg! georg
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