Habe folgendes Problem an meinem 2008er Koga Randonneur, 1 Zoll Gewindesteuersatz (Tange Seiki):

1. Problem:
Wenn der Steuersatz spielfrei justiert ist, läuft er in der Mittellage normal, aber bei Lenkeinschlag >80° (egal welche Seite) dreht sich das Lager spürbar schwerer (es liegt am Lager, nicht an den Zügen in Folge des Lenkeinschlags).
Alles ausbauen, planfräsen und wieder einbauen?

2.Problem:
Des Weiteren ist zwischen unterer Lagerschale und Rahmen ein Kabelhalter montiert, der die am Unterrohr verlegten Schaltzüge auf Distanz zum Steuerrohr hält (quasi als Scheuerschutz). Löse ich den Steuersatz sehr stark (mehrere Umdrehungen) kann ich diesen Kabelhalter bewegen. Das sollte doch eigentlich nicht sein, oder? Normal ist die untere Lagerschale doch fest ins Steuerrohr eingepresst. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Kennt jemand zufällig das Maß für den Gabelkonus beim Koga Randonneur? Zufällig 26,4mm wie bei den allermeisten erhältlichen Steuersätzen!?

Nun ja, hab mir jetzt einen 1 Zoll Dura Ace 7410 Steuersatz bestellt.

Auf Garantiegewusel mit dem Händler hab ich bei einem 15 EUR-Teil (montiert ist ein Modus MH202AC Steuersatz), das nach dem Zerlegen an sich nur einen mäßigen Eindruck machte, keine Lust.

Die Fahrerei zum Händler kostet mich im Endeffekt mehr und einen höherwertigen Steuersatz müsste ich dann eh selber bezahlen bzw. entsprechend zuzahlen.

Was auch noch sehr seltsam ist:
Wenn ich das Lagerspiel korrekt einstelle, dreht sich VOR dem Kontern mit der oberen Mutter alles spielfrei und gleichmäßig leicht. Wenn ich dann konter (sehr leichtes Anziehen der Kontermutter reicht schon aus), hat der Steuersatz plötzlich Spiel und läuft dennoch ab ungefähr 50° Lenkeinschlag in beide Richtungen extrem schwergängig. Vermutlich sind die Kontaktflächen zwischen der oberen Lagerschale und der Kontermutter nicht plan zueinander.

Nach Demontage der Gabel stellte sich nun folgendes heraus: Die untere Lagerschale kann einfach nach unten herausgezogen werden (leichter als eine Sattelstütze!). Sie ist also in meinem Fall nur eingelegt, nicht eingepresst.

Nachmessen ergab, dass das Steuerrohr innen zu groß ist. Der Originalsteuersatz hat das gleiche Außenmaß wie ein Shimano Dura Ace. Und wenn die Lagerschalen maßhaltig sind, kann es ja nur am Rahmen liegen.

Habe das Rad mit dem Wunsch auf Rahmentausch beim Händler reklamiert.

Ich werde berichten sobald ich weitere Infos habe.

Hallo,
also ich würde das nicht so wild sehen. Sicher, bei so einem Rad darf man nuir beste Qualität erwarten, nicht nur bei den Teilen, sondern auch bei der Verarbeitung. Aber mit ein paar einfachen Handgriffen kann man schon Abhilfe schaffen.

Was du übers Kontern schreibst, ist normal. Ich schhaffe es auch nie, den Steuersatz auf Anhieb riechtig festzukontern, entweder er ist zu fest oder zu locker. Da muss man halt immer mal wieder nachstellen, bis es passt.

Dass die untere Lagerschale so locker sitzt, kann daran liegen, dass das Steuerrohr evtl. vor der Montage ausgerieben wurde (was für Serienräder aber eher nicht üblich ist, aber vielleicht werden Koga-Räder ja wirklich sehr sorgfältig montiert) und der Konus mit einer Passung an der unteren Toleranz hergestellt ist. Da entscheiden ja nur hundertstel mm über Passen und Nichtpassen.

Was kannst du machen? Versuch doch mal, die untere Steuersatzschale einzukleben. Wenn der Kleber noch nicht ausgehärtet ist, bau alles zusammen und ziehe den Steuersatz fest an. So werden di eLAgerschalen richtig angepresst und du verhinderst ein Verkanten der ebern erst eingeklebten Schale (das könnte erst Recht ärgerlich werden). Wenn der Kleber hart ist, stell den Steuersatz richtig ein.

Bei einer Garantiefrage behält sich der Anbieter Nachbesserung vor, also Reparatur geht vor Tausch, wenn das billiger ist. Dazu hat er das Recht. Koga wird dir also vielleicht einen anderen Steuersatz schicken oder deinem Händler einen Scheck über 5 EUR, die seine Einstellkosten decken sollen, evtl. würde dieser auch so verfahren wie ich (einkleben und so). Auf Rahmenschaden zu gehen ist riskant, es würde mich nicht wundern, wenn der Rahmentausch abgelehnt würde, zumal dadurch nciht sichergestellt ist, dass damit dein Problem behoben würde.

Ich möchte Dir mit der Klebelösung widersprechen.

Eine nicht maßhaltige Passung wird nicht durch Kleber maßhaltig. Es geht nicht darum einen alten Rahmen (der schon lange keine Garantie mehr hat) noch irgendwie fahrtüchtig zu halten, sondern um ein nagelneues Rad, welches von Anfang an an dieser Stelle Probleme machte.

Was soll denn dann passieren wenn der Steuersatz auf Grund des normalen Verschleiß mal gewechselt werden muss? Wieder kleben?

Ich weiß auch nicht ob meine Beschreibung bzgl. des Konterns richtig rüberkam; selbst wenn ich den Steuersatz schon zu fest anziehe und dann konter, hat er anschließend wieder Spiel. Man muss ihn so fest anziehen, dass sich der Lenker beim Anheben des Rades gar nicht mehr durch leichtes Wackeln am Rahmen bewegt. Bei anderen Rädern habe ich das Problem übrigens nie gehabt. Sicher kann man mal genau an der Greze liegen und muss dann nochmal nachziehen. Aber nicht in dieser Ausprägung.

Aktueller Stand ist, dass das Rad heute zu Koga nach Holland geht und dort gecheckt wird.

Bei einem Rad dieser Preisklasse erwarte ich gerade an Rahmen und Gabel absolut perfekte Verarbeitung hinsichtlich der Passgenauigkeit. Wenn irgendwo vielleicht ein kleiner Staubeinschluss im Lack ist, ist das sicher verzeihbar. Aber eine nicht maßhaltige Passung an einer der am meisten belasteten Stellen des Rahmens ist für mich nicht akzeptabel.

Aha, das Wackeln kann deiner Beschreibung nach vielleicht daher kommen, dass der untere Lagersitz nicht richtig gerade ausgerieben ist und die Schale im Steuerrohr rumschlackert. Dann ist es natürlich ein Verarbeitunxfehler beim Rahmen.

Mit dem Kleben hatte ich bezweckt, eine Schicht Material zwischen Steuerrohr und Lagerschale zu bringen, die die fehlende Wandstärke ersetzen soll.

Genau das ist aber letzten Endes das, was ich unter Pfusch verstehe. Ok, wenn man einen alten Rahmen (keine Garantie) somit vielleicht nochmal für ein paar Jahre als Stadtrad einsetzen kann ist das durchaus zu vertreten.

Bei einem nagelneuen Rad darf sowas aber nicht vorkommen. Genau deshalb kauft man doch ein Produkt eines Qualitätsherstellers (egal welches hochwertige Fabrikat). Wenn es nun doch zur Auslieferung eines solchen Rahmens kommt (was dann nicht für deren Qualitätskontrolle spricht) erwarte ich halt schlichtweg die einzige vernünftige Möglichkeit der Ausbesserung: Den Austausch des Rahmens.

Ich werde jedenfalls berichten wenn ich mehr weiß bzw. mein Rad zurück habe.

Ja, berichte mal.
Unterdessen bezweifle ich stark, dass sowas bei der Quali-Kontrolle bemerkt werden kann. Ich hab mal in einer Fahrradfabrik gearbeitet, da wurde nur auf Volständigkeit und Funktion der Teile geprüft. Die Montage ist Sache der Monteure, die haben ja die notwendigen Werkzeuge, u.a. Drehmomentschlüssel.

Zur Klebelösung: Bei meinem alten Dalli-Liegerad hatte ich das Problem, dass sich irgendwann das Steuerrohr geweitet hat, so dass die untere Lagerschale Spiel im Rahmen hatte. Es war ein Gewindesteuersatz. Mein Fahrradhändler hatte sie dann "ohne Gewähr" eingeklebt (glaub mit Loctite). Es hält seit ein paar Jahren.

Während der Garantiezeit hätt ich natürlich auch lieber eine elegantere Lösung .

Viele Grüsse

Martin

Ich möchte Koga nicht verteufeln, man hätte es aber als Monteur auf jeden Fall merken müssen (da die untere Lagerschale von Hand bis zum Anschlag in den Rahmen gesteckt werden kann).

Da wir alle Menschen sind möchte ich auf diesem Umstand eben nicht weiter rumreiten, sondern hoffe, dass alles zu meiner Zufriedenheit behoben wird.