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#527237 - 27.05.09 19:00 Großglockner
harryS
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6
Liebe Radl-Freunde,

ich plane zusammen mit vier Freunden Anfang Juni eine Tour von Bruck die Großglockner-Hochalpenstrasse hinauf bis Fuschertörl oder aber bis Hochtor.

Wer kann mir eine Tourenbeschreibung (Steigungen, Wegbeschaffenheit, Verkehrssituation,etc.) liefern. Bin dankbar für alle Info's.

Ist das ganze mit Touren-Bike und mittlerer Kondition zu machen?

Ich bin im vergangenen Jahr von Sölden über's Timmelsjoch gefahren. Kann jemand einen Vergleich anstellen?

Vielen Dank.
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#527252 - 27.05.09 19:21 Re: Großglockner [Re: harryS]
netbelbo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.192
Vielleicht hilft eine Dosis quäldich weiter. Rudolf Geser klassifiziert sowohl Timmelsjoch als auch Glocknerhochalpenstraße als "schwer" (was auch immer uns das sagen will, es scheint sich da auch um subjektive Eindrücke zu handeln). Interessant für den Alpenfahrer, auch wenn er sich nicht hauptsächlich an Radler richtet, ist auch der Denzel.

Ich bin leider beide Strecken noch nicht gefahren, andere können sicher konkret weiterhelfen.

Gruß netbelbo
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#527266 - 27.05.09 19:51 Re: Großglockner [Re: harryS]
gerold
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.414
Der Glockner ist von der Nordseite schwerer, weil 2000 HM am Stück. Die ersten km ab Bruck sind harmlos und gut zum einradeln, nach Fusch wird es langsam ernst und ab der Mautstelle in Ferleiten dann richtig ernst - ziemlich konstante 12 % mit ein paar entlasteten Tritten in den Kurven. Ab Fuschertörl verliert man wieder ein paar HM, zum Hochtor steigt die Straße nochmal an.

Wegen dem Verkehr möglichst nicht am Wochenende und wenn es geht früh am Morgen oder später am Nachmittag starten und Wetter checken - kann oben echt ungemütlich werden (Schneefall auch im Sommer kommt vor).

Bei mittlerer Kondition jedenfalls zu schaffen (wenn es mühsam wird, dann denk am mich : ich fahre das nächste Mal im Zuge des 1000er Brevets Anfang Juli über den Glockner, komme dort aber am späten Nachmittag mit 250 km und der Postalm in den Beinen zur Auffahrt).

Viel Spass und gute Fahrt wünscht Gerold
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#527274 - 27.05.09 20:19 Re: Großglockner [Re: harryS]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.849
Hallo,

hinter Fusch geht es zuerst ein paar Kilometer sanft ansteigend taleinwärts; dann wird es ganz schnell und plötzlich steil: für 16 km bis zum Fuscher Törl mit etwa 10 bis 12%. Und "durchgehend" heißt hier wirklich durchgehend - mit Ausnahme von 100 m bei der Mautstelle in Ferleiten sowie jeweils für ein paar Meter in den Kehren.

Nach dem Fuscher Törl geht es leicht bergab und dann wieder unregelmäßig steil zum Hochtor hinauf.

Die Straße übers Timmelsjoch würde ich (von Süden kommend) für vergleichbar halten; von Norden kommend ist es in meiner Erinnerung wesentlich blasser.

Der Glockner ist mit mittlerer Kondition (und großer Übersetzung) natürlich zu schaffen; die Frage ist, ob es dir Freude macht, dich im kleinsten Gang drei Stunden aufwärts zu quälen.

Hans
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#527288 - 27.05.09 20:56 Re: Großglockner [Re: harryS]
frando
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 341
Hallo,

dass ihr die Straße von Bruck weg fahren wollt, ist schon einmal positiv. Dort fängt die Glocknerstraße nämlich an und nicht in Ferleiten an der Mautstelle, wie viele glauben, bis dorthin mit dem Auto fahren und dann verkünden, sie wären die Glocknerstraße gefahren.

Ich halte die Glocknerstraße für schwerer als das Timmelsjoch, sogar dann, wenn man nur bis zum Fuschertörl fährt, erst recht aber, wenn man bis zum Hochtor will. Mit nur mittlerer Kondition wird die Schwierigkeit noch einmal verschärft und das Ganze ist nur mit mehreren ausgiebigen Pausen zu machen, damit es keinem von euch wie jenem Reiseradler geht, der sich, über das Oberrohr gebeugt, minutenlang erbrochen hatte, während sein Partner auf ihn geduldig wartete.

Die Straße führt von Bruck ca 7 Km ins Tal hinein und steigt dann mäßig, ca 8-10%,ca 6 Km bis zur Mautstelle in Ferleiten (1.150 mH) an, wo nach diesem Aufwärmen bereits eine kleine Pause eingelegt werden sollte...Nach der Mautstelle geht es dann gleich zur Sache und die restlichen 14 Km abrupt mit 12% Steigung weiter, die bis zum Fuschertörl, mit wenigen Ausnahmen, im Wesentlichen beibehalten werden. Es gibt aber einige schöne Rastplätze (im Piffkar, in 1633 mH z.B.), ansonsten gibt es ein sehr kurzfristiges Ausrasten nur in den 14 Kehren, wobei die nachher meist unmittelbar wieder einsetzenden 12%, die Oberschenkel gleich wieder brennen lassen.

Vom Fuschertörl geht es dann zunächst ca 200 Hm hinunter, ehe die Straße zum Mittertörl und zum Hochtor noch einmal mit mäßiger Steigung um ca 250 Hm ansteigt. Bruck-Fuschertörl 27 Km, ca 1.700 Hm; Bruck-Hochtor 36 Km, 1.950 Hm. Falls man vom Hochtor wieder zurück nach Bruck möchte, sollte man den Gegenanstieg von 200 Hm zum Fuschertörl nicht vergessen!

Zum Verkehr ist zu sagen: Er ist mörderisch, wenn man zu spät wegfährt! Die Einheimischen wissen, dass man zum Glockner spätestens (!) um 06.00 h früh in Bruck startet. Mehr sage ich dazu nicht. Den gleichen Rat habe ich einer Gruppe aus Deutschland (darunter Forummitglieder) ebenfalls gegeben, die dann lt. ihrem Bericht um 09.00 h gestartet sind.

Gruß Franz
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#527293 - 27.05.09 21:25 Re: Großglockner [Re: harryS]
JensD
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.546
Bisher ist noch niemand auf die Wegbeschaffenheit eingegangen- sie ist hervorragend, auf Eurer Strecke alles Asphalt.
Lediglich der seitliche Abzweig zur Edelweissspitze hat Kopfsteinpflaster. Aber da Ihr dort nicht langwollt (und man da eh auch nur mit dem kleinsten Gang hochkommt) ists wohl egal.

Ich bin das Teil im letzten Jahr gefahren- mit vollem Gepäck und die volle Packung (incl. Edelweissspitze und auf der anderen Seite der Franz-Josephs-Höhe). Ein Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde! (auch wenn die Auffahrt bei mir eher 4.5h gedauert hat)

Meine Kondition ist vermutlich eher als gut zu bezeichnen (ich bin aber Flachländer!).

Grüsse von
Jens.
Permanente Fahrradelektrik: www.forumslader.de
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#527315 - 28.05.09 05:36 Re: Großglockner [Re: harryS]
Wegekuckuck
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 741
Du schreibst: hinauf bis Fuschertörl oder aber bis Hochtor. Dann willst du also nicht darüber, sondern die Strecke auch wieder zurück. Hast du dann überhaupt Gepäck dabei? Kein Gepäck, oder nur sehr wenig macht die Sache schon einfacher, sicher aber nicht einfach. Ich bin auch schon beide Pässe gefahren und würde aus heutiger Sicht das Timmelsjoch von Sölden im Vergleich zum Glockner als eher leicht einstufen. Das Timmelsjoch von Süden (St. Leonhard) habe ich mit dem Glockner als Vergleichbar in Erinnerung. Ich an deiner Stelle würde, wenn ich nicht unbedingt rüber muß, erst mal losfahren, mir einen schönen Tag wünschen und zur Not, wenn es nicht mehr geht, um eine Erkenntnis reicher einfach umkehren. Ich wünsche dir einen schönen Tag und bin sicher, dass du zufrieden oben ankommst.
Gruß Knut
Mein Freund wenn es mal länger dauert
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#527335 - 28.05.09 07:09 Re: Großglockner [Re: harryS]
irg
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 6.560
Hallo harry!

Eine Ergänzung zum Tempo: Lange Pässe wie der Glockner sind nur im eigenen Tempo gut zu fahren. Sich mit Gewalt zu übernehmen bringt niemandem etwas, auch nicht denen, "die der Schwächste aufhält". Wenn der sich schindet, um mit zu kommen, hält er noch weit mehr auf.
Schieben im Fall es Falles ist übrigens nicht soviel langsamer, als viele denken.

Übrigens: Oberhalb der Piffkaralm steht der Arschkogel, von der Edelweißspitze auf netter Wanderung in schöner Landschaft anfangs auf Wanderweg, am Schluss weglos zu erreichen. Am Großglockner (diesmal meine ich den Berg!) waren schon Hinz und Kunz, aber am Arschkogel....

lg! georg
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#527346 - 28.05.09 08:03 Re: Großglockner [Re: harryS]
trike-biker
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.700
hallo HarryS,


einen kleinen Eindruck - siehe mein Icon(Bildchen links), Ich in damals wesentlich später los gefahren als der Rest vom Glocknertreffen, da noch eine kleine reparatur anstand. Hoch gefahren im Nieselregen, nch dem Hochtor Sonnenschein. Schau mal unter Großglocknertreffen 2007.

klaus
jetzt wieder Stadtbewohner ;-) .Wenn du unten bist, geht`s nur noch bergauf.

Liegst du schon, oder buckelst du noch !
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#527351 - 28.05.09 08:28 Re: Großglockner [Re: harryS]
Rupert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 168
Hallo Harry,
Ich bin den Glockner bisher 2 Mal mit Gepäck gefahren (1x vom Norden, 1x Vom Süden) und beide Male waren die landschaftlichen Eindrücke es wert die Strapazen auf sich zu nehmen. Also wenn du ein unvergessliches Erlebnis (schönes Wetter ist dabei sicherlich wünschenswert) suchst, dann fahre "ihn". Fahre "dein Tempo", lasse dich nicht hetzen, mach Pause, wenn dir danach ist. Und genieße die Landschaft.
Wenn du eine Überquerung planst, dann bedenke auch, dass es vom Fuschertörl noch einmal "einige" Höhenmeter nach unten (psychologisches Problem), ehe es noch einmal kräftig zum Hochtor hinauf geht.
Wünsche euch schönes Wetter und vielleicht bin ich ja auch gerade auf dem Weg zum Fuschertörl, ich warte eigentlich nur mehr auf schönes Wetter...
Gruß aus Salzburg
Rupert
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#527358 - 28.05.09 09:03 Re: Großglockner [Re: harryS]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: harryS

Ist das ganze mit Touren-Bike und mittlerer Kondition zu machen?


Mittlere Kondition aller Schreiber im Radreiseforum oder mittlere Kondition aller deutschen Männer deiner Altersgruppe oder mittlere Kondition aller Deutschen? zwinker

Im Ernst, keine Ahnung, was du unter 'mittlerer' Kondition verstehst, aber letztlich kommt man mit der geeigneten Übersetzung und wenn man sich genügend Zeit lässt wohl jeden Straßenpass hoch.

Martina, die sowohl Glockner als auch Timmelsjoch bisher leider nur aus dem Auto kennt.
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#527403 - 28.05.09 11:51 Re: Großglockner [Re: frando]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: frando
Zum Verkehr ist zu sagen: Er ist mörderisch, wenn man zu spät wegfährt! Die Einheimischen wissen, dass man zum Glockner spätestens (!) um 06.00 h früh in Bruck startet. Mehr sage ich dazu nicht. Den gleichen Rat habe ich einer Gruppe aus Deutschland (darunter Forummitglieder) ebenfalls gegeben, die dann lt. ihrem Bericht um 09.00 h gestartet sind.

Es ist nie verkehrt, früher zu starten. An großen Alpenpässen mit Bekanntheitsgrad kommt man am Verkehr aber nie ganz vorbei. Dafür ist man zu lange unterwegs und mit dem Wunsch nach alpiner Erlebnsiwelt bist du nicht allein. Ich bin Samstags im Hochsommer (Juli) von Süden gegen 7:30 h gestartet, der Verkehr war nun nicht so wild, dass ich es als mörderisch bezeichnen würde - zumal die meisten Motorvehikel doch landschaftsgerecht langsam fahren.
Es ist auch immer etwas Glück und Pech dabei - wenn gerade ein Motorbike-Treffen in Bruck ist, deren Teilnehmer dann gegen 7 Uhr zum Glockner starten, nutzt dich der frühe Start auch nicht viel. Es ist besser, sich auf einen gewissen Verkehr einzustellen und davon unbeeindruckt die Landschaft zu genießen. Immerhin ist die Glocknerstraße ohne LKW-Transitverkehr, die großen Stinker sind also selten - wenn nicht gerade Gotthilf Fischer seine Chöre im Antikbus rüberfährt.
Merke: Egal wieviel Macho-Geräusch ein Fahrgerät abgibt: Der König der Alpenpässe bist DU, der Radler. Mit dieser Einstellung sind dir manche Chromblitzer einerlei.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#527490 - 28.05.09 16:58 Re: Großglockner [Re: harryS]
mille1
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.898
Hallo Harry,
auch ich habe mich an den Großglockner gewagt.Und aufgegeben. bäh
Im nachhinein war es OK, die Überquerung aufzugeben. Für mich war es vor allem die verkehrte Zeit. Ich habe erst gegen Mittag den Versuch gestartet, zu heiß und zu viel Verkehr. Am besten morgens oder gegen Abend.
Es war für mich eine neue Erfahrung umzudrehen. Ich war damals auch zu ungeduldig. Inzwischen bin ich relaxter. Wenn ich länger brauche, dann brauche ich halt länger.
Ich bin letztes Jahr den Gr. St. Bernhardt von Aosta aus in der größten Mittagshitze losgefahren, habe kurz unterhalb der Paßhöhe mein Zelt aufgeschlagen und bin locker am nächsten Tag drübergefahren.
Fahr deinen Stiefel und laß dich nicht vom falschen Ehrgeiz verführen, zu schnell und zu viel. Es geht auch langsam.
Viele Grüße Mille
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....
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#527498 - 28.05.09 18:00 Re: Großglockner [Re: veloträumer]
frando
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 341
Hallo,

natürlich wird man vom Verkehr immer eingeholt, aber je früher man wegfährt, desto später. Um ca neun Uhr kommen die Busse und blasen dir die blauen Abgase ins Gesicht und du saugst sie gezwungenermaßen tief in die Lunge und um zehn Uhr kommen die Motorradfahrer, die später aufstehen, weil sie am Abend gerne saufen. Ganz zu schweigen von den Autotestfahrern, (Audi u.a.) die mit ihren schweren, ballastbeladenen Anhängern hinten dran, auf der Glocknerstraße ihre Bremsentests durchführen und zu diesem Zweck die Straße 10 mal auf und ab fahren und dabei ihr bestialisches Bremsengestank verbreiten.

Eine Möglichkeit, dem stärksten Verkehr zu entgehen, wäre statt in aller Früh, erst am späteren Nachmittag zu fahren, frühestens etwa um 16.oo h, dann ist das Ärgste vorbei. Zweckmäßig wäre es da natürlich, oben zu bleiben und dort zu übernachten. Besonders angenehm ist das im Gasthaus Fuscherlacke möglich, aber auch natürlich anderswo, Wallakhaus, Glocknerhaus ua.). Faszinierend, und ein besonderes Erlebnis dabei, ist die vollkommene Ruhe, wenn der Verkehr am Abend völlig zum Erliegen kommt. Sich am späten Abend in das inzwischen dunkle Tal hinab zu stürzen, ist hingegen wenig reizvoll.

Eine Niete ist natürlich der einmal jährlich den Radfahrern großzügig gegönnte sogenannte "autofreie Tag". Denn zum Einen ist das natürlich nicht, wie man glauben könnte, ein ganzer Tag, sondern natürlich nur ein halber, dann lässt man die ungeduldig unten wartende Automeute wieder hinauf und die tausend oder zweitausend Radfahrer die da unterwegs sind, die ganze Straße für sich hatten und sich deshalb Zeit gelassen hatten, weil ja autofrei, finden sich unvermittelt von der, nunmehr natürlich Autokolonne, eingeholt, auf die Seite gescheucht
und massiver belästigt, als es sonst der Fall wäre.

Ich halte mich deshalb von solchen Massenveranstaltungen fern, auch weil es keineswegs stressfrei ist, mit zweitausend anderen gleichzeitig unterwegs zu sein.

Ich bin lieber allein unterwegs und auf der Glocknerstraße ist mir das bisher sogar dreimal gelungen Das erste Mal zufällig, weil ich bei Schlechtwetter weggefahren bin und deshalb so gut wie kein Verkehr war. Ab Höhe Piffkar begann es allerdings zu regnen. In 2.000 mH ging der Regen in Schnee über und am Fuschertörl schwitzte und schlotterte ich vor Kälte im Schneetreiben gleichzeitig. Warme Kleidung, Regenzeug und Neopren Überschuhe hatte ich natürlich mit, nur meine Handschuhe waren schon von der Auffahrt völlig durchnässt, so dass ich mich, inzwischen zitternd vor Kälte und mit steifen Fingern auf die Abfahrt begab. Ein paarmal musste ich einen Halt einlegen um die steifen Finger wieder warm zu bekommen. Seither besitze ich Goretex-Handschuhe! zwinker Einen anderen Radler sah ich an diesem Tag nicht.

Das zweite Mal, dass ich die Glocknerstraße sogar völlig verkehrsfrei erlebte und ebenfalls allein, bei schönstem Wetter und dazu noch mitten am Tag gefahren bin, war vor zwei Jahren, als die Straße noch gesperrt war und am nächsten Tag geöffnet werden sollte. Da packte ich schnell zusammen, setzte mich in den Zug und fuhr nach Bruck. Es war perfekt.

Das dritte Mal war es ganz ähnlich, nur im vergangenen Herbst. Die Wintersperre der Straße stand bevor und ich erkundigte mich, wann das endgültig der Fall sein würde. Man sagte mir den Tag, ich packte wieder meine Sachen, setzte mich in den Zug und fuhr bei wolkenlosem Wetter nach Bruck. Die erste Straßensperre fand ich bereits bei Beginn der ersten Steigung, nach den letzten Häusern im Tal, wie ich mit Genugtuung schon einmal zur Kenntnis nahm. Eine weitere bei der Mautstelle und noch eine im Piffkar, da musste ich sogar unten durch. Da war ich am späteren Nachmittag unterwegs und der Schatten aus dem Tal kroch immer ein paar hundert Meter hinter mir her nach oben. Einen anderen Radler sah ich da natürlich nicht und ich war auch garantiert als Letzter unterwegs im vergangenen Jahr, weil es in der Nacht zu schneien begann und am nächsten Tag ein halber Meter Schnee lag. schmunzel

Gruß Franz

Geändert von frando (28.05.09 18:05)
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#527516 - 28.05.09 18:57 Re: Großglockner [Re: frando]
harryS
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6
Hallo liebe Radl-Freunde,

ihr habt mir wirklich Mut gemacht, auch wenn ich jetzt noch mehr Respekt vor'm Glockner habe.
Vielen Dank für die wertvollen Tipps.

Ich will kein Rennen veranstalten und deshalb werd ich es auch ruhig angehen lassen und im schlimmsten Fall auch auf "halber Strecke" umkehren. Falscher Ehrgeiz bringt wohl nichts.

Freilich war meine Angabe zu "mittlerer Kondition" etwas ungenau. Sie hat jedenfalls gereicht, um das Timmelsjoch von Norden her zu bezwingen. Das es von Südtirol aus wohl noch ein Stück mehr Kraft verlangt, wurde mir bei der Abfahrt bewusst.

Mit 51 Jahren bin ich in meiner Gruppe der Älteste und leider auch konditionell der Schwächste. Deshalb halt ich's wie Rupert sagt: find Dein eigenes Tempo ...

Euch noch einmal vielen Dank.
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#528578 - 02.06.09 07:54 Re: Großglockner [Re: harryS]
Baldi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 219
Hi,

zur Strecke ist ja vieles gesagt. Eines möchte ich noch dazufügen.

Der Glockner ist hochalpin. In den Alpen verunglücken jährlich Leute, die (mit oder ohne Rad) bei schönem Wetter losziehen und vom Schneesturm festgesetzt werden. Deshalb darf es im hochalpinen Bereich kein „leichtes Gepäck“ geben. Jacke und lange Hose sind Pflicht. Meiner Meinung nach auch Pullover und ausreichen Brotzeit.

Ich bin vor 3 Jahren auf ca. 2000m Höhe am Glockner umgekehrt, weil dunkle Wolken aufgezogen sind. Die Leute, die weitergefahren sind, haben etwas später im Schneesturm die Räder liegen gelassen, Autos gestoppt und sich ins Tal mitnehmen lassen. Am nächsten Tag sind sie mit dem eigenen Auto wieder rauf und haben die Räder geborgen.

In den Alpen wechselt das Wetter schlimmstenfalls innerhalb von 15 Minuten. Das ist für Flachländer schwer vorstellbar und wird regelmäßig angezweifelt.

Viel Spaß. Ich will Mitte August mal wieder rauf.

Bis Baldi
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