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#1275569 - 06.04.17 19:00 Re: Stufentandem Pino [Re: LarsiGoreng]
snoopy-226k
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.021
Wir haben runde 18.000 km auf unserem Alu-Pino (Bj. ~2012), davon letztes Jahr Nordkapp-Gibraltar mit 9.500 Kilometern.

Für uns war's romantisch genug, aber 24h am Tag so dicht aufeinander ist vielleicht nicht jedermanns Sache.
Technische Probleme hatten wir praktisch nie, für uns sind pros/cons des Pino:


+ Sitzanordnung, beide sehen, können reden
+ viel Gepäck möglich, wir hatten trotzdem noch einen Hänger, den merkt man gar nicht
- am Berg sehr hart zu fahren, da merkt man den Hänger dann doch schmunzel
- schlecht in Züge zu laden. Bus mit Unterflurabteil geht gut
- auf sandigen/kiesigen Wegen neigt das Vorderrad zum Einsinken und zum Lock-Out und kann damit unlenkbar werden --> da hilft nur sehr schnell hinstehen und das Rad (versuchen zu) halten
- auf sandigem Grund fast nicht zu schieben (--> mal schnell vom Weg ab um einen Zeltplatz in den Dünen zu nehmen ist schwierig
+ Fahrspaß
+ auf normalen Straßen extrem stabil
- Sollte Doppelscheibenbremse haben... aber das gilt für jedes Tandem
+ echter Hingucker
+ Mit Einheimischen in Kontakt zu kommen ist ein Automatismus
+ vorne seeeehr bequem (Mädchenplatz zwinker )

Ich würde in Europa sofort wieder damit starten. Auf Strecken, wo ich mit viel Schotterpiste und vielleicht auch sandigen Abschnitten rechnen müsste wäre das Pino nur zweite Wahl. Eventuell machbar mit einem fetten vorderen Reifen... aber dafür braucht man vermutlich auch einen Gabelumbau.
Unser Lebenstraum von Nord nach Süd:
http://www.2RadReise.de
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#1275598 - 06.04.17 19:59 Re: Stufentandem Pino [Re: Fricka]
Mash
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 78
Zitat:
Das spricht in meinen Augen gegen das Velomo mit Untenlenkung vorne


Das Hi Life 2 von Velomo hat einen Rad Lenker.

LarsiGoreng:
Zitat:
Wenn das Velomo genauso viel Zuladung oder sogar noch mehr zulässt und die Macher dir garantieren, dass das Ding nicht bricht (wo auch immer), dann ist es sicherlich eine Alternative. Aber ich würde es definitiv vorher fahren und testen!


Das ist eine Einzelanfertigung, leider kann das Modell erst testgefahren werden, wenn es fertig ist. Da es gerade von Velomo kein Modell im Haus gibt, dient als "Prototyp" zum ermitteln der Bedrüfnisse ein Pino.

Das Rad kann deutlich mehr tragen als das Pino (das Pino kann mal auf Asphalt 225 Kilo tragen - aber nicht auf Schotterpiste für hunderte Kilometern.) Das Hi-Life 2 von Velomo ist mit
Zitat:
Tragfähigkeit >250kg
. angegeben Was soll schlimmer sein als am Pino, bei dem doch eine Menge Rahmenbrüche dokumenteirt sind?

Außer:

Zitat:

[Ersatzrahmen] Die Frage ist, ob Velomo es besser macht ;-)


Ich frage das vor dem Kauf. Aber im Grunde möchte ein Rad, das nicht bricht. Das Erhoffe ich mir vom Velomo.

Zitat:
Ein besonderer Vorteil des Velomo ist übrigens die etwas geradere Sattelstange (besser einstellbare Sitzposition zur Kraftübertragungen) und die Möglichkeit die Geometrie adequater einzustellen, durch Verwendung normaler Lenker, Griffe und Vorbauten.


Das Rad lässt sich nicht nur besser einstellen. Wir lassen uns vermessen und äußern unsere Wünsche - dann wird das Rad nach uns designed. Wir verlassen uns ab dann nur noch auf das Know-How des Ingenieurs und des Soziologen.


Ich frage mal unter Treffpunkt, ob Jemand ein Velomo hat.
Du brauchst keine Ahnung von der Fahrradtechnik zu haben.
Du musst vor der Reise nicht trainieren.
Es reicht, wenn du einfach los faehrst: www.we-cycle.asia
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#1275603 - 06.04.17 20:09 Re: Stufentandem Pino [Re: Mash]
panta-rhei
Mitglied
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Beiträge: 8.028
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hallo Mash

In Antwort auf: Mash


Das Rad kann deutlich mehr tragen als das Pino (das Pino kann mal auf Asphalt 225 Kilo tragen - aber nicht auf Schotterpiste für hunderte Kilometern.) Das Hi-Life 2 von Velomo ist mit
Zitat:
Tragfähigkeit >250kg
. angegeben ,,, Aber im Grunde möchte ein Rad, das nicht bricht. Das Erhoffe ich mir vom Velomo.


M.e. zu Unrecht. Hase hat wenigstens jahrelange Erfahrung, auch von Leuten, die harte Touren gemacht haben - und Velomo nicht. Sehe nicht, dass die 2500,- mehr im Verhältnis zu einem gebrauchten Stahlpino mehr Sicherheit bieten (=sich lohnen), wenn ihr generell auch auf einem Pino gut sitzt. Aber da das Velomo im Gegensatz zu den aktuellen Pinos wenigstens Stahl ist, findet ihr zumindest schneller einen Schweisser unterwegs teuflisch und müsst nicht wochenlang auf UPS warten .
Ob sich die 3500,- mehr im Vergleich zu 2 Einzelrädern für euch lohnen, ist natuerlich noch eine ganz andere Frage. Aber Deine Entscheidung scheint ja schon festzustehen ... wenns euch beiden Spass macht? Why not!
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (06.04.17 20:11)
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#1275618 - 06.04.17 21:23 Re: Stufentandem Pino [Re: Mash]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.493
Das sehe ich ähnlich wie mein Vorredner. Auf die 10% mehr Gesamtgewichtsangabe würde ich nix geben. Allein schon die Güte der Schweißverbindungen sollte je nach Geschick und Glück des Schweißers um mehr variieren. Und andere Einflüsse wie der Fahrbahnuntergrund, Fahrweise oder die Gewichtsverteilung haben viel mehr Einfluss auf die Dauerhaltbarkeit des Rades als die Systemmasse. Die zulässigen Gesamtgewichtsangaben bei Rädern kann man kaum berechnen, das sind schlicht und ergreifend Erfahrungswerte, sie taugen daher eher für grobe Vergleiche. Innerhalb des gleichen Herstellers noch eher, als herstellerübergreifend.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1275648 - 07.04.17 05:42 Re: Stufentandem Pino [Re: Mash]
LarsiGoreng
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 71
In Antwort auf: Mash
Zitat:
Das spricht in meinen Augen gegen das Velomo mit Untenlenkung vorne


Das Hi Life 2 von Velomo hat einen Rad Lenker.

LarsiGoreng:
Zitat:
Wenn das Velomo genauso viel Zuladung oder sogar noch mehr zulässt und die Macher dir garantieren, dass das Ding nicht bricht (wo auch immer), dann ist es sicherlich eine Alternative. Aber ich würde es definitiv vorher fahren und testen!


Das ist eine Einzelanfertigung, leider kann das Modell erst testgefahren werden, wenn es fertig ist. Da es gerade von Velomo kein Modell im Haus gibt, dient als "Prototyp" zum ermitteln der Bedrüfnisse ein Pino.

Das Rad kann deutlich mehr tragen als das Pino (das Pino kann mal auf Asphalt 225 Kilo tragen - aber nicht auf Schotterpiste für hunderte Kilometern.) Das Hi-Life 2 von Velomo ist mit
Zitat:
Tragfähigkeit >250kg
. angegeben Was soll schlimmer sein als am Pino, bei dem doch eine Menge Rahmenbrüche dokumenteirt sind?

Außer:

Zitat:

[Ersatzrahmen] Die Frage ist, ob Velomo es besser macht ;-)


Ich frage das vor dem Kauf. Aber im Grunde möchte ein Rad, das nicht bricht. Das Erhoffe ich mir vom Velomo.

Zitat:
Ein besonderer Vorteil des Velomo ist übrigens die etwas geradere Sattelstange (besser einstellbare Sitzposition zur Kraftübertragungen) und die Möglichkeit die Geometrie adequater einzustellen, durch Verwendung normaler Lenker, Griffe und Vorbauten.


Das Rad lässt sich nicht nur besser einstellen. Wir lassen uns vermessen und äußern unsere Wünsche - dann wird das Rad nach uns designed. Wir verlassen uns ab dann nur noch auf das Know-How des Ingenieurs und des Soziologen.


Ich frage mal unter Treffpunkt, ob Jemand ein Velomo hat.




Also ich fasse mal zusammen:

Velomo will dir ein maßangefertigtes Rad bauen und die Basis dafür bildet ein Pino (schon witzig), welches zwar ähnlich aufgebaut aber von der Geometrie schon anders ist. Du hast das Rad bisher weder live gesehen, wirst es weder vorher fahren (wir sind das Pino vorher 200km gefahren, bevor wir ne Entscheidung getroffen haben), hast dich noch nicht von der realen Qualität der Rahmens überzeugen können. Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber der Kerl am Telefon muss ein guter Verkäufer sein oder deine Angst vorm Rahmenbruch ist riesig zwinker

Und die Leute von Velomo haben nicht mal einen Prototyypen im Haus, der fahrbar ist?? Das macht mich irgendwie skeptisch (dich nicht??). Wie oft haben die das Ding denn schon gebaut?? verwirrt

Beim Pino sind die Rahmenbrüche dokumentiert, aber es ist ebenso dokumentiert, dass der Rahmen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterliegt. Sprich, hier arbeitet eine Firma schon jahrelang an etwas und sieht auch die Probleme. Außerdem gibt es ebenso die wirklich gute Möglichkeit ein Stahlpino zu nehmen (mit den von panta-rhei genannten Vorteilen, dass trotzt Unteilbarkeit, gut transportierbar ist. Überhaupt scheinen viele die Teilbarkeit des Pino-Alu-Rahmens, trotz Transport, nicht wirklich zu nutzen (zumindest was man so hört und liest)

Aber letztendlich ist es Deine / Eure Entscheidung wofür ihr 4 1/2 Mille ausgebt. Ich möchte nur eine gesunde Skepsis fördern. Am Ende bist du bei keinem Hersteller (und seien seine Versprechungen auch noch so groß) davor gefeit, dass etwas mit dem Rahmen passiert. Bei welchem Hersteller du nun das größere Überraschungspaket kaufst, bleibt deiner Interpretation überlassen.

Egal wofür ihr euch entscheidet, über geteilte Erfahrungen würde ich mich sehr freuen schmunzel
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#1275660 - 07.04.17 06:51 Re: Stufentandem [Re: Mash]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.568
Hallo Mash!

Aktuell sehe ich an gebrauchten Pinos nur sehr, sehr teure. Der Markt scheint es her zu geben, oder alle warten auf Leute, die es sich gefallen lassen. Das schaut nicht nach einem gebrauchten Pino mit Stahlrahmen aus, außer, ihr habt Glück und jemand möchte wirklich verkaufen. (Das kommt vor, auch mein Liegeradl hätte ich nicht zu den üblichen Apothekerpreisen gekauft. Dafür muss man aber warten können.)

Deshalb werden wohl eher die Alternativen bleiben: Ein neues Velomo oder doch ein neues Pino.

Was in meinen Augen für ein Pino spricht, wäre, dass sie, wenn ich den Berichten hier folge, offenbar ihre unfreiwillige Sollbruchstelle im Rahmen lokalisiert und neutralisiert haben. Besonders nett zu den Leuten, die den Bruch hatten, waren sie offenbar nicht immer. Da wäre noch mehr an Kundenfreundlichkeit gegangen. Aber VW war bei unserem Caddy deutlich schlechter unterwegs.
Ein gebrauchtes Pino mit Alurahmen aus den für Brüche bekannten Baujahren würde ich nicht nehmen. Allenfalls mit einer dieser Nachrüst-Manschetten, aber dann wird wohl das Zerlegen umständlich bis kaum möglich. Ich würde auch diese Nachrüstlösung selbst anschauen, ob ich ihr traue oder nicht.

Dann bleiben die Velomo Tandems. Wie gut sie sind, kann ich nur raten. An sich sollten die Hersteller aus Vergleichswerten mit älteren Tandems abschätzen können, was hält und was nicht. Garantie ist das natürlich keine. Aber die haben wir, wie man am Pino sieht, nirgends. Tandemteile werden einfach weit stärker belastet als Teile an normalen Rädern, das sorgt auch beim Verbauen von besten Teilen für ein höheres Defektrisiko.

Wenn kein Lowrider für große Taschen für das Velomo aufzutreiben ist, könntet ihr auch einen selbst bauen. Ich habe mich gewundert, wie einfach es war, den Gepäcksträger meines Liegerades mit selbst hergestellten Teilen zu verstärken. Auch einen Gepäcksträger für vorne für das Rad meiner Frau habe ich gleich mit gebaut. Das Material dafür waren Nirostarohre und wenige Nirostaplättchen vom Schrottplatz. Nicht einmal das Biegen der Rohre war ein Problem.

lg!
georg
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#1275666 - 07.04.17 07:14 Re: Stufentandem Pino [Re: LarsiGoreng]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.802
Als ich unfallbedingt zur Liege-Trike-Fahrerin wurde und erfuhr, dass ich für so ein Teil etliche 1000 € ausgeben sollte, wollte ich mir zunächst eines mieten. Erst einmal wollte ich wissen, ob mir das überhaupt auch auf längeren Touren als einmal um den Block Spaß macht. Und der Mietpreis wäre bei Kauf angerechnet worden.

http://www.mainvelo.de/infos/testcenter-2017-seite-2.pdf

Nur so als Beispiel. Gibt es bestimmt auch anderswo. Obwohl diese Teile auch in meinem Fall gebraucht unglaublich teuer waren, fanden sich im Handumdrehen nagelneue kaum gebrauchte Teile zu Tiefstpreisen, so dass es dazu nicht mehr kam. Das waren die Fahrzeuge all der Leute, die die witzig fanden und schnell feststellten, dass es auch Widrigkeiten in der Benutzung gibt.

Ihr habt also im Grunde weder Erfahrung mit Radreisen noch mit Pino/Velomo und wollt viel Geld ausgeben und ratzfatz auf Weltreise gehen. Bitte schreibt einen Blog und gebt den Link bekannt. Ich lese sowas sehr, sehr gerne.

Habt ihr denn ohne Rad schon gemeinsame Reiseerfahrungen? Und nach Erwerb des teuren Teils noch genug Geld, um euch ab und zu mal was zu essen und eine Dusche leisten zu können?

Geändert von Fricka (07.04.17 07:14)
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Off-topic #1275673 - 07.04.17 07:28 Re: Stufentandem Pino [Re: Fricka]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.568
Hallo Fricka!

Ich denke, alles ist möglich. Manche treten so eine Weltreise mit langer Radelerfahrung auf Tour an. Andere steigen auf Räder, weil ihnen die anderen Verkehrsmittel zu schnell sind oder aus anderen Gründen nicht passen, und sind davor kaum weiter als bis zum nächsten Bad gefahren. Manche vertragen sich auf einer Weltreise (oder wie in diesem Fall Indienreise) auf Dauer gut, manche nicht.

Ich finde es wie du wichtig, die möglichen kritischen Punkte anzusprechen -und dann möchte ich einen Schritt zurück treten und die Entscheidungen denen überlassen, die zu entscheiden haben. Schlimmstenfalls haben sie fürs Leben Wichtiges gelernt. Und im guten Fall haben sie eine einzigartige Erfahrung gemacht, die man nicht für viel Geld kaufen kann.

lg und schöne Fahrten mit deinem Trike!
georg
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#1275729 - 07.04.17 10:18 Re: Stufentandem Pino [Re: Mash]
kossihh
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 426
Zumindest konstruktiv haben einige der Velomo-Tandems Vorteile gegenüber einem Pino.
Beim Hi-Fly Nr. 2 beispielsweise laufen Unter- und Oberrohr wie bei einem Diamantrahmen erst am Steuerrohr zusammen. Damit ist dieser Rahmen schon vom Aufbau her steifer als das einzelne Rohr zwischen Lenker und Gabel beim Pino, wo überdies noch der Teilungspunkt liegt.
Damit ändert sich aber auch die Geometrie im Vergleich zu einem Pino. Der Stoker sitzt höher und somit wandert auch der Schwerpunkt des ganzen Gefährts wieder mehr Richtung Auftrechttandem. Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich. Und der Stoker sitzt weiter weg vom Captain, was aber erst den normalen Lenker ermöglicht (für mich einer der Pluspunkte von Velomo). Das Fahrgefühl wird also schon etwas von dem eines Pino abweichen.
Bleibt noch das Vertrauen in deren Schweisserkünste...






Geändert von kossihh (07.04.17 10:22)
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#1275738 - 07.04.17 11:21 Re: Stufentandem Pino [Re: kossihh]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.802
In Antwort auf: kossihh

Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich.


Laut Gebrauchsanweisung können die Füße des Stokers leicht von den Pedalen rutschen, so dass man nur eingeklickt fahren sollte. Für noch nicht so Liegeraderfahrene Nutzer und bei langen Tagen unterwegs finde ich das ziemlich wichtig.

Steht aber irgendwie im Widerspruch.....
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#1275743 - 07.04.17 11:44 Re: Stufentandem Pino [Re: Fricka]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.568
Die Gebrauchsanweisung stimmt sicher.
Nur: Bei meinem Liegeradl habe ich (leider) entdeckt, dass ich genau dann, wenn ich die Klickpedale am meisten brauche, nämlich bergauf, sie nicht einhängen kann. Durch das relativ große Vorderrad (26") stoße ich bei stärkeren Lenkausschlägen, wenn ich eingeklickt fahre, leicht seitlich am Vorderrad an und behindere die Lenkung. Das stärkere Einschlagen wird durch das eher instabile Verhalten des Rades bei langsamem Fahren ab und zu nötig. Inzwischen habe ich mich an das Rad recht gut gewöhnt und fahre seit Neuestem wieder ohne Klickies. Mit Schuhen mit deutlichem Absatz geht das recht gut, auch wenn ein Restrisiko bleibt. Aber das bleibt auch, wenn es mich wegen der eingeklickten Schuhe schmeißt.

Auf das Pino übersetzt würde ich sagen: Der/die StokerIn fährt grundsätzlich eingeklickt, außer, wenn plötzliches Absteigebedürfnis erwartbar ist. Das wäre z.B. sehr enger und hektischer Stadtverkehr, oder Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)

lg!
georg
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#1275745 - 07.04.17 11:53 Re: Stufentandem Pino [Re: irg]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.802
In Antwort auf: irg

Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)


Und genau da rutscht man natürlich auch am schnellsten ab. Oder bei Schlaglöchern. Oder wenn man müde wird und die Konzentration nachlässt.

Selber fahre ich nicht gerne eingeklickt. Zwar stellt man sich auf dem Trike um. Die Füße werden eigentlich nur zum Aussteigen runter gesetzt. Zum Nicht-Umkippen braucht man sie nicht. Trotz inzwischen 4000 zurückgelegter Kilometer fühle ich mich nicht sicher genug, auf die festgeklickten Schuhe zu verzichten.

Auf Radreisen hat das zur Folge, dass die Füße den ganzen Tag in derselben Stellung bleiben müssen. Im Winter frieren sie mir mangels Bewegungsmöglichkeiten ab. Im Sommer werden sie taub. Ich kriege das hin, weil es nicht anders geht. Aber bequemes Reisen geht für mich anders.
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Off-topic #1275752 - 07.04.17 12:31 Re: Stufentandem Pino [Re: Fricka]
kossihh
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 426
Ohhh peinlich
Hab unser Pino gebraucht gekauft da war keine Anleitung dabei. Die blöden Klickpedale hab ich als erstes getauscht, wir haben da keine Schuhe dafür. Nun fahren wir schon einige tausend km mit normalen Pedalen und normalem Schuhwerk.
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#1275795 - 07.04.17 17:40 Re: Stufentandem [Re: irg]
ohne Gasgriff
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.701
In Antwort auf: irg
Tandemteile werden einfach weit stärker belastet als Teile an normalen Rädern, das sorgt auch beim Verbauen von besten Teilen für ein höheres Defektrisiko.


Period.

Und genau diese Tandemteile sind entweder garkeine, sondern stattdessen ganz normale Fahrradteile und folglich chronisch überlastet bzw. zumindest außerhalb der Spezifikation betrieben - oder aber es sind Spezialteile, für die man nirgendwo Ersatz bekommt. Und mit sowas will man auf Fernreise gehen?

Ich finde schon für Touren ums Dorf rum kaum ein Argument für ein Tandem und halte es im Gegenteil gerade für einen Vorteil des Fahrradfahrens, dass beide gleichberechtigt genau das Gleiche erleben können, verglichen mit dem Motorrad oder Auto, wo einer zum Beifahrer degradiert wird. Beim Tandem ist er nicht nur Beifahrer, "Fahrgast", sondern muß sich auch noch als Stoker, "Heizer", als Hilfsantrieb betätigen, ohne jedoch das Steuer, den Lenker, sein Schicksal selbst in der Hand zu haben.
Ich lese immer wieder begeisterte Berichte über's Tandemfahren, aber ich lese die immer nur von den Captains, i.d.R. Technik-Nerds, die sich mit den allfälligen technischen Unzulänglichkeiten und Problemen rumschlagen, für die sie Lösungen suchen, die sie jedoch ohne Tandem schlicht nicht hätten.

Das mag an meiner individuellen Wahrnehmung liegen, da ich mich meist nur in den technischen Unterforen rumtreibe. Deshalb hier mal die Einladung an alle Stoker, hier mal das Hohe Lied des Stoker-Daseins zu singen. Was ist so reizvoll daran, den lieben langen Tag lang den verschwitzen Rücken des Captains vor der Nase und im Panorama zu haben und von jedem Schlagloch zusammengestaucht zu werden, da man es nicht kommen sieht? Ja gut, beim Stufentandem sind die Plätze vertauscht, aber trotzdem: Dies erschließt sich mir nicht und für meine Person kann ich nur sagen: Nichtmal für Kuchen würde ich auf dem Stoker-Sitz Platz nehmen!

Falls unterschiedliche körperliche Leistungsfähigkeit das Argument sein sollte, dann wird die sich auf solch einer Reise sicher ohnehin einander angleichen und bis es so weit ist, könnte man sie auch durch ungleiche Gepäckverteilung kompensieren. Wie auch immer: Rational betrachtet - und zwar unter allen Aspekten - kämen für mich für eine solche Reise nur zwei gleiche, gleichwertige und völlig konventionelle Fahrräder in Frage, mit "Shimano von vorne bis hinten" und ohne jede technische Sonderlocke.
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Off-topic #1275808 - 07.04.17 18:50 Re: Stufentandem [Re: ohne Gasgriff]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.493
Das hier die (männlichen) Kapitäne mehrheitlich schreiben, dürfte daran liegen, dass einerseits:
- Männer in diesem Forum (eben auch wegen der Techniklastigkeit und des Mediums (Internetforum)) überrepräsentiert sind und
- bei getrenntgeschlechtlichen Paaren meist die Männer vorn sitzen. Das liegt auch daran, dass die vorderen Abteile bei den Rahmen oft größer sind, genauso wie die Männer.

Aber zum Tandemfahren gehören zwei und wenn ein Part nicht wöllte, dann würde man nicht so fahren...

Richtig ist, dass der Stoker nach vorn nix sieht, dafür aber umso mehr zur Seite, weil der sich auch nicht ums Steuern kümmern muss. Ich kenne auch eine Stokerin, die hinten gern Bücher liest. Meine Stokerin ist für die Navigation zuständig und der Blick auf den "verschwitzten Rücken" wird von der Karte versperrt. zwinker
Gegen die Schlaglöcher hilft ne Federsattelstütze (dringend anzuraten), Klickpedale und etwas Kommunikation. Buckel und Schlaglöcher sind fast die einzigen Dinge, die bei uns angesagt werden.

Leistungskompensation übers Gepäck geht nur bedingt und hängt sehr davon ab, ob es rauf, runter oder geradeaus geht. Und der Wind spielt auch eine Rolle. Beim Tandem ist das schlicht nie ein Thema, weil die Kräfte additiv auf die Nabe gebracht werden. Das mit der guten Kommunikation hatten wir ja schon und wenn das Transportmittel die Radmitnahme gestattet, dann ist der Verlad eines Reiserades nach meinem Empfinden auch einfacher als der von zweien.

Aber das wichtigste ist: Das gemeinsame Fahren auf einem Rad macht einfach Spaß. Uns zumindest. Also tun wir dies. zwinker
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Geändert von derSammy (07.04.17 18:53)
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#1275811 - 07.04.17 18:53 Re: Stufentandem [Re: ohne Gasgriff]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.028
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hallo Ohne Gasgriff,

In Antwort auf: ohne Gasgriff
In Antwort auf: irg
Tandemteile werden einfach weit stärker belastet als Teile an normalen Rädern, das sorgt auch beim Verbauen von besten Teilen für ein höheres Defektrisiko.

Rational betrachtet - und zwar unter allen Aspekten - kämen für mich für eine solche Reise nur zwei gleiche, gleichwertige und völlig konventionelle Fahrräder in Frage, mit "Shimano von vorne bis hinten" und ohne jede technische Sonderlocke.


Eigentlich bin ich da ja - gerade nach Radreisen in Trikontländern - diesbezüglich VOLL auf Deiner Linie - rational betrachtet.

Ich muss aber sagen, dass ich auch schon in einer ähnlichen Situation wie der TE war und mich in den Kauf eines sehr exotisches (und sehr teuren) Tandems reingesteigert habe. peinlich OK, wir hatten damit nur kuerzere Reisen in Euroland vor, aber die Verlockung, ganz bequem und dabei noch mega - romantisch verliebt etwaige Leistungsunterschiede abpuffern zu können, kann ich schon nachvollziehen. Wir hatten sogar ein Pino ausprobiert (man kann sich sogar während der Fahrt küssen träller schmunzel ) , aber das fand meine Ex voll blöd (das Pino zwinker ) .

Aber es kam, wie es kommen musste: Das Ding (ein teilbares Zox Liegetandem) war für unsere Reisen (mässige Kondition, zwangsweise viel Gebäck aber hygelliges Terrain) völliger Nonsense. Auch technisch hatte es erhebliche "angeborene" Macken (u.a. Bremsen!), so dass es nach der Jungfernfahrt nur selten verwendet wurde. Wir hatten es schliesslich - während unserer Lateinamerikareise mit stinknormalen und preiswerten T400ern listig - mit grossem Glück gut verkauft gekriegt.

Trotzdem, wenn beide voll begeistert sind und sich der massiven Nachteile voll bewusst sind (wo ich hier zweifele), würde ich durchaus mitm Pino eine Weltumrundung angehen - irrationalerweise - aber bitte einen Stahlheimer grins
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (07.04.17 18:58)
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#1275852 - 07.04.17 21:53 Re: Stufentandem [Re: Mash]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.885
Das Pino fährt sich jedenfalls einfacher als ein konventionelles Tandem. Zu technischen Detailfragen werde ich mich mangels Erfahrung aber nicht äußern. Die Technik wird aus meiner Erfahrung auch überbewertet, enden doch Langzeitreisen eher wegen Defekten am Fahrer als am gefahrenen Rad. Nicht jeder verkraftet seelisch solch eine Reise, mancher wird krank.

Wenn ich es richtig verstanden habe, habt ihr Beide keine Erfahrung mit gemeinsamen Radreisen, für deine Freundin wäre es die erste Radreise überhaupt. Erfahrung mit Tandem scheint auch nicht vorhanden zu sein. In dieser Konstellation halte ich euer Vorhaben für gewagt.

Für die ersten Radurlaube mit meiner Frau schaffte ich damals auch ein Tandem an. Nach der ersten mehrwöchigen Radreise durch Frankreich war meine Frau nicht mehr bereit für solche Urlaube. Seither reisen wir mit Einzelrädern. Manchmal fahren wir außer Sichtweise; an manchen Tagen fahre ich alleine eine eine kleine Rundtour während meine Frau etwas ganz Anderes unternimmt. Ein wenig Abstand kann manchmal hilfreich für eine Beziehung sein.

Seit Langem verstaubt das Tandem im Keller.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1275860 - 07.04.17 22:55 Re: Stufentandem [Re: StephanBehrendt]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.493
In Antwort auf: StephanBehrendt
Das Pino fährt sich jedenfalls einfacher als ein konventionelles Tandem.

Kannst du das präzissieren? Ich meine, Tandemfahren ist nicht grundsätzlich "komplizierter" als Radfahren allgemein. Den großen Wendekreis muss man beachten, aber ist der beim Pino so viel kleiner? Die Lenkung ist immerhin indirekt und der Lenkeinschlag durch das Gestänge beschränkt.
Was ich beim Pino als mögliches großes Problem sehe, ist der Umstand, dass man erst den liegenden Stoker komplett in die Kreuzung hinein schieben muss, bevor der Captain sieht, ob frei ist. Diese Problematik hast du mit nem Standardtandem nicht. Ist aber ne Sache, die eigentlich nur innerstädtisch so richtig ausschlaggebend sein sollte.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1275862 - 07.04.17 23:26 Re: Stufentandem [Re: derSammy]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.885
In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: StephanBehrendt
Das Pino fährt sich jedenfalls einfacher als ein konventionelles Tandem.

Kannst du das präzissieren?
Ein wesentliches Problem beim Tandem ist das Anfahren. Mit vollkommen ungeübten Menschen bin ich schon häufiger sowohl vorne als auch hinten mit dem Pino auf Parcouren problemlos gefahren. Dort sind die Kurve eher enger. Auf dem Upright gibt das Probleme.
Deine anderen Befürchtungen halte ich für theoretisch.
------------------------
Grüsse
Stephan

Geändert von StephanBehrendt (07.04.17 23:28)
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#1275872 - 08.04.17 06:46 Re: Stufentandem [Re: derSammy]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.028
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

1. Anfahren ist einfacher
2. Treten muss nicht koordiniert werden (Freilauf)
3. Kreuzungen in der Stadt sind kein Problem
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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#1275884 - 08.04.17 10:37 Re: Stufentandem [Re: derSammy]
Martina
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In Antwort auf: derSammy
Was ich beim Pino als mögliches großes Problem sehe, ist der Umstand, dass man erst den liegenden Stoker komplett in die Kreuzung hinein schieben muss, bevor der Captain sieht, ob frei ist.


Ob es wirklich ein Problem ist, kann ich nicht beurteilen, dass es für den Stoker aber extrem unangenehm ist, kann ich bestätigen. Ebenso fand zumindest ich es generell ziemlich nervig, vorne zu sitzen, aber weder lenken noch bremsen zu können. Hinten auf dem konventionellen Tandem macht mir das nichts, da bremst und lenkt der Captain aus Eigeninteresse und natürlich weil er von vorne lenken von jedem anderen Fahrzeug gewohnt ist instinktiv richtig. Von hinten lenken kommt dagegen außer bei Pino und Verwandten nur beim Gabelstapler und beim Rückwärtsfahren vor. D.h. es muss erstmal geübt werden und ob dafür eine lebende Fracht das richtige ist?
Dazu kommt, dass sich der Unten'lenker' nicht so richtig dazu eignet, sich daran abzustützen. Was bei Liegerädern oft und wohl durchaus zu Recht als Vorteil gepriesen wird, ist beim Tandem m.E nicht so doll. Wenn der Captain unerwartet bremst, ist es bei einem konventionellen Lenker deutlich einfacher, Halt zu finden. Sitzt man beim Doppelliegetandem hinten, gibt es im Notfall immer noch den Sitz des Captains, beim Pino gibt es gar nichts. Ich halte es deshalb wie Fricka schon schrieb für zumindest potenziell gefährlich, ohne Klickpedale zu fahren. Manchmal glaube ich sogar, der Stoker bräuchte einen Beckengurt.

Für mich wäre ein Pino jedenfalls nichts. Eine Weltreise mit einem 'konventionellen' Tandem könnte ich mir dagegen vorstellen.

Martina
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#1275896 - 08.04.17 11:45 Re: Stufentandem [Re: panta-rhei]
Thors1en
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Das mit den Kreuzungen sehe ich (aus eigener Erfahrung) anders. Immerhin ist das Stufentandem vom Piloten aus ca. ein Meter weiter in der Kreuzung als ein normales Rad. Umgekehrt bedeutet das, wenn man mit einem normalen Rad mit weniger als einem Meter Abstand zum Stehen kommt bzw. ausweichen kann, dann hat es beim Stufentandem schon eine Kollision gegeben.
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#1276082 - 09.04.17 13:08 Re: Stufentandem [Re: ohne Gasgriff]
irg
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Hallo!

[zitat=ohne Gasgriff
Und genau diese Tandemteile sind entweder garkeine, sondern stattdessen ganz normale Fahrradteile und folglich chronisch überlastet bzw. zumindest außerhalb der Spezifikation betrieben - oder aber es sind Spezialteile, für die man nirgendwo Ersatz bekommt. Und mit sowas will man auf Fernreise gehen?

Falls unterschiedliche körperliche Leistungsfähigkeit das Argument sein sollte, dann wird die sich auf solch einer Reise sicher ohnehin einander angleichen und bis es so weit ist, könnte man sie auch durch ungleiche Gepäckverteilung kompensieren. Wie auch immer: Rational betrachtet - und zwar unter allen Aspekten - kämen für mich für eine solche Reise nur zwei gleiche, gleichwertige und völlig konventionelle Fahrräder in Frage, mit "Shimano von vorne bis hinten" und ohne jede technische Sonderlocke. [/zitat]

In manchem stimme ich dir zu, in manchem nicht. Zwei möglichst baugleiche Einzelräder gehören zum Flexibelsten, das ein Paar auf Weltreise benützen kann. Möglichst robuste Standard-Teile zu verbauen ("Shimano von vorne bis hinten") ist für mich auch eine sehr vernünftige Option, auch wenn ich die Firma nicht gerade in mein Herz geschlossen habe.

Zum "Hohen Lied auf das Tandemfahren durch einen Stoker" muss ich meine Stimme meiner behinderten Tochter leihen (die kann nicht schreiben) und mit Schalmeien verkünden, dass sie schwer enttäuscht ist, wenn sie an einem Wochenende nicht Radeln kann. Radeln bedeutet für sie Tandemfahren. Gut, sie ist behindert und kann nicht alleine fahren, andere haben aber einen ziemlich ausgeprägten Leistungsunterschied, der sich nicht durch Training beheben lässt. Der Leistungsunterschied zwischen meinem Vater und meiner Stiefmutter hat sich erst verändert, als mein Vater wegen Herzproblemen, als er etwa 91 Jahre alt war, nicht mehr so konnte. Ich würde also auf Weltreise lieber nicht darauf bauen, dass sich die Leistungsunterschiede von selbst angleichen. Das kann eine lange Weltreise werden......

Welches Paar mit Tandem glücklicher wird und welches mit Einzelrädern, müssen die Paare selbst entscheiden. Manche schlafen auch besser unter einzelnen Decken, manche unter einer Doppeldecke.

Zu den Spezialteilen von Tandems: Ja, gute Tandems haben einige davon, die meisten machen auch Sinn. Manches wie Exzenter wird sich unterwegs nicht einfach ersetzen lassen, bei anderen Teilen ist es durchaus möglich.
Als das Hinterrad unseres Tandems ausgefallen ist, habe ich monatelang auf eine neue Nabe dafür gewartet. Das war in unserem Fall kein großes Problem: Da das Spaß- und Urlaubsradl ohnehin in absehbarer Zeit ein neues Hinterrad gebraucht hat, und die Dimension die selbe war, habe ich ein neues Hinterrad für das Spaßradl aufgebaut, das stabil genug ist, um als Reserverad für das Tandem zu taugen. So fährt das Reserverad für das Tandem auf alle Urlaube von selbst mit.
Auf Weltreise baue ich im Fall des Falles temporär ein einfacheres Hinterrad ein, die noch guten Teile des alten fahren bis zum nächsten Treffpunkt mit dem Paket von zu Hause im Gepäck mit. Sollte z.B. nur die Nabe den Geist aufgegeben haben, und ich bekomme die selbe nach, brauche ich nicht einmal die Speichen zu tauschen.

Vor der Weltreise eine genaue Liste der Radteile und wichtiger anderer mitgenommener Teile bei Freunden zu hinterlassen, die eine Art Back-up Team darstellen, wäre für mich ohnehin klar. Das macht das Nachschicken bei Problemen weit einfacher, das Leben aller Beteilgten leichter und kostet gar nichts.

Ich denke, auch mit einem Tandem lassen sich ohne Weiteres Weltreisen machen. Es hängt v.a. von den Leuten ab, die die Reise unternehmen.

lg!
georg
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#1276128 - 09.04.17 18:14 Re: Stufentandem [Re: irg]
Mash
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In Antwort auf: irg
Hallo Mash!

Aktuell sehe ich an gebrauchten Pinos nur sehr, sehr teure. Der Markt scheint es her zu geben, oder alle warten auf Leute, die es sich gefallen lassen. Das schaut nicht nach einem gebrauchten Pino mit Stahlrahmen aus, außer, ihr habt Glück und jemand möchte wirklich verkaufen. (Das kommt vor, auch mein Liegeradl hätte ich nicht zu den üblichen Apothekerpreisen gekauft. Dafür muss man aber warten können.)

Deshalb werden wohl eher die Alternativen bleiben: Ein neues Velomo oder doch ein neues Pino.

Was in meinen Augen für ein Pino spricht, wäre, dass sie, wenn ich den Berichten hier folge, offenbar ihre unfreiwillige Sollbruchstelle im Rahmen lokalisiert und neutralisiert haben. Besonders nett zu den Leuten, die den Bruch hatten, waren sie offenbar nicht immer. Da wäre noch mehr an Kundenfreundlichkeit gegangen. Aber VW war bei unserem Caddy deutlich schlechter unterwegs.
Ein gebrauchtes Pino mit Alurahmen aus den für Brüche bekannten Baujahren würde ich nicht nehmen. Allenfalls mit einer dieser Nachrüst-Manschetten, aber dann wird wohl das Zerlegen umständlich bis kaum möglich. Ich würde auch diese Nachrüstlösung selbst anschauen, ob ich ihr traue oder nicht.

Dann bleiben die Velomo Tandems. Wie gut sie sind, kann ich nur raten. An sich sollten die Hersteller aus Vergleichswerten mit älteren Tandems abschätzen können, was hält und was nicht. Garantie ist das natürlich keine. Aber die haben wir, wie man am Pino sieht, nirgends. Tandemteile werden einfach weit stärker belastet als Teile an normalen Rädern, das sorgt auch beim Verbauen von besten Teilen für ein höheres Defektrisiko.

Wenn kein Lowrider für große Taschen für das Velomo aufzutreiben ist, könntet ihr auch einen selbst bauen. Ich habe mich gewundert, wie einfach es war, den Gepäcksträger meines Liegerades mit selbst hergestellten Teilen zu verstärken. Auch einen Gepäcksträger für vorne für das Rad meiner Frau habe ich gleich mit gebaut. Das Material dafür waren Nirostarohre und wenige Nirostaplättchen vom Schrottplatz. Nicht einmal das Biegen der Rohre war ein Problem.

lg!
georg


Danke Georg, für deinen guten Beitrag. Der hat uns weiter geholfen, besondern deine Recherche.
Ein neues Pino oder ein neues Hi-Life (Velomo). Pino ist bewiesen gescheitert ein Tourtandemvartiante zu bauen. Ca. 10 Jahre lang bauten Sie Pinos die Reihenweise brachen, vll. mit etwas Chance sind die 2015+ besser. Ich rief bei Hase an und wurde abgewimmelt, da ich kein Fachgeschäft bin. Super. Bei Velomo habe ich eine halbe Stunde inviduelle Beratung bekommen, noch bevor klar was das wir Tandem fahren werden.

Vll kaufen wir ein Hi-Life. Wenn dem so ist, berichten wir vom wohl ersten Hi-Life das Europa mit Gepäck verlässt. (Wenn das schon gab, dann her mit dem Bericht).


Zitat:
Als ich unfallbedingt zur Liege-Trike-Fahrerin wurde und erfuhr, dass ich für so ein Teil etliche 1000 € ausgeben sollte, wollte ich mir zunächst eines mieten. Erst einmal wollte ich wissen, ob mir das überhaupt auch auf längeren Touren als einmal um den Block Spaß macht. Und der Mietpreis wäre bei Kauf angerechnet worden.

http://www.mainvelo.de/infos/testcenter-2017-seite-2.pdf

Nur so als Beispiel. Gibt es bestimmt auch anderswo. Obwohl diese Teile auch in meinem Fall gebraucht unglaublich teuer waren, fanden sich im Handumdrehen nagelneue kaum gebrauchte Teile zu Tiefstpreisen, so dass es dazu nicht mehr kam. Das waren die Fahrzeuge all der Leute, die die witzig fanden und schnell feststellten, dass es auch Widrigkeiten in der Benutzung gibt.

Ihr habt also im Grunde weder Erfahrung mit Radreisen noch mit Pino/Velomo und wollt viel Geld ausgeben und ratzfatz auf Weltreise gehen. Bitte schreibt einen Blog und gebt den Link bekannt. Ich lese sowas sehr, sehr gerne.

Habt ihr denn ohne Rad schon gemeinsame Reiseerfahrungen? Und nach Erwerb des teuren Teils noch genug Geld, um euch ab und zu mal was zu essen und eine Dusche leisten zu können?


Ich mag deinen Sarkasmus. Ich fahre seit meinem 4 Jahr Radreisen - da noch auf dem Rad meiner Mutter. Seitdem ich ein 22 Zoll Rad bekam, fuhr ich mit meiner Familie auf Sommerurlaub. Drei Wochen Polen, 4 oder 5 mal drei Wochen Frankreich, dreimal drei Wochen Italien und nocheinmal drei Wochen Deutschland mit meiner Familie. Dann mit 14 Jahren fuhr ich mit einem Freund von Bratislava nach die Donau hinauf nach Deutschland (2 Wochen).
Meine Freundin war tatsächlich nicht die Radfahrerin wie ich, sie fuhr nicht im Alltag wöchentlich als Schülerin in die nächste Großstadt (90km hin und zrück). Ich kenne ihr Mentalitä, dass ich sie das erstemal mit in die Alpen genommen habe und von den Radtouren der letzten 12 Monate. Wir sind keine Profis. Abgesehen davon, dass ich ein Jahr in Neuseeland und Südkorea reiste.

_____________________________________________________________________________________
Der Stahlrahmen mag rein passen, aber ich kann den nicht einfach mit diskutieren in einen Zug rein bekommen, der keinen Gepäckwagon hat. Ich kann es nicht auf den Pickup werfen, wenn usn jemand mitnehmen will. Vll schon, aber nicht wenn noch drei Schafe mit drin sind.

Zitat:
Zumindest konstruktiv haben einige der Velomo-Tandems Vorteile gegenüber einem Pino.
Beim Hi-Fly Nr. 2 beispielsweise laufen Unter- und Oberrohr wie bei einem Diamantrahmen erst am Steuerrohr zusammen. Damit ist dieser Rahmen schon vom Aufbau her steifer als das einzelne Rohr zwischen Lenker und Gabel beim Pino, wo überdies noch der Teilungspunkt liegt.
Damit ändert sich aber auch die Geometrie im Vergleich zu einem Pino. Der Stoker sitzt höher und somit wandert auch der Schwerpunkt des ganzen Gefährts wieder mehr Richtung Auftrechttandem. Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich. Und der Stoker sitzt weiter weg vom Captain, was aber erst den normalen Lenker ermöglicht (für mich einer der Pluspunkte von Velomo). Das Fahrgefühl wird also schon etwas von dem eines Pino abweichen.
Bleibt noch das Vertrauen in deren Schweisserkünste...


Schweißnähte, ja das ist so eine Sache. Nachdem letzten Fusch an Drehgestell, denn ich mir angeschaut habe, möchte ich sowas niht am Rad haben. Aber es gibt auch bei Hase keine Garantie, dass nicht gerade ein Schlosse aushelfen musste im Stressbetrieb im Frühling.

Zitat:
In Antwort auf: kossihh

Inwieweit man als Stoker im Sitzen schnell die Füsse auf den Boden bringen kann sollte auch abgeklärt werden. Ist bei bei ungeplanten Stops (Sandkuhle) öfters mal nützlich.


Laut Gebrauchsanweisung können die Füße des Stokers leicht von den Pedalen rutschen, so dass man nur eingeklickt fahren sollte. Für noch nicht so Liegeraderfahrene Nutzer und bei langen Tagen unterwegs finde ich das ziemlich wichtig.

Steht aber irgendwie im Widerspruch.....


Füße runter, klicken. Nun ja, klicken oder ähnloiches muss sein. Das werden wir dann wohl mal testfahren müssen. Es gibt ja nicht umsonst die 14 Tage Rückgaberecht beim Onlienkauf...

Zitat:
Die Gebrauchsanweisung stimmt sicher.
Nur: Bei meinem Liegeradl habe ich (leider) entdeckt, dass ich genau dann, wenn ich die Klickpedale am meisten brauche, nämlich bergauf, sie nicht einhängen kann. Durch das relativ große Vorderrad (26") stoße ich bei stärkeren Lenkausschlägen, wenn ich eingeklickt fahre, leicht seitlich am Vorderrad an und behindere die Lenkung. Das stärkere Einschlagen wird durch das eher instabile Verhalten des Rades bei langsamem Fahren ab und zu nötig. Inzwischen habe ich mich an das Rad recht gut gewöhnt und fahre seit Neuestem wieder ohne Klickies. Mit Schuhen mit deutlichem Absatz geht das recht gut, auch wenn ein Restrisiko bleibt. Aber das bleibt auch, wenn es mich wegen der eingeklickten Schuhe schmeißt.

Auf das Pino übersetzt würde ich sagen: Der/die StokerIn fährt grundsätzlich eingeklickt, außer, wenn plötzliches Absteigebedürfnis erwartbar ist. Das wäre z.B. sehr enger und hektischer Stadtverkehr, oder Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)

lg!
georg


Zitat:
Straßen, bei denen Sand oder loser Schotter auftreten kann. (Dabei braucht es nicht viel, um zu plötzlichem Abbremsen zu führen.)


Und genau da rutscht man natürlich auch am schnellsten ab. Oder bei Schlaglöchern. Oder wenn man müde wird und die Konzentration nachlässt.

Selber fahre ich nicht gerne eingeklickt. Zwar stellt man sich auf dem Trike um. Die Füße werden eigentlich nur zum Aussteigen runter gesetzt. Zum Nicht-Umkippen braucht man sie nicht. Trotz inzwischen 4000 zurückgelegter Kilometer fühle ich mich nicht sicher genug, auf die festgeklickten Schuhe zu verzichten.

Auf Radreisen hat das zur Folge, dass die Füße den ganzen Tag in derselben Stellung bleiben müssen. Im Winter frieren sie mir mangels Bewegungsmöglichkeiten ab. Im Sommer werden sie taub. Ich kriege das hin, weil es nicht anders geht. Aber bequemes Reisen geht für mich anders.


Danke für die Hinweise. Wäre hier ein Riemen oder ähnliches eine Alternative bzw. Ergänzugn wenn klicken anfängt zu schmerzen?
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#1276156 - 09.04.17 18:58 Re: Stufentandem [Re: irg]
panta-rhei
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hallo Irg

In Antwort auf: irg

Zum "Hohen Lied auf das Tandemfahren durch einen Stoker" muss ich meine Stimme meiner behinderten Tochter leihen (die kann nicht schreiben) und mit Schalmeien verkünden, dass sie schwer enttäuscht ist, wenn sie an einem Wochenende nicht Radeln kann.

...


Also: Ich fahre ja auch gerne mein Pino, aber sorry, aber diese "Wocheendausflugsperpektive" durchzieht Deinen ganzen Beitrag und die finde ich bei einer geplanten Langstreckenreise einfach fehl am Platze!

In Antwort auf: irg

Ich würde also auf Weltreise lieber nicht darauf bauen, dass sich die Leistungsunterschiede von selbst angleichen. Das kann eine lange Weltreise werden......


Kann sein, kann auch nicht sein. Aber gerade auf einer Weltreise ist der sinnvollere Weg, diese auszugleichen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und ev. das Gebäck "asymmetrisch" zu verteilen - sicher nicht der, ein exotisches Tandem zu kaufen!

In Antwort auf: irg

Als das Hinterrad unseres Tandems ausgefallen ist, habe ich monatelang auf eine neue Nabe dafür gewartet. Das war in unserem Fall kein großes Problem


s.o. wirr
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#1276168 - 09.04.17 19:28 Re: Stufentandem [Re: Mash]
Mash
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Nach den Antworten, der Reisebericht mit dem Hase Pino: Reiseroute



Das Leihpino hat leider nur einen Racktime 30kg Gepäckträger - den wir sogleich mit 28kg beladen haben. (ca 33 bis 66 Prozent der Beladung die wir auf der Reise haben werden).

Beim verlassen von Karlsruhe saß ich vorne in der Position des Stokers. Die Strecke bis Ettlingen war asphaltiert und eben. Kurz hinter Ettlingen haben wir das linke Albufer befahren, auf Forst- und Schotterwegen. Auch eine Treppe kontnen wir testen, sowie das fahren auf Wiese und Schlamm:





Nach ca. 30 km abwechselnd auf beiden Postionen gefahren, erreichen wir Bad Herrenalb. Hier angekomemn wollen die Bergtauglichkeit des Tandems testen und fahren die uns gute bekannte Strecke mit dem Straßenschild:




Allgemein bekannt ist es, dass 21% kein Spaß zum hochtrampeln ist. Ich stehe da weder mit Gepäck, noch mit unbeladenem Mountainbike drauf. Schlimmer ist nur ein Reiserad zu schieben. Schieben gehört aber der Vergangenheit an, ich bin schließlich gemauso begeisterter Wanderer wie Radfahrer:



Die Beträge zur Bergtauglichkeit machten mir zu schaffen. Also musste eine Lösung her. Kurz den Werkzeugkasten für das methodsiche Konstruieren ausgepackt und schon kamen mir die ersten Ideen. Die Lösung sollte also ein falschherum getragener Klettergurt sein, andem mit einem Karabiner ein Seil zum ziehen des Tandems befestigt wird.

Fazit: Das "Eselgespann" ist bei 21 % entspannter als mit einem Trekkingrucksack hoch zu steigen. Schließlich lagen die 55 Kg auf Rädern und nicht auf meinem Rücken (Phyisk 10 Klasse: Klotz auf einer schiefen Ebene und dan Fg ausrechnen).


Bei 25% sieht das ganze schon anders aus, hier musste sich meine Freundin mit voller Kraft gegen den Berg stämmen. Aber geschoben hätte Sie ihr Reiserad den Berg nicht hoch (Test März 2017):




In der Provenz fuhr ich die Berge auch schon damals nicht mit dem Reiserad hoch, sondern musste schieben. Schieben hasse ich - daher ist das Eselgespann ein plus fürs Tandem.

Oben auf 900 Meter höhe war uns dann klar, mit zwei Trekkingrädern wären wir hier nicht hochgekommen. Die letzten Radtouren mit einem Mountainbike und allem Gepäckauf meinem Trekkingrad, haben gezeigt, dass Elisabeth ein vollbelandenes Rad nicht den Berg hochbeschoben bekommt...

...ein Tandem schon (und nocheinmal):



Und dann der Blick von oben:




Am nächsten Tag, dann schon recht erschöpft, fuhren wir die Murg entlang zurück nach Karlsruhe. Das crusen auf der Straße den Fluß hinab und auf Schotterwegen die ebene entlang, stelllte sich als angenehm heraus. Wir waren durschnittlich schneller als auf zwei Räden. Wobei das Mountain, das ich fahren musste, auch wirklich mangelhaft ist. Mein Trekkingrad (mit Gepäck) wollte Elisabeth auf den letzten Touren stets fahren.


Fazit:
Das Eselgespann ist besser als das Schieben eines Rades. Schieben kann ich ohnehin nicht ab und das ziehen ist bei unter 20% wie spazieren ohne Rucksack. Das Elisabeth mit Training 20% hochfährt, sehe ich auch nach 3000 km und 5000 Höhenmeter nicht kommen. Ich nebenbei bemerkt, wohl auch nicht.

Kleine Steigungen waren schon früh zu spüren. Hier weiter zu radeln wurde anstregend, besonder wenn sich der Muskelkater vom ersten Tag sich bemerkbar machte. Dass das Tandem hier langsamer bzw. härter zu fahren ist, verwundert nicht.

Auf der Fahrt war angenehm, dass ich zum Erzählen auf "riskantes" nebeneinander fahren "verzichtet" habe. Elisabeth fand nie gut, wenn ich mich vor sie setzte und aus bremse oder zu dicht hinter ihr einschere, wenn Gegenverkehr kommt.

Das Produzieren von Medienmaterial ist wirklich super. Wenn ich als Stoker die Hände frei habe, lässt sich das super managen. Die DSLR habe ich noch nicht probiert, aber das Handy (das noch die Action Cam ersetzten muss) hat da auch schon gute Dienste beim ersten Clip geliefert. Das wird dazu führen, dass wir auf der Fahrt viel eher motiviert sind die Videos auf Englisch und Deutsch zu prodzieren. Wobei das schneiden vll schierig wird, wobei der SON Dynano und das E-Werk....

Die Navigation hat bisher immer zu anhalten gezwungen, um die Karte zu lesen oder das die Oflien Karte zu konsultieren. Da wir natürlich kein Fahrradnavi nutzen werden, sondern ein
inReach Explorer+ (Notrufsignal über IRIDIUM ), wird der Captain ohne den Stoker den Weg auch nicht finden. Sprich bei zwei Captains wären aufgeschmissen.

Wenn wir es sozial nicht auf einem Rad aushalten, wie sollen wir dann jede Nacht in einem Hilleberg schlafen? Wenn ich ihr nicht genügend als Stoker vertraut, wie soll ich mich dann am Fels daraufverlasssen nicht in die tiefe zu stürzen. Okay, das war übertrieben - bisher klettern wir nur Toprope.


Jetzt ist dieser Bericht durch die Rosarotebrille geschrieben. Das ist wohl war. Die Nachteile wie Ersatzteile, leichte Steigungen sind schwerer sind natürlich nach wie vor vorhanden. Auch das mal schnell in die nächste Stadt, 200 km Entfernung, fahren und Medizin besorgen kann schwieriger werden mit einem Tandem...

Das Tandem hat die erwarteten Vorteile und einen entscheidenen Nachteil nicht: Schieben.

Wir erkundigen uns nun ob unsere Wünsche Umsetzbar sind: Verstärkter Rahmen, Zugöse für das Eselgespann, Lowrider mit Porter Rack für vier Taschen und die leeren Wanderrucksäcke... Das wird aber nur die Frage des Geldes sein, beim dem im Zweifelsfall meine Freundin nachhelfen muss (wenn sie denn umbedingt Rohloff fahren muss (Drehmomentbegrenzung zu beachten)).






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Geändert von Mash (09.04.17 19:33)
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#1276172 - 09.04.17 19:41 Re: Stufentandem Pino [Re: snoopy-226k]
Mash
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In Antwort auf: snoopy_226k
Wir haben runde 18.000 km auf unserem Alu-Pino (Bj. ~2012), davon letztes Jahr Nordkapp-Gibraltar mit 9.500 Kilometern.

Für uns war's romantisch genug, aber 24h am Tag so dicht aufeinander ist vielleicht nicht jedermanns Sache.
Technische Probleme hatten wir praktisch nie, für uns sind pros/cons des Pino:


+ Sitzanordnung, beide sehen, können reden
+ viel Gepäck möglich, wir hatten trotzdem noch einen Hänger, den merkt man gar nicht
- am Berg sehr hart zu fahren, da merkt man den Hänger dann doch schmunzel
- schlecht in Züge zu laden. Bus mit Unterflurabteil geht gut
- auf sandigen/kiesigen Wegen neigt das Vorderrad zum Einsinken und zum Lock-Out und kann damit unlenkbar werden --> da hilft nur sehr schnell hinstehen und das Rad (versuchen zu) halten
- auf sandigem Grund fast nicht zu schieben (--> mal schnell vom Weg ab um einen Zeltplatz in den Dünen zu nehmen ist schwierig
+ Fahrspaß
+ auf normalen Straßen extrem stabil
- Sollte Doppelscheibenbremse haben... aber das gilt für jedes Tandem
+ echter Hingucker
+ Mit Einheimischen in Kontakt zu kommen ist ein Automatismus
+ vorne seeeehr bequem (Mädchenplatz zwinker )

Ich würde in Europa sofort wieder damit starten. Auf Strecken, wo ich mit viel Schotterpiste und vielleicht auch sandigen Abschnitten rechnen müsste wäre das Pino nur zweite Wahl. Eventuell machbar mit einem fetten vorderen Reifen... aber dafür braucht man vermutlich auch einen Gabelumbau.


Deinen Beitrag hatte ich übersehen. Entschuldigung.

Die Hinweise sind echt super. Bj. 2012 und durchgehalten, das ist natürlich super. Wie war anteilig euer Gepäck vorne und hinten verteilt(ich habe deine Seite noch nicht gelesen)?
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Geändert von Mash (09.04.17 19:41)
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#1276186 - 09.04.17 21:06 Re: Stufentandem [Re: Mash]
Mash
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Elisabeth ist mit unserem Youtube Channel online gegangen. Es fehlt noch das Introvideo, dafür gibt es schonmal eine Testproduktion die auf der Pinotour gefilmt wurde:

YouTube

Leider ging uns für die folgendenen Video der Akku aus. Es fehlt uns noch die GoPro (mit entsprechender Akkulaufzeit) oder das B&M E-Werk.

PS: Ich würde gerne den ersten Beitrag von heute noch korrigieren, aber die Änderungsdeadlien ist schon abgelaufen.
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Geändert von Mash (09.04.17 21:14)
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#1276192 - 09.04.17 21:24 Re: Stufentandem [Re: Mash]
sauercity
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Beiträge: 903
In Antwort auf: Mash
Testproduktion

Was mir an Eurem Testvideo spontan auffällt: Das Hochformat mag am Smartphone oder Tablet nett anzusehen sein, aber am Laptop, Desktop-PC oder auf einem (Smart-)TV macht das keinen Spaß.
Grüße, Bernd
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#1276222 - 10.04.17 06:31 Re: Stufentandem [Re: Mash]
irg
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Hallo!

Zu den Klickpedalen:
Der/ StokerIn fährt wohl am besten damit. Die Füße werden genauer positioniert als mit den Dingern, die wir früher auf den Rennrädern hatten. (Ich habe sogar vergessen, wie sie heißen, dabei bin ich meine Radtouren mit dem Rennradl alle damit gefahren!)

Die Kombination Cleats+Radschuhe ist in meinen Augen weit besser als "Körbchen mit Riemen"+normale Schuhe. Wenn die Schuhe in die Cleats eingehängt sind, stehen sie genau in der Position, die für den Fuß gesund ist, ausgehängt kann mit umgedrehten Pedalen (je nach Pedaltyp machbar) frei getreten werden. Mit Radschuhen mit griffiger Sohle geht beides gut, egal ob sie leicht, schwer, wasserdicht oder besonders atmungsaktiv sind. In die alten Dinger bekommst du nur relativ schlanke Schuhe mit eher glatten Sohlen oder Sandalen hinein, das ist unterwegs bei euren Plänen ungünstig.

Wahrscheinlich ist das Thema Fußschmerzen bei euch keines. Ihr seid jung, da gibt es mit dem Körper deutlich weniger Schwierigkeiten wie bei etwas angejahrten Leuten wie mich und anderen. Ein Thema könnte bei euch ein anderes werden: Radeln bei Kälte. Die Venen in den Beinen sind natürlich enger, um den höheren Druck durch unsere aufrechte Haltung aus zu gleichen. Wer im Liegen in der Kälte tritt, dem schlafen daher leichter die Füße ein, oder er bekommt leichter kalte Zehen. Abhilfe ist das einfach: Raus aus den Cleats und eine Zeitlang nicht mit dem Ballen, sondern mit der Fußmitte treten. Den Platz tauschen könnt ihr dazu auch noch.

An panta rhei:
Ich verstehe nicht, warum man nicht auf Weltreise z.B. zwischendurch ein normales MTB-Hinterrad im Tandem fahren kann. Natürlich hält es nicht so lange wie ein Spezialrad mit Hügi-Nabe, aber bis zum nächsten Paket von zu Hause langen solche Lösungen meistens, denke ich.

Und, nebenbei: Mit dem Tandem mache ich keine Touren, da hätte meine behinderte Tochter nichts davon. Wenn ich meine Erfahrung mit Tandemfahren, Tourenradeln und Räder Aufbauen, Reparieren und Umbauen zusammenlege, denke ich, kann ich in der Diskussion durchaus den einen oder anderen Beitrag leisten.

Auch sehr spezielle Räder lassen sich in den meisten Fällen unterwegs mit unkonventionellen Mitteln wieder flott machen, wenn es nötig ist. Beim Tourenfahren mit dem nach heutigen Maßstäben ziemlich unbrauchbaren Material, das ich bei meinen frühen Touren verwenden konnte, habe ich Ähnliches gemacht. Auch jetzt lassen sich viele Notreparaturen unkonventionell erledigen. Mein Liegeradl hatte z.B beim Kauf eine wilde Mischung aus 8- und 9-fach Teilen in Antrieb und Schaltung verbaut. Das war natürlich Murks, den ich behoben habe, aber fahren konnte man damit.

lg!
georg

Geändert von irg (10.04.17 06:34)
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