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#1247553 - 08.11.16 13:05 Nord-Laos
basti1995
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 67
Dauer:10 Tage
Zeitraum:31.11.2015 bis 10.12.2015
Entfernung:500 Kilometer
Bereiste Länder:laLaos
Externe URL:http://www.bastiontour.com/2015/11/15/laos-der-spaß-blieb-hängen/

In Thailand bin ich extra schneller als normal gefahren, um in Laos mehr Zeit zu haben und alles ruhiger anzugehen. Doch kaum war ich in Laos angekommen, wollte ich es möglichst schnell wieder verlassen.


Da ich alleine reise, sind das Wichtigste auf meiner Reise die Menschen. Sie bestimmen meine Reise und den Spaß, den ich auf der Tour habe. Ohne die Herzlichkeit und Gastfreundschaft kann diese Art Reise nach dem Motto "travel next to the local people" ganz schnell zum Alptraum werden.

Gleich nach der Grenze ging es für mich in die Berge und in den Jungle. Bis auf die tolle Landschaft wurde ich dort jedoch von verschlossenen Menschen, Hitze, extremer Anstrengung und schwer befahrbaren Straßen überrascht.



Selbst die Menschen auf dem Land, wo es kaum Touristen gibt, versuchten mich bei jeder Kleinigkeit mit dem Preis zu bescheißen. Dass Touristen in touristischen Gebieten mehr zahlen, kann ich snoch verstehen. Doch wenn ich auf dem Land fahre, wo sonst nie Touristen sind, ich aber trotzdem einen extra Aufschlag zahle, bin ich enttäuscht und wütend. In Nepal und Indien gab es auch solche Fälle, die oft in laut schimpfendem Streit endeten, doch lang nicht so viele und mit ihnen konnte man rumstreiten. In Thailand waren die Menschen auf dem Land Tod ehrlich. Doch die Laoten im Norden haben gecheatet, wo es nur ging und haben nicht mit sich diskutieren lassen. Die waren still und haben nur an das Geld und das Touristengeschäft gedacht. Auch die Unterkunftssuche war im Norden ganz und gar nicht einfach. Bei meinem ersten Abschnitt durch die Berge gab es nur vereinzelt kleine Siedlungen ohne Tempel. Normalerweise, wenn ich am Abend in einem Dorf im Niemandsland ankomme und nach einem Schlafplatz frage, oder nach einem Platz für mein Zelt, werde ich sofort willkommen geheißen und herzlich versorgt. In Nordlaos wurde ich oft erst nach der 3. Siedlung fündig, als es längst dunkel war. Und selbst dort musste ich ihnen 10 Minuten mit Händen und Füßen klar machen, dass ich am Ende bin und hier schlafen muss, da campen im bergigen Jungle nicht möglich war. Am nächsten Morgen war das einzige Wort, das ich gehört habe 'KIP' (Währung in Laos). Dass sie also am Ende auch noch nach Geld gefragt haben, ist mir noch nie passiert. Natürlich kann ich verstehen, dass sie Geld brauchen und ich gebe auch oft etwas her, doch Gastfreundschaft sollte eigentlich mit Geld nichts zu tun haben.

Dazu kamen dann noch die steilen, schlammigen Straßen, die ich an machen Stellen nicht befahren konnte. Viele Abschnitte waren wegen der enormen Steigung von über 20% anstrengender als das Himalaya und haben mich den letzten Nerv gekostet.



Die Landschaft und das Abenteuer hätten toll sein können, wenn nicht diese verschlossenen und kühlen Menschen gewesen währen. Alleine Fahrrad fahren macht in so einem Gebiet dann leider keinen Spaß. Die Einzigen die sich über mich gefreut haben, waren Kinder, die mich alle bejubelt haben.

Neben der sportlichen Belastung hatte ich es das erste mal auch ein bisschen mit der Psyche zu tun. Die Armut, die ich in den ländlichen, nicht touristischen Gebieten im bergigen Norden gesehen habe, war erschütternd. Die Menschen, die ich dort gesehen habe, waren teilweise ärmer als in Nepal (In Nepal habe ich jedoch nicht die Dörfer in den Bergen gesehen, die man nur zu Fuß erreicht). Die Menschen hatten oft nur noch kaputte Stofffetzen an, waren dreckig und haben auch oft krank ausgesehen. Kinder hatten oft einen Blähbauch, was ein Anzeichen für Unterernährung ist und Schuhe waren bei den Kindern so gut wie nie vorhanden. Autos gab es in diesen Dörfern sowieso nicht und sie waren komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Somit gab es am Abend auch wirklich nur einheimisches Essen wie z.B. Heuschrecken und gebratene Käfer mit Reis.


Einmal bin ich im Norden an einem Tag nur 2 richtig fetten SUVs begegnet, die aber mit Sicherheit nicht von den Dörfern waren. Selbst die SUVs müssen speziell für diese Straßen geeignet sein, sonst wird man dort nicht glücklich.

Nach 2 Tagen bin ich völlig kaputt und frustriert in einer etwas größeren, komplett touristischen Ortschaft am Menkong River (größter Fluss in Laos) angekommen. Ich entschied mich dazu, von dort aus am nächsten Tag ein Slowboot nach Luang Phrabang zu nehmen. Diese Idee hatte ich auch schon an der Grenze zu Thailand, habe mich dann aber dagegen entschieden, weil die 2-tägige Fahrt viel zu teuer war, da sie mir für alles was ich an Gepäck und Fahrrad dabei hatte extra Geld berechnen wollten. Auch eine eintägige Fahrt flussabwärts ist nicht ganz billig. Am selben Abend bin ich in der Ortschaft mit einem halb Franzosen halb Laoten ins Gespräch gekommen. Er besaß ein luxeriöses Guesthouse und lud mich zu allem ein. An diesem Abend habe ich noch seine ganze Familie kennengelernt und am Ende stellte sich heraus, dass Alex, der halb Franzose halb Laote, 3 Luxusboote auf dem Menkongriver besitzt. Da die ganze Familie am nächsten Tag ebenfalls mit einem von ihren Booten nach Luang Phrabang fuhren, sponsorten sie mir eine erholsame Bootfahrt durch den Jungle mit ihnen.

Eine bessere Pause und ein schöneres Erlebnis nach den harten 2 Tagen hätten mir nicht passieren können. Nach der eintägigen Bootsfahrt konnte ich zur Krönung noch kostenlos in ihrem französichen Luxusguesthous in Luang Phrabang schlafen (übrigens auf dem Boot und im Guesthous erstklassiges Essen so viel ich wollte). Das Sahnehäubchen gab es dann noch in der Früh mit auf den Weg:

Nach diesen tollen 2 Tagen ging es jedoch wieder rauf in die Berge in Richtung Süden. Die unherzlichen Menschen und die Frustation kamen wieder zurück. Nach 4 harten, anstrengenden und einsamen Tagen auf einer asphaltierten Straße über die Berge habe ich mich dazu entschlossen, in der Hauptstadt Vientiane einen Bus nach Südlaos zu nehme. Schon vor meiner Tour habe ich für mich festgelegt, dass der Spaß nie fehlen darf und es nicht mein Ziel ist, alles mit dem Fahrrad zu fahren. Deshalb habe ich in der Hoffnung, dort herzlichere Einheimische zu treffen, einen Bus in das südliche Laos genommen.

Eine schöne Sache habe ich unterwegs in Nordlaos jedoch noch gefunden: Ein nicht touristischer, wunderschöner Wasserfall.

Die Bilder dazu findet Ihr unter diesem Link:

http://www.bastiontour.com/2015/11/15/laos-der-spaß-blieb-hängen/
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#1247775 - 09.11.16 09:37 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.015
Hallo Basti,

ich tue mich gerade schwer mit deinem Bericht und kann das Geschriebene nicht wirklich einordnen. Vielleicht kenne ich deine Art zu schreiben noch nicht.

In Antwort auf: basti1995
Am nächsten Morgen war das einzige Wort, das ich gehört habe 'KIP' (Währung in Laos). Dass sie also am Ende auch noch nach Geld gefragt haben, ist mir noch nie passiert.

Hmmmm... also ich meine mich zu erinnern, dass mir das auf Radreisen schon mehrfach passiert ist, dass man für eine Übernachtung Geld haben wollte. träller Kostenlose Übernachtungen kann ich vermutlich an einer Hand abzählen. Dass dir das noch nie passiert ist, kann ich schlicht nicht glauben... omm

-----

Ich frage mich, was wohl ein Laote über eine Radreise durch Mitteleuropa im laotischen Radforum so schreiben würde.

In Antwort auf: basti1995
Natürlich kann ich verstehen, dass sie Geld brauchen und ich gebe auch oft etwas her, doch Gastfreundschaft sollte eigentlich mit Geld nichts zu tun haben.

Ich frage mich auch, woher die selbstverständliche Annahme kommt, dass man als Gast immer überall und jederzeit willkommen sei? verwirrt

Du schreibst doch selbst, dass die Leute bettelarm sind und teilweise nur noch Fetzen auf dem Leib haben. Und da kommt ein westlicher Ausländer daher, nach hiesigen Maßstäben geradezu unendlich reich auf einem Gefährt, dass sich niemand von denen auch bei lebenslangem Sparen leisten können wird... und mit dem soll man das wenige, das man hat, auch noch teilen? Der kann nicht mal einen symbolischen Beitrag leisten?

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1247818 - 09.11.16 11:53 Re: Nord-Laos [Re: Toxxi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.698
In Antwort auf: Toxxi

Hmmmm... also ich meine mich zu erinnern, dass mir das auf Radreisen schon mehrfach passiert ist, dass man für eine Übernachtung Geld haben wollte. träller Kostenlose Übernachtungen kann ich vermutlich an einer Hand abzählen. Dass dir das noch nie passiert ist, kann ich schlicht nicht glauben... omm


Mir ist etwas ähnliches durch den Kopf gegangen. Ich *könnte* mir höchstens vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob ich von vorneherein weiß, dass ich in einem gewerblichen Betrieb übernachte oder ob sich etwas zunächst wie eine Einladung anhört, für die ich am nächsten Morgen dann doch zahlen soll. Allerdings kann das im Fall von Basti ja auch nicht recht zutreffen, seine Schilderungen hören sich eher so an als hätte er sich selbst eingeladen.

Und dazu:
In Antwort auf: Basti
Natürlich kann ich verstehen, dass sie Geld brauchen und ich gebe auch oft etwas her, doch Gastfreundschaft sollte eigentlich mit Geld nichts zu tun haben.


Gastfreundschaft ist etwas, was dem Gast gewährt wird und nichts was der Gast fordern kann.

Martina
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#1247921 - 09.11.16 16:53 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
benki
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 416

Deine Einschätzung über die Menschen in Laos (verschlossen, kühl, geldgierig) kann ich keineswegs teilen. Möglicherweise haben die einfachen Bauern dich als jemanden gesehen, der versucht zu schnorren. Der glaubt, dass die ganze Welt nur auf dich wartet.

Zum Glück gibt es nicht viele solcher Radreisenden, die auf Kosten anderer leben wollen. Die meisten Laoten waren schlauer und haben dich nicht durchgefüttert. Wäre schön, wenn du dir einmal einen Spiegel vorhälst und deine Philosophie etwas änderst, dann klappt es auch mit der ein oder anderen herzlichen Gastfreundschaft.

Gruß Frank
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#1247931 - 09.11.16 17:15 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
HLAdr4
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 149
Moin,

kann mich den Anderen nur anschliessen. Bin regelmäßig in Laos und kann deine "Kritik" nicht teilen. Waren die Berge vielleicht etwas zu steil/ Du zu fertig/ die Temperaturen zu hoch ....? Die meisten Laoten sind sicherlich etwas zurückhaltender als die Thai`s, insb. auch in den ländlichen Regione (also eigentlich überall). Unfreundlich habe ich die aber noch nie erlebt. Gleiches gilt für "Abzocke" - aber ich bin auch bereit einen angemessenen Preis zu zahlen, egal ob für Unterkunft, Essen oder Transport.

Gruß

HLAdr4
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#1247940 - 09.11.16 17:33 Re: Nord-Laos [Re: HLAdr4]
basti1995
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 67
Hallo Leute,
der Bericht ist aus meinem Blog kopiert. Ihr könnt gerne den Text mit den dazugehörigen Videos und Bildern noch einmal lesen, vielleicht versteht ihr es dann besser.

Zu eurem Thema mit Gastfreundschaft, Laoten und Geld:

Als aller erste muss ich sagen, dass ich hier nur aus meiner Erfahrung spreche und nichts verallgemeinere. Das waren meine eigenen Erfahrungen und kann dabei nicht für andere Erlebnisse sprechen. Vielleicht sind mir einfach an 3 Tagen hintereinander verschlossene nicht hilfsbereite und unhöfliche Menschen begegnet. Zufall oder nicht? Keine Ahnung, das ist auch egal, denn ich berichte ja nur was ich erlebt habe und wie ich es wahrgenommen habe.

Wie Gastfreundschaft definiert ist, ist jedem seine eigene Sache, für mich spielt dabei aber Geld keine Rolle. Ich würde genauso jeden noch so reichen Mensch aufnehmen und nichts verlangen.
Ich war ein ganzes Jahr mit dem Fahrrad unterwegs, in Europa, Asien, Australien und Westafrika.
In diesem ganzen Jahr wurde ich nach einer Übernachtung nie nach Geld gefragt, es war pure Gastfreundschaft und die Leute haben mich gerne Aufgenommen -von sich aus.
In Afrika hatten die Leute noch weniger und haben sich trotzdem total über mich gefreut, dass ich mit Ihnen englisch lernen konnte, Bilder von der Welt zeigen konnte und einen schönen Abend mit Ihnen verbrachte.

Meine Erfahrungen in Nord-Laos waren eben etwas anders und nach der Übernachtung haben Sie nach Geld gefragt und davon habe ich berichtet, nicht mehr.

Liebe Grüße
Sebastian
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#1247944 - 09.11.16 17:47 Re: Nord-Laos [Re: HLAdr4]
gerold
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.414
Auch ich habe schon vier Radreisen in Laos und ganz andere Erfahrungen gemacht. Mit einem "Durchschnorren" a la "ich brauche nur 1,50 Euro/Tag" wird man halt nicht überall gern gesehener Gast sein. Ich finde es für uns (für die Einheimischen unendlich reichen) Europäer durchaus angebracht, den einen oder anderen Euro im Land zu lassen - gerade SO-Asien ist ja wirklich spottbillig und wenn ein Zimmer im Guesthouse so um die 10 Euro kostet (üblicher Preis für ein gutes Zimmer abseits der touristischen Hotspots) handle ich auch nicht, auch wenn es der Touristenpreis ist. Der Rad-Parkplatz am Wasserfall nahe Luang Prabang kostete vor 3 Jahren umgerechnet ca. 50 Cent (für 2 Räder) - ist das so schlimm dem Wächter das zukommen zu lassen ? Millionär wird er damit höchstens in Kip und die Räder werden beaufsichtigt und wir haben einen offiziellen Zettel mit Nummer und Preis bekommen. In Wien kostet die Stunde Kurparkzone 4 x so viel...

Ich lese aus allen deinen Reiseberichten (auch Afrika betreffend) ein Anspruchsdenken im Hinblick auf Gastfreundschaft heraus, dem ich mich nicht anschließen kann. Wir man wo eingeladen ist es ok und meist auch interessant und nett aber meine ganze Reise darauf aufbauen ist nicht mein Stil.

Das genannte Denkmodell mit dem laotischen Radreisenden bei uns finde ich denkbar treffend.

Gruß Gerold
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#1247947 - 09.11.16 18:02 Re: Nord-Laos [Re: gerold]
basti1995
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 67
Danke für deine Anmerkung Gerold.
ja, ist nicht dein Siel.

Aber jeder hat eine andere Meinung und anderen Stiel.
Zur Anmerkung: Wenn ich nach einer Unterkunft fragen musste, war es für mich selbstverständlich wenn die Gastgeber nach etwas gefragt haben.

Am Anfang habe ich selbst gedacht, ich müsste nach jeder Gastfreunschaft sofort etwas zurückgeben. Aber fast immer wurde mein Entgegenkommen abgelehnt. Die Leute haben es gerne gemacht. Und das ist auch das schöne an der Gastfreundschaft.

Ich denke viele von euch haben den Eindruck auf gut Deutsch, ich wäre ein geiziger Mensch, der den Armen nichts zurück gibt? Falls ihr so denkt, bin ich sehr enttäuscht von euch. Dieses Forum ist nicht dazu da, um anderen Leuten zu sagen ob Sie jetzt ein Schnorrer oder ein guter Mensch sind. Ich müsste jetzt klar machen, dass ich ein paar Spendenaktionen gemacht habe und noch am laufen habe, bald ein Dokumentarfilm über das Jahr erscheint und ein Teil der Einnahmen an verschiedene Projekte in Afrika und evtl auch in Südlaos gehen.

Freunde, das ist lediglich ein Reisebericht über meine Erfahrungen die ich gemacht habe.

Liebe Grüße
Basti
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#1248028 - 10.11.16 10:12 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
gerold
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.414
In Antwort auf: basti1995

Freunde, das ist lediglich ein Reisebericht über meine Erfahrungen die ich gemacht habe.


deine Berichte sind ja ok und durchaus interessant und es ehrt dich auch, wenn du den Leuten für die Gratis-Übernachtung etwas zurückgibst - zB eben mit ihnen lernst. Offenbar nicht nur für mich hat insbesondere der Nord-Laos-Teil deiner Berichte halt so geklungen als würdest du den Leuten übel nehmen, dass sie dich nicht gleich freudig in deinem Dorf aufgenommen haben. Auch ich war in sehr abgelegenen Gebieten (zB Ho-Chi-Minh-Pfad nahe der Grenze zu Vietnam) unterwegs und habe nicht festgestellt, dass man dort mehr als sonst wo auf der Welt als Tourist abgezockt wird (kein Vergleich zB zu Marokko). Für mich ist es durchaus ok, wenn ein selbsternannter Fährmann, der uns samt Rädern in seiner Nußschale über einen größeren Fluss (war es der Sepon ?) führt, ein paar 1000 Kip kriegt oder wenn man wo eine fo-Suppe isst, den verlangten Betrag halt großzügig aufrundet - gerade in den armen Gebieten abseits der Hauptstraßen (die noch dazu nach wie vor unter den Kriegsfolgen leiden) sind die Leute unterstützenswert.

Allerdings würde ich in Tempeln (oder sonstigen religiösen Gebäuden) nur im äußersten Notfall übernachten - religoöse Spinner (auch wenn die Bhuddisten noch die harmloseren sind, sieht man von ihrer unrühlichen Rolle in Myanmar ab) egal welchen Colours brauch ich auf Radreisen nicht unbedingt - da leiste ich mir lieber ein Guesthouse...

Gruß und gute Weiterfahrt
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#1248498 - 12.11.16 21:34 Re: Nord-Laos [Re: gerold]
asfriendsrust
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 323
In Antwort auf: gerold
... gerade SO-Asien ist ja wirklich spottbillig und wenn ein Zimmer im Guesthouse so um die 10 Euro kostet (üblicher Preis für ein gutes Zimmer abseits der touristischen Hotspots) handle ich auch nicht, auch wenn es der Touristenpreis ist.


Das ist aber eben auch nicht ganz unproblematisch. Wenn die Einheimischen merken, dass Touristen (übertrieben gesagt) jeden Preis zahlen, dann kann das dazu führen, dass Ausländer nicht mehr als Menschen, sondern als Geldsäcke mit Beinen wahrgenommen werden. Mit allen Problemen, die das nach sich zieht.

In Antwort auf: gerold
Allerdings würde ich in Tempeln (oder sonstigen religiösen Gebäuden) nur im äußersten Notfall übernachten - religoöse Spinner (auch wenn die Bhuddisten noch die harmloseren sind, sieht man von ihrer unrühlichen Rolle in Myanmar ab) egal welchen Colours brauch ich auf Radreisen nicht unbedingt - da leiste ich mir lieber ein Guesthouse...


Äh, was?
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#1248595 - 13.11.16 17:14 Re: Nord-Laos [Re: asfriendsrust]
gerold
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.414
Man entwickelt doch schnell ein Gefühl welche Preise in welchem Land angemessen sind. Natürlich zahle ich keine Fantasiepreise aber gerade in Laos ist das P/L-Verhältnis mMn durchaus ok und ich komme mir seltsam vor, wenn ich um einen Euro rauf oder runter mit Leuten handle, die einen Bruchteil von meinem Geld verdienen. Leben und leben lassen, für Leistungen einen je nach Gegend angemessenen Preis bezahlen und alle sind zufrieden (und das Image zumindest der radreisenden Touristen nicht beschädigt).

Da ich mit den div. Religionen nichts am Hut habe bezahle ich lieber meine Unterkunft als das ich Wert darauf lege, bei den hard-core Varianten von Katholiken, Islam-Anhängern, Evangelisten, Buddhisten oder was sonst noch so herumspinnt unterzukommen - auch wenn das vielleicht gratis wäre. Um beim Beispiel Laos zu bleiben - diese orange gewandeten Glatzköpfe, welche sich morgens durch die eh schon nicht besonders reichen Dörfer schnorren sind zwar ein nicht uninteressanter exotischer Anblick - aber den Einwohnern wäre wohl mehr geholfen, wenn sie irgendetwas Konstruktiveres tun würden (und sei es ihren Reis selbst anzubauen). Scheinen sie aber nicht nötig zu haben, da mWn viele Mönche die Pateh Lao unterstützt haben und deshalb offenbar in Ruhe gelassen werden. Gut ist nicht mein Problem - ich bin (Rad)Reisender und kein Regierungsberater. Soweit verständlich was ich gemeint habe ?

Gruß Gerold
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#1248663 - 14.11.16 07:18 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.858
Hallo Sebastian,

kann es sein, dass dich der Reisekoller erwischt hat?

Ich habe deine Beiträge hier gelesen und deine letzten Videos im Blog angesehen. Da zieht sich ein Reisefrust durch deine Ausführungen, wo ich nur raten kann: mach eine Pause oder such dir einen Reisepartner, mit dem du die Erlebnisse verarbeiten kannst. Du lamentierst über schlechte Straßen, über Steigungen, über unfreundliche Menschen, eigentlich über alles. Schade um die Reise!

Ich muss mich nicht in deine Art des Reisens einmischen und meine Meinung wird dir wohl egal sein, aber einige Eckpunkte halte ich für befremdlich; dein Anspruchsdenken auf Gastfreundschaft ist nicht nur befremdlich, sondern flegelhaft und gegenüber den bereisten Ländern und Menschen schon fast beleidigend. Wie kommst du dazu, von einem armen Laoten zu erwarten, dass er dich, den vergleichsweise unendlich reichen Europäer, kostenlos beherbergt? Diese Erwartungshaltung wird auch nicht dadurch entschuldigt, dass du vielleicht in Afrika ein Entwicklungsprojekt unterstützt. Das wird und darf dem laotischen Bauern ziemlich wurscht sein.

Martina hat es recht treffend formuliert: Gastfreundschaft ist das, was dir jemand gewährt und nicht etwas, was dir zusteht, einzufordern.

Nicht einer gewissen Komik entbehrt deine herbe Enttäuschung über uns Forumisten. Du breitest lang und breit aus, was du von den bereisten Ländern erwartest, erzählst uns, dass du ein ganzes Jahr für Nächtigungen nichts bezahlt hast und bist dann bitter enttäuscht, wenn die Worte Geiz und Schnorrer fallen. Das hat etwas!

Hans
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#1248665 - 14.11.16 07:56 Re: Nord-Laos [Re: Hansflo]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Du sagst es Hans.

Mit Verlaub, beim lesen des Berichtes musste ich des Öfteren kopfschüttelnd herzlacht lachen weil es für mich unglaublich ist.
Ich kenne Asien wahrscheinlich besser als Rheinland Pfalz. Das man sich wirklich verkneifen kann der armen Landbevölkerung, für irgend welche Leistungen, was in die Tasche zu stecken halte ich für eine glatte Frechheit.
Ein "vergelt`s Gott" ist das letzte was die Leute dort brauchen können.

Habe fertig.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1248773 - 14.11.16 20:07 Re: Nord-Laos [Re: cyclerps]
basti1995
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 67
Liebe Freunde,

der Satz "...doch Gastfreundschaft sollte eigentlich mit Geld nichts zu tun haben" finde ich richtig. Wenn ich selbst nach einer Unterkunft frage, stimmt dieser Satz nicht. Da gebe ich euch recht! Dann tut mir das wirklich leid mit meiner Formulierung. Ich hatte im deutsch Abi leider nur 3 Punkte.

Und ja, leider ist es so, dass wenn man sich das alles gefallen lässt, man für viele (NICHT für alle) ein wandelnder Geldsack ist.

Ja, so ist das nun mal bei so einer Tour, man hat mal einen Tiefpunkt. Und manche sind mehr und andere weniger dafür gemacht.

Liebe Grüße
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#1248795 - 14.11.16 21:30 Nord-Laos [Re: basti1995]
hansano
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.439
In Antwort auf: basti1995
Und ja, leider ist es so, dass wenn man sich das alles gefallen lässt, man für viele (NICHT für alle) ein wandelnder Geldsack ist.


Das liegt nun mal da drin begründest, dass du für viele dort reich bist.
Gruß Michael
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#1248814 - 15.11.16 06:01 Re: Nord-Laos [Re: basti1995]
grenzenlos
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 906
In Antwort auf: basti1995
Liebe Freunde,

der Satz "...doch Gastfreundschaft sollte eigentlich mit Geld nichts zu tun haben" finde ich richtig. Wenn ich selbst nach einer Unterkunft frage, stimmt dieser Satz nicht. Da gebe ich euch recht!

Liebe Grüße


Genau so ist es. Ich verschwende keinen Gedanken unterwegs auf erhoffte Gastfreundschaft. Wenn ich etwas möchte, ist mir vorher klar, dass ich dafür bezahlen muss. Speziell in ärmeren Gebieten ist es mir regelrecht dann auch ein Bedürfnis, dass ich für die Leistung einen angemessenen Preis bezahle. Dafür entwickelt man unterwegs ein Gefühl, zumindest wird es den meisten so gehen.
Werde ich von Einheimischen selbst angesprochen, dann kann dies ein anderes Ding sein. Doch auch da sollte man sein Gefühl, sollte ich hier nicht etwas geben, nicht in die hinterste Ecke verbannen.
Was ich aber auch tue, wenn ich eine offizielle Unterkunft (Hotel) haben möchte, habe auch ich keine Lust den doppelten Preis (bzw. noch höher) zu bezahlen. Auch dafür entwickelt man normalerweise ein Gefühl. Freundliches Handeln öffnet jedoch meist die Tür zwinker
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#1249463 - 18.11.16 10:56 Re: Nord-Laos [Re: grenzenlos]
Velofan
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10
Wow. Toller Reisebericht schmunzel
Fälle nie den Baum, der dir Schatten schenkt.
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#1249790 - 20.11.16 07:41 Re: Nord-Laos [Re: Velofan]
grenzenlos
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 906
In Antwort auf: Velofan
Wow. Toller Reisebericht schmunzel

Welchen meinst Du schmunzel
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