Liebe Fahrradgemeinde,
ich möchte an dieser Stelle einen im wahrsten Sinne erhellenden Erfahrungsbericht zu meiner lichttechnischen Aufrüstung geben. Hintergrund: ca. 4 Monate im Jahr bin ich täglich bei Wind und Wetter in häufig totaler Finsternis mit dem Fahrrad unterwegs, um meine Hunde auszuführen und den Weg zur Arbeit zurückzulegen. Von den ca. dabei anfallenden 20 km sind etwa ein Drittel geteerte Strecke, der Rest Wald- und Wiesenwege mit einigermaßen gutem Untergrund.Unter diesen Bedingungen macht man sich jedenfalls einige Gedanken zur Erhellung der Lage. Anfang der 90er Jahre kaufte ich mir deshalb eine lichtstarke Akkuanlage mit Doppelscheinwerfer (nigtsun).Dieser "Flammenwerfer" war beeindruckend in seiner Funktion, aber ein doch immer wieder auch nerviges und kostspieliges Unterfangen.Relativ häufig gingen Lampen kaputt und nach dem dritten Akkupack schaute ich mich um Alternativen um.Es wurde ein SON plus E6. Diese Kombination konnte zwar von der Lichtausbeute her bei weitem nicht mithalten, andererseits brauchte man sich über das Funktionieren keine Gedanken mehr machen.Im November letzten Jahres rüstete ich dann das Fahrrad meiner Frau mit dem neuen CYO mit 60 Lux in der Sportversion nach. Ich war beeindruckt von der Licht-Leistung und wollte nun selbst weiter aufrüsten. Ein Edelux sollte es aber schon sein, weil ich nicht besonders auf Kunststoff stehe, wenn Metalle möglich sind.Aber leider war dieses Produkt aus bekannten Gründen nicht käuflich. Alternativ bot sich deshalb für mich die Firma Supernova an. Nachdem ein Lichttest in einer Fahrradzeitung für den E 3 keine besseren Werte im Vergleich zum Edelux ergab, ging ich in die Vollen und bestellte einen E 3 Triple Scheinwerfer. Dazu nun nach ca. 2 Monaten Erfahrungen meine Eindrücke:

1. der Leuchtenvergleich auf der homepage von supernova-lights.com bezogen auf den E3 triple ist realistisch und stimmt mit meinen Eindrücken in der Realität überein.
2. die Lichtausbeute ist phänomenal und übertrifft den Cyo mit 60 Lux bei weitem, vor allem ab ca. 13 km/h werden Assoziationen mit den berühmt-berüchtigten Xenon Autoscheinwerfern geweckt.
3. die Lichtverteilung empfinde ich als sehr angenehm.Es ist keine extrem helle, schmale Lichtkeule, sondern gute, recht homogene Lichtverteilung bei guter Sicht auch noch zur (rechten) Seite.
4. Man sollte unbedingt entweder ein Batterierücklicht verwenden, oder ansonsten das Original taillight von Supernova. Der Grund liegt bei den meistens in den Rücklichtern eingebauten Kondensatoren, die die Lichtausbeute des Frontscheinwerfers und das Ansprechverhalten negativ beeinflussen, weil sie zuviel Strom ziehen.Das taillight hingegen hat keinen Kondensator und wird mitsamt Standlichtfunktion über die Frontlampe gesteuert.
5. Irritierend ist anfänglich das Leuchtverhalten bei ca. 11 - 13 km/h, da sich ab ca. 12 km/h zwei weitere LEDs (daher E3 triple) hinzuschalten oder aber bei Unterschreitung abschalten, sodaß in diesem Geschwindigkeitsbereich ein gewisser Flackereffekt auftritt und man unweigerlich daran denkt, hoffentlich brennt nicht gleich die "Birne" durch.
6. Auch die Standlichtfunktion ist anfänglich irritierend.Je langsamer man fährt, umso schwächer wird das Licht.Bis zum Stop. Dann aber leuchtet urplötzlich der Scheinwerfer mit voller 1 LED Leistung, um dann allmählich schwächer zu werden. Das ist natürlich das genaue Gegenteil des Cyo, aber es hat in etlichen praktischen Situationen durchaus seine Vorzüge, da man bei Stillstand noch richtig gut Licht hat und nicht nur ein Positionslämpchen.
7. Die Schalterfunktion finde ich persönlich nicht so toll. Das ist mir beim Edelux bzw. meinem alten E6 mit seinem verschleißfreien Magnetschalter wesentlich lieber. Andererseits ging bei der Lampe meiner Frau auch schon mal der Schiebeschalter verloren.

Fazit:
Wer nicht auf Sraßenverkehrsordnung-Konformität aus ist, bzw. sich nicht darum kümmern kann oder will, für den gibt es meiner Meinung nach z.Z. kein besseres, sprich heller scheinendes Produkt auf dem Markt. Der Preis ist atemraubend und für die meisten jenseits der Vernunft, bietet aber im Gegenzug super Licht und hervorragende Verarbeitung. Wenn sie dann noch defektlos bleibt, dann ist man halt doch glücklich und freut sich an diesem gelungenen Produkt und vergißt die Finanzkrise.

Hi,

das Triple ist sicher ein Technologieträger und ein klasse Licht. Aber doch im Straßenverkehr doch komplett unbrauchbar. Es kommt ja nicht unbedingt darauf an, ob der Fahrer sich um die STVO schert, aber der Gegenverkehr hat es sicher schon gern, wenn man nicht genadenlos geblendet wird. Niemand würde ja auf die Idee kommen, die Supernova off Road Leuchten auf der Straße zu nutzen....so sehe ich das mit dem triple auch.

Wer nur im Wald oder auf Feldwegen fährt, für den ist das sicher was. Hast du mal Bilder?

Sicher, man kann auch eine Halogenfunzel so einstellen, dass man den gegenverkehr blendet...


Simon

Hallo Simon,
sorry, auf die von dir genannte Problematik bin ich nicht eingegangen, weil sie für mich noch nicht erkennbar war. Sicher, ich bin vergleichsweise wenig auf einer Straße im Dunkeln unterwegs, eher schon mal auf einem Radweg neben einer Kreisstraße.Dennoch finde ich es schon erstaunlich, daß ich in den 2 Monaten Erprobung noch niemals von einem Autofahrer per Lichthupe angemahnt wurde. So viel verheerender als die ganz normale alltägliche Autoblenderei auf den Straßen scheint nun die E3 triple nun doch nicht zu sein. Warten wir's mal ab.

Danke dir für deinen interessanten Bericht!

Ich bin mal gespannt inwiefern sich das alles in der Lichttechnik die nächsten Jahre noch weiterentwickeln wird. Ich vertrete auch klar die Position wie Simon, dass dieser Scheinwerfer so nicht in den Straßenverkehr gehört. Doch als Fernlicht zum Beispiel am Renner wäre es durchaus reizvoll. Ich spiele schon seit längeren mit dem Gedanken einen Edelux mit einem SON 20R am Renner zu betreiben, die Kombi ist nämlcih auch nicht so viel schwerer wie eine Lampe mit externem Akku. Leider ist der 20R für zwei LEDs wahrscheinlich schon nicht mehr stark genug. Von daher wirds mit drei oder viel wohl zu dünn werden. Abwarten was kommt.

Max

Hallo Skip,

das Blendproblem sehe ich nicht allein bei den Autofahrern, sondern vor allem bei entgegenkommenden Radfahrern. Wie unangenehm sind die Zeitgenossen, die ihren Scheinwerfer himmelwärts gedreht haben (vermutlich aus Unwissenheit) und selbst mit einer für den Strassenverkeht zugelassenen Funzel blenden. Bei einer Lichtkanone wie der E3 könnte man ja fast erblinden und in den Graben fahren.

Grüße
Cure