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#1333483 - 25.04.18 03:12 Elektrifizierung vs. Individualaufbau
iassu
Mitglied
Themenersteller
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.798
Was mir so langsam erst in seiner Bedeutung klar wird, ist, daß mit dem sich beschleunigenden Verschwinden motorloser Zweiräder auch die Zeiten des Individualaufbaus ihrem Ende entgegengehen werden. Das unbekümmerte Zusammenbauen passender Teile aus beliebiger Herkunft wird bei Verwendung elektrifizierter Räder nicht mehr möglich sein. Hersteller und Händler und Käufer werden sich komplett umstellen müssen. Für viele gewohnte Strukturen dürfte das das Aus bedeuten.

Denn in den verbleibenden Minimalnischen wird sich nur noch ein Bruchteil der bisherigen Beteiligten aufhalten können. Die Prüfverfahren werden für den kleinen Rahmenbauer um die Ecke unerschwinglich sein. Der freundliche Radhändler nebenan wird sein Geschäftsmodell anders konfigurieren müssen.

Man braucht nur nach den Vorreitern dieser Entwicklung zu schauen: das Elend vertragsgebundener Autohändler ist ja bekannt. Gerade eben wurde allen (!) Opelhändlern vom Werk gekündigt, um andere Bedingungen durchsetzen zu können. Absurde Umsatzvorgaben machen schon jetzt, auch bei herkömmlichen Fahrrädern, den Händlern das Leben schwer. Vorgaben über die Gestaltung prachtvoller Verkaufsresorts sind beim Auto längst üblich.

Gewinner am ganzen wird die Industrie sein, man wird von ihr in bisher nur aus dem Automobilbereich bekanntem Umfang abhängig sein. Und die Entwicklung in diese Richtung wird noch viel schneller sein, als man das noch vor kurzem für möglich gehalten haben mag.

Wo ich das herhabe? Aus den Leitlinien für den Teiletausch von Pedelecs, die seit kurzem verfügbar und verbindlich sind. Sicher, man darf beim 25er Pedelec noch Schaltwerk, Kette und Flaschenhalter tauschen, wie man will. Aber schon bei der Sattelstütze und beim Felgenband wird es kritisch. Mal eben andere Reifen? vergiss es. Du willst einen anderen Vorbau oder Lenker? Gerne, aber nur das vom Hersteller freigegebene Zeugs.

Mogeln kannst du angesichts der digitalen Kontrollmöglichkeiten vergessen. Außer, wenn du nie erwischt wirst und nie einen Unfall baust. Aber die Polizei und vor allem die Versicherungen schlafen nicht.

25er
45er

Auch andere Artikel auf der Zedlerseite sind lesenswert.

Willkommen im Museumsfahrräderforum!
...in diesem Sinne. Andreas
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#1333486 - 25.04.18 04:16 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Das stimmt. Ein Radhändler bei dem ich immer meine teile holte hat innerhalb eines Jahres komplett auf E-Moped umgestellt. Bringt unsagbar mehr Kohle sagte er.
Trotzdem ist er der Meinung das das herkömmliche Fahrrad nicht aussterben wird. Wer das dann allerdings noch verkaufen will sei dahin gestellt.

(Ich glaube nach wie vor das das E-Rad mal steuern kosten wird. Schließlich haben wir es mit einem Teil zu tun das Ressourcen verbraucht, und einen giftigen Blei-Akku hat der entsorgt werden muss. Insofern wäre es völlig richtig.)

Das die Versicherungen nicht schlafen (die Hersteller sowieso nicht) ist nur normal. gerade vor einigen Tagen laß ich einen Artikel was mit diesen neuen Gefährten gerade bei alten/älteren Menschen alles passiert. Vorher war radfahren zu schwierig und heute fallen sie wie die Mücken aus dem Sattel. Der Lernprozess endet nun mal nicht.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1333487 - 25.04.18 04:19 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
Spargel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.093
Und wo hast Du her, dass die verbindlich sein sollen, insbesondere die für zulassungsfreie Pedelecs? Das hätte der Verband gern, aber verbindlich ist nur, was entweder Gesetze oder Gerichts-Rechtsprechung festsetzen. Auch was im Waschzettel beigelegt wird an "Vorschriften", ist noch lang nicht verbindlich. Oder noch nichts von der "Anti"-AGB Rechtsprechung mitbekommen?

Ciao, Christian
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#1333488 - 25.04.18 04:41 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
drachensystem
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 675
In Antwort auf: iassu
Was mir so langsam erst in seiner Bedeutung klar wird, ist, daß mit dem sich beschleunigenden Verschwinden motorloser Zweiräder auch die Zeiten des Individualaufbaus ihrem Ende entgegengehen werden.


Ich vermute diese Sicherheitsanweisungen sind eine Reaktion auf die gestiegenen Fahrradunfälle durch Pedelecs gerade durch jahrzehntelang ungeübte ältere Semester, welche sich davon vielleicht einen Jungbrunnen erhofften.

Aber die Nachteile von Pedelelecs für Viele liegen auf der Hand und werden sich ebenso rumsprechen. Es ist ebenso möglich, dass der aktuelle pedelec-Hype in bestimmten Gegenden anhält und woanders wieder abebbt: Es wird eine weitere Radmarkt-Nische geben.

Das Ende naht! sind oft gehörte Mahnungen, wenn aktuelle Entwicklungen in die Zukunft fortgeschrieben werden. So auch bei Analogkameras, CDs, Bücher. Nur, sie alle erleben eine Renaissance, so wie diese Rennräder aus den Siebzigern...
" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
---
Einige Radreisen
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#1333512 - 25.04.18 06:42 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: iassu
klar wird, ist, daß mit dem sich beschleunigenden Verschwinden motorloser Zweiräder

Davon kann ich hier nichts erkennen. Ich habe mehr den Eindruck, dass Pedelecs zusätzlich zu den "normalen" Fahrrädern auftauchen und darauf Leute sitzen, die man sonst vorher nicht auf einem Fahrrad gesehen hat. Ersatzbeschaffungen seh ich auch mehrheitlich bei älteren Leuten, die vielleicht sonst gar nicht mehr oder weniger gefahren wären.

In Antwort auf: iassu

auch die Zeiten des Individualaufbaus ihrem Ende entgegengehen werden.

Ach komm, der Individualaufbau von Fahrrädern war auch bisher eine eher kleine Nische, auch wenn einem das in der Filterblase dieses Forums hier anders vorkommt. Ich kenn auch nur ganz wenige Radhändler die sowas überhaupt machen bzw. gemacht haben. Die meisten verkaufen nur Fertigräder.


In Antwort auf: iassu

Wo ich das herhabe? Aus den Leitlinien für den Teiletausch von Pedelecs, die seit kurzem verfügbar und verbindlich sind.

Wo hast du den uralten Kram den ausgegraben? Das wurde doch schon vor mindestens einem Jahr rauf und runter diskutiert. Und wer soll vorschreiben dass die verbindlich sind? Bisher gibts keine Gesetz, das sowas vorschreiben würde.

Das Problem dass die selbstbauenden Händler haben ist, dass sie Hersteller werden und die Produkthaftung übernehemen müssen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wo da der große Unterschied zu nichtmotorisierten Fahrrädern sein soll. Auch Hersteller von herkömmlichen Fahrrädern o.ä. wurden schon in Haftung genommen wenn deren mangelhafte Produkte zu Unfällen geführt haben.

Warum da jetzt auf einmal so ein großes Faß aufgemacht wird, verstehe ich nicht - es hat sich unterm Strich doch nix geändert?
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#1333539 - 25.04.18 08:14 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Spargel]
iassu
Mitglied
Themenersteller
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.798
In Antwort auf: Spargel
Und wo hast Du her, dass die verbindlich sein sollen, insbesondere die für zulassungsfreie Pedelecs?
Es gibt durchaus "Meinungen", wonach auch die 25er Pedelecs der Maschinenrichtlinie unterliegen. Meines Wissens dürfen in der EU nur Pedelecs mit CE Kennzeichnung verkauft werden. Wie das mit Nachrüstsätzen ist, weiß ich nicht.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1333547 - 25.04.18 09:02 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
BeBor
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.748
In Antwort auf: iassu
Willkommen im Museumsfahrräderforum!

Meine Sorgen halten sich in Grenzen. Bei mir dürften meine Museumfahrräder (zumindest die neueren) höchstwahrscheinlich noch die mir bemessene Lebenszeit (prognostisch aus der Statistik abgeleitet) fahrbereit bleiben, ohne dass wegen Zusammenbruch oder Teilenichtverfügbarkeit endgültig Schluss wäre. Die elektrischen Mofas heutiger Bauart gefallen mir durch die Bank nicht. Wenn ich mal "elektrisch" werden sollte, was ich als Greis von 61 Jahren nicht ausschließe, dann wäre es eher eine "smarte" Lösung, bei der ein "richtiges" Fahrrad einen elektroenergetischen Zusatzmuskel bekäme. Dazu gibts bereits interessante Lösungen. Ich hoffe zudem darauf, dass insbesondere die Akkutechnik/Ladetechnik in den nächsten Jahren noch Fortschritte macht und man keinen schweren Schuhkarton mehr benötig, um 500 Wattstunden mitzunehmen.

Man könnte vorsichtig mutmaßen, ob es nicht in einiger Zeit dazu vielleicht sogar hier ein Unterforum oder einen (Sticky-)Thread "Unsere Elektroantriebe" gibt.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1333557 - 25.04.18 09:14 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
In Antwort auf: iassu
Wo ich das herhabe? Aus den Leitlinien für den Teiletausch von Pedelecs, die seit kurzem verfügbar und verbindlich sind. Sicher, man darf beim 25er Pedelec noch Schaltwerk, Kette und Flaschenhalter tauschen, wie man will. Aber schon bei der Sattelstütze und beim Felgenband wird es kritisch.
Die erste Version des Leitfadens gab ein Zusammenschluss von Verbänden und Zedler bereits 2015 heraus, siehe hier. Dein Zweifel an der Gültigkeit der Maschinenrichtlinie für Pedelecs ist im Übrigen unbegründet: sie gilt uneingeschränkt, da ist sich die Fachwelt einig.

Im Übrigen zeigt Ergotec, wie wichtig es auch bei Fahrrädern ist, zertifizierte Bauteile zu verbauen. Wenn dir ein Radhändler eine Sattelstütze für 100 kg Fahrergewicht verkauft, du aber erkennbar schwerer bist, so dürfte der Händler bei einem Bruch Probleme bekommen und haftbar sein. Prozesse dazu gab es bereits.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1333560 - 25.04.18 09:21 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: iassu
klar wird, ist, daß mit dem sich beschleunigenden Verschwinden motorloser Zweiräder

Davon kann ich hier nichts erkennen. Ich habe mehr den Eindruck, dass Pedelecs zusätzlich zu den "normalen" Fahrrädern auftauchen und darauf Leute sitzen, die man sonst vorher nicht auf einem Fahrrad gesehen hat. Ersatzbeschaffungen seh ich auch mehrheitlich bei älteren Leuten, die vielleicht sonst gar nicht mehr oder weniger gefahren wären.
[...]

Hmm, mir ist gestern in der S-Bahn der aktuelle Frühlingsflyer vom RadlBauer entgegengeflattert. Das waren gefühlt 80% "E-Bike" jeder Art (nicht genau ausgewiesen ob 25 oder 45, unterschiedslos so angepriesen) und der Rest zum nichtassistierten Selbertreten waren Billigradl mit Ausstattungsniveau ganz leicht oberhalb der Baumarktklasse.

Gut, ich hoffe mal, der RadlBauer ist nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt - irgendwo wird aber bei den reinen Selbertretradln das gute Mittelfeld zwischen Discounterrad einerseits und hochpreisigen Edelrädern á la Munix Finest Bikes zunehmend sehr dünn.
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#1333562 - 25.04.18 09:25 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.470
Ich sehe das längst nicht so kritisch wie du iassu.

Zum einen glaube ich nicht, dass der Rennradmarkt und der Mountainbikemarkt überhaupt groß negativ von der E-Welle beeinflusst werden. Gut, elektrifizierte Mountainbikes gibt es jetzt einige, aber ich denke nicht, dass die den MTB-Markt als Sportsektor völlig verdrängen.

Einen gewissen Einfluss auf den Trekking-Rad-Markt sehe ich schon. Ich denke nicht, dass diese Radkategorie aussterben wird, aber da wird es wohl spürbare Einbrüche geben. Die Oma oder der Gelegenheits-Freizeitradler kauft sich zukünftigt eventuell eher mal ein E-Bike als ein City-Rad, das mag schon sein.

Außerdem glaube ich fest, dass sich zukünftig immer mehr ein "Urban"-Rad-Sektor etablieren wird: Das Rad für den Banker, das Lastenrad, die Eltern-Kind(er)-Mehrspurräder. Dieser Sektor wird sowohl motorisiert, als auch unmotorisiert angeboten werden und entsprechend werden (aus Produzentensicht) universal-kompatible Komponenten nachgefragt sein/bleiben.

Welche Auswirkungen dies auf den Komponentenmarkt haben wird, kannst du dir selbst ausmalen: Alles was mit RR- und MTB-Teilen funktioniert, wird auch weiterhin möglich sein. Die Auswahl an Trekking-Teilen könnte kleiner werden. Aber ich sehe nicht, warum da was aussterben sollte.

Für die Händler wird sich auch nicht soooo dramatisch viel ändern. Genauso wie die heute schon bestimmte Kompatibilitäten beachten müssen/sollen, müssen sie zukünftig eben aufpassen, was sie an die E-Bikes dran schrauben. Für die unmotorisierten Räder ändert sich nix.

Wo ich bei denen Überlegungen mitgehe: Für Leute, die einen Pedelec-Individualaufbau bewerkstelligen wollen, könnten die Möglichkeiten rar werden. Sind sie ja heute größtenteils schon.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1333565 - 25.04.18 09:29 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
Es ist halt immer noch ein Unterschied, was man ganz offiziell in Eigenverantwortung grundsätzlich selber tauschen/zusammenbauen darf (mit allen Konsequenzen, wenn kausal deswegen was schiefgeht) und wo Vorschriften, Baumusterzulassungen etc. das explizit verbieten. Da ist zum Glück noch ein weiter Unterschied zwischen unelektrischem Normalradl, Pedelec 25 und den versicherungspflichtigen e-Bikes.

Daß bei einem Schadensfall wie der von Dir genannten, nicht fehlerhaften, aber für den 120kg-Fahrer zu schwachen Sattelstütze die Versicherungen nachher eher einem Fahrradhändler wegen Fehlberatung einen Strick drehen können, als einem Baumarkt, der die Sattelstützen kommentarlos und beratungslos ins Regal hängt, ist, denke ich, auch klar.

lG Matthias
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#1333570 - 25.04.18 09:38 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
JSchro
Nicht registriert
Es wäre einfach mal interessant, was dieses "die nur nach Freigabe des Fahrzeugherstellers" bedeutet. Also was für ein Verfahren steckt hinter dem Begriff "Freigabe".


Man kann deine 25er-Dokument so lesen, dass man nur das zusammenschrauben darf, was technisch sinnvoll ist. Aber das sollte man sowieso tun. Man kannn auch herauslesen, dass es ein teueres Verfahren gibt, wodurch technisch sinnvolles wegen Geldmangel nicht gestattet ist.

Also wie soll so eine Freigabe aussehen?
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#1333573 - 25.04.18 09:42 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.995
In Antwort auf: MatthiasM
Es ist halt immer noch ein Unterschied, was man ganz offiziell in Eigenverantwortung grundsätzlich selber tauschen/zusammenbauen darf (mit allen Konsequenzen, wenn kausal deswegen was schiefgeht) und wo Vorschriften, Baumusterzulassungen etc. das explizit verbieten. (.....)
Wobei es auch Firmen wie EBS gibt, welche für Kunden Pedelecs jeglicher Coleur *individuell aufbauen* und davon, wie ich höre, gut leben...
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (25.04.18 09:44)
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#1333583 - 25.04.18 09:55 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: ]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
In Antwort auf: JSchro
Es wäre einfach mal interessant, was dieses "die nur nach Freigabe des Fahrzeugherstellers" bedeutet. Also was für ein Verfahren steckt hinter dem Begriff "Freigabe".


Die "Freigabe des Fahrzeugherstellers" ist kein amtlicher Akt wie eine offizielle Baumusterprüfung, ABE etc., aber es wird, WENN Geld im Spiel ist (also wenn Versicherungen irgendwas zerpflücken), ein Bestandteil im Gutachterkrieg. Wenn man mit einem vom Hersteller freigegebenen Teil ein Problem hat, ist es einfacher, als wenn irgendeine Seite per Gutachten nachweisen muß, daß ein eigenverantwortlich eingebautes abweichendes Teil kausal mit dem kostenträchtigen Ereignis zusammenhängt oder eben nicht. Vor Gericht und auf hoher See.... kann man in solchen Fällen aber manchmal auch auf gesunden Menschenverstand hoffen.
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#1333584 - 25.04.18 10:10 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: ]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
In Antwort auf: JSchro
Es wäre einfach mal interessant, was dieses "die nur nach Freigabe des Fahrzeugherstellers" bedeutet.
Es müssen Dokumente vorliegen, die die Eignung beweisen: nennt sich CE.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1333586 - 25.04.18 10:11 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
JSchro
Nicht registriert
Wird da aber z.B. eine HS33 freigegeben und eine HS11 nicht. Oder Bauteile, die eine bestimmte Spezifikation erfüllen müsssen. Z.B. mindestens 60 Lumen.
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#1333591 - 25.04.18 10:26 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
macbookmatthes
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 922
In Antwort auf: iassu
Was mir so langsam erst in seiner Bedeutung klar wird, ist, daß mit dem sich beschleunigenden Verschwinden motorloser Zweiräder auch die Zeiten des Individualaufbaus ihrem Ende entgegengehen werden. Das unbekümmerte Zusammenbauen passender Teile aus beliebiger Herkunft wird bei Verwendung elektrifizierter Räder nicht mehr möglich sein. .......

Gewinner am ganzen wird die Industrie sein, man wird von ihr in bisher nur aus dem Automobilbereich bekanntem Umfang abhängig sein. Und die Entwicklung in diese Richtung wird noch viel schneller sein, als man das noch vor kurzem für möglich gehalten haben mag.

.....



Lieber Kollege,

natürlich unterliegt ein gekoppeltes Elektrisch-Mechanisches System gewissen Regularien. Ob das nun "freiwillig" oder "verpflichtend" ist, darüber zu streiten hat keinen Sinn. Du musst in einem komplexen System einfach gewisse Grenzen einziehen, sonst endet dass wie vor Jahren der Einsatz des ersten Induktionsmotors an einer Maschine: Das Ding rast los und bremst nicht mehr ab! Ergebnis: Ein paar tief fliegende M10-Schrauben vom Notstopper und ein guter Haufen Matallschrott. Man lernt nie aus..... grins

Ich glaube aber keinesfalls, das früher™ alles besser war. Man denke nur mal an die Kombination einer Altenburger Synchron "Bremse" auf Stahlfelgen an einem günstigen (und typischen) Tourenrad der 60er-80er Jahre. Das Rad kam schon irgendwann zum Stehen, aber gut für die Nerven und bisweilen Knochen, war das keineswegs zu jeder Zeit.
In den letzten 20 Jahren hat das Material in Bezug auf Qualität der Bauteile und ihrer Präzision enorme Sprünge gemacht! Manche dieser Fortschritte erkauft man sich allerdings nicht nur mit Vor- sondern auch mit Nachteilen oder kleinen Einschränkungen. Seien es bestimmte Drehmomente, andere Rahmenanlötteile, Verwendung von Hydraulikölen oder bestimmte Ausfallenden für gewählte Schaltsysteme.
Das alles schränkt die Kombinierbarkeit ein! Unzumutbar? lach

E-Räder sind derzeit eine große Spielwiese auf der viele Spieler ihr Glück (und Geld) suchen. Mittlerweile merken einige Hersteller, dass man die Räder nicht nur verkauft, sondern auch eine gewisse Zeit qua Service und Produkthaftung "an der Backe" hat. Wenn ein Hersteller aber eins definitiv nicht will (und der Händler auch nicht) dann das: Generalhaftung zu übernehmen für alles was irgendwie schiefgehen kann. Das einzuschränken ist per Regularien möglich und das wird entsprechend genutzt.
Ob das sinnvoll ist, kann man ellenlang ohne Ziel diskutieren, aber der Hersteller wird sein Ziel erreichen. Das zählt für ihn.

Ob deswegen die Zeit der "Individualaufbauen" zu Ende geht? Machen wir uns nix vor: Wir alle verwenden Teile der "großen Drei": Shimano, SRAM, Campagnolo. Deswegen sind wir natürlich seit Jahrzehnten von der Industrie abhängig. Soooo wahnsinnig individuell sind unsere Räder also nicht (ggf. noch ein Anlötteil oder Geometrie beim Rahmen). Und qua Stückzahlen lebt der Händler sowieso von etwas anderem..... grins
Ich fahre nur bei schönem Wetter...in Europa also gar nicht
https://bikephreak.wordpress.com
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#1333606 - 25.04.18 11:27 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: JSchro
Es wäre einfach mal interessant, was dieses "die nur nach Freigabe des Fahrzeugherstellers" bedeutet.
Es müssen Dokumente vorliegen, die die Eignung beweisen: nennt sich CE.

Gibt es für einzelne Fahrradbremsen aus dem Nachrüstmarkt überhaupt CE-Zeichen? Meines Wissens nicht. CE fürs ganze Pedelec, da müßte dann in den Papieren der Auslieferungszustand dokumentiert sein incl. der verbauten Einzelteile, damit der Fahrradhersteller auf der sicheren Seite ist, wenn eben jemand z.B. statt der originalen HS11 eine HS33 einbaut oder sonstwas austauscht.

Ich muß dazu nachschicken, ich hatte nie die Fahrzeugpapiere eines Pedelecs geschweige denn eines versicherungspflichtuigen e-Bikes in der Hand, nur die Anleitungen von den ehemaligen Töchterrädern (lange her). bzw. den Packen der Einzelanleitungen der maßgeblichen Komponenten von meinem (händlerunterstützten) Individualaufbau aus vorhandenen Einzelteilen.

lG Matthias

Geändert von MatthiasM (25.04.18 11:32)
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#1333625 - 25.04.18 12:34 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: MatthiasM
[
Ich muß dazu nachschicken, ich hatte nie die Fahrzeugpapiere eines Pedelecs geschweige denn eines versicherungspflichtuigen e-Bikes in der Hand,

Ein Pedelec hat keine Fahrzeugpapiere, da es sich rechtlich um ein Fahrrad handelt.

S-Pedelecs sind üblicherweise Kleinkrafträder, da gibts eine EU-Konformitätserklärung dazu und sonst nix. Da steht nicht besonders viel drin, etwa so viel wie in einem Fahrzeugschein vom Auto (Fahrgestellnummer, Reifendimensionen, Leistung, Höchstgeschwindigkeit und solche Dinge).

Die Unterlagen die der Hersteller beim KBA einreicht sind da schon deutlich umfangreicher, aber da kommt man als Normalo gar nicht ran - ich weiss nicht, ob ein Gutachter sowas problemlos auftreiben kann. Wenn die Firma pleite ist, was hin und wieder mal vorkommt, dürfte es ziemlich schwer sein, an solche Dokumente zu gelangen.

Soweit ich das verstanden habe gehts bei dem Thema das iassu anspricht aber nicht um Themen der Strassenverkehrszulassung sondern um Fragen der Produkthaftung. Da sind Fahrzeugpapiere ganz am Thema vorbei.
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#1333647 - 25.04.18 13:37 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
Gut, ich meine v.a. sämtliches mitgeliefertes oder auf Anforderung erhältliches Papierzeugs, aus dem ggf. hervorgeht, was der Hersteller als Ersatzteil etc. offiziell "freigibt" (so, wie bei einzelnen Federgabeln im Beipackzettel steht, für welche Discgröße sie freigegeben ist).

Bei den S-Pedelecs wird die Verwendung nicht freigegebener Teile sowohl Zulassung als auch Produkthaftung (aus der der Hersteller dann raus ist) als auch Haftung des Fahrzeughalters gegenüber Dritten betreffen. Wie beim Auto, wo man durch Manipulationen, die die Betriebserlaubnis ankratzen, in eine ganz große Problemhölle kommt.
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#1333655 - 25.04.18 14:02 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
schmadde
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.123
In Antwort auf: MatthiasM
Gut, ich meine v.a. sämtliches mitgeliefertes oder auf Anforderung erhältliches Papierzeugs, aus dem ggf. hervorgeht, was der Hersteller als Ersatzteil etc. offiziell "freigibt"

So etwas wird nicht mitgeliefert und ist idR auch nicht auf Anforderung erhältlich. Ich kenne genau einen Menschen, der für sein S-Pedelec irgendwie an die entsprechenden Unterlagen rangekommen ist, normal ist sowas aber nicht.

In Antwort auf: MatthiasM

Bei den S-Pedelecs wird die Verwendung nicht freigegebener Teile sowohl Zulassung als auch Produkthaftung (aus der der Hersteller dann raus ist) als auch Haftung des Fahrzeughalters gegenüber Dritten betreffen. Wie beim Auto, wo man durch Manipulationen, die die Betriebserlaubnis ankratzen, in eine ganz große Problemhölle kommt.

In was für Problemhöllen kommt man denn da? Wenn ich mir anschaue wieviele Leute mit garantiert nicht zugelassnem Gelichter am Auto rumfahren, kann ich mir keine drakonischen Strafen vorstellen.

Das Thema "Teiletausch am S-Pedelec" ist ein leidiges, da oft nichtmal der Sattel getauscht werden darf - aus dem Grund hat sich der o.g. Mensche die Unterlagen zu seinem S-Pedelec kommen lassen. Und weil er so ein braver Bürger ist, sogar einen anderen E-Motor vom TÜV eintragen lassen.
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#1333660 - 25.04.18 14:08 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
Beim Auto hast Du fast keine Wahl, da bekommst als Selberschrauber normalerweise nur offizielle Ersatzteile bzw. bei Tuningteilen etc., Umbauten brauchst Teile mit ABE oder mußt zum TÜV, ansonsten ist die Betriebserlaubnis vom Auto erloschen und Du fährst ohne Zulassung und effektiv unversichert. Diese Problemhölle meinte ich. Bei Polizeikontrollen fällt sowas auf und Du bekommst das Auto ggf. an Ort und Stelle stillgelegt, bzw. spätestens wenn's kracht beginnt der Ärger.

Beim Fahrrad kannst auf den ersten Blick alles hinbauen, was paßt, beim normalen Radl de facto kein Problem, beim E-Bike praktisch/pragmatisch genauso einfach möglich aber eben genau der Fall wie mit dem Sattel.
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Off-topic #1333683 - 25.04.18 15:35 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: macbookmatthes]
Stylist Robert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.177
In Antwort auf: macbookmatthes
Ob deswegen die Zeit der "Individualaufbauen" zu Ende geht? Machen wir uns nix vor: Wir alle verwenden Teile der "großen Drei": Shimano, SRAM, Campagnolo.
Veto, noch nicht komplett alle! grins
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#1333687 - 25.04.18 15:37 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
In Antwort auf: MatthiasM
Gibt es für einzelne Fahrradbremsen aus dem Nachrüstmarkt überhaupt CE-Zeichen?
Ein Einzelteil einer Maschine benötigt das nicht. Die Bremse muss die geforderten Verzögerungswerte erreichen. Im Netz findest du Infos, was die Konformitätserklärung zu den Regelwerken der EU bedeutet.

Der Hersteller einer Maschine bestätigt mit def Kennzeichnung, dass er die Regelwerke der EU einhält. Dafür muss er Stücklisten dokumentieren und Prüfungen nachweisen können.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1333702 - 25.04.18 16:49 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
MatthiasM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.407
Heißt allerdings streng ausgelegt, wenn ich an einem Gesamtrad selbstherrlich auch nur eine einzige Schraube auswechsle, ist die Konformität vom Endergebnis nicht mehr in der Verantwortung vom Hersteller. Weg vom Wunschkonzert = Individualrad durch Eigenumbauten hin zur Maschine als Gesamtobjekt.

Ich kenn den CE-"Irrsinn" v.a. aus der Elektronikecke. Mit Maschinenrichtlinie hab ich zum Glück nicht auch noch was zu tun.

lG Matthias
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Off-topic #1333718 - 25.04.18 18:05 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Stylist Robert]
macbookmatthes
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 922
In Antwort auf: Stylist Robert
...Veto, noch nicht komplett alle! grins


Hmmm träller
wirklich nicht? Bedenke, die haben auch noch Tochterfirmen usw. Bring mir mal dein Rad, ich wette ich finde was....... grins
Ich fahre nur bei schönem Wetter...in Europa also gar nicht
https://bikephreak.wordpress.com
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Off-topic #1333870 - 26.04.18 11:15 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: macbookmatthes]
manfredf
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Nimm ein Rad mit Rohloff, Kette von KMC oder überhaupt Riemen, felgengebremst z.B. von Tektro/TRP. Oder Kettenschaltung von Microshift. Es geht schon ohne die 3, wenn man denn will.
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#1333876 - 26.04.18 11:31 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: MatthiasM]
JSchro
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In Antwort auf: MatthiasM
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Es wäre einfach mal interessant, was dieses "die nur nach Freigabe des Fahrzeugherstellers" bedeutet. Also was für ein Verfahren steckt hinter dem Begriff "Freigabe".


Die "Freigabe des Fahrzeugherstellers" ist kein amtlicher Akt wie eine offizielle Baumusterprüfung, ABE etc., aber es wird, WENN Geld im Spiel ist (also wenn Versicherungen irgendwas zerpflücken), ein Bestandteil im Gutachterkrieg. Wenn man mit einem vom Hersteller freigegebenen Teil ein Problem hat, ist es einfacher, als wenn irgendeine Seite per Gutachten nachweisen muß, daß ein eigenverantwortlich eingebautes abweichendes Teil kausal mit dem kostenträchtigen Ereignis zusammenhängt oder eben nicht. Vor Gericht und auf hoher See.... kann man in solchen Fällen aber manchmal auch auf gesunden Menschenverstand hoffen.


Mir ist das durch den Kopf gegangen. Also momentan ist es so, dass kein Teile für normale Fahrräder freigegeben werden?

Wenn dem so ist, dann stellt sich das Gutachtenproblem bei jedem Ersatzteil, was nicht dem Orginalteil entspricht. Also eigentlich macht das Freigeben, dieses Risikio kleiner, weil es dann damit Teile gibt, zu denen gesagt wurde, die sind in Ordnung.

Deiner Logik folgend, sind momentan alle Teile mit diesem Risiko behaftet, weil sie gerade nicht freigegeben sind, weil es dieses Verfahren nicht gibt.
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#1333972 - 26.04.18 16:43 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: ]
MatthiasM
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Ich denke, wenn Du eine originale HS33 durch eine HS11 ersetzt oder umgekehrt oder eine No-Name-V-Brake durch eine andere, oder anderen Sattel, Reifen/Felgen im Rahmen der ETRTO etc. ist es weitestgehend wurscht bis hin zum Unfall, solange Bremsen oder Sattel oder... nicht irgendwie direkt im Unfallszenario beteiligt erscheinen. Erst dann dürfte der Gutachterkrieg beginnen, wenn absehbar ist, daß genau Dein Modell mit dem Ereignis zusammenhängt, aber mit dem Originalsattel meinetwegen der Unfall nicht passiert wäre.
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#1333974 - 26.04.18 16:53 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
schorsch-adel
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der Markt wird’s regeln.

Bastel- und improvisationsfreudiges Radfahren hatte in den 80er und frühen 90er Jahren seinen Höhepunkt und wurde von den Herstellern ebenbürtig begleitet mit den innovativsten, belastbarsten, langlebigsten und hochwertigsten Produkten der Fahrradhistorie, die einem noch funktionierenden Wettbewerb entsprangen und deshalb trotz höchster Qualität noch erschwinglich waren. Die Kunden waren entsprechend improvisationsfreudig und experimentierten mit Lust und Ideenreichtum, flankiert von einem Schuss Konsumkritik.

Diese Generation bewegt sich Richtung Rentenalter und ist für den Markt uninteressant. Technische Entwicklungen wie Rohloff-Nabe, Hydraulik-Bremsen, Elektronik-Schaltungen usw. befördern schon seit gut 20 Jahren einen Trend zur Wegwerf-Mentalität, da man bei Instandhaltung, Reparatur, Austausch Upgrade kaum noch selber Hand anlegen kann – bestenfalls lohnte sich bei hochpreisigen Rädern ein Gang zur professionellen Inspektion. Die Autoindustrie hatte eine vergleichbare Entwicklung schon 20 Jahre früher erkannt und mit Techniken gefördert, die weniger dem technischen Fortschritt als vielmehr dem gezielten Verschleiß dienten.

Den endgültigen Todesstoß bekam das Schrauberwesen durch die Elektromopeds, die sich anscheinend an ein Publikum richten, das vorwiegend in Auto-Kategorien denkt. Die Hersteller freuts, wenn statt des Ritzels gleich der ganze Gaul gewechselt wird.
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#1334035 - 26.04.18 23:05 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schorsch-adel]
Stylist Robert
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Zum Thema Rohloff-Nabe: laut den Leitlinien für den Teiletausch von Pedelecs darf man Speichen völlig frei aussuchen... wirr
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#1334058 - 27.04.18 06:38 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schorsch-adel]
schmadde
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In Antwort auf: schorsch-adel

Den endgültigen Todesstoß bekam das Schrauberwesen durch die Elektromopeds,

Wenn Du mit "Elektromopeds" jene elektrisch unterstüzten oder rein elektrisch angetriebenen Zweiräder meinst, die vom Gesetzgeber als Kleinkrafträder eingstuft werden, dann ist das richtig. Liegt aber nicht am Hersteller, sondern an der Rechtslage: Da darf man ja gar nicht mehr selbst rumschrauben, weil es gar keine allgemein zugelassenen Teile gibt und nur genau die Teilekombination erlaubt ist, mit der die Zulassung beantragt wurde. Zumindest bei den Gefährten, wo noch nenneswerte Eigenleistung notwendig ist um sie zu betreiben ("S-Pedelec") ist das nicht nachvollziehbar und schränkt die sinnvolle Nutzung stark ein.

Falls Du damit auch Pedelecs meinst, dann ist das das zum einen völlig falsch, denn grade im Bereich Elektroantrieb fürs Fahrrad ist der Anteil der Bastler meinem Eindruck nach viel höher als beim rein per Muskelkraft angetriebenen Fahrrad. Selbst bei den kommerziellen "geschlossenen" Systemen wird nicht nur an der Mechanik gebastelt, sondern es wird sogar alternative Software mit durch reverse engineering gewonnenen Erkenntnissen gebaut.

Zum anderen zeigt die Einstufung in unpassende, aber dem älter werdenden Menschen halt von früher bekannte Kategorieren ("Elektromoped") nur die mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft vieler Menschen in Richtung Rentenalter sich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Das betraf zum Zeitpunkt meiner Eltern Computer, die pauschal als Teufelszeug verurteilt wurden und betrifft heute halt elektrisch unterstützte Fahrräder, die als Feindbild ausgemacht werden.

Geändert von schmadde (27.04.18 06:38)
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#1334078 - 27.04.18 07:27 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schorsch-adel]
Martina
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In Antwort auf: schorsch-adel

Bastel- und improvisationsfreudiges Radfahren hatte in den 80er und frühen 90er Jahren seinen Höhepunkt und wurde von den Herstellern ebenbürtig begleitet mit den innovativsten, belastbarsten, langlebigsten und hochwertigsten Produkten der Fahrradhistorie, die einem noch funktionierenden Wettbewerb entsprangen und deshalb trotz höchster Qualität noch erschwinglich waren. Die Kunden waren entsprechend improvisationsfreudig und experimentierten mit Lust und Ideenreichtum, flankiert von einem Schuss Konsumkritik.


Andererseits bin ich nie wieder an so experimentierunfreundliche Händler geraten wie in den Achtzigern und frühen Neunzigern.

Martina
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#1334095 - 27.04.18 08:19 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schorsch-adel]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: schorsch-adel
Bastel- und improvisationsfreudiges Radfahren hatte in den 80er und frühen 90er Jahren seinen Höhepunkt und wurde von den Herstellern ebenbürtig begleitet mit den innovativsten, belastbarsten, langlebigsten und hochwertigsten Produkten der Fahrradhistorie, die einem noch funktionierenden Wettbewerb entsprangen und deshalb trotz höchster Qualität noch erschwinglich waren.
Hast du den Smiley vergessen oder meinst du das ernst?

Ich radreiste auch damals schon, heute würde man mein damaliges Rad Randonneur nennen, damals hieß es Halbrenner.

Damals gab es in Deutschland keine belastbaren Gepäck- sondern nur wackelige Gebäckträger und keine brauchbaren Taschen. Für Beides musste ich nach England reisen.
Die nicht indexierten Schaltungen (Schalten nach Gehör) waren damals nicht berggängig und hatten ein grottiges Schaltverhalten: so manches mal musste ich am Berg wenden oder absteigen um auf die Rentnerscheibe wechseln zu können.
Mit der Beleuchtung sah man wenig, wenn sie nicht wieder mal ausgefallen war.
Die ersten Alulenker in Verbindung mit ungeeigneten Vorbauten waren bruchgefährdet.
Speichenbrüche waren an der Tagesordnung und die Reifen hatten eine Qualität, die heute selbst von Baumarkträdern übertroffen wird.
Die meisten damaligen Bremsen würden aktuelle Normen vermutlich nicht erfüllen.

Daneben gab es einige Edelschmieden wie Sattler oder Smolik, die preislich allerdings in anderen Sphären schwebten.

Es gab in Köln einen einzigen halbwegs leichten Daunenschlafsack zu kaufen; komfortable Leichtmatten und winzige wasserdichte Leichtzelte kannte man nicht.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1334099 - 27.04.18 08:32 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
BeBor
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In Antwort auf: schmadde
Zum anderen zeigt die Einstufung in unpassende, aber dem älter werdenden Menschen halt von früher bekannte Kategorieren ("Elektromoped") nur die mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft vieler Menschen in Richtung Rentenalter sich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen..

Die Marketing-Anglizismen „E-Bike“ oder „Pedelec“ sind aber auch keine preisverdächtigen Wortschöpfungen. „Elektromoped“ oder auch „Elektromofa“ halte ich für eine durchaus zutreffende Bezeichnung für Fahrzeuge, die (wie früher bei den Benzintrieblern) zwar einen Tretkurbelantrieb aufweisen, aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb wegen des Wirkungsgradverlustes durch die im reinen Tretbetrieb nicht entkoppelte Mechanik oder hohes Gewicht keinen besonderen Spaß machen. Ob das nun auf alle elektrisch unterstützen Fahrräder im gleichen schlechten Maße zutrifft, lassen wir mal dahingestellt.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1334113 - 27.04.18 09:09 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: BeBor
„Elektromoped“ oder auch „Elektromofa“ halte ich für eine durchaus zutreffende Bezeichnung für Fahrzeuge, die (wie früher bei den Benzintrieblern) zwar einen Tretkurbelantrieb aufweisen, aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb wegen des Wirkungsgradverlustes durch die im reinen Tretbetrieb nicht entkoppelte Mechanik oder hohes Gewicht keinen besonderen Spaß machen.
Was mir Spaß macht, solltest du schon mir überlassen. Im Übrigen wird deine Behauptung durch häufiges Wiederholen nicht richtiger. Mofas fahren ohne Tretkurbeleinsatz mit Gasgriff. Pedelecs fahren ausschließlich mit Tretkurbeleinsatz und ohne Gasgrifff. Beim Fahren ohne Motorunterstützung stört bei den modernen Antrieben ausschließlich das höhere Gewicht am Berg; in der Ebene fährt es sich also eher hollandradmäßig. Ich komme je nach Sportlichkeit des Modells häufiger in den Bereich über 25 km/h, wo dann die Motorunterstützung abgeschaltet ist.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1334119 - 27.04.18 09:32 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
BeBor
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In Antwort auf: StephanBehrendt
Was mir Spaß macht, solltest du schon mir überlassen.

Unbedingt! Wir leben in einem liberalen Land.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1334125 - 27.04.18 09:48 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
iassu
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In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: BeBor
....die...aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb...keinen besonderen Spaß machen.
Was mir Spaß macht, solltest du schon mir überlassen.
Lustig. Wo hat er sich denn in deine Spaßsouveränität eingemischt?

In Antwort auf: StephanBehrendt
Beim Fahren ohne Motorunterstützung stört bei den modernen Antrieben ausschließlich das höhere Gewicht am Berg; in der Ebene fährt es sich also eher hollandradmäßig. Ich komme je nach Sportlichkeit des Modells häufiger in den Bereich über 25 km/h, wo dann die Motorunterstützung abgeschaltet ist.
Ich finde den Vergleich mit Mofas zwar nicht 100%ig zutreffend, aber auch nicht ganz falsch. Es ist immer dieselbe Diskussion. Es kommt darauf an, in welchem Ausmaß der Motor mitarbeitet. Und das ist nicht unerheblich. Die Nutzer möchten das zwar immer gerne als unbedeutend dargestellt und verstanden wissen, aber wenn das so marginal wäre, würden sie es nicht so gerne nutzen.

Zwischen 10 und 80% dürfte ein realistischer Motoranteil sein, je nach Geländeprofil und Wind. Auch wenn Sportliche das Gefährt gernemal über 25 bewegen: es wird dann anstrengend und genau das sind die Pedelecnutzer nicht gewöhnt und lassen sich davon auch nicht gerade begeistern. Es erinnert sie zu sehr an Fahrräder. Und bei Steigungen ab 5% hört das vollkommen auf, daß man ohne Unterstützung noch alles gut findet.

Und ich finde, ab einer Unterstützung von 51% kann man schon anfangen, ein Mofa zum Vergleich heranzuziehen. Man fährt dann nämlich ein Motorfahrzeug mit pedueller Unterstützung, nicht umgedreht.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (27.04.18 09:52)
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#1334128 - 27.04.18 10:17 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
HeinzH.
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Moin Bernd!
In Antwort auf: BeBor
Die Marketing-Anglizismen „E-Bike“ oder „Pedelec“ (......)
Der Begriff Pedelec entstammt beileibe keinem "Marketing speech", sondern wurde 1999 von einer Diplomandin der altehrwürdigen Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Susanne Brüsch, in Ihrer Diplomarbeit "Pedelecs: Fahrzeuge der Zukunft"* kreiert. Mit Pedelec (Pedal Elelectric Cycle bezeichnete sie Fahrzeuge, deren elektrisches Antriebssystem mittels der Muskelkraft des Fahrers gesteuert wird.

In Antwort auf: BeBor
„Elektromoped“ oder auch „Elektromofa“ halte ich für eine durchaus zutreffende Bezeichnung für Fahrzeuge, die (wie früher bei den Benzintrieblern) zwar einen Tretkurbelantrieb aufweisen, aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb wegen des Wirkungsgradverlustes durch die im reinen Tretbetrieb nicht entkoppelte Mechanik oder hohes Gewicht keinen besonderen Spaß machen.

Ob das nun auf alle elektrisch unterstützen Fahrräder im gleichen schlechten Maße zutrifft, lassen wir mal dahingestellt.
In diesem Thread mit dem Titel Elektrifizierung vs. Individualaufbau ist Dein letzter Satz allerdings entscheidend: Gerade Individualaufbau&Elektrifizierung ermöglichen echte Hybriden. Reiseräder also, die im reinem Muskelbetrieb eben keine der von Dir skizzierten Einschränkungen haben.
Und gerade weil die Industrie fast nur Pedelecs nach dem Prinzip "Horizontaler Treppenlift" anbietet, ist der Selbstaufbau attraktiv.
Von einem ehemaligen Forumsmitglied aus dem Kraichgau weiß ich, daß der Verkauf von Pedelec-Nachrüstsätzen, entgegen einer Pressemitteilung eines Interessenverbandes, floriert.
Bis denne,
HeinzH.,
der jetzt gerade im Keller an seinem Individualaufbau schraubt...

*Verlag Extra Energy, € 69.-
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (27.04.18 10:27)
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#1334135 - 27.04.18 10:55 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: HeinzH.]
BeBor
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Hallo Heinz,

der Invidualaufbau wäre exakt meine Herangehensweise, wenn das Thema für mich „akut“ wird. Ich bin auch keinesfalls erklärter Gegner von elektrischen Zusatzantrieben am Fahrrad, das habe ich auch an anderer Stelle schon geschrieben. Speziell für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder infolge körperlicher Leistungsdefizite durch Krankheit oder Unfall beeinträchtigt sind, bedeutet der Motor am Rad die Möglichkeit der „Teilhabe“ am Radfahrerlebnis. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn der normale Alltagsradler sich mehr und mehr dem elektrisch befeuerten Rad zuwendet, im Idealfall als Autoersatz. Der Handel suggeriert ja dem Kaufinteressenten inzwischen ausdrücklich, das ein elektrisch unterstütztes Fahrrad der Normalfall sei, ohne Elektro allenfalls für Kinder, Sportler oder Steinzeitfreaks.

An anderer Stelle diskutieren wir hier über Wirkungsgradunterschiede bzw. Wirkungsgradverluste von wenigen Prozent durch schlecht gewartete Schaltungen, polfühlige Nabendynamos oder in der Abgrenzung verschiedener Getriebekonzepte. Oder belächeln (bzw. bewundern) gelegentlich die Vertreter der wadenstarken Schwerlastfraktion. Da sollte doch der Hinweis auf die unabdingbaren „Besonderheiten“ des Elektroantriebes erlaubt bleiben, ohne dass man sich als Miesmacher fühlen muss.

Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen zum Wirkungsgradverlust verschiedener E-Konzepte, die eintreten, wenn diese Teile stromlos betrieben werden? Gerade beim Reiseradler, der durchweg Tagesetappen von über hundert Kilometern anstrebt und nicht weiß, ober er abends eine Steckdose zum Laden findet, wäre das doch interessant.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1334136 - 27.04.18 10:56 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: BeBor
....die...aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb...keinen besonderen Spaß machen.
Was mir Spaß macht, solltest du schon mir überlassen.
Lustig. Wo hat er sich denn in deine Spaßsouveränität eingemischt?
... Mit der pauschalen Äusserung, dass es keinen besonderen Spaß mache.
------------------------
Grüsse
Stephan
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Off-topic #1334138 - 27.04.18 11:25 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
BeBor
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In Antwort auf: StephanBehrendt
... Mit der pauschalen Äusserung, dass es keinen besonderen Spaß mache.

Zu Deiner Diagnose der Pauschalität meiner Aussgage solltest Du eventuell meinen Beitrag noch einmal lesen. Ich schrieb ausdrücklich von Fahrzeugen, die

Zitat:
... wegen des Wirkungsgradverlustes durch die im reinen Tretbetrieb nicht entkoppelte Mechanik oder hohes Gewicht keinen besonderen Spaß machen.

Dass Dein Rad oder ein Teil weiterer Räder, die der Markt anbietet, nicht zwingend dazugehören müssen, schreibe ich sinngemäß im Folgesatz:

Zitat:
Ob das nun auf alle elektrisch unterstützen Fahrräder im gleichen schlechten Maße zutrifft, lassen wir mal dahingestellt.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1334141 - 27.04.18 11:36 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
HeinzH.
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In Antwort auf: BeBor
(.....)Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen zum Wirkungsgradverlust verschiedener E-Konzepte, die eintreten, wenn diese Teile stromlos betrieben werden? Gerade beim Reiseradler, der durchweg Tagesetappen von über hundert Kilometern anstrebt und nicht weiß, ober er abends eine Steckdose zum Laden findet, wäre das doch interessant.
Das ist für uns natürlich ein wichtiges Thema. Es mag Zahlen geben, ich selbst habe keine. Lediglich Erfahrungswerte. Getriebenabenmotoren mit echtem Freilauf haben, logisch, keine Wirkungsgradverluste bei rein muskulärem Betrieb.
Anders sieht es bei getriebelosen Nabenmotoren aus. Diese haben keinen Freilauf, der ausgeschaltete Motor muß also beim stromlosen Betrieb immer mitgedreht werden, etwa wie ein riesiger Nabendynamo. Einen Nabendynamo spüre ich beim Radfahren nicht wirklich, ein mit dem Direktantriebsmotor Swissdrive ausgerüstete Fahrrad, welches ich ausprobierte, fühlte sich aber doch irgendwie "zäh" an, es fehlte die gewohnte Leichtigkeit.
Bei den Mittelmotoren rührt man beim stromlosen Radeln in einem Getriebe herum... zwinker
Aber wie gesagt, richtig ermittelte Daten habe ich nicht.
Bis denne,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (27.04.18 11:38)
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Off-topic #1334145 - 27.04.18 11:47 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
HeinzH.
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Moin Andraeas!
In Antwort auf: iassu
(.....)Zwischen 10 und 80% dürfte ein realistischer Motoranteil sein, je nach Geländeprofil und Wind. Auch wenn Sportliche das Gefährt gernemal über 25 bewegen: es wird dann anstrengend und genau das sind die Pedelecnutzer nicht gewöhnt und lassen sich davon auch nicht gerade begeistern. Es erinnert sie zu sehr an Fahrräder. Und bei Steigungen ab 5% hört das vollkommen auf, daß man ohne Unterstützung noch alles gut findet.
Und ich finde, ab einer Unterstützung von 51% kann man schon anfangen, ein Mofa zum Vergleich heranzuziehen. Man fährt dann nämlich ein Motorfahrzeug mit pedueller Unterstützung, nicht umgedreht.
Meine eigene Erfahrung ist, daß das Fahren von Pedelecs, wie ich sie bevorzuge, nicht nur die Muskeln trainiert, sondern auch den Charakter formt. Wie oft sagt mir mein innere Schweinehund vor einer Steigung:
Schalt doch den eMotor zu, Heinz, statt auf das kleine Kettenblatt... teuflisch Da gilt es dann zu entscheiden, war das Sagen hat. Der Schweinehund oder ich.
Machs gut,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (27.04.18 11:55)
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#1334151 - 27.04.18 12:16 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
schorsch-adel
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Zitat:
die mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft vieler Menschen in Richtung Rentenalter sich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen


...wozu auch, wenn wir die Welt von Dir so schön erklärt kriegen
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#1334159 - 27.04.18 12:48 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
schmadde
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In Antwort auf: StephanBehrendt

Die meisten damaligen Bremsen würden aktuelle Normen vermutlich nicht erfüllen.

Das ist ein Euphemismuss für den Kernschrott der damals verbaut wurde. Die damals üblichen Weinmann-Bremsen auf Stahlfelgen hatten nicht nur eine kaum wahrnehmbare Bremswirkung knapp oberhalb dem Niveau von Stempelbremsen, sondern haben einem auch mehrmals pro Jahr gerissene Bremszüge beschert.

Als die ersten halbwegs wirksamen Cantilever Bremsen aufkamen ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung dass die so gefährlich wären, dass man erstmal neu Bremsen lernen muss, damit man nicht über den Lenker geht.

Ansonsten volle Zustimmung. Zu der Zeit hat man gebastelt, damit man überhaupt fahren konnte. Ab Werk brauchbare Fahrrädern waren eine Seltenheit.

Geändert von schmadde (27.04.18 12:56)
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#1334160 - 27.04.18 12:52 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
schmadde
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In Antwort auf: BeBor
Fahrzeuge, die (wie früher bei den Benzintrieblern) zwar einen Tretkurbelantrieb aufweisen, aber ohne funktionierenden Zusatzantrieb wegen des Wirkungsgradverlustes durch die im reinen Tretbetrieb nicht entkoppelte Mechanik oder hohes Gewicht keinen besonderen Spaß machen.

Genau das unterschiedet die damaligen Eisenschweine von Pedelecs, die sich mit ausgeschaltetem Antrieb tatsächlich wie normale Fahrräder fahren und bei denen wirklich nur unterstützt wird - anders als bei Mofas oder Mopeds bei denen die (weit höhere) Antriebsleistung ausschliesslich vom Motor kommt

In Antwort auf: BeBor

Ob das nun auf alle elektrisch unterstützen Fahrräder im gleichen schlechten Maße zutrifft, lassen wir mal dahingestellt.

Wenn Du den wesentlichen Unterschied einfach mal nonchalant ausblendest, dann kommst Du selbstverständlich zu einer eklatanten Fehleinschätzung.

Aber das schrieb ich ja bereits. Denkblockaden sind offenbar modern.

Geändert von schmadde (27.04.18 12:56)
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#1334161 - 27.04.18 12:54 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: HeinzH.]
schmadde
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In Antwort auf: HeinzH.

Und gerade weil die Industrie fast nur Pedelecs nach dem Prinzip "Horizontaler Treppenlift" anbietet

Das ist eine Behauptung ohne Beleg. Der fehlt weil die Behauptung einfach falsch ist und daher kein Beleg möglich.
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#1334167 - 27.04.18 13:31 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
BeBor
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In Antwort auf: schmadde
Denkblockaden sind offenbar modern.

Och, mit meinen „Denkblockaden“ bin ich bislang ganz gut gefahren.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1334175 - 27.04.18 15:12 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: schmadde
Denkblockaden sind offenbar modern.

Och, mit meinen „Denkblockaden“ bin ich bislang ganz gut gefahren.
Auf der Piste stören die auch nicht. grins
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1334177 - 27.04.18 15:16 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: schmadde]
errwe
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In Antwort auf: schmadde
anders als bei Mofas oder Mopeds bei denen die (weit höhere) Antriebsleistung ausschliesslich vom Motor kommt

Die haben sich aber auch aus den "normalen" Fahrrädern mit Hilfsmotor entwickelt (Stichwort Lohmann-Diesel...)
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#1334178 - 27.04.18 15:22 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: errwe]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: errwe
Die haben sich aber auch aus den "normalen" Fahrrädern mit Hilfsmotor entwickelt (Stichwort Lohmann-Diesel...)
Am schnellsten fuhr der Lohmann angeblich mit Bohnerwachs. Bei diesen ganzen Verbrennern kann man aber grundsätzlich die Motorunterstützung in der Höhe nicht über die Tretleistung sondern nur über die Handleistung - vulgo Gasgriff - steuern.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1334203 - 27.04.18 19:24 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
schorsch-adel
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Zitat:
Hast du den Smiley vergessen oder meinst du das ernst?

mit Deiner Aufzählung hast Du natürlich recht. Ich hätte konkretisieren müssen:

späääte 80er bis Mitte 90er Jahre (Stichworte: indexierte Schaltungen, 3fach/7fach, Deore XT/DX/LX, Campa OR, Suntour Grease Guard, CroMo-Träger, Alu-Hohlkammerfelgen, Riesenauswahl an Rohrqualitäten und -abmessungen, Cantileverbremsen, Pulverbeschichtung, handgelötete Rahmen in cm-Abstufungen usw. usw.)
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Off-topic #1334208 - 27.04.18 21:38 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
MatthiasM
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In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: errwe
Die haben sich aber auch aus den "normalen" Fahrrädern mit Hilfsmotor entwickelt (Stichwort Lohmann-Diesel...)
Am schnellsten fuhr der Lohmann angeblich mit Bohnerwachs.

eine Seelenverwandtschaft mit dem Lanz-Bulldog, der nach Warmlaufen auch mit Masut, geschmolzenem Rindertalg oder ranziger Butter gefahren ist... ? grins

Geändert von MatthiasM (27.04.18 21:38)
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#1334211 - 27.04.18 22:15 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: iassu]
FordPrefect
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In Antwort auf: iassu
Hersteller und Händler und Käufer werden sich komplett umstellen müssen. Für viele gewohnte Strukturen dürfte das das Aus bedeuten.



Ja Andreas,

warum sollte es unserem Steckenpferd anders ergehen, wie so vielen "tollen Dingen" unserer Vergangenheit ? Der "Fortschritt" heißt ja eigentlich, daß die Dinge fort schreiten - irgendwo hin.... - und wir - manchmal möchten wir ja nicht dahin mitschreiten..... Ich denke an Schwarzweißfotographie und die eigene Dunkelkammer.... Tonbandgeräte und Hifi-Anlagen... Das wird heute alles von einer kleinen Digibox in jedermanns Hosentasche nebenbei miterledigt (in meiner auch!) ... Ja - aber manchmal bleibe ich auch einfach gerne irgendwo stehen und lasse die Dinge fort schreiten... Bei mir ist das mein Rädle: Ich bin immer noch hungrig nach dem Erleben (der Er-fahrung), was so ein bisschen geniale Technik aus meiner Muskelkraft macht - wie weit hinter den Horizont ich aus eigener Kraft komme....

Worüber ich immer schmunzeln muß: In unserem Neusprech sind die sportlichen Fahrräder durch "sportive E-Bikes"ersetzt worden. Ein Opa auf dem Dreigangrad ist für mich aber immer noch sportlich aktiv - ein E-Biker allerhöchstens "sportiv"....


Liebe Grüße / Micha



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Always look on the bright side of life !

Geändert von FordPrefect (27.04.18 22:16)
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#1334333 - 28.04.18 17:54 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: StephanBehrendt]
errwe
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In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: errwe
Die haben sich aber auch aus den "normalen" Fahrrädern mit Hilfsmotor entwickelt (Stichwort Lohmann-Diesel...)
Am schnellsten fuhr der Lohmann angeblich mit Bohnerwachs. Bei diesen ganzen Verbrennern kann man aber grundsätzlich die Motorunterstützung in der Höhe nicht über die Tretleistung sondern nur über die Handleistung - vulgo Gasgriff - steuern.


Ja, richtig, das war auf die Eigenschaft als Hilfsantrieb für's Fahrrad bezogen. Da wurde einfach ein Motor auf ein normales Rad draufgeflanscht.
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#1335476 - 05.05.18 13:48 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: macbookmatthes]
Falk
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Zitat:
Wir alle verwenden Teile der "großen Drei": Shimano, SRAM, Campagnolo.

Eigentlich Wurscht, wie das Fuhrwerk heißt. Fahren muss es!

(Außerdem halten sich die drei Knusperköppe bei mir sehr in Grenzen)
Falk, SchwLAbt
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#1335477 - 05.05.18 13:58 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: HeinzH.]
Falk
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Zitat:
Der Begriff Pedelec entstammt beileibe keinem "Marketing speech", sondern wurde 1999 von einer Diplomandin der altehrwürdigen Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Susanne Brüsch, in Ihrer Diplomarbeit "Pedelecs: Fahrzeuge der Zukunft"* kreiert. Mit Pedelec (Pedal Elelectric Cycle bezeichnete sie Fahrzeuge, deren elektrisches Antriebssystem mittels der Muskelkraft des Fahrers gesteuert wird.

Der Begriff ist trotzdem bescheuert und der/die Erfinder/in ein Fall für die Amerikanismenklapse. Wie können nur deutsche Muttersprachler sowas verzapfen!
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#1335478 - 05.05.18 14:07 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: BeBor]
Falk
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Zitat:
Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen zum Wirkungsgradverlust verschiedener E-Konzepte, die eintreten, wenn diese Teile stromlos betrieben werden? Gerade beim Reiseradler, der durchweg Tagesetappen von über hundert Kilometern anstrebt und nicht weiß, ober er abends eine Steckdose zum Laden findet, wäre das doch interessant.

Die Hersteller werden sich hüten, irgendwas darüber rauszurücken. Denk an die ach so tollen Mittelmotoren mit seit einigen Jahren extrakleinen Kettenblättern. Du darfst Deine Leistung erst ins Schnelle übersetzen, vielleicht noch den Motor (der natürlich kein ungerastet drehender Asynchronmotor ist) mitbewegen, dann auf die Kette geben und zuletzt nochmal durch eine Getriebestufe verarbeiten lassen. Dass der Wirkungsgrad dieser Umwandlungen nicht berühmt sein kann, ist bei einer einfachen Probefahrt mit abgestellten Zusatzantrieb sofort zu bemerken. Scheinbar machen das die potentiellen Käufer nicht.

Der Traktor von Heinz ist da eine rühmliche Ausnahme, bei dem merkt man wirklich nichts.
Falk, SchwLAbt
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#1335479 - 05.05.18 14:10 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Falk]
nachtregen
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In Antwort auf: Falk
Zitat:
Der Begriff Pedelec entstammt beileibe keinem "Marketing speech", sondern wurde 1999 von einer Diplomandin der altehrwürdigen Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Susanne Brüsch, in Ihrer Diplomarbeit "Pedelecs: Fahrzeuge der Zukunft"* kreiert. Mit Pedelec (Pedal Elelectric Cycle bezeichnete sie Fahrzeuge, deren elektrisches Antriebssystem mittels der Muskelkraft des Fahrers gesteuert wird.

Der Begriff ist trotzdem bescheuert und der/die Erfinder/in ein Fall für die Amerikanismenklapse.

Ob der Begriff bescheuert ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen, aber die Erfinderin des Begriffs beschreibt selbst, daß sie diesen Begriff zwecks Vermarktung des Produkts an andere Zielgruppen kreiert hat. Link Die meisten Leute, die im Marketing tätig sind, dürften den einen oder anderen Abschluß irgendeiner Universität haben.
--
Stefan
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#1335482 - 05.05.18 14:30 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: nachtregen]
Falk
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Das zeigt nur wieder, das »Intelligenz« und »intelligent« nicht zwangsweise in einer Person zusammenkommen müssen. Der Erfinder von »Handy« liegt mir auch nach zwanzig Jahren noch schwer im Magen. Wie kann man nur freiwillig in jeden Hintern kriechen, aus dem es englisch pfurzt? Dass die deutsche Holzhammerwerbung auf eine ganze Menge Menschen mit »nun gerade nicht« wirkt, haben die Werbestrategen wohl noch nicht geschnallt. Wollen sie es vielleicht nicht schnallen?
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1335489 - 05.05.18 15:22 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Falk]
HeinzH.
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In Antwort auf: Falk
[zitat](.....) Wie können nur deutsche Muttersprachler sowas verzapfen!


Moin Falk,
ich meine, dies ist eine Frage der Balance. Übertreibungen sind selten gut. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.
Sprachpfleger wie Otto Sarrazin haben die deutsche Sprache um Begriffe wie Bahnsteig (statt Perron), Fahrkarte/Rückfahrkarte (statt Billet/Retourbillet), Abteil (statt Coupé) und wahrscheinlich auch um das Fahrrad bereichert, aber ob Knalltreibling (für Motor) oder Ziehundschieb (für Rangierlokomotive) sich elegant anhört? Ich weiß nicht...

Wie sieht es anderwo aus? Seit mein Sohn in der Schule Niederländisch lernt, stelle ich erstaunt fest, wie viele französische Begrifflichkeiten sich unsere Nachbarn in ihre Sprache einverleibt haben. Urlaub heißt dort beispielsweise Vakantie, unschwer erkennbar von Vacances abgeleitet.
Und in den USA ist es nicht nur der Kindergarten, das Waldsterben und die German Angst, nein auch das ABS* sowie der G-Punkt wurden "übernommen".

Wie oben geschrieben, alles eine Frage der Balance. Du kennst mich real gut genug um zu wissen, daß ich für gewisse Begriffe konsequent deutsche Begriffe wähle, ...wenn sie aussagekräftiger sind oder auch von Nichtlinguistikern verstanden werden sollen...

Bis denne,
HeinzH.

*In der Flugzeugtechnik als Anti-Skid System rückübersetzt.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (05.05.18 15:28)
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Off-topic #1335490 - 05.05.18 15:36 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: HeinzH.]
Falk
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Von Übertreiben halte ich auch nichts und Sachen wie »Knalltreibling« sind eher was für die Witzseite. Das waren sie auch schon vor hundert Jahren. Der Unterschied zu heute ist nur, dass jeder noch so an den Haaren herbeigezogene Unsinn ausgesprochen toll ist, wenn er nur der englischen Aussprache folgt. Die meisten Begriffe, mal abgesehen vom in dieser Hinsicht vergleichbaren französisch, sind ohne Kenntnis von fremden Ausspracheregeln les- und sprechbar. Gerade das klappt bei den englischen und englisch klingenden Ausdrücken nicht. »kindergarten« und »waldsterben« sind die oft genannten Ausnahmen. Das, was die deutschen Sprachpanscher so aufsaugen, liegt um Zehnerpotenzen darüber. »Pedelec« ist noch dazu richtig hässlich und erinnert an den dritten Akt von Götz von Berlichingen.

Die Niederländer dürften mehr aus der kastilischen Sprache geerbt haben, siehe »pagina« für (Buch)seite. Auch die vakantie dürften von »vacaciones« stammen. Die Spanier waren verdammt lange in den Niederlanden.
Falk, SchwLAbt
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#1335552 - 05.05.18 22:46 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Falk]
Stylist Robert
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In Antwort auf: Falk
Zitat:
Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen zum Wirkungsgradverlust verschiedener E-Konzepte, die eintreten, wenn diese Teile stromlos betrieben werden? Gerade beim Reiseradler, der durchweg Tagesetappen von über hundert Kilometern anstrebt und nicht weiß, ober er abends eine Steckdose zum Laden findet, wäre das doch interessant.

Die Hersteller werden sich hüten, irgendwas darüber rauszurücken. Denk an die ach so tollen Mittelmotoren mit seit einigen Jahren extrakleinen Kettenblättern. Du darfst Deine Leistung erst ins Schnelle übersetzen, vielleicht noch den Motor (der natürlich kein ungerastet drehender Asynchronmotor ist) mitbewegen, dann auf die Kette geben und zuletzt nochmal durch eine Getriebestufe verarbeiten lassen. Dass der Wirkungsgrad dieser Umwandlungen nicht berühmt sein kann, ist bei einer einfachen Probefahrt mit abgestellten Zusatzantrieb sofort zu bemerken. Scheinbar machen das die potentiellen Käufer nicht.

Der Traktor von Heinz ist da eine rühmliche Ausnahme, bei dem merkt man wirklich nichts.
Der von mir favorisierte Mittelmotor ist ein Direktläufer und beim Radeln ohne Unterstützung durch den integreierten Freilauf auch nur durch das ( leider hohe traurig ) Mehrgewicht zu spüren. Da kommt dann der erhöhte Aufwand für dieses Alleinstellungsmerkmal ( auch im Preis schockiert ) zum Tragen.

https://www.binova-flow.de/service/#technischedaten
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...

Geändert von Stylist Robert (05.05.18 22:46)
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Off-topic #1335590 - 06.05.18 09:11 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Stylist Robert]
HeinzH.
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Moin Robert!
In Antwort auf: Stylist Robert
Der von mir favorisierte Mittelmotor ist ein Direktläufer und beim Radeln ohne Unterstützung durch den integrierten Freilauf auch nur durch das ( leider hohe traurig ) Mehrgewicht zu spüren. Da kommt dann der erhöhte Aufwand für dieses Alleinstellungsmerkmal ( auch im Preis schockiert ) zum Tragen.
https://www.binova-flow.de/service/#technischedaten
In der Tat sind 6kg Motorgewicht viel. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich ein so motorisiertes Fahrrad, bei ausgeschaltetem Motor oder überhaupt, noch wie ein Fahrrad "anfühlt".
Aber o.k., bei meinem 2kg-Getriebenabenmotor muß ich an langen Rampen halt ordentlich muskuläre Kraft dazusteuern. Dank geringem Gewicht und unkastrierter* 3x10-Schaltung kann ich allerdings auch ganz ohne aktivierten Motor hinaufkrebsen...
Bis denne,
HeinzH.

*So wie es aussieht, lässt sich der Binova-Antrieb nicht mit einem Doppel- oder Dreifach-Kettenblatt kombinieren(?).
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (06.05.18 09:14)
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Off-topic #1335595 - 06.05.18 09:40 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: HeinzH.]
Stylist Robert
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Der Motor bietet nur Platz für ein Kettenblatt am 104mm Spider. Er ist ideal für Getriebenaben, wie der Rohloff oder aber eben auch für meine NuVinci.

In Antwort auf: HeinzH.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich ein so motorisiertes Fahrrad, bei ausgeschaltetem Motor oder überhaupt, noch wie ein Fahrrad "anfühlt".

Bei unbeladenem Fahrrad stimme ich dir zu, daß es sich wohl anders anfühlen dürfte.
Da ich ihn aber nur für das Reiserad mit Gepäck vorsehe kann ich auch versuchen das Gewicht des Gepäcks ein wenig zu reduzieren.
Ohne mit letzter Kraft mich einen Berg hochstemmen zu müssen brauche ich auch in der Sommerhitze nur 2 Liter Wasser weniger bis zum Gipfel... listig
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...

Geändert von Stylist Robert (06.05.18 09:50)
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Off-topic #1335596 - 06.05.18 10:01 Re: Elektrifizierung vs. Individualaufbau [Re: Stylist Robert]
Stylist Robert
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Edit: durch den 104mm Spider kommt als kleinstes Kettenblatt nur eines mit 32 Zähnen in Frage.
Da wird es mit der Entfaltung für Steigungen mit Kettenschaltung sowieso recht eng, wenn man nicht gerade auf eine SRAM XG-899 - E-BLOCK für E-Mountainbike, 8fach, 11-48 Zähne zurückgreift.
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...

Geändert von Stylist Robert (06.05.18 10:02)
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