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#1257217 - 31.12.16 13:54 Beratung Radkauf: Alltag / Touren
maeeeth
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 11
Hallo zusammen!
Kurz zu mir: Ich lese seit nunmehr 3 Jahren hier meist still mit, habe erst wenige Beiträge verfasst und lerne eigentlich eher, als dass ich was beitragen kann. Vom Forum, dem Know-How und eurer Diskussionkultur bin ich meist sehr positiv angetan. Bei euch fühlt man sich auch als "nicht richtig teilhabendes Mitglied" sehr wohl.

Insbesondere bin ich vor einigen Jahren auf das Forum gestossen, als ich anfing kurze Rad-Trips mit einem Kumpel zu veranstalten. Wir machen nicht so wilde und exotische Sachen wie die meisten hier, sind in den letzten Tagen meist so ca 400-600km Touren durch Deutschland / Niederlande / Belgien gefahren. Tatsächlich hat das im letzten Jahr aber berufsbedingt gar nicht mehr hingehauen, im nächsten Jahr sehe ich auch schwarz. Wenn wir gefahren sind, sind wir gut bepackt gefahren (Zelt, Kocher, ...)

Im Alltag fahre ich beinahe täglich Fahrrad. Ich fahre mit dem Rad einkaufen, bringe meine Kinder mit einem Chariot Cougar 1 Anhänger zum Kindergarten (natürlich immer nur eins pro Fahrt, die große fährt mittlerweile selber), fahre mit dem Rad zur Arbeit (Hinweg mit Zug, Rückfahrt ca 25km meist nur Rad) und bin ein riesiger Fan von ner kleinen spritzigen Runde Rad am Wochenende zur Erholung.

Seit Jahren mache ich das alles mit meinem einzigen Trekking-Rad: V-Brakes, Deore-Schaltung, NaDy, Schutzbleche, Gepäckträger. Das Rad ist relativ schwer, fährt sich nicht mehr angenehm, die Federgabel stört mich. Ich habe den Eindruck, sie federt nicht so, dass es mir was bringt, ist aber dafür beim Bremsen und Lenken echt schwammig.

Daher möchte ich gerne ein neues Rad, es soll folgende Anforderungen erfüllen:
Alltagstauglich und einsetzbar für alle genannten Aspekte: kleine Einkäufe, Fahrt zur Arbeit und Zurück, aber auch Spaß machen, wenn ich es am Wochenende mal schnell bewegen möchte.

Durch die Beratung in einem Fahrradgeschäft, welchem ich prinzipiell sehr vertraue, bin ich auf dieses Rad gestossen: Stevens 6X Lite Tour. Das Rad spricht mich vom Konzept her total an. Eigentlich ist es das, wonach ich suche: Alltagsfähig und trotzdem sportlich fahrbar, voll ausgestattet.
Allerdings frage ich mich nun, ob der Kompromiss aus Alltagsfähigkeit und Sportlichkeit so sinnvoll ist. Klar, ich habe nach dem Kompromiss gesucht, aber wenn das Rad so leicht ist, es dann noch haltbar genug, dass ich auch eine mehrtägige Tour mit Gepäck damit schaffe? Der Verkäufer sagt natürlich Ja. Ich würde bei ihm auch ein konventionelles Trekking-Rad kaufen, hab ich gesagt. Aber er kann mir trotzdem zu dem 6X raten, weil es ein gutes Fahrrad in der Preisklasse sei. Sagt er.
Was haltet ihr von diesem Kompromiss?

Durch die Suche weiß ich, dass einige hier das Stevens 6X fahren / gefahren haben. Auch von dem Gabelbruch habe ich gelesen. Aber vielleicht kann jemand noch konkreter beschreiben, wie es sich auf Radreisen verhalten hat?
Vielen Dank und einen guten Rutsch

Mathias
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#1257238 - 31.12.16 15:37 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.876
Über das Fahrgefühl kann ich mich nicht so richtig äußern. Generell kann ich mit großrädrigen und dünnbereiften Fahrzeugen, die bei allem anderen als Gussasphalt ein ruppiges Laufverhalten zeigen, nichts anfangen – aber ich muss damit auch nicht fahren.
Nur, und ich befürchte, dass das bei Fritchen und Lieschen wieder in den falschen Hals kommt, willst Du wirklich ein Neubaufahrzeug mit Felgenbremsen in Dienst stellen? Der Rahmen gibt doch besseres her und tragende Teile verschleißen muss einfach nicht mehr sein.
Dass ich Shimanonaben nicht beschaffen würde, weil eigentlich nichts für nachstellbare Achslager spricht, wird den üblichen Verdächtigen auch nicht schmecken. Trotzdem muss ich immer mal wieder dran erinnern, dass es auch langzeitwartungsarme Naben gibt. Ich hoffe ja mal, dass das nicht wieder Reaktionen auslöst, die man von schlecht sozialisierten Wachhunden kennt.
Falk, SchwLAbt
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#1257241 - 31.12.16 16:00 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Laurence
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 73
Hi,
Ich habe ein surly ogre mit rohloff, baue meine Räder selber, nachdem du aber anscheinend ein komplett Rad willst würde ich ein Genesis Crux de fer nehmen,
http://www.genesisbikes.co.uk/bikes/adventure/adventure/tour-de-fer/tour-de-fer-20

Guter preis, Frontrack in der Stadt runter und perfekt:)

LG.
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#1257251 - 31.12.16 17:51 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
jan13
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.527
Nun, im Prinzip ist das Stevens ein konventionelles Trekkingrad. Große Schwächen erlaubt sich Stevens eigentlich kaum. Persönlich bin ich aber eher ein Stahlfan. Das Stahlrahmenrad ist übrigens ca.1400g schwerer- wirkt dafür aber wirklich solider- eher für den größeren Einkauf ;-)
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#1257255 - 31.12.16 18:05 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.884
In Antwort auf: maeeeth
Durch die Beratung in einem Fahrradgeschäft, welchem ich prinzipiell sehr vertraue, bin ich auf dieses Rad gestossen: Stevens 6X Lite Tour. Das Rad spricht mich vom Konzept her total an. Eigentlich ist es das, wonach ich suche: Alltagsfähig und trotzdem sportlich fahrbar, voll ausgestattet.
Allerdings frage ich mich nun, ob der Kompromiss aus Alltagsfähigkeit und Sportlichkeit so sinnvoll ist.
Das sieht jeder anders. Du musst es Probe fahren und für dich entscheiden.

Jedenfalls baut Stevens ordentliche Räder und wenn du nicht viel selber machen möchtest, so ist der Kontakt zu einem ordentlichen Händler sinnvoll.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1257285 - 01.01.17 07:16 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
willi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 193
Einem guten Kumpel von mir wurde vor ein paar Monaten das Rad geklaut. Weil ihm der örtliche Stevenshändler noch einen kleinen Gefallen schuldete, hat er sich dort zum Einkaufspreis ein Fahrrad gekauft wie das von dir verlinkte. Mittlerweile ärgert sich mein Freund. Das Stevens hat nunmal nur V-Brakes und einen ziemlich schmalen Rahmen. Egal was du mit dem Rad zukünftig machen willst, breite Reifen bekommst du da nicht dran gebastelt. Bei einer kurzen Tour hat mein Kumpel das Fluchen bekommen, weil er bereits auf leicht unebenem Geläuf keinen Spaß mehr hatte.

Nun ist die Reifenfrage auch Geschmacksfrage, ich selbst bin früher auch mehrtägige Radtouren über Sandwege usw. mit 28mm Reifen gefahren - heute würde ich das nicht mehr wollen.

Wenn du auf schmale Reifen und Felgenbremsen stehst, dann schau doch mal im Radon Sale:
https://www.bike-discount.de/de/kaufen/radon-tls-9.0-465014/wg_id-656

Wenn du was sportlicheres suchst, dann könntest du bei Cyclocrossern glücklich werden, die gibts mit Felgen- und mit Scheibenbremsen, zB:
https://www.fahrrad.de/kona-jake-the-snake-eu-blackorangeyellow-465065.html

Wenn dir dein aktuelles Rad sehr gut passt und bis auf die Gabel gefällt, kannst du auch einfach deinen Fahrradhändler bitten, dir eine neue und hochwertige Federgabel einzubauen. Da kann man dann vorne auch gleich auf Scheibenbremsen wechseln, was mir mit Kinderanhänger sehr viel Sicherheit bei Regen und Gefälle gibt.

Frohes Neues!
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#1257313 - 01.01.17 12:43 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: jan13]
maeeeth
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 11
Hallo,
ein frohes neues Jahr wünsche ich in die Runde und bedanke mich schonmal für die vielen Antworten.
Aus euren Antworten ergeben sich mir aber folgende weitere Fragen:

In Antwort auf: Falk

... willst Du wirklich ein Neubaufahrzeug mit Felgenbremsen in Dienst stellen? ...
Dass ich Shimanonaben nicht beschaffen würde, weil eigentlich nichts für nachstellbare Achslager spricht, wird den üblichen Verdächtigen auch nicht schmecken. Trotzdem muss ich immer mal wieder dran erinnern, dass es auch langzeitwartungsarme Naben gibt.

Falk, du redest bei den "nachstellaren Achslagern" von der Kettenschaltung? Oder wirklich von den Radnaben? Mit diesen kenne ich mich überhaupt nicht aus, allein das Hollowtech II Tretlager sagt mir was, soll ganz solide sein, was ich so höre.

Und zu den Felgenbremsen: Die Felgenbremsen habe ich mit meinem jetzigen Wissen im Griff, kann sie warten, einstellen und tauschen. An das Fahrgefühl und den Einfluss der Witterungsbedingungen habe ich mich eh schon lange gewöhnt, daher denk ich mir immer: Solide und einfache Technik, das habe ich im Griff.
Da ich mir kein eigenes Fahrrad aufbauen werde, ab welcher Preiskategorie ist denn ein Komplettrad mit nützlichen / guten Scheibenbremsen realistisch, bzw worauf muss ich achten, um keine schrottigen Scheibenbremsen zu bekommen? Was ich nur immer gehört habe: In der 1000€ Klasse (vollausgestattete Markenräder) sind die Scheibenbremsen meist nicht optimal. Könnt ihr so pauschale Aussagen nachvollziehen?

In Antwort auf: jan13
Nun, im Prinzip ist das Stevens ein konventionelles Trekkingrad. Große Schwächen erlaubt sich Stevens eigentlich kaum. Persönlich bin ich aber eher ein Stahlfan. Das Stahlrahmenrad ist übrigens ca.1400g schwerer- wirkt dafür aber wirklich solider- eher für den größeren Einkauf ;-)

Du hast schon Recht, 1,4 kilo würde ich wahrscheinlich wirklich nicht merken. Ich habe noch ein wenig im Internet geschaut, lange Zeit hatte ich immer auch einen Blick auf vsf Fahrradmanufaktur geworfen.
Da ist mir zb. das VSF T-500 immer schon ins Auge gefallen, jetzt wo du Stahlrahmen sagst, ist es mir wieder eingefallen. wiegt tatsächlich mit 13,8 kilo als Stahlrahmenrad nur 700g mehr als das 6X Lite Tour.
Kann man die Räder vergleichen? Könnt ihr die Geometrie miteinander vergleichen bzw lesen und mir vielleicht (für dumme) einen Unterschied erklären?
@Falk: für 100€ nochmal mehr ließe sich das T-500 mit Scheibenbremse kaufen, T-500 Disc: ist das dann eine gute Scheibenbremse, eine, die das Geld wert ist?

In Antwort auf: StephanBehrendt
Das sieht jeder anders. Du musst es Probe fahren und für dich entscheiden.

Naja ich meine so von der Qualität der Materialien her. Also ob der Kompromiss dann nicht zu sehr zu Lasten der Haltbarkeit bspw geht.
Das mit den Probefahrten ist ja auch so ein Ding. Natürlich kann ich ein Rad eine kleine Runde Probefahren, aber ich kann ein Rad, welches ich vielleicht nicht kaufe, ja nicht auf Herz und Nieren erproben. Also bei der Probefahrt weiß ich immer nicht, wie aussagekräftig die dann ist, oder?


In Antwort auf: willi99
Egal was du mit dem Rad zukünftig machen willst, breite Reifen bekommst du da nicht dran gebastelt.
...
Wenn dir dein aktuelles Rad sehr gut passt und bis auf die Gabel gefällt, kannst du auch einfach deinen Fahrradhändler bitten, dir eine neue und hochwertige Federgabel einzubauen. Da kann man dann vorne auch gleich auf Scheibenbremsen wechseln, was mir mit Kinderanhänger sehr viel Sicherheit bei Regen und Gefälle gibt.

Das wollte ich in der Tat noch versuchen rauszufinden: welche maximale Reifenbreite ist bei dem Stevens 6X wohl ausziehbar? Allerdings fahre ich aktuell tatsächlich die Alltagswege primär Straße, dann gut ausgebaute, befestigte Radwege und durch Parks etc. Natürlich ist eine langfristige Denke immer sinnvoll (breite Reifen für Geländegängigkeit oder im Winter)... Ich weiß es nicht.

Ist für euch Profis ersichtlich, welche maximale Reifenbreite bspw beim T-500 möglich wäre? Da sind ab Werk 35mm drauf, also nochmal 2mm dünner als beim 6X.

Allen noch einmal ein dickes Dankeschön.
An meinen Fragen und dem Vergleich von vsf T-500 und Stevens 6X erkennt ihr vielleicht, dass ich echt keine Ahnung habe. Umso wichtiger ist, dass ihr mir helft.
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#1257316 - 01.01.17 13:13 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
redfalo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.712
Hallo Matthias,

das Stevens ist sicherlich kein schlechtes Rad. Ich würde trotzdem mal einen ganz anderen Gedanken ins Spiel bringen.

Meine These wäre, dass es schwierig wird, ein Rad zu finden, das alle deine Anforderungen gleich gut abdecken kann. Es wird halt immer ein Kompromiss...

Für kleine Einkäufe und Stadtbetrieb wäre mir bei einem richtig hochwertigen Rad zum Beispiel schon das Diebstahlrisiko zu groß. Für deine Fahrten zur Arbeit, die ja relativ lang sind, wäre mir das Stevens wahrscheinlich tendenziell zu langsam - da würde ich auf ein richtiges Rennrad (natürlich mit Schutzblechen, Nady und vielleicht leichtem Gepäckträger) setzen, ebenso für schnelle Touren am Wochenende.

Wäre es nicht einen Gedanken wert, dein jetziges Rad für Einkäufe und Alltagsbetrieb zu behalten (und vielleicht die Federgabel gegen eine Starrgabel auszutauschen), und ein leichtes, schnelles Rad für die längeren Strecken anzuschaffen?

Beste Grüße
Olaf
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#1257325 - 01.01.17 14:30 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.119
Wie Viele hier pendele auch ich mit dem Rad und auch schon seit Jahrzehnten. Mit den Jahren haben sich meine Wartungskenntnisse stark erweitert, weil mir gerade wegen des Dauergebrauchs ein gut funktionierendes Fahrrad wichtig ist. Das nimmt auch mal pedantische Züge an, so das ich großen Wert drauf lege, das nichts klappert.

Tatsächlich ist das perfekte Rad kaum erreichbar, sondern immer ein Kompromiss.
Ich versuche mal ein paar Dinge aufzulisten, auf die ich in den letzten Jahren verstärkt achte.

Das Gewicht des Rades ist mir zwar wichtig, allerdings achte ich eher auf das Gesamtgewicht des Fahrrades inkl. allem Zubehör und das der Laufräder im Speziellen.
Am Fahrradrahmen ist bei mir nach Kauf unter anderem ein anderer Sattel, eine gefederte Sattelstütze, ein Ständer und ein Schloß dran befestigt worden. Auch die Reifen ändern sich. Da werden aus den 12-13kg schnell 15-16kg für ein sogar noch leichtes Fahrrad.
Gewicht das mal eine Treppe rauf oder runter getragen werden müsste und dann hängt bei mir oft noch eine gefüllte Packtasche dran.
Ein paar Kilo weniger machen sich dann schon auch bemerkbar.

Die Laufräder und besonders die Reifen haben einen großen Einfluss darauf, wie leicht sich das Rad beschleunigen lässt. Im Straßenverkehr ist Bremsen und erneutes Anfahren, besonders in größeren Städten, ein wichtiges Argument gegen zu schwere Reifen.
Doch auch dabei muss man zu Kompromissen bereit sein.
Manche sehr leichten Reifen sind nicht sehr Widerstandsfähig gegen spitze oder scharfkantige Dinge, die auf dem Bodenbelag herumliegen können. Zum Beispiel Steine, Schrauben und Scherben.
Ein besonders leichter Reifen ist auch besonders oft platt und unterm Strich damit für den Dauerfahrer schlecht.

Ich bin so von Reifen mit mehr Profiltiefe zu Reifen mit dicker Pannenschutzschicht gewechselt und landete dann bei Reifen mit leichterer Kevlar-Pannenschutzschicht, die ein paar Euro mehr kosten und den selben Schutz wie deutlich schwerere Reifen bieten können.

Aus dem gleichen Grund lege ich mehr Wert auf leichte, schmalere Reifen und statt dessen einen gefederten Sitz. Breite und pannensichere Reifen sind sehr schwer und erfordern spürbar mehr Kraft beim Anfahren. Eine Federgabel, Federsattelstütze, angenehmerer Sattel und Handgriffe und schmalere, prall gepumpte Reifen, bevorzuge ich daher.
Um die Wartung einer Federgabel zu sparen, gebe ich mich aber mit einer Starrgabel zufrieden.

Etwas Platz für die Reifen brauch ich aber dennoch, denn bei Winterreifen für Fahrten auf Eis und Schnee dürfen diese etwas breiter werden. Hier setzt der Rahmen meines Giant Seek von 2013 jedoch hinten Grenzen und 40mm ist das Maximum. Im Sommer reicht mir auch 32-35mm.

Durch einen Zufall bin ich auch drauf gekommen, das Schutzbleche nicht breit genug sein können und eigentlich nur aus ästhetischen Gründen lediglich ein paar Millimeter breiter als die montierten Reifen gewählt werden.
Für leichten Schmutz, nassen Asphalt und etwas Regen genügt das auch.
Meine 60mm Schutzbleche über den 32er Reifen halten aber auch das Durchfahren von tiefen Pfützen oder Hochwasser ab und durch Schnee hindurch passt der Reifen auch reibungsloser am Schutzblech vorbei.
Das muss also nicht so breit sein, aber es ist auch kein Nachteil. Aerodynamisch ist es nicht, aber der bessere Witterungsschutz ist mir da wichtiger. Eine ausreichende Länge des Schutzbleches ist natürlich zwingend.
Das sollte vorne mindestens auf Höhe des Tretlagers enden und hinten auch nicht zu knapp sein.

Technisch achte ich auf eine eng gestufte Kassette mit kleineren Gangsprüngen, die ich auch durch häufige Gangwechsel ausnutze. Das hat sich für mich als Knieschonender herausgestellt. Dafür habe ich im norddeutschen Alltag immer eine gute Kraftübersetzung, verzichte allerdings auf besonders leichte Berggänge. Für solche Strecken müsste ich mein Rad erst umbauen. Hier Perfektion erreichen, geht nicht. Endweder oder. Mit einer begrenzten Anzahl Schaltstufen muss man sich entscheiden, ob man schneller oder leichter treten können will und falls man Beides abdeckt, werden Schaltsprünge größer, was man bei Gangwechsel dann vor allem mit gealterten Gelenken unangenehmer wahrnimmt.
Wer aber Anhänger zieht, sollte genügen leichtere Gänge haben, denn hier wird sonst das Anfahren zur Qual. Durfte ich mit einem voll beladenen Chariot auch schon erleiden.

Und wer schwere Gewichte zieht, ist mit einer guten Bremse gut beraten. Scheibenbremse, hydraulisch.
Ich fahre es seit mehr als einem Jahrzehnt und will nicht mehr drauf verzichten. Speziell die Bremskraft bei Nässe unterscheidet sich stark. Es ist dann auch nicht so sehr entscheidend, wie hochpreisig die Bremse ist.
Mit der an vielen Fahrrädern verbauten BR-395 von Shimano bringe ich auch mein schnelles Ebike bei jedem Wetter und mit hohem Gesamtgewicht sicher zum Stehen, auch schon mit 160mm Bremsscheiben.
Aufregende Felgenbremserfahrungen bei Regennässe durfte ich schon öfter machen und verzichte gerne darauf.

Wer sich Hydraulik nicht zutraut, kann auch mechanische Scheibenbremsen nutzen. Doch der Lernaufwand der für die Wartung von Hydraulik nötig ist, erfordert nur wenig Zeit.

Das sollte mal genügen. Es gäbe viele Kleinigkeiten die mir noch einfielen.
Für den Einsatz auf längeren Touren dürften verschiedene Griffmöglichkeiten am Lenker nützlich sein. Alternative Lenkerformen oder Lenkerhörnchen sind dabei eine mögliche Unterstützung, ansonsten ist ein Rad das man wirklich oft und in Summe pro Monat auch sehr weit bewegt, nach meiner Erfahrung auch für längere Touren geeignet. Was am Rad nicht so gut passt, bemerkt man im Dauereinsatz dann früh genug.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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#1257365 - 01.01.17 17:11 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: cterres]
willi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 193
Der TE hat Sorgen vor der Wartung der Scheibenbremse. Grundsätzlich finde ich es klug und richtig, wenn der TE sagt, er will bekannte Technik im Haus haben, die er selber warten kann und will.

Meine Erfahrung mit V-Brakes ist, dass die Dinger ca. fünf mal soviel Wartung benötigen wie meine Scheibenbremsen. Wartung ist also meiner Meinung nach eher ein Argument für Scheibenbremsen. Die Fertigkeiten kann man sich, so behaupte ich, in aller Regel recht einfach selbst beibringen. Oder bringt es halt einfach alle zwei Jahre zum Entlüften in die Werkstatt.
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#1257367 - 01.01.17 17:35 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.876
Zitat:
Falk, du redest bei den "nachstellaren Achslagern" von der Kettenschaltung? Oder wirklich von den Radnaben? Mit diesen kenne ich mich überhaupt nicht aus, allein das Hollowtech II Tretlager sagt mir was, soll ganz solide sein, was ich so höre.

Dachte ich mir schon. Achslager und Schaltung sind schon zwei sehr verschiedene Paare Schuhe. Shimano verwendet wie eigentlich alle Hersteller vor hundert Jahren Konuslager. Man könnte auch Schrägkugellager dazu sagen. Ihr Vorteil ist sicherlich, dass sie zerstörungsfrei und ohne besondere Geräteausrüstung zerlegt und zusammengebaut werden können. Ungünstigerweise wurden sie mal mit Hohlachsen und Spannstab kombiniert (das, was Fritzchen und Lieschen Laienmüller »Schnellspanner«) nennen. Diese komprimimieren beim Einbau die Achse und verändern damit das Lagerspiel. Entweder, man lässt beim entspannten Einstellen etwas Luft oder man spannt sie Achse zum einstellen entsprechend vor. Eine denkbare Möglichkeit ist ein in einen Schraubstock einzuspannendes Flacheisen mit einer dem Achsstumpfdurchmesser entsprechenden Bohrung. Eine Seite kontern, Laufrad aufsetzen, Spannstab einsetzen und auf dem Flacheisen festspannen. Mit war das zuviel Aufwand, zumal die Motorradhersteller seit Jahrzehnten zeigen, dass es mit gewöhnlichen Rillenkugellagern besser, insbesonders wartungsfreundlicher zu machen ist. Entweder konstrunktiv etwas aufwändiger mit einer Fest-/Loslageanordnung oder relativ simpel mit einem Rohr zwischen den Innenringen der beiden Lager. Die Axialkräfte, die die Schräglagerung erfordern würden, sind erfahrungsgemäß bei weitem nicht so hoch, dass sie zusätzliche Axial- oder Drucklager erfordern würden. Interessanterweise hat der inzwischen so nicht mehr bestehende Hersteller Fichtel & Sachs schon mindestens in den Achtzigern dieselben Naben, die in Deutschland mit Konuslagern verkauft wurden, nach Skandinavien mit Rillenkugellagern geliefert.

Allerdings ist das hier im eiseradforum ein ziemlich wunder Punkt. Bisher eskalierten Diskussionen regelmäßig, weil sich Traditionalisten auf den Schlips getreten fühlten. Vielleicht passiert es ja dieses Mal nicht.

Ein weiterer und aus meiner Sicht entscheidender Punkt gegen die Konuslager war, dass es vor 1990 die zum einstellen nötigen Konusschlüssel, besonders flache Maulschlüssel, im Handel einfach nicht ab.

Die wahre Erfüllung sind Hollowtech-II-Tretlager nun mal eben auch wieder nicht. Einmal sind die Dichtungen öfter nicht viel wert, obwohl das Tretlager gerade bei einem zu kurzen Schutzblech und fehlendem Spritzlappen ausgesprochen viel Dreck und Nässe abbekommt, zum Anderen hat diese Lagerbauart kein durchgehendes Gehäuse. Wenn das Tretlagergehäue nicht auf beiden Seiten absolut plan zueineinder steht, dann werden die Lager wegen der Verspannung ebenfalls nicht allzu alt. Lagerpatronen sind deutlich härter im Nehmen.
Falk, SchwLAbt
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#1257380 - 01.01.17 18:16 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
Bevor Falk noch diverse andere Kunstfiguren einführt, die in einen virtuellen Disput über die richtige Art zu bremsen mit ihm eintreten, einen Disput, den er prinzipielle ablehnt, was ihn aber nicht hindert, die nicht zu diskutierende These auch 2017 ausführlich zu wiederholen grins sei gesagt, dass du mit deinen Überlegungen zur Bremse sehr recht hast, dass ich sie voll teile und das mein größter Fehler in mehr als 50 Jahren Radfahren die Scheibenbremse war.
Das dir vorgeschlagene Rad halte ich für sehr akzeptabel und den Preis für angemessen. Zwei Hinweise, die hier gegeben wurden, halte ich hingegen für sehr relevant. Zum einen den, dass du sehen solltest, dass du dich auf den Rad gut fühlst, dass es passt, was nur durch Fahren raus zu bekommen ist.
Den Hinweis von Willi, dass man keine breiteren Reifen in den Rahmen bekommt, würde ich auch sehr ernst nehmen. Das sollte sich zusammen mit dem Händler klären lassen. Sollte da tatsächlich nicht viel mehr als 28mm Breite möglich sein, wäre das heute für mich, früher bin ich auch mit schmalen Reifen unterwegs gewesen, ein Ausschlusskriterium.
Sonst sollte mit diesem Rad wirklich alles möglich sein, was du jetzt oder später damit vor hast. Ein ähnliches Rad, genauer gesagt seine Reste, leider mit Scheibenbremsen, stehen bei mir im Keller und so weit ich es sehe, hat seine Besitzerin, bevor sie es versehentlich schrottete, richtig heftiges Radfahren damit betrieben.

Ein Text, den ich immer mache, da bin ich nicht besser, ist, dass ich mit 26:32 nicht zurecht kommen würde.
Irgend wie scheinen alle Räder, die als Tourer von der Stange kommen, so ausgestattet zu sein?

Geändert von Uwe Radholz (01.01.17 18:19)
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#1257384 - 01.01.17 18:30 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: Uwe Radholz]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.119
In Antwort auf: Uwe Radholz
Sollte da tatsächlich nicht viel mehr als 28mm Breite möglich sein,

Wo kommt die Zahl denn her? Das Stevens Rad wird ab Werk mit 35er Reifen verkauft. Vermutlich bekommt man 37-38er noch problemlos drauf und darüber hinaus ist bei vielen schmalen Rahmen (zwischen den Kettenstreben) kein Platz mehr.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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Off-topic #1257390 - 01.01.17 18:47 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: cterres]
willi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 193
Ich hatte geschrieben, dass ich früher mit 28mm gerne fuhr. Daher vielleicht die Verwechslung. Was das vorliegende Stevens kann weiß ich nicht. Aus der Erinnerung an das Rad meines Freundes weiß ich noch, dass ich entsetzt war, wie wenig ultimativ beim Rad meines Freundes möglich ist. Der TE sollte vorab prüfen, wieviel Reifen er in den Rahmen kriegt, und ob ihm das ausreicht. Entscheiden muss er natürlich selber!
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#1257391 - 01.01.17 18:49 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: Uwe Radholz]
willi99
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 193
In Antwort auf: Uwe Radholz

Ein Text, den ich immer mache, da bin ich nicht besser, ist, dass ich mit 26:32 nicht zurecht kommen würde.
Irgend wie scheinen alle Räder, die als Tourer von der Stange kommen, so ausgestattet zu sein?


Das sehe ich genauso. Sehr kleine Gänge können sehr hilfreich sein. Bei 40 km/h noch kräftig mittreten wollen kenne ich von mir auf dem Tourenrad nicht.
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#1257418 - 02.01.17 05:59 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: cterres]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
Ja, es ist so wie du es vermutet hast.

Ich selber fahre mittlerweile 50mm breite Reifen. Dabei möchte ich auch bleiben können. Ich kann mir aber vorstellen, das andre mit schmaleren weiter gut klarkommen.
Bei Rahmen, die den problemlosen Einbau solcher Reifen ermöglichen, könnte man aber unter Umständen zwingend mit Scheibenbremsen fahren müssen? So jedenfalls die Auskunft eines Mitarbeiters bei Poisonbikes. Schwer zu sagen, ob das für andere Hersteller auch gilt. Für ihre Rahmen, die mit 29er Rädern gefahren werden sollen, also breiten 622er, wäre es zwingend, da die Sockel für die Aufnahme der V-Brakes zu weit von einander entfernt wären.
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#1257424 - 02.01.17 07:43 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.132
Moin!

1000€ kostet der Hobel mittlerweile? Gut, es ist natürlich auch alles dran und nichts ist wirklich schlecht. Der Unterschied zw. den "Lite" Modellen und den "normalen" Modellen, war zumindest früher der Verzicht auf eine Federgabel und das wars schon (Der Rahmen ist natürlich auch etwas anders, da er ein längeres Steuerrohr braucht, aber unbedingt leichter? Und ein kurzer Blick auf das 6X Tour ergibt jetzt auch Scheibenbremsen als Unterschied)
Wegen der Laufräder würde ich mir keine so großen Gedanken machen. Die Deore-Naben halten recht lange (ein Laufrad-/ Felgenleben in der Regel mindestens). Wenn irgendwann in ferner Zukunft (bei Langstreckenrädern (Reiserädern) können das schon hohe 5-stellige km Zahlen sein) die Felge durch ist, ist es eh die Frage, ob du die alte Nabe weiterfahren möchtest oder dir für wenig Geld im Internet ein vergleichbares Laufrad holst und wieder lange problemlos fährst. Klar kann man sich Laufräder mit anderen Lagersystemen holen. Halten leider auch nicht unbedingt länger (und es gibt auch Gründe dagegen) und damit sich da ein Lagerwechseln lohnt müssen die Laufräder auch schon einen gewissen Wert haben (für den Preis des Lagerwechsels bekommst du u.U. schon ein komplett neues Deore Laufrad). Und nebenbei bemerkt: Auch scheibengebremste Laufräder verschleißen. Diese Materialermüdung tritt manchmal schneller ein als eine durchgebremste Felgenflanke.
Ich würde das Fahrrad, so wie es ist, kaufen und mit fahren. Wenn dir der Händler kleinere Kettenblätter drauf macht ist das schön, wenn nicht... die Teile kosten nicht die Welt und je nachdem wo du wohnst kommst du vllt. auch mit dem kleinen 26er Kettenblatt klar und kaufst dir neue Kettenblätter (Deore oder Alivio) in der gewünschten Abstimmung, wenn die alten durch sind.

Vom Reifendurchlass dürften noch etwas breitere Reifen passen, aber bedenke, dass die Schutzbleche auf die werksseitige Reifenbreite ausgelegt sind und die Streben auch keinen großen Spielraum mehr nach außen lassen (Reifen breiter heißt i.d.R. auch größerer Umfang), ein paar neue Schutzbleche könnten fällig werden.

Zu deinem alten Rad: Die Schwachstelle ist die Gabel? Schon mal über eine neue Gabel nachgedacht? Gerade jetzt, wo die ganzen 29er den Markt überschwemmen, gibt es recht stabile 28er/29er (ja, die 29er können auch passen) Gabeln für relativ wenig Geld zu kaufen. Welches Rad mit welcher Gabel fährst du denn jetzt? Evtl. eine neue Gabel kaufen und für das gesparte Geld einen Cyclocrosser für die tägliche Fahrt zur Arbeit (wie ja auch schon Olaf schrieb)? zwinker
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#1257428 - 02.01.17 08:38 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: willi99]
JoMo
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Die Bedenken bezüglich der evtl. aufwändigeren Wartung betreffen für die meisten eher den Fall, dass unterwegs etwas mit der Bremse defekt ist.
Hydraulikleitung, Flüssigkeit, Entlüftungssatz und die entsprechenden Fertigkeiten sind da schon umfangreicher im Worstcase, als wenn man einen neue Bowdenzug einziehen muß.

Ich würde inzwischen allerdings auch sagen, dass die Zeit reif für hydraulische Scheibenbremsen ist.
Vor 10 Jahren habe ich bei meinen Norwids noch HS33 verbauen lassen, womit ich bislang auch noch zufrieden bin. Was die Hydraulik anbelangt war die Wartung in dieser Zeit gleich Null.
Hatte aber auch bei MTBs riesen Probleme mit der Scheibenbremse bzw. der Hydraulik. Da stand ich komplett aufm Schlauch, da ich gar nichts reparieren konnte.
Also in jedem Fall so ein System in aller Ruhe mal zu Hause selber warten, damit man weiß, wie das geht (ist ja bei Seilzugbremsen auch sinnvoll).
when life gives you lemons make lemonade
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#1257455 - 02.01.17 10:54 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: JoMo]
maeeeth
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Hallo zusammen, na hier ist ja was los...

In Antwort auf: redfalo

... Kompromiss...
Wäre es nicht einen Gedanken wert, dein jetziges Rad für Einkäufe und Alltagsbetrieb zu behalten (und vielleicht die Federgabel gegen eine Starrgabel auszutauschen), und ein leichtes, schnelles Rad für die längeren Strecken anzuschaffen?

Ja den Gedanken hatte ich natürlich auch schon. Das schnelle Rad muss aber alltagstauglich sein (Gepäckträger, Beleuchtung), da ich es sonst nicht für die Arbeit nutzen kann / will. Deshalb dachte ich, dieses Stevens sei dieses schnelle Rad für den Alltag... ?!


In Antwort auf: cterres

Tatsächlich ist das perfekte Rad kaum erreichbar, sondern immer ein Kompromiss.
... Manche sehr leichten Reifen sind nicht sehr Widerstandsfähig gegen spitze oder scharfkantige Dinge, die auf dem Bodenbelag herumliegen können. Zum Beispiel Steine, Schrauben und Scherben.
Ein besonders leichter Reifen ist auch besonders oft platt und unterm Strich damit für den Dauerfahrer schlecht.
...
Wer aber Anhänger zieht, sollte genügen leichtere Gänge haben, denn hier wird sonst das Anfahren zur Qual. Durfte ich mit einem voll beladenen Chariot auch schon erleiden.

Und wer schwere Gewichte zieht, ist mit einer guten Bremse gut beraten. Scheibenbremse, hydraulisch.
Ich fahre es seit mehr als einem Jahrzehnt und will nicht mehr drauf verzichten. Speziell die Bremskraft bei Nässe unterscheidet sich stark. Es ist dann auch nicht so sehr entscheidend, wie hochpreisig die Bremse ist.
Mit der an vielen Fahrrädern verbauten BR-395 von Shimano bringe ich auch mein schnelles Ebike bei jedem Wetter und mit hohem Gesamtgewicht sicher zum Stehen, auch schon mit 160mm Bremsscheiben.
...

Also die Reifen am Stevens 6X stören mich in der Tat. Ich fahre aktuell 47mm Marathon Green Guard (oder wie das heißt), die sind verdammt schwer. Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben. Und die Pannensicherheit zu erhöhen. Der Verkäufer sagte er fährt das Rad selbst und wechselt im Herbst auf andere Reifen / Räder, im Alltag nutzt er diese komischen Slicks, die drauf sind. Er wird dazu ne Vorstellung haben...
Danke für die Einschätzung der Bremsen...

In Antwort auf: Uwe Radholz
... dass du mit deinen Überlegungen zur Bremse sehr recht hast, dass ich sie voll teile und das mein größter Fehler in mehr als 50 Jahren Radfahren die Scheibenbremse war.
Das dir vorgeschlagene Rad halte ich für sehr akzeptabel und den Preis für angemessen. ...
Den Hinweis von Willi, dass man keine breiteren Reifen in den Rahmen bekommt, würde ich auch sehr ernst nehmen. Das sollte sich zusammen mit dem Händler klären lassen. Sollte da tatsächlich nicht viel mehr als 28mm Breite möglich sein, wäre das heute für mich, früher bin ich auch mit schmalen Reifen unterwegs gewesen, ein Ausschlusskriterium.
Sonst sollte mit diesem Rad wirklich alles möglich sein, was du jetzt oder später damit vor hast. ...
... dass ich mit 26:32 nicht zurecht kommen würde. ...

Also breitere Reifen würde ich auf jeden Fall abklären, s.o..
Mit der Übersetzung: ich weiß es nicht. Gleich werde ich mal im Schuppen zählen, wie viele Zähne die Ritzel haben. Damit komme ich im Alltag total aus, auch mit Hänger. Echt keine Ahnung, was da dran ist. Beim Kauf damals hatte ich noch weniger Ahnung als heute...
Danke für deine Einschätzung zu den Felgenbremsen.
Ich weiß, dass das hier (und wahrscheinlich überall, wo Leute mit Leidenschaft diskutieren) sowieso immer ein kontroverses Thema ist. Gibts bei der Frage nach der Bremse denn keinen gemeinsamen Nenner, den die meisten hier unterschreiben würden?



In Antwort auf: Falk
... Hollowtech-II-Tretlager ... Einmal sind die Dichtungen öfter nicht viel wert, obwohl das Tretlager gerade bei einem zu kurzen Schutzblech und fehlendem Spritzlappen ausgesprochen viel Dreck und Nässe abbekommt, zum Anderen hat diese Lagerbauart kein durchgehendes Gehäuse. Wenn das Tretlagergehäue nicht auf beiden Seiten absolut plan zueineinder steht, dann werden die Lager wegen der Verspannung ebenfalls nicht allzu alt. Lagerpatronen sind deutlich härter im Nehmen.

Falk, vielen Dank für deine ausführlichen und fachlich fundierten Antworten.
Tatsächlich nerven mich Schnellspanner (wie ich sie nenne) sehr. Mir wären verschraubte Achsen lieber. Aber das ist ja echt der Punkt, den du ansprichst. Deine Informationen sind echt interessant, aber verzeih, wenn ich das sage: Kann ich mir in diesem Preissegment (1000€) über solche Aspekte Gedanken machen? Ich habe natürlich nicht den ganzen Fahrradmarkt im Blick, aber Hollowtech II Tretlager scheinen sehr verbreitet zu sein und ob es für mich jetzt nicht diese Deore-Radnaben vollkommen tun, kann ich nicht wirklich sagen. Kannst du mir bei dieser Einschätzung noch weiter helfen?


In Antwort auf: BaB
...
Ich würde das Fahrrad, so wie es ist, kaufen und mit fahren. Wenn dir der Händler kleinere Kettenblätter drauf macht ist das schön, wenn nicht... die Teile kosten nicht die Welt und je nachdem wo du wohnst kommst du vllt. auch mit dem kleinen 26er Kettenblatt klar und kaufst dir neue Kettenblätter (Deore oder Alivio) in der gewünschten Abstimmung, wenn die alten durch sind. ...
Zu deinem alten Rad: Die Schwachstelle ist die Gabel? Schon mal über eine neue Gabel nachgedacht? Gerade jetzt, wo die ganzen 29er den Markt überschwemmen, gibt es recht stabile 28er/29er (ja, die 29er können auch passen) Gabeln für relativ wenig Geld zu kaufen. Welches Rad mit welcher Gabel fährst du denn jetzt? Evtl. eine neue Gabel kaufen und für das gesparte Geld einen Cyclocrosser für die tägliche Fahrt zur Arbeit (wie ja auch schon Olaf schrieb)? zwinker

Ja in der Tat, der Gedanke kam mir dann auch bereits. Allerdings fehlt mir das Verständnis. was ein Cyclocross (mit Gepäckträger und Licht) dann von diesem 6X unterscheidet?


In Antwort auf: JoMo

Ich würde inzwischen allerdings auch sagen, dass die Zeit reif für hydraulische Scheibenbremsen ist.
Vor 10 Jahren habe ich bei meinen Norwids noch HS33 verbauen lassen, womit ich bislang auch noch zufrieden bin. Was die Hydraulik anbelangt war die Wartung in dieser Zeit gleich Null.
Hatte aber auch bei MTBs riesen Probleme mit der Scheibenbremse bzw. der Hydraulik. Da stand ich komplett aufm Schlauch, da ich gar nichts reparieren konnte.
Also in jedem Fall so ein System in aller Ruhe mal zu Hause selber warten, damit man weiß, wie das geht (ist ja bei Seilzugbremsen auch sinnvoll).

Ok. Ja du hast wahrscheinlich Recht, es muss im Bereich des Erlernbaren sein, Scheibenbremsen selbst zu warten. Und wenn diese dann so viel weniger Wartung benötigen als Felgenbremsen...



Vielen Dank wieder mal für eure Antworten. Ich glaube ich merke mehr und mehr, dass ich gar nicht genau weiß, was ich will.
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#1257475 - 02.01.17 12:17 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Thomas S
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In Antwort auf: maeeeth
Allerdings fehlt mir das Verständnis. was ein Cyclocross (mit Gepäckträger und Licht) dann von diesem 6X unterscheidet?


Na dann schau Dir mal einen Cyclocrosser an. (ist der Einfachkeit halber nur ein Beispiel vom gleichen Hersteller). Fällt Dir was auf? zwinker
Gruß
Thomas
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#1257482 - 02.01.17 12:29 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: maeeeth
Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben.
...
diese komischen Slicks

Dazu eine Bemerkung, weil es oft falsch verstanden wird:

Die gute Nasshaftung kommt nicht durch das Profil zustande, sondern durch die Gummimischung! Ein Slick mit einer ordentlichen Gummischung haftet auf nassem Asphalt oder Kopfsteinpflaster besser als ein Reifen mit grobem Profil und gleich guter oder schlechterer Mischung.

Der GreenGuard hat ist zwar bestimmt pannensicherer als der Spicer, aber ob er eine bessere Nasshaftung hat, ist a priori nicht zu beurteilen. Der Vorgänger (der hieß nur Mratahon ohne Zusatz) war da relativ rutschig... traurig

Klar ist aber, dass man im Dreck und auf Waldwegen mit Profil etwas mehr Haftung hat.

In Antwort auf: maeeeth
Allerdings fehlt mir das Verständnis. was ein Cyclocross (mit Gepäckträger und Licht) dann von diesem 6X unterscheidet?

Ein Cyclocrosser hat eine andere Rahmengeometrie. Das ist quasi ein Rennrad.

Das Oberrohr ist kürzer, damit man einen Rennlenker verbauen kann. Der Radstand ist kürzer und der Lenkwinkel steiler, dadurch fährt sich das Rad agiler (wichtig fürs sportliche Fahren im Gelände). Und weil er aus dem Rennradbereich kommt, ist das Steuerrohr auch deutlich kürzer.

Ein echter Cyclocrosser hatte zumindest früher hinten mur 130 mm Einbauweite (wie ein Rennrad) und nicht 135 mm (wie MTBs und Trekkingräder). Es kann aber sein, dass sich das mit dem Aufkommen der Scheibenbremsen gewandelt hat.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1257483 - 02.01.17 12:32 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
cterres
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In Antwort auf: maeeeth

In Antwort auf: cterres

Ein besonders leichter Reifen ist auch besonders oft platt und unterm Strich damit für den Dauerfahrer schlecht.
...

Also die Reifen am Stevens 6X stören mich in der Tat. Ich fahre aktuell 47mm Marathon Green Guard (oder wie das heißt), die sind verdammt schwer. Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben. Und die Pannensicherheit zu erhöhen. Der Verkäufer sagte er fährt das Rad selbst und wechselt im Herbst auf andere Reifen / Räder, im Alltag nutzt er diese komischen Slicks, die drauf sind. Er wird dazu ne Vorstellung haben...
Danke für die Einschätzung der Bremsen...

Gibts bei der Frage nach der Bremse denn keinen gemeinsamen Nenner, den die meisten hier unterschreiben würden?

Vielen Dank wieder mal für eure Antworten. Ich glaube ich merke mehr und mehr, dass ich gar nicht genau weiß, was ich will.

Also ich wechsele zweimal pro Jahr die Reifen. Zum Winteranfang kommen die normalen Tourenreifen runter und Winterreifen mit Spikes drauf und im Frühjahr tausch ich das wieder zurück.
Mit Slicks kann man prima auf Asphalt fahren, Matsch, nasses Herbstlaub oder nasses Kopfsteinpflaster hingegen sind damit echt halsbrecherisch. Es gibt allerdings auch Mischformen mit feinen Profilrillen oder seitlichen Stollen die ein durch- oder wegrutschen erschweren oder verhindern können.
Dafür rollt sowas besonders leicht.

Solche Reifen meinte ich aber nicht. Es gibt insbesondere für MTBs Reifen mit dicken Profilstollen, die zwar guten Halt bieten, aber keinen Schutz gegen Steine und Glas bieten.
Da wo kein dicker Stollen sitzt, sind bloß 2mm Reifenhaut und das durchstößt selbst ein kleinerer Glassplitter spielend. Mit sowas bin ich früher vorwiegend gefahren, in einer Kleinstadt. Da ging das.
Der Schwalbe Marathon Green Guard (oder auch "Marathon Performance") ist ein Vertreter der zweiten Reifengattung. Mit dicker Gummischicht unter dem eigentlichen Profil. Da kommt dann Glas und dergleichen kaum noch durch, aber der Reifen wiegt deutlich mehr. Insbesondere bei breiteren Modellen.
Der Marathon in 47-622 wiegt 985g pro Stück!
Aber es geht leichter.

Mein bevorzugter Reifen ist der Overdrive von Maxxis. Den gibt es als Drahtreifen "Excel", aber auch als etwas leichtere Faltreifenversion "Elite". Doch schon der Excel ist sehr gut und durch eine Kevlar-Innenlage die bei Maxxis "Silkshield" heisst, ist der vergleichbar gute Pannenschutz eines Marathon mit weniger Gewicht möglich.
In maximal 40mm Breite wiegt er 580g und damit 400g weniger als dein aktueller Reifen!
Der Schwalbe Marathon wiegt in 40-622 bereits 810g!

Der Schwalbe Marathon Mondial Evolution ist mit 760g bei 47-622 ein mit dem Maxxis Overdrive gut vergleichbarer Reifen den es auch mit mehr Volumen gibt. Auch hier ist ein leichteres Kevlar-Gewebe im Reifen, statt dickem und schwerem Gummi.

Das Profil ändert nur das Abrollverhalten und die Haftung, der Pannenschutz beeinflusst die Widerstandsfähigkeit gegen Durchstiche. Doch das Gewicht des Reifens hat Einfluss auf die Kraft beim Anfahren und Du kannst durch eine entsprechende Reifenwahl auch deinem aktuellen Rad schon zu mehr Sportlichkeit verhelfen.
Probier doch mal einen etwas schmaleren Reifen aus. Natürlich erst ab Frühjahr.

Zu den Bremsen:
Bei trockener Witterung und gemäßigten Temperaturen ist die Bremsleistung von guten Felgen- und Scheibenbremsen vergleichbar. zwinker
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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Off-topic #1257498 - 02.01.17 13:34 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: cterres]
willi99
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Moin Christoph,

magst du noch kurz sagen, wieviele Pannen du mit dem Maxxis bislang pro, keine Ahnung, 1000km ca. hattest? Und was für eine Strecke du fährst (viele/wenig Scherben etc).

Danke und Grüße
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Off-topic #1257521 - 02.01.17 15:10 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: willi99]
cterres
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Ich habe den Maxxis Overdrive Excel in 32-622 vorne und hinten seit Sommer 2014 am Rad und erlebte keine Panne auf geschätzt 12.000km (15 Monate bei 800km/Monat). Ich fuhr im letzten Jahr vermehrt ein Ebike mit dem Schwalbe Plus Tour 40-622, der sich ebenfalls wacker hält. Er ist schwerer, was mir am Rad mit Zusatzantrieb aber wenig ausmacht.

Bremen ist stark mit Glasscherben bestückt, oft grünes Glas der hier gängigen Bierflaschen. Dornen sind hier und auch außerhalb der Stadt kein Problem. Nicht jede Scherbe sieht man rechtzeitig, aber wenn man sie überrollt, hört man sie deutlich. schmunzel
Steinchen die im Profil hängen bleiben, suche ich gelegentlich ab. Im gröberen Profil des "Plus Tour" kommt das vor, im weniger tiefen Maxxis nicht.

Beide Reifen besitzen auch bei niedrigen Temperaturen genug Nasshaftung. Der Schwalbe Marathon Green Guard wurde von mir vor ein paar Jahren auch mal gefahren und der fiel mir in dieser Hinsicht im Winter negativ auf. Allerdings war dieser Reifen an einem Rad mit Felgenbremsen montiert und vor allem die Kombination war bei Regennässe unangenehm.
Eine Vollbremsung, die ich wegen eines unachtsamen Motorrollerfahrers einleiten musste, ließ mich viele Meter schlittern.
Erst musste die Bremse trocknen, dann blockierten die Reifen und hatten wegen der harten Gummimischung ebenfalls weniger Halt auf dem Radweg, der hier in Bremen übrigens aus Granitsteinpflaster besteht. Geringfügig glatter als Asphalt.
Das sind dann so Momente, in denen man die Scheibenbremse schätzen lernt. Bei Nässe quietscht sie vielleicht, bremst aber trotzdem schon gut und besonders in der hydraulischen Variante lässt sich die Kraft fein dosieren. Da genügt meist schon ein sanftes anbremsen, bei dem nur die Bremsscheibe reibt, jedoch noch nicht der Reifen blockiert.

Auch ich fuhr früher breite 47er Reifen. Bin aber, wie beschrieben, auf schmalere Reifen mit dafür gefedertertem Sitz umgestiegen.

Ich pendele in Bremen meist zwischen Überseestadt und Stuhr und fahre dabei durch die Stadtteile Walle, Neustadt und Huchting. Ebenfalls öfter fahre ich das Weserufer entlang zwischen Überseestadt und dem Weserstadion (die so genannte "Schlachte").
Im letzten Jahr musste ich eine Zeit lang ins Daimler-Werk fahren, wozu ich das Stadtzentrum nebst Hauptbahnhof und Diskomeile passieren musste. Dort ist allerdings weniger Glas, da der Straßendienst in kürzeren Abständen patroulliert.
Auf den kann man sich aber zu üblichen Schichtwechselzeiten zwischen 21-22 und 5-6 Uhr noch nicht vollkommen verlassen.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph

Geändert von cterres (02.01.17 15:18)
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#1257530 - 02.01.17 15:47 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
irg
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Hallo!

In Antwort auf: maeeeth
Also die Reifen am Stevens 6X stören mich in der Tat. Ich fahre aktuell 47mm Marathon Green Guard (oder wie das heißt), die sind verdammt schwer. Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben. Und die Pannensicherheit zu erhöhen. Der Verkäufer sagte er fährt das Rad selbst und wechselt im Herbst auf andere Reifen / Räder, im Alltag nutzt er diese komischen Slicks, die drauf sind. Er wird dazu ne Vorstellung haben...

Danke für deine Einschätzung zu den Felgenbremsen.
Ich weiß, dass das hier (und wahrscheinlich überall, wo Leute mit Leidenschaft diskutieren) sowieso immer ein kontroverses Thema ist. Gibts bei der Frage nach der Bremse denn keinen gemeinsamen Nenner, den die meisten hier unterschreiben würden?


Zu den Reifen: Wenn du auf Asphalt fährst, kannst du auch sehr glatte Reifen nehmen. Wo mehr oder weniger Dreck ist, oder wo du Kanten schräg queren musst, sind Reifen mit Profil, und da v.a. breite Reifen, unempfindlicher. Natürlich haben sie auch ihre Nachteile, die du gegen allfällige Vorteile abschätzen musst.

Bremsen: Halbwegs gute V-brakes (die müssen nicht teuer sein) funktionieren auch gut, außer bei Schnee auf den Felgenflanken. Mit dem Kinderanhänger können leistungsfähigere Bremsen manchmal von Vorteil sein. Am Tandem bin ich über die HS 33 froh, das ist aber auch nur eine Felgenbremse. Wenn du in der Stadt ab und zu einmal zwischendurch bremst, sehe ich auch kein großes Problem, bei Regen von Anfang an eine gute Bremswirkung zu bekommen. Scheibenbremsen sind da natürlich unempfindlicher, keine Frage.

Vielleicht könnte man einen Konsens so beschreiben: Gute Scheibenbremsen wirken sicher besser als Felgenbremsen, sie reiben auch keine Felgenflanken ab. Aber auch sie haben ihre spezifischen Nachteile. Vielleicht ist es auch eine Frage des Fahrstiles: Wenn du immer auf das letzte Bisschen an Spielraum heran gehst (was ich mit Kindern im Hänger nicht empfehlen würde) sind Scheibenbremsen sicher die Bremse der Wahl. Wenn du das Radeln eher entspannter angehst, werden Felgenbremsen auch eine gute Wahl sein. Selbst in Graz, wo man oft unfair behandelt wird, wenn man weniger Eigengewicht auf die Straße bringt, wüsste ich nicht, warum ich Scheibenbremsen brauchen würde.

Ich würde an deiner Stelle einfach nehmen, was dir am meisten zusagt. Das eigentliche Limit ist meistens ohnehin die Verbindung Straße-Reifen. Die schönste Bremsleistung kann ich nur ausnützen, wenn ich sie auch sturzfrei auf die Straße bekomme.

Auch bei den Naben sehe ich die Sache ziemlich entspannt. Wenn du die Lager der Deore-Naben selbst eingestellt hast (ist keine Hexerei!), kannst du viele, viele km damit fahren, ohne dir Ärger ein zu handeln. Natürlich gibt es bessere Naben, keine Frage. Aber die Frage, welcher Aufwand zu welchem Ergebnis führt, ist halt auch keine unwesentliche und letztlich deine eigene Entscheidung.

lg!
georg

Geändert von irg (02.01.17 15:52)
Änderungsgrund: Ergänzung
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#1257532 - 02.01.17 15:51 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: maeeeth]
redfalo
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Beiträge: 1.712
In Antwort auf: maeeeth
Hallo zusammen, na hier ist ja was los...

In Antwort auf: redfalo

... Kompromiss...
Wäre es nicht einen Gedanken wert, dein jetziges Rad für Einkäufe und Alltagsbetrieb zu behalten (und vielleicht die Federgabel gegen eine Starrgabel auszutauschen), und ein leichtes, schnelles Rad für die längeren Strecken anzuschaffen?

Ja den Gedanken hatte ich natürlich auch schon. Das schnelle Rad muss aber alltagstauglich sein (Gepäckträger, Beleuchtung), da ich es sonst nicht für die Arbeit nutzen kann / will. Deshalb dachte ich, dieses Stevens sei dieses schnelle Rad für den Alltag... ?!


Kommt halt ganz drauf an, was du möchtest.

Das Stevens ist sicherlich deutlich leichter als dein bisheriges Rad, und auf jeden Fall absolut alltagstauglich. Aber du kannst, wenn du willst, grundsätzlich die Balance deutlich weiter in Richtung "schnell" verlagern.

Ein Extrembeispiel, das zugegebenermaßen ein paar Abstriche in Sachen Alltagstauglichkeit hat, ist mein Specialised Roubaix, dass ich hauptsächlich für Brevets benutze, aber auch oft für den Arbeitsweg (10km pro Strecke)



Ist mit Blick auf das Gewicht ein "richtiges" Rennrad, die Sitzposition ist aber trotzdem noch entspannt. Eine leicht modifizierte Schaltung (Shimano 105 10fach, 50/34er Kurbel vorne, 11-36er Kassette hinten, mit Roadlink) macht es sehr bergtauglich. Der Nabendynamo macht es beleuchtungstechnisch alltagtauglich.

Ein gewisser Behelf sind die Schutzbleche, da meinem konkreten Rahmen die Befestigungsmöglichkeiten für fest montierte Schutzbleche fehlen, ich nutze die SKS Raceblade Long 2. (Die Scheibenbrems-Version des Roubaix-Rahmens bietet aber auch die Möglichkeit, Schutzbleche zu montieren.)

Gepäckträger ist nicht möglich, aber es gibt auch andere Taschensysteme, die ohne Gepäckträger auskommen. Wenn du allerdings täglich Kleidung zum Wechseln zur Arbeit ins Büro transportieren willst, ist das wahrscheinlich nix.
Das ganze wiegt so um die 11 kg, und ist richtig schön schnell.

Was die Reifen betrifft, ist bei 25 mm Schluss, und man ist auf Slicks angewiesen (Im Sommer fahre ich Conti GP 4000 S2, im Winter Schwalbe Durano Plus) Solange man auf Asphalt unterwegs ist, ist das aber aus meiner Sicht alles kein Problem. Offroad fahre ich mit dem Rad ohnehin nicht.

Und ich war ja lange Zeit skeptisch, ob man ein Rennrad so einrichten kann, dass man bequem darauf sitzen kann - es geht! (Geholfen hat dabei ein professioneller Bike fit.)

Geändert von redfalo (02.01.17 15:53)
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#1257639 - 02.01.17 21:38 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: Falk]
hawiro
Nicht registriert
In Antwort auf: Falk
[ ... ]Ungünstigerweise wurden sie [ die Konuslager ] mal mit Hohlachsen und Spannstab kombiniert (das, was Fritzchen und Lieschen Laienmüller »Schnellspanner«) nennen. Diese komprimimieren beim Einbau die Achse und verändern damit das Lagerspiel. Entweder, man lässt beim entspannten Einstellen etwas Luft oder man spannt sie Achse zum einstellen entsprechend vor. [ ... ] Mit war das zuviel Aufwand, zumal die Motorradhersteller seit Jahrzehnten zeigen, dass es mit gewöhnlichen Rillenkugellagern besser, insbesonders wartungsfreundlicher zu machen ist. Entweder konstrunktiv etwas aufwändiger mit einer Fest-/Loslageanordnung oder relativ simpel mit einem Rohr zwischen den Innenringen der beiden Lager.[ ... ]

Warum / wie das konstruktiv besser sein soll als die gleiche Konstellation bei Konuslagern, müsstest Du mal erklären.

Ich kenne, abgesehen von der Rohloff, zwei Arten von Naben mit Rillenlagern, nämlich zum einen die von Dir oben schon genannten mit einem Rohr zwischen den Rillenlagern, das sich auf dem inneren, sich nicht drehenden Lagerring abstützt. Solche Naben werden entweder mit QR-9, bzw. Inbus-Spannachsen oder mit Steckachsen verbaut. Beide Systeme arbeiten, wie Du oben schon geschrieben hast, mit einer erheblichen Spannung, die von den Hülsen, die die Naben aussen abschließen, auf den inneren Ring der Lager übertragen wird. Da das Rohr zwischen den Lagern nicht vorgespannt ist, sondern lose herumfällt, ist allein dadurch schon eine gewisse seitliche Auslenkung der inneren Lagerringe gegeben, die noch dadurch verstärkt wird, dass das Rohr bei entsprechender Vorspannung natürlich auch komprimiert wird.

Die zweite Art besteht aus Lagern, die auf eine Achse aufgepresst sind (sog. Stützlagerung). Auch diese Naben werden mit QR-9/Inbus-Spannachsen oder Steckachsen verbaut. Hier müssen wir, denke ich, nicht lange darüber diskutieren, dass auch eine solche Achse durch die Spannung komprimiert wird und dadurch die inneren Lagerringe gegenüber den äusseren zur Nabenmitte hin ausgelenkt werden.

Ich halte diese Bauweisen, sowohl von der Theorie her, als auch von der Praxis im eigenen Fuhrpark und bei dem, was ich im Freundes- und Bekanntenkreis mitbekomme, für ingenieurstechnischen Sondermüll mit eingebautem Verfallsdatum, weil die Rillenlager bei beiden Bauarten mit einer seitlichen Belastung betrieben werden, für die sie nie konstruiert wurden. Und man kann nichts dagegen machen, weil sie nicht einstellbar sind.

Ich hatte gerade die Tage wieder die Bitte eines Bekannten, dass ich mir doch bitte mal die Scheibenbremsen an seinem Rad anschauen sollte, weil er sie nicht schleiffrei bekommen hat. Das Problem war nach kurzer Suche gefunden, da ich es schon aus dem eigenen Fuhrpark zur Genüge kenne: Es war nicht die Scheibenbremse, sondern ausgeschlagene Rillenlager, die seitliches Spiel haben.

Geändert von hawiro (02.01.17 21:39)
Änderungsgrund: Typo korrigiert
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#1257647 - 02.01.17 21:53 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: ]
Falk
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Beiträge: 33.876
Du weißt doch, dass Du mich nicht in den Schoß der heiligen Mutter Kirche zurückholen kannst. Ich habe auch gar keinen Grund, zu Kreuze zu kriechen. Naben, die es fünfzehn und mehr Jahre völlig ohne Murren tun, halte ich für über alle Zweifel erhaben.
Das Stützrohr funktioniert natürlich nur, wenn in den Lagersitzen etwas Luft gelassen wird. F&S hat das jedenfalls geschafft. Kein Wunder, Simson- und MZ-Naben sahen schon so aus, als ich hoffnungsvoll das Laufen gelernt habe.
Dass es Schund gibt, heißt jedenfalls nicht, dass es nur Schund gibt. Konen, die nach nur einem Jahr Fraßstellen auf den Laufbahnen hatten, waren leider die Regel. Das mit Vollachsen und damit ohne Kompression. Aber lass es einfach sein, was ein Deja vu ist, habe ich durchaus schonmal gehört.
Falk, SchwLAbt
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#1257660 - 02.01.17 22:23 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: Falk]
Nordisch
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Beiträge: 4.239
In Antwort auf: Falk
Konen, die nach nur einem Jahr Fraßstellen auf den Laufbahnen hatten, waren leider die Regel. Das mit Vollachsen und damit ohne Kompression.


Blieb bei mir die völlige Ausnahme:

Ein Laufrad, das vom Händler eingestellt wurde und ein Laufrad, das ich geschenkt bekommen habe mit ganz einfacher Konuslagerung und quasi nicht vorhandener Dichtung.

Aber selbst diese Lager kann man noch ewig fahren und das spielfrei im Gegensatz zu (den meisten) Wälzlagern.




Geändert von Nordisch (02.01.17 22:24)
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#1257661 - 02.01.17 22:23 Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren [Re: Falk]
hawiro
Nicht registriert
Mir ist schon klar, dass ich dich nicht bekehren werde. Will ich auch gar nicht. Ich will nur mal eine physikalisch und ingenieurstechnisch stichhaltige Begründung für das, was Du da schreibst. Ich kann das nämlich aus den o.g. Gründen nicht nachvollziehen.

Und bitte lenk' nicht wieder vom Thema ab. Was haben minderwertige Laufbahnen von Konuslagern mit der ingenieurstechnisch unsinnigen Konstruktion von Naben mit Rillenlagern zu tun? Abgesehen davon habe ich auch schon zu viel minderwertiges Material bei Rillenlagern gesehen, das sind die Konuslager also nicht allein.
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