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#10369 - 21.05.02 12:09 Bodensee - Königssee Radweg
Tristan
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 730
Hi an alle!
Als Teil meiner großen Deutschlandtour im Sommer soll auch der Bodensee-Königssee Radweg befahren werden. Ist jemand diesen schonmal gefahren und kann etwas drüber erzählen? Vorallem von wegen Höhenmetern. Wir haben 5 Tage für diese Strecke geplant. Oder ist das zu wenig Zeit?

Gruß,
Tristan Wegner, www.radventure.de
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#10395 - 21.05.02 16:29 Re: Bodensee - Königssee Radweg [Re: Tristan]
Bike-Schaich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 271
Hallo Tristan,

5 Tage sind auch mit ordentlich Gepäck gut bemessen.
Da hast du dann auch noch genug Zeit die vielen Sehenswürdigkeiten
an der Strecke zu sehen.
Viel Spass auf der Tour

Bike-Schaich
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#10468 - 22.05.02 12:01 Re: Bodensee - Königssee Radweg [Re: Bike-Schaich]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.692
Hallo Tristan,

wir sind letztes Jahr in vier Tagen von Lindau bis Rosenheim gekommen, d.h. in fünf Tagen hätten wir es wohl nur knapp geschafft. Ich persönlich fand den Weg sehr schön, aber auch anstrengend. Einen guten Bericht (nicht von mir) über einen Teil des Weges findest du bei Martin Bradfisch. . Den folgenden Bericht habe ich letztes Jahr an unsere Tandem-Mailingliste geschrieben, ich denke aber, dass er auch für Nicht-Tandemisten interessant ist:

Zitat:
Am Donnerstag sind wir mit dem Zug nach Lindau gefahren. Dabei wurden wir in Ludwigsburg zum allerersten Mal von Schaffner angesprochen, der behauptet hat, unser Tandem passe nicht in den Einstiegsraum eines 'Silberlings'. Gottseidank liess er sich eines besseren belehren.

Nachdem es in Stuttgart noch ziemlich geschifft hatte, wurde das Wetter in Richtung Süden immer trockener. Aber als wir in Lindau ankamen, begann es auch dort zu tröpfeln. Es war aber noch relativ warm und eigentlich nicht unagenehm zu fahren. Wahrscheinlich war es auch ganz gut, dass es nicht zu heiss war, denn die Steigungen, die fast sofort hinter Lindau begannen, hatten es in sich. Der Weg (den wir am ersten Tag einige Male verloren) war allerdings immer asphaltiert, was sich später noch ändern sollte.

Als wir unsere erste Pause machten (sinnigerweise in einem Cafe Räder), hörte es auch auf zu regnen, blieb aber trüb. Das letzte Stück nach Oberstaufen sind wir dann auf der Strasse gefahren, um uns einen weiteren doppelten Steigungspfeil zu sparen. In Oberstaufen haben wir uns erstmal mit Leberkäse mit Bratkartoffeln belohnt. Dann sind wir noch am Alpsee entlang bis Immenstadt gefahren. Dort erzählte man uns, dass es den ganzen Tag trocken war.

Strecke 75 km, 750 hm , Schnitt 20 km/h


Am Freitag schien beim Frühstück noch die Sonne. Gerade als wir aufbrechen wollten, fing es aber an zu schütten und zu stürmen. Wir verzogen uns wieder in den Gasthof und lasen die bereits erwähnte Focus-Titelstory, ehe wir uns um halb 11 doch zum Losfahren entschlossen. Es regnete immer noch und das Thermometer zeigte stur 6 Grad. Gottseidank mit Rückenwind.
Um aus Immenstadt rauszukommen, mussten wir zwei Verbotschilder ignorieren, es war absolut unmöglich, einen erlaubten Weg zu finden.

Gleich hinter Immenstadt begannen wieder die Steigungen, bis wir kurz vor Oy mit 1000 Metern den höchsten Punkt der Tour erreichten. Mit der Aussicht wars natürlich nicht weit her, deshalb flohen wir in Oy erstmal in ein Gasthaus zum Mittagessen. Während wir assen, sahen wir tatsächlich die Sonne rauskommen. Wir fuhren also ohne Regenhosen weiter und blieben dank des Rückenwindes auch halbwegs trocken, obwohl es noch ab und zu weiterregnete. Das Thermometer hatte inzwischen stolze 9 Grad erreicht.

Direkt nach dem Mittagessen folgte auch die einzige Stelle, wo wir doch schieben mussten und zwar bergab :-(. Es handelte sich um einen nicht asphaltierten und ziemlich ausgewaschenen Weg mit 12% Gefälle und 180-Grad-Kurve.

Kurz vor Schloss Neuschwanstein, das ich unbedingt besichtigen wollte, riss es endgültig auf und innerhalb der zwei Stunden, die wir in und um Neuschwanstein verbrachten (wir sind *nicht* hochgeradelt), wurde der Himmel blitzeblau.

Beim Weiterradeln hat uns dann noch die erste Panne ereilt: ein Ast, der auf dem Radweg lag holte die Synchronkette runter und zwar so intelligent, dass sie sich zwischen Kettenblatt und Rahmen verklemmte. Ich durfte das Kettenblatt abschrauben, um sie zu befreien.

Übernachtet haben wir in Trauchgau in einem Bett und Bike-Hotel, unser Tandem genoss den Luxus einer Garage ganz für sich allein.

Strecke 72 km, 750 hm Schnitt 20 km/h

Am Samstag Morgen sah das Wetter sehr vielversprechend aus, nur an den Bergen haben sich einige Wolken gesammelt.
Der Radweg führt hinter Trauchgau ca. 20 km durch den Wald, ohne eine Ortschaft zu berühren. Dabei geht es zunächst leicht bergauf, dann grösstenteils eben auf der sogenannten 'Königsstrasse'. Irritiert waren wir an einer Stelle, an der die Königsstrasse eindeutig geradeaus weiterführte, der Radweg aber nach links ausgeschildert war. Wir fuhren natürlich geradeaus. Warum der Radweg anders ausgeschildert war, wurde uns nach einigen Kilometern klar: ein ca. 3 Meter breiter Bach führte über die Strasse. Wir entschlossen uns, nicht durchzufahren, sondern Sandalen anzuziehen und zu waten. Das war auch gut so, denn der Untergrund war sehr lose. Ein weiterer kleinerer Bach war dann kein Problem mehr.

Im ersten Ort nach der Waldstrecke (Bad Kohlgrub) haben wir unsere telefonisch bestellten Reservierungen für die Rückfahrt abgeholt, was dem Schaltermenschen nicht unerhebliches Kopfzerbrechen bereitet hat. Kurz vorher hat sich Wolfgang noch auf gross/gross verschaltet,
was bei unserer derzeitigen Kettenlänge nicht geht. Leider hat diese Aktion unseren Umwerfer verstellt (wahrscheinlich verdreht, hoffentlich nicht verbogen), so dass unsere ganze schöne Einstellung beim Teufel ist :-( Bei der nächsten und übernächsten Pause haben wir versucht, unsere Einstellung wiederzufinden, leider ohne grossen Erfolg. Tipps wie man beim Einstellen am besten vorgeht, werden gerne entgegengenommen. Im Gegensatz zu vielen Schreibern, die sich in den letzten Tagen über ihren Umwerfer beklagt haben, ging es bei uns ja schonmal wunderbar....

Nach Bad Kohlgrub gab es erstmal eine schöne Abfahrt und danach auch bis zum Tagesziel Bad Tölz keinen Berg mehr, dafür sehr schöne Aussichten auf die Alpen. Kurz vor Bad Tölz gibt es noch eine tolle Sommerrodelbahn, die ich gerne ausprobiert hätte. Nachdem mir aber ein Angestellter blöd kam, weil ich die Handzeichen seines Kollegen missinterpretiert hatte, ist mir die Lust vergangen und ich habe meine schon gelösten Karten weiterverkauft.

In Bad Tölz wollte Wolfgang noch unbedingt eine Schweinshaxe zum Abendessen, leider hat ihm jemand am Nebentisch die letzte weggeschnappt. Stattdessen hat er mitten in Bayern einen Schwabentopf bestellt.

Strecke 90 km ca. 350 hm Schnitt 22 km/h

In der Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich kaum geschlafen, weil mir Nacken und Rücken wehtaten (mein Lenker muss doch höher!), erst um 5 Uhr morgens liessen die Schmerzen nach.

So war ich morgens nicht besonders motiviert, nur die Aussicht, dass nur noch zwei Anstiege kommen sollten, liess mich hoffen. Der erste Anstieg begann harmlos, führte durch wunderschöne blühende Wiesen und endete mit einem steilen letzen Kilometer, der zu einem Golfplatz mit Hotel auf einem Hügel führte. Dort haben wir ein bisschen den Golfern zugeschaut und zum wiederholten Mald diskutiert, ob Golf ein ernstzunehmender Sport ist. Dann ging es auch schon wieder runter zum Tegernsee. Danach meinte ich eigentlich, das Schlimmste überstanden zu haben. ...

Allen, die diesen Weg auch mal fahren wollen und die nicht gerade Hardcore-MTBler sind, rate ich dringend, die Strasse von Gmund nach Schliersee zu nehmen. Der alternativer Weg ist zwar landschaftlich sehr schön, hat aber etliche unnötige Höhenmeter und ist so steil, dass uns ein paarmal das Hinterrad durchgerutscht ist. Aber wir sind gefahren!

Nach diesen Strapazen haben wir erstmal Mittag gegessen. Dann folgt ein sehr schönes Stück am Schliersee entlang und durch den Wald, ehe es vor der Abfahrt an den Inn nochmal knackig bergauf geht. Die Abfahrt war dann auch so toll, dass wir eine Abzweigung verpasst haben und in Au gelandet sind. Dann haben wir uns entschlossen, den Weg nicht mehr zu suchen, sondern direkt nach Rosenheim gefahren und dort noch ein Eis zu essen.

Auf der Rückfahrt haben wir ein weiteres Tandem im Zug getroffen, ein Dawes mit vier Bremsen. Während das Fahrradabteil im IR von Rosenheim nach München voll war, hatten wir den IC München- Stuttgart wieder für uns alleine.

Um halb 10 abends waren wir wieder in Ludwigsburg.

Strecke 80 km ca. 400 hm Schnitt 20 km/h (aber erst nach der Abfahrt)

Fazit: nicht nur die Alpen, auch das Voralpenland ist anstrengend



Gruss Martina
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#11454 - 03.06.02 19:15 Re: Bodensee - Königssee Radweg [Re: Tristan]
Anonym
Nicht registriert
Hallo Tristan,

meine Frau und ich sind letzte Woche auf diesem Radweg gefahren. Meine Frau ist/war nicht nur untrainiert, sondern hatte auch noch 4 Tage lang eine Durchfallerkrankung und konnte kaum etwas bei sich behalten. Deshalb sind wir in 8 Tagen auch nur bis Rosenheim gekommen.

Zu den Höhenmetern - die aber nicht ganz exakt sind, da ich nur den "gelben" etrex besitze.:

1. Tag: Lindau bis Opfenbach: 31km, 502 Höhenmeter (in Lindau haben wir leider den Radweg verloren und sind erst falsch, dann auf der Bundesstraße gefahren)

2. Tag: Opfenbach bis Rettenberg: 49km, 844 Höhenmeter (ab Oberstaufen wieder auf den Radweg, den wir dann bis Rosenheim nur mehr aus Vorsatz verlassen haben; von Oberstaufen bis Immenstadt ein sehr schönes Wegstück... Alpsee etc. Makaber schockiert: Am nächsten Tag haben wir in der Zeitung gelesen, dass derzeit nach einer Wasserleiche gesucht wird...)

3. Tag: Rettenberg bis Eschach (Füssen): 47km, 910 Höhenmeter (bei Oy geht es fast auf 1000m hoch... Hier wären die Windbraker praktisch gewesen, die wir aber zu Hause gelassen hatten traurig)

4. Tag: Eschach: Regen und Ruhetag mit Kinobesuch in Füssen (mit dem Bus)

5. Tag: Eschach bis Bad Kohlgrub: 54km, 555 Höhenmeter (Dauerregen)

6. Tag: Bad Kohlgrub bis Bichl:53km 491 Höhenmeter (wieder ein sehr schönes Wegstück schmunzel durch das Murnauer Moos)

7. Tag: Bichl bis Fischbachau: 61km, 1043 Höhenmeter (nach Bad Tölz geht es auf Waldwegen ständig leicht bergauf wirr; in Fischbachau haben wir in einem Bauernhaus übernachtet, das 1448 erbaut wurde... urig!)

8. Tag: Fischbachau bis Rosenheim: 30km, 290 Höhenmeter (uns erging es wie Martina: den Abzweig nach Bad Aibling verpasst! Der Weg zweigt offensichtlich am steilsten Wegstück ab - und das an einer Stelle, wo ich mit 71,5km/h runtergerauscht bin cool. Wir wollten ohnehin nach Rosenheim, deshalb war es für uns kein Problem. Falls du auch den Weg verfehlst, dann lässt sich in Au immer noch nach Bad Aibling abbiegen)

Fazit: Wir sind in den 7 Fahr-Tagen nicht so weit gekommen, wie ich anfangs gehofft hatte. Aber die Landschaft war über weite Strecken so schön, dass ich sie in höherem Tempo gar nicht hätte aufnehmen können.

Norbert

P.S: Falls du an Höhenprofilen interessiert bist, kann ich dir die entsprechenden Dateien für das Freeware-Tool "Soft Traxx" zukommen lassen.
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www.bikefreaks.de