Hab nach 700 km eine nicht besonders billige Innenlagerpatrone soweit gebracht, daß leicht ein Spiel festzustellen ist. Ich fahre viel im Wiegetritt und mit Gepäck. Wäre ein klassisches Konusinnenlager vieleicht besser als eine Patrone? Welches Fabrikat ist zu empfehlen? Danke für Eure Hilfe! Gruß Stefan.

Hi... ich weiss zwar nicht ob Konus oder Patrone (eher ersteres) aber das MTB Innenlager von Race Face ist unzerstörbar habe ich läuten gehört...
Daniel

Hallo,

von einem Konusinnenlager würde ich lieber die Finger lassen. Sie erfordern sehr viel Wartungsarbeit, weil leicht Wasser und Schmutz ins Lagerinnere gelangen kann. Das heißt, dass du sehr häufig das Lager zerlegen musst und alles reinigen und neu abfetten darfst.
Bei meinem ersten Rad mit Konuslager durfte ich dazu auch noch häufig das Lagerspiel einstellen. Ich glaube eh, dass es so gut wie keine Konusinnenlager mehr gibt. Bei neuen Rädern habe ich lange keins mehr gesehen.
Wenn du einen kräftigen Wiegetritt hast würde ich dir zu einen etwas teureren Patronen-innenlager mit einer Hohlachse raten, weil diese sich unter Volllast weniger verziehen. (Falls du das mit dem „Spiel meinst“) Dafür brauchst du dann allerdings auch die passende Kurbel.

Nach 700 km ist das bei dir bestimmt noch ein Garantiefall. Probier einfach ein neues Patronenlager aus. Ich fahre übrigens mit dem super billigen FAG Patronenlager und habe noch nie Probleme damit gehabt. (Bleibe allerdings auch immer schön brav im Sattel)

Gruß
Doofer Fisch

Mal 'ne blöde Frage:
Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen "Patrone" und "Konus"-Lager und woran sieht man, um welches es sich handelt?

Rolli

Hallo ,

ich nehme an, dass Du Spiel im Gewinde meinst.

Das ist eigentlich mormal, falls Du es in 700 km nicht nachgezogen hast.

Ca. 200 km nach dem Einbau sollte man das Lager einmal nachziehen.

Thomas

Schlag' nach bei Smolik! Und Dir wird geholfen.

Hallo Rolli,

Patronenlager sind wartungsfreie, gekapselte Innenlager. Sie bestehen aus einem runden Gehäuse, in dem die Achse und das Lager stecken. Wie es darin aufsieht weiß ich allerdings auch nicht. Wüsste ich aber auch gerne. Das ganze wird durch Gewindehülsen im Rahmen fixiert.
Beim Konuslager hast du eine Innenlagerachse mit einer konusförmigen Lauffläche für die Lagerkugeln. Die Kugeln laufen dann zwischen der im Rahen eingeschraubten Lauffläche der Lagerschale und dem Konus der Achse. Die Lagerschale wird mit einem Ring gekontert.
Ohne Bilder alles blöd zu beschreiben!!
Von außen kannst du die meisten Konuslager am Konterring erkennen. Der Ring hat zum Losen ein paar Kerben oder ist für eine Rohrzange angeraut.
Vom Patronen Lager siehst du nur die Hülse. Sie hat eine nach innen gerichtete Verzahnung in der das Innenlagerwerkzeug passt.
Wenn dir der Mist da oben nicht weiterhilft, zeig einfach mal ein Bild von deinem Lager.

Ein kleiner doofer Fisch

Hallo,

ich habe mich letztens auch nach kaum 1000 km (mit Gepäck) (eigentlich auch schon vorher) über zuviel Spiel in der Patrone geärgert; beim Ausbauen stellte sich heraus, dass hinter dem LX-Kurbelsatz eine tschechische Noname-Patrone eingebaut war; der Händler meinte allerdings, dass so "viel" Spiel auch bei Deore vereinzelt vorkommen würde, nur merken es halt die wenigsten ohne volle Belastung; nun ist eine LX-Patrone drin und das schwablige Fahrgefühl ist weg; bei einem anderen Rad hält eine STX-Patrone nun mittlerweile 60000 km; ein generelles Problem von Patronen kann es also nicht sein.

Hallo Stefan,

nimm doch eine LX oder XT-Patrone von Shimano. Die sind günstig, gut gedichtet und halten echt lange, wenn Du nicht gerade 120 KG Lebendgewicht hast. Du must allerdings - neben der passenden Achslänge - darauf achten, dass die neuen Patronen eine Vielzahnkurbelaufnahme haben und Du vielleicht noch eine ältere Vierkantaufnahme benötigen wirst.

Gruß

outbikingalex

outbikingalex

Hi,

ich glaub auch nicht, dass es noch Konuslager gibt. Was es aber gibt, sind Nicht-Patronenlager mit Industrielagern. D.h. sie bestehen aus Achse, zwei Schalen und zwei Industriekugellagern. Der Vorteil ist, dass man die Lager einzeln tauschen kann, der Nachteil ist, dass zumindest unsere auch nicht besonders lange gehalten haben (Hadley) Ein nach diesem Prinzip konstruiertes Lager mit sehr gutem Ruf gibts aber von TA.

Und das erste, was ich bei einem Tretlager mit Spiel machen würde ist zu schauen, ob man nicht einfach die Patrone bzw. die Schale festziehen muss. Da sich meine pausenlos gelockert hat, hab ich jetz mal mit ein bisschen Schraubenkleber nachgeholfen.

Martina

Hallo,

fahre seit zig Jahren und zig tausend km die "billigen" FAG-lager (damals ca. 25,- DM, heute schätze ich 15,-Tteuro) Nie Probleme gehabt bei ca. 75 kg Lebendgewicht, 17 kg Bike und bis 30 kg Gepäck.
Aber auch die XT-Patrone (hat meine bessere Hälfte im Bike) ist zu empfehlen, nur teurer. Aber Bald gibt´s ja eh nur noch Shimpaso Octalink....

Gruß
Zwigges

Tach zusammen,

meine Shimano Innenlager, von ganz billig bis ganz teuer, haben nie länger als 5000 km gehalten. Beim letzten war das Spiel (im Lager!) anschließend so groß, dass mir im Urlaub regelmäßig beim Schalten die Kette vorne absprang. Seitdem fahre ich nun seit ca. 4500 km ein 4fach industriegelagertes Innenlager von Edco ohne irgendwelche Probleme. Der Verkäufer (Haas Fahrradtechnik in Rosenheim) versicherte mir, dass dieses Lager bei seinen Kunden z.T schon über 50.000 km gehalten hat. Wenn meins in schätzungsweise 8-10 Jahren die gleiche Schwelle überschreiten sollte, lass ich es Euch wissen . Nachteil des Lagers ist natürlich der Preis. Der lag im letzten Sommer bei 150 DM.

Bis die Tage

Christof

Hi Christof,

das edco hab ich auch (auch von Haas ). Bisher keine Klagen, ausser, dass es sich seit neuestem ständig löst. Ich hab jetzt mal mit Schraubenkleber nachgeholfen. Mal sehen.


Martina

Fahre seit einigen Jahren EDCO 3-fach, läuft (rollt) erste Sahne ...und hatte es auch schon mal komplett unter Wasser gesetzt.
Stimmt, etwas teurer ist es allerdings. Manchmal habe ich es bei ROSE in den Sonderangeboten gesehen, wie auch INA (auch 3-fach), aber das habe ich am anderen Rad noch nicht lang genug drin um beurteilen zu können, obs wirklich was taugt

Ringo

Hi Stefan
Gute Konuslager sind nicht totzukriegen. Allerdings gibt es sie fast nirgends mehr, mit etwas glück in Ramschkisten. Gut waren bei Rennlagern Shimano 600 aufwärts, bei MTB- Lagern Deore DX aufwärts. Auch Suntour hatte tolle Lager, die XC- Pro mit 'Schmiervorrichtung'. Campa hatte lange Zeit ungedichtete Lager auf dem Markt, außerdem haben die irgend wann ende der 80-er anfang der 90-er ihren Vierkant überarbeitet. Passend für Campa waren z.B. Gipiemme, Miche
Was gibts sonst noch: Im Augenblick Patronen. Manche sind reine Wegwerfartikel, manche lassen sich reparieren. Worauf *ich* bei Innenlagern achte: Richtiges Gewinde, Achslänge, Vierkanttyp (Iso oder JIS) und ob sich die Lager tauschen Lassen. Bei den schon erwähnten Edcos kann man die Rillenkugellager tauschen, die gibt es im Maschinenzubehörhandel auch einzeln.
mfg, Michael

Wenn es um absoluten Leichtlauf geht, bleiben Konuslager erste Wahl!

Doch sie haben schon ein paar "Schattenseiten":
- Weniger dicht als Patronenlager;
- höhere Anforderungen an das Trettlagergehäuse (sollte genauer gearbeitet sein)
- sie brauchen Pflege (dann halten sie "ewig")
- und vor allem entsprechendes Werkzeug und Feingefühl.

Dies wird auch der Grund sein, dass sie irgendwann einmal ganz verschwinden werden (ausser im Bahnradsport).