Hallo allerseits,

mich hats vor gut 3 Wochen hingelegt. War ein Vorfahrtsfehler des Unfallgegeners, also gabs den obligatorischen Überschlag und das Schlüsselbein wird jetzt mit ner Titanplatte gehalten :-)
Nun meine eigentliche Frage: Wie prüfe ich den Rahmen auf Schäden? Die Gabel hat Risse im Lack, d.h. die wird auf jeden Fall getauscht. Aber am Rahmen kann ich nichts erkennen. Die kritische Stelle ist ja der Bereich rund um den Steuerkopf aber das sieht soweit OK aus ( Rohre gerade und nicht geknickt, keine Beulen und keine Risse im Lack ). Das Rad wird zwar in der Werkstatt repariert aber ich vermute mal, dass die auch nicht genauer prüfen können ( maximal noch nachmessen, ob der Rahmen evtl. seitlich verzogen ist ).
Aber wie kann ich auf Nummer sicher gehen, dass der Rahmen OK ist? Es ist ein Alurahmen und nach allem, was ich so gelesen habe bricht Alu wohl ziemlich plötzlich wenn es bricht. Da hab ich verständlicherweise keinen Bock drauf (und wenn ich das vorher gewusst hätte dann hätte ich mir lieber ein Stahlross zugelegt.) Welche genaueren Prüftechniken für Alurahmen gibt es oder sollte man auf Nummer sicher gehen und den Rahmen auf jeden Fall tauschen (ggf. gegen eine Stahlrahmen eines anderen Herstellers) ?

vielen Dank für Eure Infos

Ultraschall?

Geh zu einem Fahrrad-Sachverständigen und lass den Rahmen vermessen.

Suse

Hast du einen Rahmenbauer in deiner Nähe der kann das auch machen.

Ist das Rad nach dem Unfall nicht von einem Sachverständigen begutachtet worden? Irgendwie muß doch für die Versicherung deines Unfallgegners die Schadenshöhe festgestellt werden.

Grüßle, Ludger

moin ludger

dass wird im allgemeinen eher über den reparatur-kostenvoranschlag eines radhändlers gemacht. gutachten machen wohl erst bei größeren schadenssummen sinn, da sie nicht billig sind. laut meines rad-dealers wird da bis 1000€ von seiten der versicherung kaum mahl mit der wimper gezuckt, naheliegend, wenn man zb allein die kosten für einen lackschaden am pkw dem gegenüberstellt.

@ struwwel wenn die gabel hin ist, die schuldfrage eindeutig und der rahmen nicht zu teuer/hochwertig oder dir ans herz gewachsen ist würde ich ihn auch prophylaktisch tauschen lassen. dann würde es sich wohl um einen "wirtschaftlichen totalschaden" handeln und du könntest dir überlegen, was du mit dem wrack tun willst.
ich würde es neu aufbauen, aber keine weiten reisen mehr damit angehen. einfach weil es ärgerlich wäre, so etwas wegen eines gebrochenen rahmens abbrechen zu müssen. wenn eine genaue untersuchung (ultraschall?) auf haarrisse preislich akzeptabel ist wäre es wohl später auch noch ne option, um abschätzen zu können, welcher einsatzbereich dem rad noch zugemutet werden mag.

gruß malte

Hi,

auch meine 1350,- wurden ohne Gutachter akzeptiert. Wird sich bei diesen "geringen" Beträgen einfach nicht lohnen.

Wenn sich das so verhält, dann würde ich Gabel und Rahmen einfach (gegen Stahl) tauschen und fertig.

Den Alurahmen würde ich persönlich nicht mehr fahren wollen, habe selber einen Alurahmen zu Bruch gefahren. Ich könnte mir vorstellen, daß eine Ultraschalluntersuchung des Rahmens in der Preisklasse eines neuen Rahmens liegt.

Grüßle, Ludger

was ist es denn für ein Rahmen?
Hochwertige und gescheite Alurahmen gibts meist schon für ca 300€. da würd ich dann lieber so einen kaufen und damit Rad wieder neu aufbauen.

job

ich vermute, dass dabei in betracht gezogen wird, wie nachvollziehbar der wert des rades für die versicherung ist und ob die schadens-charakteristika zu dem unfall passen. vermutlich steigt ab einem gewissen wert die wahrscheinlichkeit von stichprobenartigen kontrollen.

OK, dann mal ein paar nähere Infos :-)
Das Radel hat 1200 Euro gekostet und ist zum Unfallzeitpunkt erst 1,5 Monate alt gewesen. Einen Kostenvoranschlag für die Versicherung lasse ich auf jeden Fall machen. Problem ist nur, dass ich noch nicht beweglich genug bin um zum Händer zu fahren. Wird wohl erst ab Anfang Juli etwas. Eine Abrechnung als Totalschaden wäre natürlich die sauberste Sache. Das Problem dabei ist nur, dass am Rahmen nichts zu sehen ist. Bin ja schon froh, dass die Gabel einen eindeutigen Austauschgrund (Risse im Lack im oberen Bereich der Gabelenden) liefert. Beim Rahmen selbst hab ich einfach nur ein blödes Gefühl, aber das wird die Versicherung nicht interessieren.

vielen Dank schonmal für die Anregungen

P.S. Wo bekommt man einen vernünftigen Stahlrahmen mit Gabel. Ist übrigens ein Rad mit Magura Scheibenbremse.

Ich kenne jetzt schon einige, die eine Zeit lang mit einem Riss im Alurahmen rumgefahren sind, und diesen rechtzeitig vor einem Sturz bemerken konnten. Genauso kennen ich Radler, denen Stahlrahmen und -teile unvermittelt gebrochen sind. Das diskutieren wir hier jedes mal, wenn die Fans sich um das einzig akzeptable Rahmenmaterial zanken

So pauschal kann man Aluminium nicht als gefährlich(er) abtun. Bei interesse findet sich dazu sehr viel im Forum ...


Gute Besserung an das Unfallopfer

Hallo,

die Diskussion Alu-Stahl...

Ich habe schon einiges aus Stahl geschrottet. Jedes mal mit Vorankündigung. Bisher einmal Alu, und da war zwischen "fährt sich komisch, aber ich kann nix finden" und "fast ganz durchgebrochen" gerade mal 500 Meter Fahrstrecke.

In Deinem Fall würde ich mal ein eventuelles Rahmenutachten - wenn die Gabel was hat, ist das ein sehr guter Anlass - in ein Verhältnis zum Preis des Rahmens setzen.

Grüße

hans-albert

hm, meine erfahrung ist folgende:

lackieren tut kaum ein radhersteller und wenn, dann nur auf kundenwunsch mit ordentlich aufschlag.
normalerweise wird pulverbeschichtet.

und was macht die kunststoffschicht wenn sie "gewürgt" (verformt) wird? sie reißt einfach mal.

was gibt mir das zu denken?

Genau, der Rahmen ist gepulvert und ich ab ja auch entsprechende Risse an der Gabel. Heißt das also, dass der Rahmen OK ist wenn man keine Risse in der Beschichtung findet und er auch sonst gerade ist?

Die Kräfte die da offensichtlich gewirkt haben, werden sich nicht vollständig an der Gabel ausgetobt haben, da diese über ein Gelenk am Rahmen befestigt ist. Das Fehlen von Rissen muss nicht bedeten, dass anderswo nicht ist, denn ist gibt ja auch andere Belastungsformen, als nur "Gewürge", die zu einer deutlichen strukturellen Schwächung führen können.

würde man jetzt die Geometrie des Rahmens auf einer Messmaschine mit den vor dem Unfall abgenommenen Werten* vergleichen, könnte man erkennen, ob es nur elastische, oder auch plastische Verformung gab. Wenn es nur elastische Verformung gab, ist alles ok. Gab es auch plastische Verformung, müsste man an der im CAD erzeugten Geometrie eine FEM-Untersuchung machen.
Ultraschall, oder Röntgen erkennt nur bereits vorhandene Risse.

Lohnt sich aber alles nicht für nen Rahmen, der vermutlich 200€ Neuwert hatte.

*keine Ahnung, ob es sowas überhaupt gibt.

job

Schmeiß den Rahmen weg, oder häng ihn dir über's Bett. Geh doch das Risiko, daß dir die Mühle bei Tempo 30 unter'm Ar*** wegbricht nicht ein, das ist es doch nicht wert. Kauf dir einen Stahlrahmen und fertig.

Grüßle, Ludger