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#1323827 - 22.02.18 20:36 Tipps für Frankreich-Querung
denkfisch
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Hallo
Beim Planen unserer Tour von Lissabon nach Berlin ab Anfang April bin ich auch auf dem Thread zu den schönsten Schluchten Frankreichs gestoßen. Die ganzen Namen und unzählig wunderbaren Orte verwirren mich allerdings eher. Meine Frau und ich sind beide Anfang 50 und nicht die absoluten Bergziegen, obwohl uns das Berg-Hochfahren durchaus Spaß macht und ich die Räder nunmehr auch mit einer angenehmeren Übersetzung ausgestattet habe. Jeden Pass müssen wir aber nicht mitnehmen... Die Empfehlungen in dem angesprochenen Thread gehen so stark ins Detail, dass ich mich schwer tue, auf Basis der Infos dort eine Route zu konzipieren. Ich habe mir die beiden Bücher "Süd-West-Frankreich per Rad" und "Nord-Ost-Frankreich per Rad" besorgt und mich bisher in erster Linie an den dort beschriebenen Routen orientiert. Kennt ihr diese Bücher und könnt Ihr die dort empfohlenen Routen als "nachfahrenswert" bestätigen?
Die Pyrenäen werden wir wohl von Pamplona aus überqueren und dann an deren Nordrand entlang Richtung Mittelmeerküste fahren. Ich hatte bisher vorgesehen, von Foix (nördlich von Andorra, da wohnt ein Freund) Richtung Norden zu fahren. Über Carcassonne auf die Tarn zu und weiter Richtung Mende und Richtung Volcans d'Auvergne Natural Regional Park (fand die Bilder von dort unwiderstehlich). All das über D- oder noch kleinere Straßen - vielfach auch über Bikemap zusammengeklickt. Von dort aus wollen wir dann weiter Richtung Nord-Osten auf Freiburg zu, die auf dem Weg liegenden Nationalparks und die Vogesen mitnehmend. Hört sich das für die Frankreich-Kenner hier halbwegs nachvollziehbar an, oder verpassen wir dabei die schönsten Orte? Ich bin als junger Mann - mit 18 Jahren - per Bummel-Zug durch die Gegend gefahren (nachdem ich vorher auf dem Weg nach Marokko ausgeraubt wurde und nur noch zu Mama nach Hause wollte). Seitdem wollte ich ins Massiv Central und jetzt habe ich die Gelegenheit, dies zu machen. Wir wären dankbar, wenn dem einen oder anderem von Euch spontan etwas dazu einfällt, damit diese Tour noch schöner wird als sie sicherlich auch so schon wird...
P.S.: In Spanien planen wir - grob gesagt - von Lissabon Richtung Badajoz, Caceres, Monfragüe, Sierra de Gredos, Segovia und weiter Richtung Pamplona fahren.
Vielen Dank
LG Peter
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#1323863 - 23.02.18 06:55 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.208
Hi Peter,
Lissabon-Badajoz : https://issuu.com/ecovias_de_portugal/docs/roteiro_da_ecovia_1__2011.11.06

Badajoz-Villarta de los Montes, Provinz Badajoz, Spanien GR 114 "Camino Natural del Guadiana",

Für die Pyrenäen gibt es von Nat, Tom72, Veloträumer uA. reichlich Literatur hier. Die drei haben auch ihre lesenswerten Frankreich Strecken hier verewigt.

Quer durch Frankreich?
Vielleicht: Gorges de Galamus - Gorges d'Héric. Dann meiner Schluchtenplanung West an die Rhone folgen. Alternativ ab Gorges d'Héric der Schluchtenplanung West in die Auvergne folgen. Vorsicht: Bei der Streckenplanung hab ich nicht darauf geachtet, wie streng es den Berg heruntergeht. lach
Wenn Du dich entschieden hast, dann melde dich nochmal.

Für die Strecke durch den Vercors und anschließend durch den Jura nach Freiburg gibt es hier auch ne Menge zu lesen.
Achso: Fährst Du nach Karte oder hast Du auch ein Navi?

LG
Jürgen
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#1323873 - 23.02.18 07:57 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Fricka
Mitglied
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Beiträge: 3.800
Da habt ihr euch eine ziemlich höhenmeterintensive Route ausgesucht. Frankreich "quer" geht sowieso ganz schön auf und ab. Nur noch geschlagen von Spanien. "Spain is never plain". Bei einer so langen Strecke geht das ganz schön in die Vollen.

Guckt euch doch mal die Höhenprofile der Strecken an.
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#1323876 - 23.02.18 08:04 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Axurit
Mitglied
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Beiträge: 3.151
In Antwort auf: denkfisch
Ich habe mir die beiden Bücher "Süd-West-Frankreich per Rad" und "Nord-Ost-Frankreich per Rad" besorgt
Ich habe bei der Planung einer Tour in Süd-West-Frankreich eine ältere Ausgabe dieses Führers verwendet. Letztlich war das hilfreich als grobe Orientierung, aber ich bin fast nie auf den dort vorgeschlagenen Strecken sondern abseits davon gefahren. Das lag vor allem daran, dass die beschriebenen Strecken oft über mutmasslich stark frequentierte Strassen führten. Aber vielleicht ist das ja in den neuesten Ausgaben berücksichtigt.

In Antwort auf: denkfisch

Ich hatte bisher vorgesehen, von Foix (nördlich von Andorra, da wohnt ein Freund) Richtung Norden zu fahren. Über Carcassonne auf die Tarn zu und weiter Richtung Mende und Richtung Volcans d'Auvergne Natural Regional Park
Wenn man auf dem Weg von Foix nach Albi den Canal du Midi bei Port-Lauragais (westl. von Castelnaudary) quert, dann kann man von dort bis Revel an der Rigole de la Plaine, die den Kanal mit Wasser versorgt, entlang fahren. Das ist für mich eine der schönsten Strecken in dieser ansonsten landschaftlich eher langweiligen Gegend. Erst ist das ein nicht offiziell als Radweg ausgewiesener unbefestigter Weg, den man aber problemlos befahren kann, ab L'Enclas eine ausgeschilderte Voie Verte. Von Revel nach Castres gibt es eine ausgeschilderte Véloroute über kleine Landstrassen und von Castres nach nach Albi einen Bahntrassenweg.

Alternativ zum Tarn-Tal kann man auch von Albi weiter nach Capdenac/Figeac und dann das Célé- und Lot-Tal hochfahren. Das ist landschaftlich weniger spektakulär, dafür aber weniger von Touristen überlaufen.

In Antwort auf: denkfisch

Hört sich das für die Frankreich-Kenner hier halbwegs nachvollziehbar an, oder verpassen wir dabei die schönsten Orte?
Wenn es um alte Gemäuer geht, dann sind die "Plus beaux villages de France" (schönste Dörfer Frankreichs) eine gute Auswahl an echten Highlights. Auf den offiziellen Internetseiten der Regionen findet man ebenfalls eine Auswahl der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, meist unter der Rubrik "Grandes Sites". Wenn man nur diese beiden Quellen zu Grunde legt, sieht man schon, dass man immer etwas verpassen wird, weil sonst die Strecke zu lange oder die Hm zu viel werden würden. Andererseits kommt man in Frankreich, egal welche Strecke man fährt, überall durch Dörfer und Städte, die man als persönliche Highlights in Erinnerung behält, die aber in keiner dieser Bestenlisten auftauchen.
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#1323884 - 23.02.18 09:26 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.661
Ich bin großer Fan der genannten Frankreich-Bücher und mehrfach nach diesen Routen durch Frankreich gefahren. Die wirklichen Highlights und die zentralen Orte sind alle über das Routennetz erreichbar. Es ist möglich, dass es zu den Route in den Büchern auch mal schönere Alternativen gibt. Aber ich war fast immer zufrieden mit den Vorschlägen, nur ganz selten habe ich mich gefragt, ob nicht eine andere Straße besser wäre.Die Vermutung von Axurit wg. der Verkehrsbelastung kann ich nicht bestätigen, bei der Straßenauswahl steht ein geringer Kfz-Verkehr im Vordergrund. Von mir gibt es deshalb eine ganz klare Empfehlung, vor allem wenn es um eine Durchquerung des Landes ohne große Schlenker und Abstecher geht.

Wenn man möglichst alles und/oder auch eher weniger prominente Stellen anfahren will, muss man sich im Klaren sein, dass die Bücher Grenzen haben. Es geht in erster Linie um ein Routennetz und nicht darum sämtliche schönen Strecken und Orte aufzunehmen. Will man das, kommt man ums Selber-Planen nicht herum. Hierfür würde ich Michelin-Karten bzw. www.viamichelin.de empfehlen.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1323894 - 23.02.18 10:34 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Uli]
denkfisch
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 169
Ihr Lieben!
Vielen Dank schon mal für Eure Unterstützung.
@Jürgen: Ich ziehe mir Tracks auf einen alten Garmin Etrex - wir werden uns aber wohl auch noch Karten vor Ort kaufen um jeweils nach Abstechern auf der geplanten Route Ausschau zu halten oder um einfach mal einen Technik-freien Tag einzulegen...:-)
Die Route Lissabon-Badajoz hatte ich schon eingeplant. Danach wollen wir aber Richtung Nationalpark Monfragüe fahren, da meine Frau und ich die Vogelbeobachtung lieben oder es dort neben vielen weiteren Arten auch Gänsegeier zu sehen gibt..
@fricka: Die bisher als Tracks recherchierte Strecke von Lissabon nach Pamplona ist ca. 1200 km lang. An Höhenmetern komme ich auf insgesamt 9660m rauf, bzw. 9920m runter für die gesamte Strecke. Mir kommt das nicht besonders viel vor, zumal es nur sehr wenige steilere Anstiege gibt. Außerdem: Grundsätzlich lieben wir es in den Bergen zu fahren - da ist es einfach am schönsten! Nur wenn es so steil wird, dass man nicht mehr treten kann, oder wenn die Anstiege schier nicht enden wollen, hört der Spaß irgendwann auf...
@Uli: Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich war bisher ein wenig verunsichert, ob ich mich tatsächlich bei der Planung schwerpunktmäßig auf die beiden Bücher verlassen kann, oder das Risiko eingehe, zu stark befahrene Strecken zu fahren, bzw. Highlights zu verpassen. Schön, dass Du mir diese Bedenken nehmen konntest.
@Axurit+Jürgen: Eure konkreten Tipps werde ich mir am Wochenende zu Gemüte führen und ggf. in die Planungen einbeziehen.
Ihr alle habt mir auf jeden Fall schon mal sehr weitergeholfen - DANKE!
Peter
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#1323905 - 23.02.18 11:33 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.800
Wenn ihr Berge liebt, dann ist das so genau richtig. Ich bin gespannt auf euren Reisebericht.
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Off-topic #1323908 - 23.02.18 12:09 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Uli]
Axurit
Mitglied
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Beiträge: 3.151
In Antwort auf: Uli
Hierfür würde ich Michelin-Karten bzw. www.viamichelin.de empfehlen.
Leider wird dort seit geraumer Zeit nicht mehr das Kartenbild der Papierkarten angezeigt. Über einen kleinen Umweg kann man das aber doch erreichen: man wechselt von "Routenplaner" auf "Karten", dann erscheint in der rechten Menüleiste ganz unten eine Schaltfläche "Michelin-Karte". Ein Klick darauf öffnet ein Fenster, in dem in den entsprechenden Zoomstufen die klassische Michelin-Karte angezeigt wird.
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#1323912 - 23.02.18 12:28 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.151
In Antwort auf: denkfisch
oder verpassen wir dabei die schönsten Orte?
Auf den erwähnten Michelin-Karten im Maßstab 1:150.000 sind besonders interessante Orte mit ein bis drei Sternen markiert. Für die grobe Planung kann das ganz hilfreich sein. Das gilt auch für die grün markierten Strassen, die auf landschaftlich besonders schöne Strecken hinweisen. Meiner Erfahrung nach sind beide Klassifizierungen ziemlich zuverlässig und für mich der einzige Grund, bei der Planung auf diese Karten zurückzugreifen.
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#1323941 - 23.02.18 15:06 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Axurit]
denkfisch
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 169
Die Michelin-Karte ist prima, danke für den Tipp!
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#1323942 - 23.02.18 15:07 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 17.178
In Antwort auf: denkfisch
Die ganzen Namen und unzählig wunderbaren Orte verwirren mich allerdings eher.

Man muss sie nicht auswendig lernen. Aber es hilft, sich zur Planung Landkarten zurecht zu legen, keine Zoomkarten aus dem Internet - das verwirrt halt immer. Das kann man zur Ergänzung immer noch später tun. Du brauchst erst mal eine Übersicht inkl. Höhenschraffur, denn:

In Antwort auf: denkfisch
Meine Frau und ich sind beide Anfang 50 und nicht die absoluten Bergziegen, obwohl uns das Berg-Hochfahren durchaus Spaß macht und ich die Räder nunmehr auch mit einer angenehmeren Übersetzung ausgestattet habe. Jeden Pass müssen wir aber nicht mitnehmen...

Wird so leichter die Passabfolge erkennbar im Verbund mit angestrebten Regionen und Blick auf das Ziel - also auch die Schwierigkeit der Gesamtsequenz.

In Antwort auf: denkfisch
Die Empfehlungen in dem angesprochenen Thread gehen so stark ins Detail, dass ich mich schwer tue, auf Basis der Infos dort eine Route zu konzipieren.

Genau dazu sind die Karten da. Die meisten Schluchten z.B. sind dort vermerkt, die Orte verschwinden nicht wie bei Zoomkarten.

In Antwort auf: denkfisch
Ich habe mir die beiden Bücher "Süd-West-Frankreich per Rad" und "Nord-Ost-Frankreich per Rad" besorgt und mich bisher in erster Linie an den dort beschriebenen Routen orientiert. Kennt ihr diese Bücher und könnt Ihr die dort empfohlenen Routen als "nachfahrenswert" bestätigen?[/zita]
Ambivalent. Die Routen sind alle brauchbar, der inhaltliche Gehalt der Cyklos-Serie ist je nach Autor durchaus verschieden. Ich hatte relativ alte Ausgaben (beid egenannten Regionen). Zuweilen gab es mehr Hinweise auf Waschsalons als auf Esslokale. Würde es eher Leuten empfehlen, die Schwierigkleiten, eigene Routen zu planen. Ansonsten lassen sich Routenvorschläge auch wiederum durch Kartenstudium ersetzen, ggf. ergänzt sich beides.

[zitat=denkfisch]Über Carcassonne auf die Tarn zu und weiter Richtung Mende und Richtung Volcans d'Auvergne Natural Regional Park (fand die Bilder von dort unwiderstehlich). All das über D- oder noch kleinere Straßen - ... Von dort aus wollen wir dann weiter Richtung Nord-Osten auf Freiburg zu, die auf dem Weg liegenden Nationalparks und die Vogesen mitnehmend.

Nun ja, soviel Nationalparks hat Frankreich auch wieder nicht. Auf der Route zwischen Vulkanland Auvergne und Freiburg liegen genau genommen gar keine. zwinker Es gibt in Frankreich aber noch die Kategorie der "Regionalen Naturparks", zudem noch einige andere Reservate mit erhöhtem Schutz. Wenn man die Vulkanlandschaft Auvergne abarbeitet, landet man mehr oder weniger in Lyon, mit etwas Fantasie auch in Valence. Von Valence aus wären auf der Achse nach Nordost noch die regionalen Naturparks wie Chartreuse, Vercors, Bauges im Alpenraum greifbar, weiter nördlich wie schon erwähnt Haut-Jura.

Alle drei alpinen Nationalparks liegen hingegen ganz im (Süd-)Osten Frankreichs. Dazu würde man eher in der Provence mit der Durance einsteigen, um etwa zum Écrins-NP, ggf. in weiterer Folge zum Vanoise zu gelangen. Mercantour liegt nochmal östlicher. Da sind dann aber auch schnelle Routen nicht das geeignete Mittel der Wahl, sondern es braucht Stichstraßen, Nebenpässe, ggf. auch Wanderungen, um in den Genuss des Charakters dieser Gebiete zu kommen. Ob das dann noch mit eurem angestrebten Höhenprofil und Zeitplan übereinstimmt, wäre zudem zu hinterfragen. Da i.d.R. Nationalparks und Regionalparks auch auf Karten verzeichnet sind, lassen sich entsprechend gut auch die Routen wählen, wenn man mal alles vor Augen hat. Man kann sich auch erstmal Übersichtskarten mit den Parks im Web anschauen, dort sieht sieht man aber das Straßenentz nicht ausreichend oder gar nicht.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1324007 - 23.02.18 23:55 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Gitanesraucher
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Beiträge: 325
Guten Abend allerseits,

ja, die Tour ist "(halbwegs) nachvollziehbar", doch einige der schönsten Orte werden verpasst. Das ist freilich immer so bei einer Radtour in Frankreich (Frankreich ist fast überall "jolie").

In aller Kürze ein paar Bemerkungen: Diese beiden Radführer von Stefan Pfeiffer kenne ich noch aus den "Grünen-Radler-Zeiten" der frühen 80er, 1. Auflage. Das es die Bände noch gibt … Tscha, wenn sie zwischenzeitlich halbwegs "gepflegt" und aktualisiert worden sind, spricht überhaupt nichts dagegen, sie zur Planung zu verwenden.

Zur Tour: Von Foix würde ich noch nicht nach Norden Richtung Carcassonne fahren, haltet euch via Quillon weiter Richtung Osten (Mittelmeer) bis Maury, macht vorher bei St. Paul-de-Fenouillet einen Abstecher in die Gorge de Galamus (lohnt, sogar sehr) und dann bei Maury via den Grau-de-Maury zur Katharerburg Quéribus - wenn ihr Zeit habt auch Peyrepertuse - Achtung: die letzten zwei Kilometer zur Burg haben bis zu 18 Prozent Steigung. Quéribus (mittlerweile aufwendig restauriert, ist ein Monument allererster Ordnung). Von dort fahrt ihr via Cucugnan nach Carcassonne. Im Pfeiffer dürften das in etwa die Etappen 55, 64 und 65 sein.

Von Carcassonne nach Albi: durch die westlichen "Montagne noire" (sind nicht so hoch wie östlichen, Scheitelpunkt ist etwa bei 870 Meter, geht gleichmäßig bergauf, weiter nach Mazamet (steil bergab), Castres , dann Albi. Einen Besuch im ehemaligen bischöflichen bischöflichen Palais würde ich nicht verpassen wollen (Nachlass von Toulouse-Lautrec, imponierende Autographen von Jane Avril). - Bei Pfeiffer müssten das in etwa die Etappen 53 und 48 sein.

Oké, weiter durch die Tarnschlucht in die Cevennen, Florac Richtung Mende wird ein bisschen ungemütlicher, die Lozère-Cevennen sind höher und rauher als die südlichen mit dem Mont Aigual (obwohl der Hubbel auch nicht zu verachten ist).

Dann ist ja nicht mehr weit zum Puy-de-Dôme. Der Berg hat ja mittlerweile für Radfahrer seinen Schrecken verloren. Seit 1988 von der Tour de France nicht mehr angefahren, danach gesperrt, mittlerweile touristisch erschlossen mittels einer Straßenbahn, braucht mann nicht mehr mit wie zu "Grünen-Radler-Zeiten" mit 28-28 hochkraxeln. Oben: ein irrer Blick (bei gutem Wetter) über die Vulkanlandschaft …

Goede reis
Totziens
Gitanesraucher
Die meisten Radfahrer schimpfen über das schlechte Wetter, aber kaum einer tut was dagegen (frei nach Mark Twain).
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#1324026 - 24.02.18 11:22 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Gitanesraucher]
denkfisch
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 169
Hallo, vielen Dank für Eure weiteren Anregungen. Die Gegend westlich von Perpignon scheint tatsächlich sehr lohnenswert zu sein - überlege ja derzeit, nicht von Pamplona aus, sondern am Mittelmeer die Pyrenäen zu umfahren. Apropos: Wie viele Höhenmeter kann man für untrainierte (Ex-)Büroangestellte mit voller Ausrüstung rechnen? Über die Gorges de Galamus z.B. nach Carcassone sind es je nach Route 80-90 Kilometer bei 1200-1400 Höhenmeter. Ich weiß, dass es hier Leute gibt, die in einer Stunde diese Höhenmeter überwinden würden - aber wie ist das für "Normalsterbliche":-)? Auch mit neuer Übersetzung (meine Frau hat vorne 28 Zähne, hinten 34 als kleinste, ich vorne 24 und hinten 32 als kleinste) bin ich mir nicht so sicher, ob das für uns schaffbar ist. Wie schätzt Ihr das ein?
LG Peter
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#1324040 - 24.02.18 14:08 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
Aus eigener Erfahrung, 6 Jahre ohne irgendeine sportliche Tätigkeit, bleiben mir die Schmerzen am ersten Abend in bleibender Erinnerung.
Danach wird es besser. Jedes Mal schmunzel
Macht langsam, macht am dritten Tag gar nix und freut euch über die Steigerung der Kraft. Zur Übersetzung kann ich nichts sagen. Jedes Bein ist anders.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1324069 - 24.02.18 19:26 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 7.676
Ihr könnt von Spanien kommend den Col d'Ares fahren. Es gibt einen letzten Campingplatz kurz hinter Campodron. Danach ist der Pass schnell gefahren und sehr steigungsarm ist er ohnehin.
Den kann man gemütlich hochkurbeln. Da werdet ihr vorher in Spanien und auch hinterher in Frankreich schwerere Steigungen haben.
Wenn ihr Euch Zeit lasst und vor der Tour ein paar Mittelgebirge probt,ist das aber auch kein Problem.
Viel schwerer sind die möglichen Hitzeschlachten zuvor in der Extramadura. Montfragüe ist übrigens sehr zu empfehlen,da hat es etliche freilebende Geier zu sehen,das ist schon beeindruckend.
Da war ich allerdings in den Prä -Digitalen Zeiten und habe nichts aufgezeichnet.
Für Frankreich fahre ich nach wie vor gerne mit den alten Michelin-Regionalkarten. Da ergeben sich auch spontan schöne Routen über kleine Straßen. Das erfordert dann nur eine grobe Vorplanung. Alles andere könnt Ihr variabel halten.
Im Zentralmassiv könnt Ihr den Puy Mary mitnehmen,den würde ich dann jedoch nicht von Aurillac aus angehen,das ist soweit ich erinnere,die schweißtreibenste Variante.
Dahinter wirds dann wellig. Man kann aber ganz gut von dort weiter in die Ardeche und Provence fahren,zumi dest wenn einen größere Touristenscharen nicht stören.
Anregungen kann ich selbst Dir nur

hier , da und dort geben.
Frühere Strecken habe ich weder aufgezeichnet noch im Detail gemerkt,wo ich da genau langgefahren bin.Das ist dann aber auch so lange her,dass sich da auch einiges geändert haben kann.
Steigungen machen natürlich mehr Spaß,wenn man vorher ein paar davon in den Beinen hat,aber letztendlich ist es immer auch eine Frage des Kopfes und nicht nur der Beine.


Viel Spaß
Gruß
Nat
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#1324127 - 25.02.18 09:42 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: natash]
denkfisch
Mitglied
Themenersteller
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Hallo,
bisher war es meistens so: Die Herausforderung erschien groß, war sie dann auch (z.B. in Tschechien), letzten Endes aber machbar. So wird es hoffentlich auch bei dieser, unserer mit Abstand längsten Tour bisher, sein.
Vielen Dank!
Peter
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#1324222 - 25.02.18 16:30 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Gitanesraucher
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Guten Tag in die Runde,

- Übersetzung:
vorweg eine alte Faustregel zur Übersetzung: Drei Zähne am Kettenblatt entsprechen in etwa einem Zahn am Ritzel.
Bei einem angenommenen 622-Rad (28 Zoll) mit 28er-Reifen beträgt der Radumfang 215 cm.

Bei einer Übersetzung von 24-32 wie bei deinem Rad beträgt die "Entfaltung" beim größten Ritzen 1,61 Meter bei einer Pedalumdrehung. Theoretische 8,2 km pro Stunde.
Bei einer Übersetzung von 28-34 (Rad deiner Frau) beträgt die Entfaltung 1,77 Meter bei einer Rotation, theoretische 9,6 km pro Stunde.

Kurzum: Deine Frau hat es am Berg schwerer als du - ihre Übersetzung ist weniger bergtauglich. Hätte sie vorne auch ein 24er-Kettenblatt betrüge die Entfaltung 1,51 Meter (kann man treten, keine Gefahr umzufallen oder sich totzukurbeln) bei einer Geschwindigkeit von 7,8 km/h. Sie käme also entschieden leichter (steile) Berge hoch … Theoretische Krafteinsparung etwa 15 Prozent.

Bei einem 28er-Kettenblatt ist das 38er als mittleres Kettenblatt wahrscheinlich nicht weit. Je nach Qualität der verbauten Gruppe kann ein Kettenblattwechsel von 24 auf 38 (und umgekehrt) mühsam und wenig komfortabel sein, bei einem 36er-Blatt aber jederzeit ohne Komforteinbußen machbar.

- Pyrenäen am Mittelmeer umfahren:
Könnt ihr machen. Nur, ihr habt wenige Möglichkeiten (recht volle Küstenstraße Port Bou - Cerbère, Banjuls, Collioure etc.) oder aber weiter westlich über einen Pyrenäenpass (Rivoli - Arles-sur-Tech), Scheitelpunkt ca. 1500 Meter hoch. Da heißt es klettern, einmal abgesehen von der Bergauf-bergab-Spaniendurchquerung.
Von Pamplona aus nach Saint-Jean-Piet-de-Port ist es via Urepel, Aldudes entschieden gemächlicher (Scheitelpunkt etwa 950 Meter, ein langer, eher steter Anstieg).

- George de Galamus - Carcassonne:
Tja, nordwestlich der Georges käme euch mit dem Pic de Bugarach und seinem Umfeld der höchste Berg der Corbières (gut 1200 Meter) in die Quere. Außerdem müsst ihr aufpassen, dass ihr in der Sommerzeit keine deutschen Esoteriker mit ihren Sonden und Wünschelruten anfahrt, die da unverdrossen nach dem "Gral" suchen, auch auf dem Asphalt. Ich weiß, wovon ich spreche. Die George ist ja sehr pittoresk, auch aufgrund der schmalen Straße beeindruckend, aber alles andere als lang. Daher mein Vorschlag, einen Abstecher zu machen, das etwa 10 Km weiter östlich, in der Tat imposant gelegene "Monument historique", die Katharerburg Quéribus am Grau (Durchstich)-de-Maury anzufahren und zu besuchen. Am nördlichen Fuß des Grau befindet sich das Örtchen Cucugnan. Von dort nach Carcassone ist es bei einem Scheitelpunkt von knapp 500 Metern ein Klacks …

- Auvergne:
Zu berücksichtigen ist vielleicht, dass die westliche Auvergne - statistisch gesehen - die regenreichste Gegend Frankreichs ist. Deswegen wollte in den frühen 90ern die französische Zentralbürokratie in Paris die ganze Gegend mit Talsperren zupflastern. Wenn es bei den Vulkan-Gipfeln der Monts du Cantal in der Nähe von Aurillac (Puy Mary u.a.) schon regnet, ist es am Puy de Dome noch trocken.

Das mag für heute genügen …
Gitanesraucher
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#1324252 - 25.02.18 18:57 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Gitanesraucher]
Axurit
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In Antwort auf: Gitanesraucher
oder aber weiter westlich über einen Pyrenäenpass (Rivoli - Arles-sur-Tech), Scheitelpunkt ca. 1500 Meter hoch.
Den Rivoli kenne ich nicht, aber der Col d'Ares liegt etwa gleich hoch. Zwischen dem und der Küstenstrasse, die im Übrigen ausserhalb von Juli/August nur mässig befahren und im nördlichen Teil zudem durch eine Umgehungsstrasse entlastet ist, gibt es noch andere, weniger hohe Übergänge, z.B. zwischen Maçanet de Cabrenys und Coustouges auf 820m Höhe.
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#1324266 - 25.02.18 20:03 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Axurit]
denkfisch
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 169
bin sprachlos über die Vielzahl Eurer wertvollen Tipps...Danke!
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#1324272 - 25.02.18 20:42 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Axurit]
Gitanesraucher
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 325
axurit,

diese Autokorrektur hier ist einfach nur "merde" (um das mal fremdsprachlich zu bezeichnen, damit es nicht wegzensuriert wird).
Ripoll heißt das spanische Örtchen, nicht Rivoli (das klingt eher italienisch). Ja, und von dort führt die Straße über den Col d'Ares nach Arles-sur-Tech.

Um den Übergang zwischen Maçanet de Cabrenys und Coustouges auf 820m Höhe zu erreichen, müsste man - aus (süd-)westlicher Richtung kommend bis Figueras hinunterrollen und dann einen großen Kringel nach Norden und dann wieder zurück nach Westen fahren, um nach Frankreich zu gelangen. Allzu viele grenzüberschreitende Straßen gibt es in diesem Landstrich ja nicht.
Nur: Wenn ich schon in Figueras bin, dann fahre ich natürlich durch zur Küstenstraße, ist einfacher und schneller.

Freundliche Grüße
Gitanesraucher
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#1324312 - 26.02.18 07:58 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.800
Hallo,

ich hatte verstanden, dass euch solche Überlegungen gar nicht interessieren, da ihr Berge liebt.

Aber gut. Um einzuschätzen, ob ich einen Pass fahren möchte/kann und ob ich eine Strecke entspannend oder belastend finde, benutze ich einen Referenzberg. Nämlich den in Wohnortnähe, von dem ich genau weiß, was da an Strecke, Höhenmetern und Steigungen anfällt. Zusätzlich natürlich noch andere Pässe, die ich schon gefahren bin.

Dann suche ich mir bei der Streckenplanung ähnliche Angaben raus. Für Pässe sind die im Internet normalerweise erhältlich. Und kann mir dann ungefähr vorstellen, ob das Sinn macht oder nicht. Falls man sich mal irrt: Schieben geht auch.

Mit der Schaltung deiner Frau würde ich vermutlich gar nicht erst losfahren. Und mit deiner übrigens auch nicht.

Nicht zu unterschätzen sind auch die Strecken in Frankreich durch die diversen Mittelgebirge. Da geht es nicht so hoch wie zum Beispiel in den Pyrenäen. Aber die Straßen führen gerne ohne Verschwenkung die Berge hoch und runter. Und das unablässig. Das addiert sich an Belastung dann auf. Zumal bei einer Langstreckentour.

Außerdem weiß man nie, wie man wo so drauf ist. Man ist auch mal weniger fit. Verstärkt zum Beispiel durch einen netten Reisedurchfall oder wodurch auch immer. Dann ist Plan B gut. Mal etwas weniger anstrengende Strecken fahren zum Beispiel.
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#1324389 - 26.02.18 13:16 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Gitanesraucher]
veloträumer
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In Antwort auf: Gitanesraucher

Nur: Wenn ich schon in Figueras bin, dann fahre ich natürlich durch zur Küstenstraße, ist einfacher und schneller.

Le Perthus/Col du Perthus - ist der einfachste/schnellste Weg von Figueras nach Perpignan. zwinker Sind schon die alten Römer rüber (Via Domitia), der Pass ist gerade mal 290 m hoch - gewiss steht man in Konkurrenz mit dem Verkehr, der aber auch teils über die Autobahn abgeleitet wird. Landschaftlich im Süden natürlich eher langweilig aus der Ebene heraus mit der Schnelltrasse für TGV & Co.

Die o.a. Gorges de Galamus ist wohl auch nicht unbedingt ein Kernelement einer Lissabon-Freiburg-Querung, liegt sie doch versteckt und nicht an einer zentralen Achse. Eher schon die Gorges de l'Aude, von der Cerdagne her über den Col de la Quillana auch nicht gerade schwer zu erreichen. Die Cerdagne selbst kann einigermaßen wadenschonend von Lleida erreicht werden, wenn man dem Segre-Fluss via Coll del Nargó (kein Pass, ein Ort) und La Seu d'Urgell folgt. Das ist natürlich landschaftlich wie auch in Richtung einsamer Strecken ausbaufähig auf Nebenstrecken in der Region, mag das aber aufgrund der sehr vagen bis schwammigen Rahmenbedingungen, die die Tour haben soll, hier nicht näher auslegen - es werden dann deutlich mehr Berge jedenfalls.

Auch für die Erlebniswelt der Auvergne-Vulkane muss man nicht unbedingt über den schwersten Pass herüber. Da hilft es zu wissen, dass das Cantal kantiger und herber ist als die Gegend der Kegelvulkane weiter nördlich um Mont-Dore, Puy de Sancy und Puy de Dôme. Auch einige der Kraterseen sind auf eher gemäßigten Steigungswegen zu erreichen - Pavin, Guéry, Aydat, um mal ein paar Namen zu nennen. Inwieweit das aber alles auf der Linie des Themenerstellers liegen kann oder soll, ist dabei letztlich hier noch nicht abzusehen. Eben so offen liegt noch die Frage im Raum, ob es nebst Auvergne noch eine Alpenexkurs oder doch "nur" noch Jura geben soll, vereinfachende Flussradwege stehen ja in Richtung Heimat durchaus auch am Wegesrand, wenn einem die Courage verlassen sollte.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (26.02.18 13:17)
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#1324430 - 26.02.18 15:47 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: veloträumer]
kosemuckel
Nicht registriert
In Antwort auf: veloträumer
Le Perthus/Col du Perthus - ist der einfachste/schnellste Weg von Figueras nach Perpignan.
Ich hab mich auch schon gewundert, warum der Col de Perthus bisher noch nicht erwähnt wurde. Wie Du sagst: Auf der spanischen Seite nicht unbedingt ein Radlerparadies, dafür auf der französischen Seite um so schöner, ruhiger, entspannter. Bin da 2014 zum ersten Mal von F nach ES und würde auch wieder so fahren: Col de Perthus 2014
Den Col du Berger Mort (Col de Banyuls) werd ich eher nie wieder ansteuern. Von F nach ES zu steil, ansonsten landschaftlich nicht wirklich berauschend. Die Strecke Banyuls - Argeles dagegen war beeindruckend.
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#1324458 - 26.02.18 19:48 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: ]
Tom72
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Ja, der Col de Banyuls ist tatsächlich, jedenfalls von Frankreich nach Spanien, extrem steil. Da habe ich vor etlichen Jahren geschoben. Und ja, die Strecke an der Côte Vermeille von Banyuls nach Argeles ist wunderschön; man sollte sich aber auf jeden Fall die Panoramastrecke unterhalb der Tour de Madeloc zwischen Banyuls und Collioure bis auf gut 400 m Höhe gönnen. Traumhafte Ausblicke auf die Küste.
Gruß
Tom

Geändert von Tom72 (26.02.18 19:49)
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#1348889 - 31.07.18 12:18 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: Tom72]
denkfisch
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Seit dem 09. Juli sind wir nun wieder zurück in Berlin. Unsere Tour von Lissabon nach Berlin hat unglaublich Spaß gemacht, auch wenn´s für uns auf unserer ersten langen Radreise nicht immer einfach war - insbesondere das Wetter hat uns teilweise übel mitgespielt...
Wer mag, kann unsere Tour auf unserem Blog:
www.lissabonberlin.wordpress.com
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LG Peter

Geändert von Uli (01.08.18 08:12)
Änderungsgrund: Link klickbar gemacht
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#1348918 - 31.07.18 15:33 Re: Tipps für Frankreich-Querung [Re: denkfisch]
veloträumer
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Ja, ja das Wetter. Für den Teil Biskaya-Region/Baskenland blieb die Wetterlage ähnlich bis in die zweite Juli-Hälfte, soweit meine Reise Mitte Juni ebendort auch begann. Sommerhitze selten bis gar nicht, nicht nur atlantischer Sprühregen mit Wolken, sondern auch ungewöhnlich viele Gewitter und Starkregen (auf meinen früheren Reisen für mich ein weitgehend unbekanntes Phänomen in den Pyrenäen und Kantabrischen Gebirge) wie in ungünstigen Alpenjahren. Die starken Niederschläge in Spanien waren Teil einer Gesamtwetterfront, die recht stabil in einem Bogen über ganz Westeuropa lag (also dieselbe Ursache wie die starken Regenfälle in Deutschland in Frühjahr und Frühsommer).

Hingegen das Phänomen eines kühlen Nordspaniens weit nach Süden inkl. Meseta bis zur Linie Madrid etwa habe ich genauso bereits auf meiner Reise 2008 von Porto am Atlantik nach Cerbère am Mittelmeer erlebt (bin zwar auch nur im nordischen Gebirge hängen geblieben, habe aber die Wetterphänomene von dort aus auch beobachtet, auch über gelegentliche Wetterbrichte im Fernsehen). Bardenas Reales hatte ich ja tatsächlich alles andere als Wüstenklima - eher Schlammlöcher.

Vielen Danke jedenfalls für den verlinkten Berichtsblog mit für mich auch interessanten Einblicken. Es hat ja mehrere Überschneidungen eben in der Pyrenäenregion nicht nur zu meinen alten Reisen, sondern auch meiner diesjährigen Sommerreise - z.B. war ich auch an der verfallenen Eisenfabrik im Kintoa-Naturpark. Den Campingplatz bei Urepel habe selbst ich nicht entdeckt, obwohl ich dreimal in der Ecke vorbeikam. Hätte mir auch nichts genützt, wenn die Fressstuben geschlossen sind (das war in Urepel eher Pech, in Aldudes stirbt die Infrastruktur allerdings eher weg; ein paar Franzosen haben dort direkt an der Ortsbrücke mit Brunnen nebst geschlossenem Hotel/Restaurant campiert - ich selbst war dann irgendwo in der Pampa gestrandet an einer Nebenpasshöhe).

Noch ein paar kleine Anmerkungen:
Aquitanien, bitte - nicht Aquatanien!

Bon courage: Das wird nicht in dem Sinne übler Verkehrsverhältnisse in Frankreich als Mutmacher verwendet, sondern als positiv gewendeter Mutmacher und Glücksgruß für dein Reisefortkommen allgemein. Für frz. Radrennfahrer ist das Thema Verkehr i.d.R. kein Negativthema in Frankreich, Radfahren ist dort eher Sport, Autoverkehr eine gegebene Größe mit der man sich arrangiert.

Ich weiß nicht, ob ihr schon öfter in Frankreich ward, aber so recht will ich eurer Beschreibung nicht folgen. Sowohl die spanischen als auch die französischen Autofahrer verhalten sich gegenüber Radlern ähnlich - und zwar in ländlichen Gebieten zurückhaltend und sorgsam. Das ändert sich in beiden Ländern schnell, wenn der Verkehrsdichte zunimmt, die Bergstraßen abnehmen und Transitverkehr aufkommt. Im span. Baskenland gibt es daher schon einige unangenehme Schnittstellen, die man aushalten muss und nicht gerade wenige Radfahrverbote mit dann schweirig zu findenden Alternativen - weit mehr als zur frz. Seite. Dann wird auch mal in Spanien und Frankreich gehupt - allerdings immer noch weniger als in Deutschland. In Deutschland fährt dafür der LKW weniger dicht vorbei, das ist in Frankreich wohl auch noch etwas dichter als in Spanien, aber der Italiener kann es noch dichter, gerne in Tateinheit mit Osteuropäern.

Was ich beobachtet habe: Sowohl in Frankreich, als auch neuer in Spanien gibt es eine Zunahme der Hinweisschilder für Autofahrer "Achtung Radfahrer, 1,50 m Seitenabstand einhalten" (die sind mit Grafik, habe auch Fotos, gerade aber nicht parat). Das kann natürlich auch Folge einer nachlassender Rücksichtnahme sein, sodass Verbände die Schilder für nötig halten. Ich selbst kann aber keine negative Veränderung feststellen - vielleicht liegt es an meinen Routen.

Der Anspruch auf Radwege ist so ein bisschen zweifelhaft - ein halbwegs gute Straßenwahl in Frankreich hat meist weniger Verkehr als deutsche "Radwege" (die ja oft Feldwege etc. sind und daher auch Autos haben). Manche Radwege aus Deutschland muss ich noch aus ganz anderen Gründen nicht nachtrauern. Okay, es gibt sie auch, die ruhigen und lieblichen. Deutschland Radwege und Weltmeister - naja, ich glaube wie im Fußball, aktuell eher weit entfernt davon, auch wenn das Potenzial da ist.

"Frankreich hat, was wir in Spanien vermisst haben: Wälder." - Ähm, ja kann sein, Klischee, wenn man bestimmte Gebiete in Spanien kreuzt. Im Baskenland inkl. weiter Teile Navarras gibt es aber nichts als Wälder - Feuchtwälder, atlantische Regenwälder. Es gibt mehrere Naturparks, die als Symbol die Eiche haben (Gorbeiako, Valderejo), andere sind als Buchenwälder teils überregional bekannt (Irati, nicht nur auf frz. Seite; Urrobi, Kintoa, Aiako Harria, Aralar, Pagoetako, Urbasa u.a.m.). War nicht nur 5 Wochen mein Terrain - auch meine Porto-Mittelmeer-Reise nannte ich nicht ganz untypisch "Vuelta Verde". Auch dort natürlich viele Wälder aller Art, Asturien, Kantabrien, in Galicien wie in Portugal teils auch Eukalyptus-Wälder. Vielleicht nicht typisch, aber auch in Andalusien gibt es größere Waldregionen - Stichwort Cazorla.

Wie man sieht, dort immer noch Reisepotenzial offen, bei mir auch. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (31.07.18 15:35)
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