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#20765 - 23.09.02 09:15 2.Bericht Radreise osteuropa (YU, AL, MK, GR, TR)
ansgar
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abwesend abwesend
Beiträge: 220
Betreff: reisebericht von der radreise (2. teil)

hallo forumsleser,

nun ist es doch schon wieder eine weile her, dass ich euch geschrieben hatte von meiner radreise und ich bin inzwischen im naechsten etappenziel angkommen: istanbul. seit 2 tagen bin ich nun hier und ruhe mich ein wenig aus. aber nun ein wenig der reihe nach:

1. bis 3. woche: fahrt von dresden nach dubrovnik.


4. woche:

ein wenig mulmig war mir schon, als ich mich nun von felix verabschieden musste um alleine weiterzufahren ins ungewisse richtung montenegro. vor der grenze waren alle schilder, die nach montenegro fuehrten uebermalt worden und an der grenze war nicht sonderlich viel verkehr. aber es gab keine probleme, im gegenteil - montenegro hat mich sehr freundlich empfangen: es gab gleich eine touristinformation, die mir auch eine landkarte verkauft hat. es ging bergab, war schoenes wetter, man konnte alles in euro bezahlen und es sollte viele campingplaetze geben. ich fuhr an der kueste entlang und konnte so zwischendurch kurz baden gehen. spaeter umrundete ich die bucht von kotor mit der wunderschoenen stadt kotor. voellig intakte mittelalterliche altstadt mit wunderschoenen orthodoxen kirchen. am naechsten tag allerdings in budva hatte ich das erste problem mit dem fahrrad - leider ein schwerwiegendes: meine nabenschaltung versagte ihren dienst, ich konnte nur noch im 2. gang fahren. was nun??? ich fuhr mit dem bus nach bar, um dort evtl. eine faehre nach italien nehmen zu koennen und telefonierte mit meinem radladen und dem hersteller der schaltung. die haetten mir ein ersatzteil schicken koennen (dauer ca. 5 tage), aber ich fand nach langem suchen doch noch einen hinterhoffahrradmechaniker, der auch noch gut deutsch konnte! er reparierte den schaden provisorisch. leider funktionierten danach die ersten drei gaenge nicht mehr...
so langsam kam ich auch in eine gegend, wo nicht alle beim wort albanien einen herzinfarkt bekamen und mir alle moeglichen alternativrouten vorschlugen (faehre nach italien, kosovo...). wieder mit mulmigem gefuehl und nicht wissend, was es mich kosten wuerde kam ich zum winzigen grenzuebergang. aber es gab kein problem: mein rad und die tour wurde bewundert und fuer 11 euro konnte ich einreisen. sofort nach der grenze wurde die strasse zur katastrophe: schotter mit tausend schlagloechern und pfuetzen. es ging durch kleine doerfer nach shkodra. dort konnte ich geld wechseln und weiter richtung sueden fahren. uebernachtet habe ich ýn lehza, einer kleinen stadt, in einem preisguenstigen hotel (15 euro). die menschen waren alle sehr nett und hilfsbereit, viele gruessten mich auf der strecke und in der stadt traf ich einige, die englisch srachen. sonst wurde meist nur italienisch gesprochen.
ich entschied mich, entgegen der empfehlungen doch die strecke durch die berge nach ohrýd in macedonien zu waehlen. albanien war zwar ok, aber nicht so schoen, dass ich so lange dort bleiben wollte. ausserdem ging mein bargeld zuende und in albanien war ohne kreditkarte keines zu bekommen. in tirana blieb ich 2 naechte, da ich krank geworden war und beim besten willen nicht weiterfahren konnte. ich hatte einen netten hotellier in einem winzigen hotel, der gut fuer mich gesorgt hat.


5. woche

der grenzuebergang nach macedonien war noch eine grosse pruefung... die strasse fuerhte erst langsam und dann extrem steil auf den 1000m pass. leider wurde gerade eine neue strasse gebaut, was bedeutete, dass ich fast die ganze zeit durch eine baustelle fuhr. alles voll schlamm, schotter, es regnete und es war einiges an LKW verkehr. oben gab es zig autowaschstationen (mann mit wasserschlauch), einer wusch auch mein fahrrad (und mich) ein wenig.
macedonien war sehr schoen, ich blieb in ohrid in einem hostel, leider war ich wie auch in allen hotels albaniens der einzige gast - so langsam fuehlte ich mich etwas einsam. ohrid ist auch eine sehr schoene interessante stadt mit gut erhaltenem alten stadtkern auf einem berg, mit burg und so. ich hatte aber erstmal genug vom abenteuer und wollte wieder einige ruhigere tage erleben.
deshalb bin ich auf dem schnellsten weg nach griechenland gefahren. an der grenze hiessen mich ein paar griechen mit einem eiskaffee wieder in der europaeischen union willkommen. ich hatte noch 20 euro und einen geldautomaten noetig... (obwohl es dann in ohrid sogar einen gegeben haette). ich fuhr also nach florina zum geldholen und suchte mir dann ein verlassenes plaetzchen zum zelten - einen campingplatz gab es natuerlich nicht. am naechsten tag, kurz vor edessa ging das schaltungsprovisorium wieder kaputt, leider hatte ich zwischenzeitlich, um die ersten drei gaenge zu aktivieren versucht etwas zu reparieren und dabei eine schraube unwiederruflich zerstoert, sýe war also nicht mehr zu loesen. wieder hatte ich glueck und fand einen mechaniker. der sie mit einem kleinen schlageisen oeffnete. diesmal klappte alles besser und es gehen wieder alle gaenge.
am naechsten tag wollte ich mal wieder strecke machen, ich wollte endlich in der tuerkei ankommen... ich fuhr also an thessaloniki vorbei, durch wirklich haessliche industriegebiete, und blieb in langadikia in einem kleinen dorf im hotel. da das uebernachten so billig war bin ich mal richtig gut essen gegangen und habe mir den bauch mit souflaki und zaziki vollgeschlagen.
am naechsten tag fand ich keinen guten campingplatz und uebernachtete bei zwei sehr netten freizeitfischern im zelt neben ihrer strandstation (wohnwagen, dach, licht, strom). dann in kavala konnte ich endlich wieder per internet kontakt zu thomas aufnehmen, mit dem ich spaeter in der tuerkei weiterfahren wollte. nach einigem hin und her verabredeten wir uns an der griechisch - tuerkischen grenze.


6. woche

ich machte einen tag pause in kavala und fuhr dann ueber kleine, oft schotterpisten an der kueste weiter. ich kam durch ein gebiet wo es kein einziges dorf gab, aber jede menge antike staedte und staetten. dort zeltete ich auch bei einer einsamen bucht. da ich kaum noch wasser hatte, kochte ich mit meerwasser mein essen. aber es war der schoenste platz zum zelten, den ich die ganze tour ueber hatte. an der grenze traf ich dann thomas aus muenster, der ueber serbien und bulgarien gefahren war, wir verstanden uns auf anhieb gut und fahren seitdem zusammen zumindestens bis nach istanbul. in kesan probierten wir einen tuerkischen campingplatz aus, eigentliche ein restaurant, wo man im garten auch zelte aufbauen konnte - aber gut und guenstig. noch war etwas unklar, wie wir weiterfahren wollten, aber wir waren uns einig, dass wir wenig lust hatten ueber die hauptstrasse aus westen nach istabul reinzufahren. wir fuhren also erstmal nach sueden, um in der naehe von canakkale ueber die meerenge zu fahren und dann zu entscheiden, ob es nach sueden (izmir) oder osten (istanbul) weitergehen sollte. wir entschieden uns dann fuer istanbul. fuhren aber von lapseki aus nicht die grosse kuestenstrasse (E90) sondern ueber die berge und eine kleine teilweise schotterstrasse. es war sehr anstrengend, aber wir wurden fuerstlich belohnt. als wir den schlimmsten teil geschafft hatten und der asphalt wieder anfing kamen wir nach beycayri ein kleines dorf westlich von biga. wir wollten eigentlich nur kurz pause machen und einen tee trinken... nach der ersten teerunde, die natuerlich nicht wir bezahlen durften kam eine zweite und dann nach einiger unterhaltung mit einzelnen tuerkischen woertern, die wir nachschlugen und ein paar brocken englisch, die einer verstand wurden wir gefragt, ob wir nicht im dorf bleiben wollten. wir sagten, wir koennten ja irgendwo zelten, aber man fuerte uns in eine kleine kammer mit zwei betten und sagte um 19.30 gaebe es abendessen. wir wurden rundum versorgt mit einfachem aber sehr leckerem essen. morgens gab es auch noch fruehstuck bevor wir uns aufmachten um nach bandirma zu fahren. da wir am vortag nur 35km gefahren waren eine ganz ordentliche strecke. im naechsten dorf wollten wir kurz einkaufen, erzeugten aber auch wieder sofort wieder einen menschenauflauf mit einer (pflicht)einlandung zum tee, die wir gerne annahmen. wir konnten uns nur mit dem hinweis auf die faehre in bandirma vor einer weiteren runde tee und einer einladung zum essen retten. nach bandirma gab es ab biga zur E90 leider keine alternative mehr, so dass wir 80km an der hauptstrasse weiterfahren mussten, es war ein wenig nervig. an einem steilen, langen anstieg, thomas war gerade etwas vorgefahren, hupte ein LKW ein paarmal freundlich ueberholte mich und wurde ploetzlich sehr langsam. ich sah den griff hintem am fahrzeug und nahm die einladung zum abschleppen an. laut johlend fuhr ich am verdutzten thomas vorbei und liess mich bis zum pass abschleppen. in bandirma kamen wir ziemlich muede an und sahen leider gerade eine faehre nach istanbul abfahren. die naechst fuhr um 21.30 und kam erst um 24.00 an. wir hatten ein wenig bedenken so spaet im moloch istanbul anzukommen, aber noch weniger lust bis zum naechsten mittag zu warten. im zielhafen regnete es dann auch noch heftig, was unsere stimmug nicht verbesserte, aber wir fanden ueberraschend schnell die empfohlene jugendherberge. am naechsten tag konnten wir zu evrim, einem bekannten von thomas ziehen, der eh kaum zuhause ist. seitdem relaxen wir hier ein wenig, da es eh regnet. nachher werden wir uns noch ein bad im hammam goennen und dann morgen weitersehen was geht.


(23.9.02)

7.woche

diese woche bin ich in istanbul geblieben, irgendwie hatte ich genug vom radfahren und zelten und unterlkuenfte suchen... also etwas ausspannen, das hammam ist wundervoll, durch die gassen streunen und ein paar sachen einkaufen (klamotten sind hier gut und guenstig!). morgen abend geht es dann per bus nach deutschland zurueck.

euer ansgar


euer ansgar
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#20777 - 23.09.02 10:24 Re: 2.Bericht Radreise osteuropa (YU, AL, MK, GR, TR) [Re: ansgar]
federico
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Beiträge: 626
hallo ansgar.bin froh,dass du den trip heil ueberstanden hast.ich hab meine tour ueber die kroatischen inseln und montenegro bis zum grenz-fluss bojana und zum skutari see ebenfalls beendet.habe in kroatien versucht mit dir kontakt aufzunehmen,-wir haetten uns in montenegro auf einen kava treffen und ein bisschen quatschen koennen.aber du hast dort sicherlich auch keinen internetaccess gefunden.
bis auf einige beinahe-unfaelle in montenegero mit bussen und trucks war mein 1200 km-kuestenbummel eine richtige traumreise.jetzt,nach meiner ueberfahrt bar-bari bleib ich noch zwei wochen in unserem truillo in apulien,-meine frau kommt morgen ebenfalls mit dem zug (falls nicht wider steik in italien) und geniesse den spaetsommer hier,bevor ich wegen eines jobs zurueck nach muenchen muss.
mit ausname der alten staedte kotor und budva habe ich montenegro nicht so angenehm empfunden.je weiter man nach sueden kommt, desto dreckiger wird es, und die lebensbedingungen vieler leute sind ziemlich hoffnungslos.Die stadt bar ist ein alptraum aus der zeit des real existierenden "sozialismus". na ja,kein weiteres lamento. ich wuensch dir eine gute heimreise und staendig leichten rueckenwind. ciao fred
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#21339 - 30.09.02 08:27 Re: 2.Bericht Radreise osteuropa (YU, AL, MK, GR, TR) [Re: federico]
ansgar
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Beiträge: 220
du hast recht, im norden war es wesentlich schöner, dort fand ich aber auch die sonstige küste ausser der bucht schöen - vielleicht ein wenig überlaufen. bar habe ich in gemischter erinnerung, immerhin ist mir dort die rohloff-nabenschaltung repariert worden. nach langer suche nach geignetem werkzeug fand ich einen hinterhaus-mechaniker, der werkzeug und genug talent zum reparieren hatte und ausserdem perfekt deutsch sprach. hab dann dort auch übernachtet in einem loch von privatzimmer (aber billig).

ich war dann am nächsten tag an der äußersten ecke des landes an der albanischen grenze auf einem campingplatz am meer (ada), der eigentlich ganz schön war aber dann auch wieder die hölle. es war kaum noch ein mensch da, dafür aber millionen von mücken. ausserdem gab es ein besonders heftiges gewitter, dass es geschafft hat alle meine sachen nass zu machen, vor allem weil es so überraschend kam. der strand dort war aber echt göttlich: ewig langer sandstrand mit schönstem meer, riesiger FKK bereich und normaler bereich.

und nun, nachdem ich in albanien gewesen war, erscheint mir montenegro natürlich auch als sehr sauber grins .

hatte deine mail glaube ich auch bekommen, war aber schon irgendwie woanders.

ansgar
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