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#1291817 - 06.07.17 08:46 Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
sani1980
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 748
Keiner? Schade...
Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.

Dann ne Zusatzfrage:
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?

MfG, Sani

Geändert von Mütze (06.07.17 12:27)
Änderungsgrund: Thema eines aufgetrennten Fadens geändert
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#1291819 - 06.07.17 09:02 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Ab hier paßt das von Dir angesprochene Thema nicht mehr in "Reisepartner", sondern in "Dies und Das". Ich habe deswegen Deinen Faden entsprechend aufgetrennt. Die Antwort von Schneller 66 ist auch so zu verstehen.
Forumisten, die auf Deine Gesuch von Reisepartnern antworten wollen, können das hier weiterhin tun.
- - - - - - - - - - - - - - - -
Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1291858 - 06.07.17 12:12 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Mütze]
schneller66
Gewerblicher Teilnehmer Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 897
Kaufe Dir ein gutes Zen Buch am Besten von Suzuki und lese es. Da bleibt soviel Hängen das es Dir leichter fallen wird.

Schöne Grüße Jürgen der so was als Lebenshilfe und nicht als Religion ansieht...

Geändert von Mütze (06.07.17 12:31)
Änderungsgrund: Betreff angepaßt
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#1291863 - 06.07.17 12:25 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: schneller66]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Bitte klicke zum Antworten auf den Beitrag, auf den Du antworten willst, und nicht auf den letzt geschriebenen.
- - - - - - - - - - - - - - - -
Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com

Geändert von Mütze (06.07.17 12:31)
Änderungsgrund: Betreff angepaßt
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#1291865 - 06.07.17 12:27 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.767
Du kannst mit einem interessanten Menschen einen Dialog beginnen - dir selbst.
Nach einigen Wochen alleinsein hast du wahrscheinlich viel über dich gelernt, wirst dir über gute und schlechte Seiten klar und hast neue Ideen und Ziele.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih

Geändert von Mütze (06.07.17 12:32)
Änderungsgrund: Betreff angepaßt
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#1291874 - 06.07.17 12:47 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Barfußschlumpf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.334
In Antwort auf: sani1980

Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?

  • mehr Fleiß in den Bergen - höhere Höhen, kein Elektro
  • abends eine Flasche Beer kaufen
  • E-Mails an die Hasen Onkeln und Tanten schreiben
  • wenn alles nicht hilft, gibt es für einsame Herzen hier eine Selbsthilfeeinrichtung, die Plauderia/Schauderecke, gugg mal links wo sie ist
Obendrauf statt untendrunter ^_^
Enjoy your Bicycle ! tumblr • • • Enjoy your Bicycle ! classic
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#1291877 - 06.07.17 12:56 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.753
Vielleicht kannst Du dem Alleinsein etwas Gutes abgewinnen ?
Niemand, der Dir die Ohren abkaut ...

Ich persönlich genieße das Alleinsein ungemein. Ich glaube sogar, daß ich gerade wegen dem Alleinsein so gerne unterwegs bin.

Und wenn Du absolut nichts Gutes darin sehen kannst, dann begib Dich abends in Gesellschaft: Restaurant, Kneipe, Leute ansprechen. Andere Reisenden suchen vielleicht auch nach Gesprächspartnern.
- - - - - - - - - - - - - - - -
Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1291879 - 06.07.17 12:59 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.014
In Antwort auf: sani1980
Dann ne Zusatzfrage:
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?

Tagebuch führen. schmunzel

In ein Lokal gehen, ein Glas Bier bestellen, und die Leute beobachten. lach

Oder beides gleichzeitig. grins

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1291881 - 06.07.17 13:13 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Ich mag es weil ich dann endlich machen kann was ich will ohne Rücksicht.

Und ja, ich rede viel mit mir. Werde mir über Dinge klarer die nicht klar waren. Habe Zeit für mich. Eben das was sonst nicht der Fall ist.

Wenn es mir zu "einsam wird" habe ich noch nie Probleme gehabt mit anderen ins Gespräch zu kommen. Dazu muss man halt in der Lage sein.
Bücher (außer was die Tour betrifft) lese ich nicht. Hab mit lesen den ganzen Tag im Job zu tun.

Ich denke wenn Du mit dir gut klar kommst und kein ganz stiller Mensch bist dürfte es kein Problem sein dies so auch zu tun.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!

Geändert von cyclerps (06.07.17 13:14)
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#1291889 - 06.07.17 14:18 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: ro-77654]
Stylist Robert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.177
In Antwort auf: ro-77654
Du kannst mit einem interessanten Menschen einen Dialog beginnen - dir selbst.
Nach einigen Wochen alleinsein hast du wahrscheinlich viel über dich gelernt, wirst dir über gute und schlechte Seiten klar und hast neue Ideen und Ziele.


+1
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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#1291905 - 06.07.17 16:02 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Flachländer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 522
In Antwort auf: sani1980
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?


Evtl. will dein Geist dir einfach nur sagen dass du jemand bestimmten vermisst und das nächste Mal mitnehmen solltest...
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#1291909 - 06.07.17 16:09 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.267
Nachdem ich von Neuss mit 4 Mitforisten zum Edersee und dann mit einem Mitforisten nach Frankfurt gefahren bin, zog mich das Alleinsein auf dem weiteren Weg zunächst ganz schön runter. Es lag aber auch am langweiligen Main, dem ich so gar nichts abgewinnen konnte. Erst hinter Bamberg im Fränkischen und auf richtig feinen Pisten in Tschechien kam ich wieder zu mir
.........und freute mich des Lebens, während ich Hinz und Kunz in Gespräche verwickelte. teuflisch
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1291917 - 06.07.17 17:26 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.931
Meine großen Juniradreisen mache ich seit etlichen Jahren alleine (3-4 Wochen). Das hatte anfangs zwei Gründe. Der Freund, mit dem ich früher unterwegs war, hat inzwischen die Lust an Touren mit Zelt und wechselnden Unterkünften verloren und würde lieber "Sternfahrten" unternehmen, die für mich kein Ersatz für meine Radreisen sind. Meine Familie macht so große Touren nicht mit und generell ist es schwer, jemanden zu finden, der so unterwegs sein will, wie ich das normalerweise praktiziere.

Macht mir das etwas aus? Nein, eigentlich bin ich inzwischen ganz froh, eine zeitlang für mich zu sein. Ich fahre große Tagesetappen (130 km und mehr). Das erfordert eine recht individuelle Zeiteinteilung. Wenn da der Mitfahrer nicht genauso tickt, so wird es schwierig. Da ich in meinem Beruf ständig mit vielen Leuten zu tun habe, empfinde ich die Ruhe und das ungestörte "Meditieren" als sehr angenehm. Treffe ich unterwegs Leute, unterhalte ich mich gerne. Aber sonst kann ich sehr gut mit meinen Gedanken alleine sein. Gegen Ende der Tour freue ich mich aber wieder auf das "Heimkommen" und natürlich die Familie. Würde ich für Monate unterwegs sein wollen, hätte ich wohl insbesondere Probleme damit, von der Familie getrennt zu sein. Würde meine Frau solch eine Tour mitmachen wollen, so wäre das toll. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. So bin ich recht froh, dass mir meine Familie den Freiraum lässt, für gut drei Wochen meinem Hobby nachzugehen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1291921 - 06.07.17 18:36 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
uri63
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 928
Ich bin in diesem Jahr das erste Mal bht 1 1/2 Wochen alleine gefahren.
Ich habe es genossen. Abends habe ich mit meiner Frauu telefoniert, im Tolino gelesen, ein Bierchen oder ein Weinchen grins getrunken und ganz entspannt ein Pfeichen geraucht.

Etwas zu lesen mit zu haben, finde ich wichtig.

Grüsse uwe
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#1291924 - 06.07.17 19:30 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.029
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: sani1980
Keiner? Schade...
Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.

Dann ne Zusatzfrage:
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?



Lange Touren (>2 Mo) alleine zu machen, finde ich auch eher nicht sooo toll.

Es birgt aber auch Chancen. Je nach Reiseland kommst Du viel besser mit Leuten in Kontakt. Am Einfachsten natürlich in Ländern, wo Gastfreundschaft gross geschrieben wird und Du ein spannender Exot bist ...
War bei mir sogar in Eurolandia so: Erinnere mich an 2 Imkerinnen, die mich im Garten ihres Hauses in den franz. Alpen (mit eigener Mineralquelle) übernachten liessen - und mich am Morgen mit einem fürstlichen Frühstück verwöhnten. Oder die ältere Damen in Norditalien, die mir nach einer Einladung zum Mittagessen ihr Rezept für eine Crema die Cipolla verraten hatte schmunzel etc.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1291932 - 06.07.17 21:27 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.837
In Antwort auf: sani1980
Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.
Auf Radreise ist das Alleinsein für mich der Normalzustand. Bei sonstigen Reisen nicht. Aber auch da habe ich eine Reihe von Unternehmungen auf dem Konto, bei denen ich allein war.

Heute ist das Alleinsein ja sowieso nur relativ und es gibt ja mehrere Bedeutungen für "allein". "Normal" scheint ja immer mehr zu sein, daß alle Beteiligten auch dann alles bis ins Detail voneinander wissen, wenn dazwischen Monate und halbe Erdumrundungen liegen. Und zwar permanent.

"Mama, du wolltest doch heute zuerst zum Bäcker und dann zum Frisör gehen. Warum hast du das dann umgedreht gemacht?" So, in diesem Stil.

Auf meiner ersten Griechenlandradreise gab es keinerlei kommunikatives Hilfsmittel, nur die damals immerhin vorhandenen Kartentelefone am Straßenrand. Weg bedeutete schlicht weg. So einfach. Ich habe heute keine Chance mehr auf wirkliches Alleinsein. Telefon, Skype, wözzäpp uswuswusw sorgen schon, daß man dort virtuell anwesend bleibt, wo man das sonst auch ist. Und umgedreht.

Frau, Mutter, Kinder, Freunde, die Firma, Xichzbuchkontakte und Alldaszeuchs sind immer hinten mit auf dem Gebäckträger. (Von den geheimen Diensten, Gockel und Konsorten garnicht zu reden.)

Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.

Ich überzeichne ein bißchen, aber nicht allzusehr. Alleinsein scheint mir heute ein immer wertvoller werdendes Gut zu sein. Andererseits gebe ich zu, daß es nicht des Menschen Erfüllung ist, dauerhaft niemanden um sich zu haben. Es geht halt darum, hier ein Gleichgewicht zwischen innen und außen zu finden und zu praktizieren.

Keine Hilfe ist dabei in meinen Augen das "gemeinsam einsam" derjenigen, die sich zuviel in social-media-Welten aufhalten. Wirkliche Menschenbegegnungen müssen das schon sein, sonst ist es trotz allen Trubels doch "allein". Aber mal 2, 4 oder 8 Wochen auf Radreise für sich zu sein, sehe ich nicht als Problem.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1291957 - 07.07.17 07:13 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: iassu]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.931
In Antwort auf: iassu
Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.


Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. Viele kriegen ja inzwischen Entzugserscheinungen, wenn sie nicht ihre elektronischen Spielzeuge nutzen können. Hier bin ich äußerst "altmodisch". Mein Handy ist auch im Alltag oft tagelang nicht eingeschaltet und auf Radtouren verwende ich es nur, um die von Dir genannte Kommunikation mit zuhause in einem abendlichen Kurztelefonat aufrecht zu erhalten oder ab und zu einmal ein Hotel oder ähnliche Dinge zu suchen. Nicht einmal ins Forum schaue ich während der Radreise peinlich .

Ein echtes "Alleinesein" gelingt mir inzwischen auch nicht mehr vollständig, aber über längere Zeitabschnitte komme ich dem immer noch sehr nahe, wenn ich z. B. einsam vor mich hin fluchend wieder einen meiner sehr naturbelassenen Wege entlang holpere, mich aber zugleich irgendwie darüber freue, dass ich mich in Gegenden vorwage, wo wohl kaum ein "Tourist" je hinkommen wird zwinker
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1291959 - 07.07.17 07:21 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: panta-rhei]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.094
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: sani1980
Keiner? Schade...
Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.

Dann ne Zusatzfrage:
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?



Lange Touren (>2 Mo) alleine zu machen, finde ich auch eher nicht sooo toll. […]

Das kann ich mir auch vorstellen - obwohl ich noch nie solange unterwegs war.

Meine Reisen mache ich inzwischen auch alleine, die sind aber maximal 3 Wochen lang. Und ich habe auch keinerlei Probleme damit - zu lesen habe ich dabei oder kaufe mir Zeitungen. Ich genieße die Flexibilität, die Route spontan ändern zu können bis dahin, spontan die Region zu ändern - je nach Wetter. Mein Problem ist höchstens der innere Schweinehund. Der kann halt mehrere Leute nicht so leicht besiegen wie mich alleine...
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#1291962 - 07.07.17 07:30 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Keine Ahnung]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.014
In Antwort auf: Keine Ahnung
Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. etc. pp.

Ja, das stimmt.

Aber es bringt ja nichts, nur dagegen zu jammern "die können das alle nicht mehr", "die habe nicht gelernt, allein zu sein" und so weiter. Solche Sprüche nutzen den Betroffenen gar nichts. Ich weiß das aus Erfahrung, weil es mir auch so ging. Ich hatte große mentale Probleme auf meiner ersten Reise allein, damals ohne Fahrrad in einem fremden Land, in dem ich mit 18 als nicht volljährig und nicht mündig galt.

Ich musste es auch erst lernen und Strategien entwickeln, wie ich damit umgehe. Und ich glaube auch, dass dem Frager eher sowas nützt.

Mein kurzer Beitrag oben "Tagebuch schreiben", war wirklich ganz vollkommen ernst gemeint. Damit ordnet man zum einen seine Gedanken, und zum anderen brechen Gedankenschleifen, die im Kopf laufen, dadurch oft auch ab, und es wird Platz für neue Eindrücke.

Ich setze mich auch gern in ein Lokal, möglichst dort, wo der Trubel nicht übermäßig groß ist, aber wo auch nicht vollkommen Tote Hose ist. Bei einem Bier (oder was auch immer es da gibt) kann ich dann ein bisschen rumgucken und die Leute beobachten.

Buch lesen - ja und nein. Ich lese sehr gern und viel. Das kann aber dahin ausarten, dass ich dann gar nichts anderes mehr mache, als zu lesen. Im Nachheinein ärgere ich mich dann manchmal, dass ich vielleicht zu wenig von meiner Umgebung gesehen und wahrgenommen habe.

Trotzdem gehört der E-Book-Reader mit einem dicken Stapel Bücher drauf für mich zur "must have"-Ausstattung auf Radreisen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1291963 - 07.07.17 07:41 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.931
Es ist weniger ein "dagegen Jammern" als viel mehr eine Feststellung, die in meinem Fall durchaus mit Erfahrungen mit meinem Nachwuchs untermauert werden kann zwinker .

Ich glaube aber, dass es heute vielen Leuten noch schwerer fällt, die Ruhe zu "ertragen" oder gar zu "genießen" als das früher der Fall war. Man hat nun einmal die ständige Berieselung und den ständigen Zugang zu elektronischen Kommunikations- und Unterhaltungsmöglichkeiten, die es früher einfach nicht gab. Da das aber eben so ist, hast Du recht, dass Strategien wichtig sind, mit denen man eventuellen Problemen mit dem Alleinsein begegnen kann. Ein Tagebuch ist sicher eine gute Möglichkeit.

Generell ist das aber auch ganz stark vom "Typ" abhängig. Manche Leute brauchen ständige Ansprache und fühlen sich erst dann wohl, wenn sie unter Leuten sind. Meine Mutter ist so ein Mensch. Mein Vater hingegen hat durchaus gerne den "Trubel" gemieden. Ich bin hier eher meinem Vater ähnlich zwinker .

Aus diesem Grund kann man eigentlich dem Fragesteller keine wirklich zuverlässige Antwort geben. Man kann eigentlich immer nur beschreiben, wie man selber mit "einsamen Radreisen" zurechtkommt.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1291964 - 07.07.17 07:41 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Keine Ahnung]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.094
In Antwort auf: Keine Ahnung
In Antwort auf: iassu
Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.


Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. Viele kriegen ja inzwischen Entzugserscheinungen, wenn sie nicht ihre elektronischen Spielzeuge nutzen können. Hier bin ich äußerst "altmodisch". Mein Handy ist auch im Alltag oft tagelang nicht eingeschaltet und auf Radtouren verwende ich es nur, um die von Dir genannte Kommunikation mit zuhause in einem abendlichen Kurztelefonat aufrecht zu erhalten oder ab und zu einmal ein Hotel oder ähnliche Dinge zu suchen. Nicht einmal ins Forum schaue ich während der Radreise peinlich . […]


Gibt ja auch keinen Zwang, ins Forum zu schauen zwinker

Ansonsten ist es bei mir anders. Ich nutze gerne mein Smartphone, bin gerne über Facebook und Whatsapp mit den Leuten zu Hause in Kontakt - für mich ist das ein Fortschritt. Was nicht heißt, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass andere das anders sehen. Facebook ist tatsächlich für mich auch ein wichtiger News-Lieferant.

Musik habe ich jedoch auch nicht dabei auf Radreisen. Smartphone könnte es natürlich, aber ich nehme tatsächlich vorsätzlich keine Ohrhörer mit. Ich muss aber auch sagen, dass ich das auch bei anderen Radreisenden nicht sooo häufig sehe. Bei Rennradfahrern eher - auf dem Rennrad mache ich das auch manchmal, wenn ich auf altbekannten Wegen unterwegs bin. Aber nicht auf Reise in neuen Regionen.
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#1291968 - 07.07.17 07:51 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Keine Ahnung]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.931
Faden wurde nun in "Treffpunkt" verschoben - der Radreisebezug ist ja offensichtlich ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1291970 - 07.07.17 07:58 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.436
Hi,

dann sprich doch mit anderen Menschen:

Kneipe / Restaurant / Campingplatz / etc. als Radfahrer ist man ja interessant.

Erfahrungs-/Informationsaustausch ist für mich und meinen Mitfahrern kein Thema. Wir quatschen über andere Themen. Da ich meist die Route plane, ist der Informationsaustausch gering: F: "Was steht morgen auf dem Programm?" A: "Radfahren und Besichtigung von ..." fertig.

Alleine bin mit einem Buch zufrieden, aber oft komme ich wegen:
Kneipe / Restaurant / Campingplatz / etc. als Radfahrer ist man ja interessant.
Gar nicht zum Lesen

Grüße
Thomas

PS: Oft ist der Abend auch eher kurz. Etappen Ende 21 Uhr: Duschen, Essen , Schlafen
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#1291980 - 07.07.17 09:18 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
LudgerP
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.395
In Antwort auf: sani1980
Keiner? Schade...
Das Fahren ist allein ja ok, aber die Abende sind mit einem gewissen Erfahrungs-/Informationsaustausch schon wesentlich schöner.

Dann ne Zusatzfrage:
Hat wer Tipps, wie man das "Alleinsein" zu Beginn der Tour gefühlsmäßig in den Griff bekommt?

Bei deiner Zusatzfrage drängt sich mir der Verdacht auf, daß nicht das Alleinsein das Problem ist, sondern daß du vielmehr Bammel vor der Einsamkeit hast, die dich evtl. überfällt. Das ist natürlich ein Gefühl, daß man dann erstmal verknusen muß.

Grüße, Ludger
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#1291988 - 07.07.17 10:47 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Toxxi]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.837
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Keine Ahnung
Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. etc. pp.

Ja, das stimmt.

Aber es bringt ja nichts, nur dagegen zu jammern "die können das alle nicht mehr", "die habe nicht gelernt, allein zu sein" und so weiter.


Was ich versuchte zu beschreiben, habe ich als schlichte Beobachtung empfunden, sicherlich kann man das auch als Jammern empfinden. Und ja, da ist schon ein bedauernder Ton mit drin, denn ich sehe in dieser Entwicklung keinen Ausgleich für das, was abhanden kommt. Ich kann keinen aufsteigenden Weg sehen, der im Gegenzug von denen gegangen wird, die hinter ihrem Gerät gemeinsam einsam durchs Leben gehen. Und daß diese Einsamkeit von den Betroffenen als schmerzlich empfunden wird, scheint mir offensichtlich zu sein.

So ganz bei der Konstatierung meiner Beobachtungen blieb ich aber nicht stehen. Immerhin sind wir, was das angeht, freie Menschen und können aus Erkenntnis handeln. Das bedeutet, in dem von mir angedeuteten Gleichgewicht zwischen Leben im Inneren und Leben im Äußeren, beides angemessen zu kultivieren. Den reichen Raum der Stille in sich und vor allem mit sich zu pflegen oder ggf zu entdecken auf der einen Seite und das Zusammmenleben mit Menschen auf der anderen Seite zu suchen.

Diese zwei Seiten des Menschseins gehören zusammen, bedingen einander und sind unersetzlich. Im konkreten Einzelfall kommt es natürlich auch darauf an, aus und in welchem persönlichen menschlichen Umfeld der Fragesteller heraus fragt und ggf unterwegs ist. Da wird eine Antwort sehr differieren müssen.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1291991 - 07.07.17 11:42 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: iassu]
Barfußschlumpf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.334
Leider muss ich sagen: Stille vermisse ich auf den Radtouren in die fremde Welt. Überall Krach.

Völker dieser Welt: Warum frenetischer Krach, Gekreisch und ohrenbetäubende Kraftfahrzeuge?

Die Antwort:
Lärm ist Leben, Stille ist Tod.






* Ich selbst lebe in einem Kurort.
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Off-topic #1291993 - 07.07.17 11:46 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Barfußschlumpf]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.837
In Antwort auf: Barfußschlumpf
Die Antwort: Lärm ist Leben, Stille ist Tod.
Sehe ich genau andersherum.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1291997 - 07.07.17 12:36 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
Dommme
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 81
Ich hatte da auf meiner ersten (Rad)Reise, die ich jetzt gerade unternommen habe, auch große Probleme. Die ersten 2-3 Wochen waren kein Problem, hier hat noch die "Euphorie" überwogen, endlich so eine tolle Reise zu machen. Außerdem habe ich mir im Vorfeld viele Beschäftigungsmöglichkeiten überlegt (Lesen, Tagebuch schreiben, mit Freunden telefonieren, Spiele auf dem Tablet spielen und und und).
Aber nach einer Weile werden viele Dinge langweilig: Ich bin generell nicht so ein Leser, das Tagebuch ist schnell geschrieben, die Spiele werden langweilig und man kann auch nicht jeden Tag jemanden anrufen.

Leute kennenlernen war auch schwierig, da häufig schlichtweg zu wenig Menschen da waren. Nicht selten war ich mehr oder weniger der einzige Gast auf einem Campingplatz (abgesehen von Wohnwagenbesitzern, die ihr Fahrzeug nicht verlassen).

Was ich gemacht habe: Ich habe mir regelmäßig bewusst etwas "gegönnt", was man sich vielleicht zu Hause nicht oft oder nur sehr selten gönnt. Sei es eine Tüte Chips und zwei Bier, oder einfach nur auf dem Tablet daddeln, wo man zu Hause sagen würde, damit verschwende man nicht zu viel Zeit, etc. pp.

Am Ende (Woche 5 und 6) hatte ich sogar richtig Heimweh, und ich war noch nie glücklicher, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Das ist auch ein schönes Gefühl. Man merkt ganz genau welche Dinge man vermisst (in meinem Fall Freunde treffen, Klavier spielen, Deutsche Lebensmittel- und Bierpreise (ich war in Norwegen)) und welche man gar nicht so vermisst, wie man vielleicht vorher vermutet hätte (Laptop).

Geändert von Dommme (07.07.17 12:41)
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#1292001 - 07.07.17 13:35 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
SchottTours
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Hmmmh, ich bin auf dem Rad vor vielen Jahren auch schon länger alleine gereist, maximal jedoch 7-10 Tage. Und ich habe damals gemerkt, dass das längere Alleinsein auf Reisen nicht mein Ding ist. Obwohl man alleine mehr Menschen kennengelernt wie wenn man als Pärchen unterwegs ist, keine Frage. Ich habe aber das Glück, dass meine Frau genau das gleiche gerne macht wie ich: Radreisen schmunzel Man muss trotzdem Kompromisse eingehen. Was für mich aber überhaupt kein Problem darstellt, da ich in dieser Hinsicht kaum Egoismus entwickle. Von Alleinreisern kommt häufig das Argument, dass man dann machen könne, was man wolle, man "total frei" sei. Akzeptiert! Für mich sehr wichtig ist jedoch, dass ich die Reise hinterher mit jemanden teilen kann, darüber reden kann, was ich außerordentlich wichtig finde. Zusammen reisen ist für mich doppelt so schön. Abends auf Reisen essen gehen ist zu zweit einfach schöner als alleine. Ich habe auch nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, weil ich nicht immer so kann, wie ich gerne möchte. Das gesagte gilt aber natürlich nur für mich.

Ich bin gerne mal einen Tag (oder einen halben) mit dem Rad alleine unterwegs. Und genieße das. Aber für länger eben nicht.

Aber auch ich überlege, mal wieder alleine auf Tour zugehen. Um in mich selber hineinzuhorchen, ob ich es inzwischen anders sehe / sehen kann als vor 25 Jahren.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
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#1292002 - 07.07.17 13:40 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: SchottTours]
iassu
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In Antwort auf: SchottTours
Abends auf Reisen essen gehen ist zu zweit einfach schöner als alleine.
Das sehe ich allerdings genauso. Eine Kumpanei - das cum-pane, das Mit-Broten - ist schon schöner.

Es dürften allerdings auch die wenigsten sein, die bei freier Auswahl zwischen gleichmöglichen Optionen das Alleinereisen der Gesellschaft mit einem lieben Menschen vorziehen. Das geschieht doch meist weil es eben nicht anders geht.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1292003 - 07.07.17 13:44 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: LudgerP]
Uli
Moderator
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In Antwort auf: LudgerP
Bei deiner Zusatzfrage drängt sich mir der Verdacht auf, daß nicht das Alleinsein das Problem ist, sondern daß du vielmehr Bammel vor der Einsamkeit hast, die dich evtl. überfällt.

Bei mir kommt eher das Gefühl auf, dass es nicht vorrangig oder ausschliesslich um Alleinsein oder Einsamkeit geht, sondern (auch) um Langeweile. Tagsüber auf'm Rad ist das meistens kein Problem. Aber abends alleine etwas zu tun, was man als "befriedigend" empfindet, finden viele schwer. Für mich passt das auch auf die Nebendiskussion in diesem Thread.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #1292007 - 07.07.17 14:09 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Dommme]
Uwe Radholz
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Beiträge: 7.302
Ich darf mich trotz der Ermahnung der Moderatorin gleich bei dir anhängen?
Schöner Faden mit vielen klugen Texten.

Früher als ich arbeitete und viel schwätzen musste, waren die wenigen und kurzen Touren geradezu ein Traum. Ruhe, nicht sprechen, nicht verhandeln, keine Verantwortung für andere. Aber schon damals war ich am liebsten mit meiner Familie unterwegs. Waren mir eben die liebsten Menschen und mit denen zusammen zu sein wichtiger als andere Faktoren

Bin eh nicht der "einsame Wolf".
Habe, seit ich Rentner bin große und für meine Verhältnisse lange Touren gemacht. Teile davon allein. Teile mit Freunden. Vieles, was hier geschrieben wurde, habe ich auch so erlebt.
Mein ganz persönliches Fazit. Ich kann allein unterwegs sein, finde es aber mit Freunden zusammen besser. Und ich will nicht endlos unterwegs sein. Dann fehlen mir die realen Menschen, die mir wichtig sind.

Vielleicht erinnern sich noch Forumistos an den Jungen, der vor Jahren mal postete, dass er nach dem Abi nach Indien radeln wollte. Kam bis Budapest und merkte, dass er lieber bei seinem Mädchen wäre.

Ich finde auch das ein vollkommen korrektes Ergebnis einer Radreise.
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Off-topic #1292009 - 07.07.17 14:13 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: SchottTours]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.302
Hätte mir mein mühsames Tippen auf dem Handy auch sparen können,finde ich doch,dass du mir aus dem Herzen sprichst.
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#1292010 - 07.07.17 14:21 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
dhomas
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Beiträge: 1.875
Radreisen ist schon ein bunter Strauß von Möglichkeiten schmunzel Für mich haben sie je nach Begleitung sehr unterschiedliche Charakter:

- Alleinreisen sind einfach nur brutale Abenteuer und erfordern einiges an Leidensfähigkeit und Cowboy-Romantik
- Reisen mit dem besten Kumpel sind ähnlich, allerdings mit viel mehr Spaß und Alkohol (das eine nicht unbedingt wegen dem anderen). Cowboy-Romantik und "wild drauf los" steht auch hier im Vordergrund
- Reisen mit Partner sind - für mich - eher Genussurlaube. Leider kann man hier den Cowboy nicht zu sehr ausleben, dafür kommt die Romantik nicht zu kurz zwinker

Geändert von dhomas (07.07.17 14:21)
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#1292020 - 07.07.17 15:25 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
HanjoS
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Beiträge: 1.472
Hi "sani1980",

zugegeben, ich habe die meisten der Beitrage meiner Mitforumisti lediglich überflogen und bin sicher, dass viele Tipps schon gegeben wurden. Ich möchte an dieser Stelle einfach nur die Erfahrungen meiner letzten und auch ersten längeren Tour zum Besten geben.

Wahrscheinlich nicht zuletzt deswegen, weil es meine erste längere Tour (1500km, 4 Wochen, 18.000hm) war, war mir das Alleinsein besonders wichtig. Zwar hatte ich eine Deadline (mein Arbeitgeber meldete berechtigte Ansprüche auf das Erscheinen am Arbeitsplatz nach Ablauf des gewährten Urlaubs an), dennoch fühlte ich unendliche Freiheit, Entscheidungen ohne Absprache und Rücksichtnahme auf irgend jemanden empfand ich als ausgesprochen beglückend. Gerade am Anfang der Reise war das für mich sehr "beglückend". Später gab es auch Phase, in denen ich "die Nähe von Menschen" herbeigesehnt habe. Meist dann, wenn äußere Umstände dazu führten, dass ich mich nicht recht wohl fühlte: längere Hitzephasen, unerwartet langweilige Gegenden etc. pp. Für mich war in solchen Situationen immer die "Flucht hin zu Menschen" hilfreich. Das konnte ein längeres Verweilen (mehr als nur ein 1-stündiger Zwischenstopp) in einer Stadt sein, um dort schlicht Geräusche, Bewegungen, alltäglichen Trubel aufzusaugen; das war aber auch ein zunächst zielloser Besuch einer "Kneipe", bei dem ich dann eher zufällig auf jemanden traf, mit dem ich mich stundenlang unterhalten konnte und feststellte: jo, so allein bin ich mit meinem verschrobenen Ansichten auf dieser Welt nicht.

Was sollen diese Zeilen? Horche in dich hinein. Versuche herauszufinden, was genau dir in diesem Moment fehlt. Ist es die reine Ablenkung, dann suche sie. Ist es das Gewusel einer Stadt, dann begib dich genau dort hin, fehlt dir der Kontakt zu Menschen, begib dich an Orte, an denen du sie treffen kannst und sei offen für sie.

Für mich ist gerade dieser Aspekt einer "Ein-Mann-Reise" wichtig (geworden). Ich bin manchmal gezwungen, mir über meine Bedürfnisse/Wünsche klar zu werden, da mich keinerlei äußere Ablenkungen davon abhalten/ablenken. Das ist sicherlich nicht immer einfach. Ich ging mir bei der letzten Tour manchmal sogar selbst auf die Nerven, mit dem Druck, "den ich mir selbst machte", etwas dafür zu tun, dass bestimmte Erwartungen erfüllt würden. Welch Unsinn! Let ist flow, oder, nimm es, wie es kommt.

Ich wünsche dir auch weiterhin genussvolle Langeweile zwinker

Liebe Grüße von Hanjo, der vor kurzem erst von seiner letzten Tour zurück kam und sich hier noch nicht wirklich wieder zu Hause fühlt.
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo
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#1292152 - 09.07.17 07:27 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
pfluft
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Da die meisten meiner Freunde Familie haben fahre ich in den letzten Jahren viel alleine.
Am Beginn der Tour ist das immer mehr oder weniger herausfordernd. Ich glaube, das gehört einfach dazu, das ist der Preis für die vielen positiven Seiten des alleine Radelns, wie sie in den Kommentaren zu lesen sind. Ich will damit sagen, dass es weniger darum geht, den "Trennungsschmerz" wegmachen zu wollen, sondern eher ihn anzunehmen, genau so wie die Regentage, die öden Strecken, unvermeidbarer Schwerverkehr etc.
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#1292176 - 09.07.17 14:17 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: HanjoS]
sani1980
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Jetzt nach keine Ahnung wie vielen Tagen passt es. Ich habe mich mit mir arrangieren können und genieße die Freiheit. Fast meine ich das gleiche Gefühl zu haben, was du beschreibst.

Danke für deine Zeilen. Die habe ich mehrfach gelesen und finde mich wieder.
MfG, Sani
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#1292177 - 09.07.17 14:18 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Uli]
sani1980
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...da hast du nicht ganz Unrecht. Aber Langeweile kommt im Moment nicht mehr auf.
MfG, Sani
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#1292178 - 09.07.17 14:22 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: Keine Ahnung]
sani1980
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Das ist auf Tour auf jeden Fal ein Thema und ich muss zugeben, dass ich die Passauffahrten mit einer Auswahl von Musikstücken antrete. Das wiederum baut mich in manchen Kehren auf, motiviert und ab und an singe ich sogar mit - wenn die Puste reicht.

Kontakt zur Familie und Freunden halte ich auch, aber dass wird mit der heimsuchen immer weniger, da man sich mit sich selber beschäftigt. Ob man will oder nicht. Besonders bei den Passauffahrten lerne ich mich jedesmal "neu" kennen...
MfG, Sani
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#1292180 - 09.07.17 14:35 Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour [Re: sani1980]
sani1980
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So vielen Antworten werde ich gar nicht gerecht, zumal ich nur ein Handy dabeihabe und das schreiben eher mühsam ist. Aber zumindest folgenden Zwischenstand möchte ich durchgeben:
- unterwegs ist mir es wichtig geworden eine gewisse Routine zu finden und diese in den Tagesablauf einzubauen
- die Streckenabschnitte wähle ich an "blöden" Tagen so, dass sie bewusst länger sind und ich am Abend ein festes Ziel habe, wo ich aufgrund der Anstrengungen am Tage dann auch gut schlafe
- ich musste ich der letzten Woche leider feststellen, dass ich immer noch zu vielen Gewicht rumschleppe. Es waren "nur" 20kg, aber die Zeltausrüstung konnte/wollte ich nur selten nutzen. Grund hierfür waren der Regen/Unwetter in den Nächten. Es macht keine. Spaß das Zelt nass einzupacken und tagsüber bzw. abends wieder zu trocknen. Ergo: Alles weg - brauche ich eh nicht.
- nach der Entscheidung eine größere Gewichtsoptimierung vorzunehmen, bin ich jetzt noch 8-9kg los. So macht das Passfahren auch wieder Spaß und darauf kommt es mir an. Es muss auch Spaß machen und sollte nur selten zur Qual werden.

Vielen Dank an alle für die Antworten.

Kette rechts!

Sani
MfG, Sani
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